Volltext Seite (XML)
den Flammen umkamen. Eine Person fand bei dem Herausspringen aus dem Fenster den Tod, zwei andere, die m einem der vom Feuer verzehrten Häuser wohnten, werden vermißt. Vaterländisches. Wilsdruff. Die Kaiserliche Ober-Postdirektion Dresden erläßt folgende Bekanntmachung, den Weihnachts- Postverkehr be treffend: Am Sonntag vor Weihnachten, den 20. d. Mts., werden der Schalterdienst und die Orts-Packetbeste!tung wie an de» Wochen tagen stattfinden. Welche Forderungen verjähren zum 1. k. Mts.? Es verjähren die Forderungen aus dem Jahre 1883: 1. der Fabrikunternehmer, Kaufleute, Kramer, Künster und Handwerker für Waaren und Arbei te», sowie der Apotheker für Arzneimittel, mit Ausnahme solcher For derungen, welche in Bezug auf den Gewerbebetrieb des Empfängers der Waare oder Arbeit entstanden sind; 2. der Fabrikunternehmer, Kaufleute, Krämer, Künstler und Gewerken wegen der an ihre Arbei ter gegebenen Vorschüsse; 3. der Schul- und Erziehungskosten und Honorare, mit Ausnahme derjenigen, welche an öffentlichen Anstalten! reglementmätzig gestundet werden; 4. der Fabrikarbeiter, Gesellen und gemeinen Handwerker rückständiger Lohn; 5. der Fuhrleute und Schif fer Lohn und Auslagen; 6. der Gastwirthe für Wohnung und Bekösti gung und endlich 7. alle Ansprüche auf Schadenersatz, insbesondere auch die Ansprüche, welche ein in seinem Berufe Verunglückter gegen seinen Arbeitgeber zu erheben hat, verjähren mit dem 31. d. M., wenn nicht bis zu diesem Tage dem Schuldner die Klage behändigt ist. Eine lehrreiche Illustration der zahllosen, bei jeder Gelegenheit wiederholten Mahnungen der Presse; mit den Streichhölzern vorsich tig umzugehen, giebt eine der vom Bureau des Landtages versendeten Beilagen zu dem Rechenschaftsbericht der sächsischen Brandversicherungs- Commission, in der nachgewiesen wird, daß im Königreich Sachsen in den letzten vier Jahren durch fahrlässiges Umgehen mit Streichhölzern erwiesenermaßen zweifellos 197 muthmaßlich 72, also höchst wahr scheinlich 269 Brände entstanden sind, für welche Schadenvergütungen in Höhe von 503,777 Mk. gezahlt werden mußten. In 209 Fällen waren Kinder, in 60 Fällen Erwachsene Urheber der Brände. — Am 7. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die 4»/„ Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852, 1855/58/59/62/66 und /68, auf 4"/„ herabgesetzten, vormals 5"/y derglei chen vom Jahre 1867, 4"/„ dergleichen vom Jahre 1869 UU. und L, 4"/« dergleichen vom Jahre 1870, ingleichen die auf den Staat übernommenen auf 4"/« herabgesetzten, vormals 4^0/0 Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Kompagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hier auf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresd ner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmt- chen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Liste» werde» zugleich die in früheren Terminen ausgelosten, aber noch nicht abge hobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich nicht dem Jrrthume hinzugeben, daß so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster Kapitale über deren Fällig keitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachtheile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restirenden Num mern) schützen können. — In Knauthain zersprang kürzlich die große, um das Jahr 1230 gegossene Glocke. Jahrhunderte hindurch hat sie der Kirchen gemeinde Knauthain die frohen und traurigen Feste verkündet und ihre Stimme erhoben bei Freud und Leid — nun schweigt auch sie. — Sowohl im Königreich Sachsen, als im Königreich Preußen ist die Jagd auf weibliches Rehwild mit dem 15. Dezember einzustel len und es genießen diese Thiere nun wieder volle zehn Monate hin durch, also bis zum 15. Oktober nächsten Jahres, Schutz. Auch sei darauf hingewiesen, daß nach dem Fischereigesetz Lachsforellen, Ma ränen und Schnepel, welche seit dem 16. Oktober geschont werden mußten, wieder gefangen und verkauft werden dürfen. Die Forellen baben noch bis Ende dieses Monates Schönheit. — Glauchau. Kürzlich wurde der Handarbeiter Mittag aus Voigtlaide, an einer der außerhalb der Stadt nach