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Sora. Schon 1180 wird von hier berichtet, daß zwischen Ritter Adelbert von Duvenheim und seinen Unterthanen ein Vergleich statt fand. Die dasige Kirche soll eine der reichsten im Lande sein, indem sie früher durch unbekannte Stifter ein bedeutendes Vermögen erhielt, Im Jahre 1835 wurden der Kirche durch Diebe 1900 Thaler nebst werthvollem Silberzeug entwendet. Limbach, früher Lehmbach, von den mächtigen Lehmlagern so genannt, wird schon 1186 erwähnt. Damals besaß das dortige Gut das Rittergeschlecht von Limbach, dessen Stammgut Limbach bei Chem nitz ist, dann die von Taubenheim und später kam es in Besitz der Schönberge. Die dortige Kirche ward 1778 neu erbaut. Die Kriegs jahre 1809 und 1813 suchten den Ort stark heim, er wurde deshalb vom Pfarrer und der Gemeinde einen Monat lang verlassen; unter anderen verübten Gewaltthaten ist zu erwähnen, daß ein gewisser Tamm aus Sora und Ruilke aus Birkenhain, welche nichts mehr zu geben vermochten, niedergeschossen wurden; der wieder in seine Woh nung zurückgekehrte Pfarrer fand ein verwüstetes Haus und von seinem Priesterrock nur kleine zerrissene Ueberreste vor. Die nahe Wüstung der sogenannten „Hasenlaube" ist die Stätte eines bis zum 30jährigen Kriege vorhanden gewesenen Dorfes, welches den Namen „Geiersdorf" führte. Grumbach, so genannt, weil der Lauf der Saubach in immer währenden Krümmungen den Ort durchläuft, hielt sonst Jahrmärkte; damals hielten die Einwohner an der Linde unterhalb des Kirchhofs öffentlichen Tanz, der Pfarrer erhob das Stättegeld von den Buden und hatte das Recht, sich von den feilgebotenen Waaren „etwas Gutes auszulesen". Im Jahre 1654 kaufte der damalige Pfarrer eine Hufe Land zu seinem Gute. Schon 1259 wird von hier ur kundlich gesagt, daß der Boritzer Priester Conrad und dessen Brüder der Donatuskapeüe in Meißen aus Grumbach Land schenkten, um das Stift damit zu bereichern. Burggraf Hugo von Taubenheim hatte den Ort im Anfänge des 14. Jahrhunderts in Lehn und im 15. Jahrh. gehörte derselbe theils dem Kloster Seußlitz, theils der Niederreins berger Familie von Schönberg, bis er endlich ganz an dieselbe kam, bis ihn 1640 die rachsüchtigen Schweden einäscherten. In die hie sige sehr alte Kirche, welche 1609 Kasper von Schönberg erneuern ließ, ist noch Porsdorf eingepfarrt, welches amtlich 1585 Borsdorf genannt wurde. Merkwürdig ist letztgedachter Ort dadurch mit, weil er die Heimath der ausgezeichneten „Borsdorfer Aepfel" ist. Kesselsdorf gehörte früher zur Dechanei des Hochstifts Meißen; 1444 kaufte der nachmalige Bischof Kasper v. Schönberg einen Orts theil von dem Dresdner Bürger Peter Zucke als damaligen Besitzer, während ein anderer Theil 1463 der St. Barbara Vicurie in Meißen zinste. Der Hussitenkrieg zerstörte den Ort fast ganz und 1786 raubte demselben der Brand 7 Güter. Bei den Banernnnruhen, welche be sonders hier drohten, waren es der hiesige Richter Gübel und der Richter Wend zu Kaufbach, welche dem Aufruhr Einhalt zu thun ver mochten und immer gesattelte Pferde bereit hielten, um bei Gefahr schnell Nachricht in die Residenz bringen zu können; sie erhielten als Belohnung goldene Huldigungsmedaillen. Merkwürdig ist der Ort durch die am 15. Dez. 1745 hier geschlagene blutige Schlacht zwischen Sachsen und Preußen. Kaufbach, früher Köbach. Schon 1244 hatte Heinrich der Er lauchte einen Theil dieses Dorses dem Altar des St. Nicolai in Mei ßen geschenkt; von den Hussiten ward es auf das Schrecklichste verwüstet. Hühndorf, Höhendorf, besaß ein Kloster, welches in dem jetzigen Funke'schen Gute bestand; nach der Reformation wurde dasselbe auf gehoben, die Ländereien an die Einwohner vertheilt. Diese mußten dafür und für andere Leistungen an das Kloster