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WEM« WM, W», Hckckhn md die UWMdm AmLsbtccLt für die Kgl. KmtshauptmannschafL zu Weißen, das Kgl- Amtsgericht und dm Stadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich I Mark. Einzelne Nummern 10 Psg. — Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr 17 Dienstag, den 1. März 1887. Bekanntmachung. Die für den Monat Januar dieses Jahres festgestellten Durchschnittspreise für Marschfourage im Hauptmarktorte Meißen sind folgende: 6 M. 5 Pf. für 50 Kilo Hafer, 3 - 98 - - 50 - Heu, 2 - 66 - - 50 - Stroh. Meißen, am 25. Februar 1887. Königliche Amtshanptmannschaft. von Kirchbach. Bekanntmachnng. Bei der heute in Plauen bei Dresden erfolgten Ermittelung des Ergebnisses der am 21. dss. Mts. im VI. Königlich Sächsischen Wahlkreise stattgefundenen Wahl eines Reichstagsabgeordneten hat sich herausgestellt, daß in diesem Wahlkreise Herr Geheimer Hofrath ^.oksrniAQn in Dresden mit 15367 Stimmen von 23341 abgegebenen gültigen Stimmen zum Abgeordneten für den Deutschen Reichstag gewählt worden ist, was hiermit öffentlich bekannt gemacht wird. Dresden, am 25. Februar 1887. Der KoMgliLe Commiffar für die ReichstlilMM im VI. Sächsischen Wahlkreise. vr. Schmidt, Amtshauptmann. Unterm 27. April 1856 haben bei dem vormaligen Königs Gerichtsamte Wilsdruff Christian Moritz Hanisch und dessen Ehefrau Wilhelmine Hanisch, Beide aus Rothschönberg, ein Testament errichtet. Es wird dies, da der Erstgenannte für verschollen zu achten, auch der gegenwärtige Aufenthalt der Letzteren nicht zu ermitteln gewesen ist, mit der Ankündigung bekannt gemacht, daß, wenn innerhalb sechs Monaten vom Erscheinen dieser Bekanntmachung weder Jemand, welcher dazu befugt, auf die Eröffnung des gedachten letzten Willms antragen, noch Jemand nachweisen wird, daß sie zu unterlassen sei, nach den Vorschriften der U 12 und 13 der Verordnung, das Verfahren in nichtstreitigen Rechtssachen betr. vom 9. Januar 1865, werde verfahren werden. Wilsdruff, am 23. Februar 1887. Das Königliche Amtsgericht, vr. Gangloff. Auf Antrag der Erben des Hausbesitzers Legler in Neukirchen soll das zum Nachlaß desselben gehörige Grundstück Fol. 106 de» Grund- und Hypothekenbuchs für Neukirchen, bestehend aus Gebäude und Garten Ler» 10. «lLr- 1887, ^2 12 Uhr Vormittags, an Ort und Stelle im Nachlaßgrunbstück freiwilligerweise meistbietend verfteigert werden. Das Grundstück — Nr. 16 des Brandcat. mit Parzelle Nr. 168 des Flurbuchs — faßt 33 Quadratruthen — 6,, Ar und ist belegt mit 42„, Steuereinheiten. Der Ersteher, den sich die Erben unter den Bietern auszuwählen Vorbehalten, hat im Termine eine Anzahlung von 1000 M. zu erlegen. Wilsdruff, den 15. Februar 1887. Königliches Amtsgericht. vr. Gangloff. Kommenden Donnerstag, den 3. März ds. Js., Nachmittags 6 Uhr, öffentliche Stadtgemeinderathsfitzung. Wilsdruff, am 28. Februar 1887. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Auctions - Bekanntmachung. Nächsten Freitag, den 4. März, Vormittags von 9 Uhr ab, sollen im Hofe des hiesigen Stadtkämmereigebäudes verschiedene Gegenstände, als: 1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Sopha, 1 Nähtisch, Tische, Stühle, Bettstellen, Federbetten, Bett- und andere Wäsche, Frauenkleidungsstücke, 1 Muff und dergleichen mehr gegen sofortige Bezahlung an den Meistbietenden verfteigert werden. Erstehungslustige werden hiermit dazu eingeladen. Wilsdruff, am 28. Februar 1887. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. TagcSgrsHichte. Von Seite der städtischen Behörden von Berlin ist, der „B. B.-Z." zufolge, beschlossen worden, anläßlich der neunzigsten Wiederkehr des Ge burtstages Sr. Mas. des Kaisers die Summe von 300,000 Mark j für die Altersversorgungsanstalt „Kaiser Wilhelm-Angusta-Stiftung" zu spenden, damit ein neuer Anbau zum Zweck weiterer Aufnahmen herge- ! stellt werden könne. Ferner sind 40,000 Mark für die Feier am 22. März ausgeworfen worden. Es findet ein großer Kirchgang sämmtlicher städtischen Behörden und geladenen Würdenträger vom Rathhause nach! der Nikolaikirche statt, wo ein feierlicher Gottesdienst abgehalten wird. ! Vaterländische Bücher werden angekauft und vertheilt werden. Abends! findet eine Beleuchtung des Rathhauses und Feuerwerk statt. Bei letzterem - werden u. A. vom Rathhausthurm riesige Bomben in die Höhe geworfen werden, welche in der Luft zerplatzen und ein Schauspiel von goldigem und buntfarbigem Regen darbieten werden. Die deutschen Reichstags« ahlen haben abgesehen von Frank reich und Rußland überall im Ausland einen günstigen Eindruck gemacht. Besonders freundschaftlich äußern sich die österreichischen Blätter darüber. Das „Fremdenblatt" in Wien glaubt, die Wahlen für den deutschen Reichstag hätten eine neue und reiche Stärkung nach innen und außen gebracht; ein starkes Deutschland aber erhöhe und mehre die Hoffnung auf Erhaltung des europäischen Friedens. Die „Deutsche Zeitung" äußert sich: „Eines kann schon jetzt auf das Bestimmteste behauptet werden: die nationalen Parteien sind in kräftigem Aufschwung begriffen, während ihre verschiedenen Gegner schwere, ja zermalmende Verluste zu beklagen haben. Diese Thatsache wird hoffentlich etwas dämpfend auf den Jubel der französischen Chauvinisten wirken, die durch ihre beispiellosen Agita tionen, ja förmliche Beschwörungsrufe an die Adresse der Elsaß-Lothringer noch einmal den Sieg der Protestler in den Reichslanden zu Wege brach ten." Auch die Londoner Blätter haben ihrer Befriedigung über die bis her bekannten Resultate der deutschen Reichstagswahlen Ausdruck gegeben. Die „Times" erblickt in dem Ausfall der Wahlen, soweit durch denselben das Septennat gesichert erscheine, eine vorläufige Sicherung des Friedens. Ueber die Stellung Deutschlands, Frankreichs und Ruß-