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WM Mckch khmM, NEk», Zicdmlctz M die WMÜll. » AmLsbtcctt die Kgl. Umtshauptmannschaft zu Weißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadkath z» Wilsdruff. ^ichei't wöchentlich zweinial, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich I Mark. Einzelne Nummern 10 Psg.— Inserate werden Montags L und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Dienstag, den 6. September 1887. Verordnung, Lie Vornahme von Ergänzungswahlen für die S. «Kammer der Ständeversammlung betreffend; vom 31. August 1887. Nach H 115 der Verfassungsurkunde vom 4. September 1831 in Verbindung mit Punkt III des zu Abänderung derselben erlassenen Ge- 'Hes vom 3. December 1868 sind im laufenden Jahre die Stände des Landes zu einem ordentlichen Landtage einzuberufen und deshalb die erforder- "hen Ergänzungswahlen für die 2. Kammer und zwar in folgenden Wahlkreisen: im 5. Wahlkreis der Stadt Dresden, im 3. Wahlkreis der Stadt Leipzig, im Wahlkreise der Stadt Zwickan, im 4., 6., 7., 8., 10., 14., 17., 18., 19. und 22. städtischen Wahlkreise, sowie im 3., 8, 13., 17., 22., 23., 25., 26., 28., 34., 36., 37., 38., 39., 43. und 45. Wahlkreise des platten Landes ^rzunchmen. In Gemäßheit von § 22 des Gesetzes, die Wahlen für den Landtag betreffend, vom 3. December 1868 (Gesetz- und Verordnungs-Blatt 1868 Seite 1373) werden die betheiligten Behörden angewiesen, die zu Veranstaltung dieser Ergänzungswahlcn erforderlichen Einleitungen ^verweilt zu treffen. Die Abgabe der Stimmen hat in allen vorstehend aufgeführten Wahlkreisen am 18. Oktober 1887 Mzusindcn. Hiernächst wird noch ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß die Stadt Limbach nach der Verordnung vom 31. December 1882 (Gesetz- BnordnungS-Blatt 1883 Seite 2) dem 14. städtischen Wahlkreise zugehört, und daß Ortschaften und Ortstheile, welche zu einem Stadtgemeinde- Pirke geschlagen worden sind, mit der Stadt, deren Bestandtheil sie jetzt bilden, zu wählen haben, wogegen im Uebrigen die in der Beifuge sub D der Ausführungsverordnung zum Wahlgesetze vom 4. December 1868 (Gesetz- und Verordnungs-Blatt v. I. 1868 Seite 1382) aufgeführten Mhlkreise in der zeitherigen, durch diese Beifuge bestimmten Zusammensetzung verbleiben und sonach insbesondere in den einzelnen betheiligten Wahl- 'jchen des platten Landes, soweit sie in der gedachten Beifuge nach Gerichtsamtsbezirken bezeichnet sind, diejenigen ländlichen Ortschaften und Orts- Me wählen haben, welche zur Zeit des Erlasses der zuletzt angezogenen Ausführungsverordnung vom 4. December 1868 dem betreffenden da- ^ligen Gerichtsamtsbezirke angehört haben. Dresden, am 31. August 1887. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Mutze. Kommenden Donnerstag, den 8. ds. Mts., Nachmittags 6, Uhr öffentliche Stadtgemeinderathssitzuug. Wilsdruff, am 5. September 1887. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. DageSgeschichte. I, Berlin, 2. September. Se. Maj. der Kaiser fiel gestern während ! Umganges nach dem Paradediner in Folge einer Unebenheit des Fuß- ! Zens auf die linke Hüfte und den linken Ellbogen und zog sich eine mäßige Mischung der genannten Theile zu, setzte aber die Unterhaltung mit den ?rschiedenen Gästen im Umhergehen noch längere Zeit fort. Der Schlaf letzten Nacht war im Ganzen befriedigend. Das Allgemeinbefinden ist gestört. Se. Maj. der Kaiser ist heute kurz nach 9 Uhr aufgestanden. T Ueber diesen Unfall des Kaisers wird noch Folgendes mitgetheilt: Nach Zmdjgung des Paradedines, als in den Nebenräumen des weißen Saales s Z Caso eingenommen wurde und der Kaiser sich in der Unterhaltung mit Steren Generalen dort bewegte, sank der hohe Herr aus dem glatten Par- I M plötzlich zu Boden, erhob sich aber sofort wieder, so daß wenige der ^siebenden nur noch in soweit Hülfe leisten konnten, als sie dein Kaiser Aufstehen vom Parquet unterstützten. „Das ist dieselbe Stelle, auf s Z ich schon mal gefallen bin," meinte der Kaiser, „es muß sich hier irgend s A Unebenheit im Boden befinden! Nun habe ich mich schon so gefreut Z die Manöver in Königsberg; jetzt werden sie mich wohl nicht hinlasfen Men!" - Der „Reichsanz." veröffentlicht an der Spitze des amtlichen Theiles "Anke Mittheilung: Der Kaiser hat noch an den Folgen des Ausgleitens ^.Zioen und ist durch örtliche Schmerzen am Ellenbogen und an der Me in seiner Nachtruhe beeinträchtigt worden. Der Kaiser hat daher 7 seinem großen Leidwesen die Reise nach Königsberg aufgeben müssen "'"gen Stettin scheinen noch keine Dispositionen getroffen). . Der „Reichsanzeiger" meldet: Der Leibarzt des deutschen Kron- »jAzen, Generalarzt l)r. Wegner, sprach sich im Einvernehmen mit vr. ' dahin aus, daß der Gesundheitszustand des Kronprinzen in der Zeit gute Fortschritte gemacht habe, da höchstdessen