Rothenbach zu gelegenen Scheune liegend, erfroren aufgefunden und polizeilich aufgehoben. Mittag, welcher ohne Unterkommen ist, hat wahrschein lich in einer der Scheunen nächtigen wollen, dieselben aber sämmlich verschlossen gefunden. Nach Lage der Sache ist er jedenfalls vornüber zu Boden gestürzt, ohne im Stande gewesen zu sein, sich wieder auf zurichten und hatsodenTodgefundem Bei der Wahl der Geschenke für unsere Kleinen, wird es den lieben Eltern oft recht schwer das Rechte zu finden. Während die Kleinsten nur Dinge beanspruchen, die das Auge ergötzen und die Phantasie erregen, sehnen sich die Größeren auch nach geistiger Speise, die ihnen in dem unendlichen Heere von alljährlich erscheinenden Bü chern geboten ist. Unsere Zeit, die Zeit der Büchermacherei, bietet darin viel, aber leider wenig Gutes. Um so lieber dürfte es darum den sorgenden Eltern sein, auf eine Zeitschrift, die das Reichhaltige mit dem Guten verbindet, aufmerksam gemacht zu werden; es ist die der Sächsischen Schulzeitung unter dem Namen ,Lug end blätter" beigegebene und besonders für Kinver berechnete Beilage, deren In halt aber auch Erwachsene amüsiert und die brochiert in vollen Jahr gängen zu dem Preise von 1,60 Mrk. bezogen werden kann. Die Besorgung übernimmt gern jeder Lehrer. * In Neustadt a. O. vergnügten sich kürzlich einige Knaben auf dem Eise, dabei versank der älteste der Burschen Plötzlich im Wasser. Seine Kameraden zogen ihn sofort wieder heraus; statt daß aber der Gerettete nun sofort zu Hause die Kleider gewechselt hätte, setzte er das einmal begonnene Vergnügen fort, bis die Kleider ihm angefroren waren. Bald stellte sich eine schwere Entzündung ein, in deren Folge dem Unglücklichen beide Beine amputirt werden mußten. * In dem mährischen Dorfe Skorowitz liegt ein 22jähriges Mäd chen seit 30 Tagen ohne Nahrung in tiefem Schlaf. Die Kinnlade ist krampfhaft geschlossen, so daß ihr in den letzten Tagen Milch durch die Nase zugeführt wird. Vor einigen Monaten lag sie drei Tage lang ebenfalls in todtenähnlichem Schlaf. ßloioll, llor überall Lroborungon maollt, ünllot man bente in last geller kawibs, bei ^rw null Usiob, llis ^xotbelrer U. Lranllt's LobrveErpiUen, velobe änreb ibre änderet anFenebme, siebers nnll uneebääliobe IVirlrung bei lieber- unä Oallenlsillen, Uämorrboillen sie. alle anllersn Mittel verllränßt baben. Klan korllere in llen Lpotbelcen atota sollte ^potllelcer Uranät's sokvemerpillen (a Lollaobtel kl. I) mit llem veissen Xren2 in rotbsm keläe nnällem ^amenernz R. Lranllt. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Am 4. Advent-Sonntag Vorlesen einer Predigt durch Herrn Kirchner Schwertner. Mittwoch, -e« SS. Deeember, früh O Uhr Beichte «ad heiliges Abendmahl. An die Wähler des 17. ländlichen Landtagswahl kreises, Amtsbezirke Wilsdruß nnd Aossen. Infolge Mandatsniederlegmlg des bisherigen Vertreters, ist zum 7. Januar 1886 eine Neuwahl vorgeschrieben Die unterzeichneten conservatiren Vereine haben, nach dem sie die Stimmung im ganzen Wahlbezirk erforscht haben, Herrn Kittel Kill.H»Mer ksrst als Candidaten aufgestellt. Es ergeht das Ersuchen an alle Wähler, am 7. Januar Herrn Rittergutspachter Horst in Nothschönberg ihre Stimme zu geben. Vik eon8krvAtivön Veline für Msüruff unä klo88kn uns klonen llmgegsnü. Eine junge, große, hochtragende Kuh und 3 Kalben, ein sehr gutes, frommes, fehlerfreies Pferd, 4 Jahre alt, Wallach Dän., ein zweispänniger eiserner Wagen, fast neu, und eine neue Waschma schine mit Gummiwringmaschine sind zu verkaufen im Gute 56 in Pohrsdorf bei Tharandt. Kchtilchtnfrrb«» kauft zum höchsten Preis Bruno Ehrlich, D-ube«. Roggenstroh, Flegeldrusch und Maschinendrusch, kauft stets die Strohstofffabrik im Kötitzer Tännlcht bei Coswig i. S. 6. S. LaUsrt. ^lüdvlltuhrilr , Fleischergasse 2S8, empfiehlt sein großes Lager stylgerechler, moderner und nur selbst gefertigter Tischler- und Polstermobel aller Art in solider und geschmackvoller Ausführung und hält vollständige Ausstat- tungen in ächt imitirt und gemalt stets am Lager. WM" Bis zum Christfest erscheinen noch zwei Nummern unseres Blattes (Dienstag und Donnerstag). Die Red.