Allgemeinbefinden Z vortreffliches sei. Die Stimme ist noch heiser, da an verschiedenen Men des Kehlkopfes, wie schon seit mehreren Monaten, Disposition zu ^Mionen besteht. Seit der letzten Kauterisation hat eine neue Aus- Zunz der bis dahin vorhandenen Anschwellung nicht stattgefunden, die ^k^erkehr derselben ist indessen nicht unwahrscheinlich. Sie würde zwar ^Tmesung verzögern, jedoch an und für sich nicht bedenklich erscheinen. Z völlige Schonung der Stimme und die Vermeidung kalter, feuchter sind die wichtigsten porbeugenden Maßregeln, welche in nächster Zeit " Nrbmen sind. y. Die „Wiener Presse" meldet aus Berlin, 30. August: Die Nach ts der „Köln. Ztg.", daß eine Zusammenkunft zwischen dem Kaiser > ^-sthelm und dem Zaren bevorstehend sei, wird auch hier mehrseitig r scheint jedoch, daß bestimmte Entschließungen noch nicht ge- I sind. Auch werden die Reisedispositionen des Zaren gewöhnlich erst W» Augenblicke endgiltig festgestellt. Jedenfalls sigurirt die Zusammen- ! ' "nofftziell auf dem Reiseprogramm des Kaisers Wilhelm. Die En- ! ,<Ze soll nicht in Danzig, sondern in Stettin stattfinden, und zwar am ^"pstmber. An diesem Tage trifft Kaiser Wilhelm Nachmittags von Stettin ein und der Zar würde ebenfalls an diesem Tage von i^Magen daselbst eintreffen. Der Zar beabsichtigt über Nacht Gast des i Kaisers zu sein, für den nächsten Vormittag an einer großen ' Parade auf dem Krekower Exerzierplätze und an einem Diner beim Kaiser theilzunehmen und Abends nach Kopenhagen zurückzukehren. Alle diese Dispositionen sind, wie gesagt, erst provisorisch und der letzte Entschluß des Zaren ist noch nicht bekannt. Fürst Bismarck hat in seiner Eigenschaft als Handelsminister die Regierungen angewiesen, die Innungen nach Möglichkeit zu fördern. Es heißt, nach dem „Rhein. Kur.", in dem betreffenden Reskript: „Ich bemerke, daß zur weiteren wirksamen Förderung des Jnnungswesens von hervorragender Bedeutung sein wird, die einzelnen Innungen zu gemeinsamen größeren Organisationen, wie sie die Gewerbeordnung in den Jnnungsausschüssen, beziehungsweise den Jnnungsverbänden vorgesehen hat, zusammenzufaffen. Die königliche Regierung ersuche ich daher, zur Bildung von Jnnungsaus- schüffen, sowie zum Anschlusse der Innungen an die bestehenden JnnungS- verbände in geeignet erscheinender Weise nach Möglichkeit Anregung zu geben und den hierauf gerichteten Bestrebungen ihre besondere Förderung zu theil werden zu lassen." Die patriotische Feier des 17. Jahrestages der Entsck ei düngsschlacht von Sedan bildete diesmal den erhebenden Mittelpunkt der verflossenen Woche und mit Genugthuung ist die Thatsache zu verzeichnen, daß der Sedantag in allen Gauen Deutschlands auch Heuer wieder unter allgemeiner Theilnahme der Bevölkerung begangen worden ist. Es fehlt nicht an Stimmen, welche behaupten, daß die Sedanfeier sich überlebt habe und daß deren stete Wiederholung schließlich einer Herausforderung unserer französischen Nachbarn gleichkommen müsse. Das erstere ist nicht wahr, denn die sich stets erneuernde Theilnahme an der Sedanfeier spricht gegen die Behauptung von ihrer „Ueberlebtheit" und das letztere ist einfach lächerlich. Wenn seit der Zeit, seit der wir das Sedanfest begehen, von Provokationen gesprochen werden kann, so müssen dieselben auf französischer Seite gesucht werden und an solchen hat es allerdings bis in die jüngste Zeit hinein nicht ge fehlt, ohne daß hierdurch Deutschland zum Verlassen seiner stolzen Reserve veranlaßt worden wäre. Bei der Begehung unseres Nationalfeftes liegt uns Deutschen nichts ferner, als demselben einen demonstrativen, chauvini stischen Charakter gegenüber Frankreich zu geben, ebensowenig wie es uns einfällt, in dem sich ja auch alljährlich wiederholenden französischen National tage, dem 14. Juli, eine gegen Deutschland gerichtete Herausforderung zu erblicken. Wir begehen das Sedanfest als eine Erinnerung an einen der größten Ruhmes- und Ehrentage der deutschen Nation und zur steten Mah nung an jene große und erhebende Zeit, in der sich die deutschen Stämme rasch und freudig zur Vertheidigung des bedrohten und gemeinsamen Vater landes zusammenfanden. In diesem Sinne ist das Fest auch Heuer wieder gefeiert worden und so wird es hoffentlich auch immer gefeiert werden und wenn hierbei manchmal etwas mehr geredet und getrunken wird, als viel leicht nöthig wäre, so vermag dies doch dem patriotischen Gesammtcharakter der Sedanseier keinen Abbruch zu thun. Die „Spiritus-Bank" kommt nicht zu Stande, der Vorstand des „Vereins der Spiritusfabrikanten Deutschlands" macht bekannt, daß die eingcsandtcn Verträge, welche zum Theil sehr schwere Bedingungen enthielten, nicht genügend seien, um mit Sicherheit den Abschluß des Geschäftes darauf bauen zu können. Auf ihrer Rückreise von Babelsberg nach Elsaß kam vor einigen