Schültgetreide an den Fiskus und den Pfarrer von Weistropp liefern. Weistropp, nach Urkunden vom Jahre 1216 Weztropp genannt, entstand schon im Jahre 1071 aus der alten Königsburg „Woz" oder „Weoz", welches soviel als Hochburg heißt. Es war der Mittelpunkt und Sitz eines der drei Burgwarden im Gau Nisan, in welchem eben der sorb. Edle Bor im Jahre 1071 fünf Dörfer von seinen reichen Besitzungen an den Bischof Benno abtrat. Woz selbst war die Haupt burg, von welcher wieder die Nebenburgen Ober- und Niederwartha sowie Cossebaude abhingen. Das Schloß wurde zu Anfang des 13. Jahrh. auf der Stätte der alten Burg erbaut, dessen älteste Besitzer von 1271 die Ritter von Milbuz, 1283 die von Schönburg waren. In früherer Zeit, wo der einfache Bürger und Bauer von stolzen hochmüthigen Junkern tyrannisch geknechtet, von den Priestern in dem Sumpf des Aberglaubens gehalten wurde, muß es sich nach jetzigen Begriffen schrecklich gelebt haben; danken wir edlen Fürsten, welche den Stab über die Burgen brachen, die Reformation begünstigten und die Menschen von lästigen Frohnen befreiten; erst dann entstand eine freie Bewegung. Q ll. X. Holzauktion. Sonnabend den 12. Januar von Vormittag 10 Uhr an werden beim Gutsbesitzer Rühle in Hühndorf 41 Haufen schönes Schlagholz gegen gleich bare Bezahlung verauktionirt. Bedingungen werden vor der Auktion bekannt gemacht. Sammelplatz Dorfwiesen grund. Abfuhre gut. Hühndorf, den 5. Jan. 1884. lisinvivb külilo. Eine Auswahl von 50—60 Pferden, worunter ca. IO Paar hochelegante, egale Wagenpferde, Reit- sowie Dänische und Ardenner Arbeitspferde schweren und leichten Schlags^, stehen von Sonnabend den 12. bis Dienstag den 15. Januar in Noffen zn soliden Preisen znm Verkauf. Achtungsvoll . LUSSNLS. SMoSlSHStSNSL für Wilsdruff und Umgegend vom l. Januar pro Woche 10 Pf. 3 Mäßchen Stollen, 20 Pf. 6 Mß. St., 30 Pf. 9 Mß. St., 40 Pf. 12 Mß. St., 50 Pf. 15 M. St., welchen ich zum Weihuachtsfeste 1884 in nur guter Qualität aushändige. Max «Krumbholz, Bäckcrmstr. Gewerbeverein. Heute Dienstag Vereinsabend. Herr Oberlehrer kZrrn-L wird sprechen über „Die Bedeiltilnq Dr. Marlin Luthers für Freiheit und Wohlfahrt unseres Volkes". Die geehrten Mitglieder nebst Frauen sind gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. Gäste sind willkommen. Beginn 8 Uhr. Der Vorstand. Liedertafel. Freitag den 11. Januar a. c. Abends 7V, Uhr musikalisokss LrÄrrsoUsn. Die Mitglieder werden zu diesem Gesellschaftsvergnügen nur hier durch ergebenst eingeladcn. Gäste haben nur gegen Abgabe von Eintrittskarten Zutritt, welche zuvor beim Gesellschaflsvorstand zu entnehmen sind. I >1,8 LbsriOAverpkEH -Verein. Heute Dienstag Vr9 Uhr beginnen die regelmäßigen Uebuugen des Verein-. Zahlreiche Betheiligung hofft der Vorstand. M. Stenographen, die noch nicht dem Vereine angehören, werden höflichst zum Beitritt aufgefordert. D. O. IreiwiNge Ieuerwehr. MonatSverfammlnng Mittwoch, 9. Jan., 8 Uhr im Adler. Vas Kommando. Sonntag den 13. Januar kktrpktzii8(;IimM8 in Hülinäorf wozu freundlichst einladei H. Häufel. Vorläufige Einladung zu meinem Sonnabend den'12. d. M. stattfindenden WM" Larpkeil8oNi»LU8. "HW A. Schöne. wozu freundlichst einladet Eisenach Redaktion, Druck und Verlag "von H. A. Berger in Wilsdruff. Alle Reste an Dauf-, Drau- und Begräbnistgebühren sowie für den «Konfirmandenunterricht und für Denkmäler sind bei Vermeidung exekutivischer Beitreibung bis 13. Januar d. I. an die Kirchenkasse zu berichtigen. Wilsdruff. Wochcnmarkt zu Wilsdruff, am 4. Januar. Eine Kanne Butter kostete 1 Mark 90 Pf. bis 2 Mark — Pf. Ferkel wurden eingebracht 140 Stück und verkauft L Paar 21 Mark - Pf. bis 33 Mark - Pf. 2 starke gebrauchte Lastwagen werden zu kaufen gesucht in der Schmiede zu Limbach. Gelder ans 8a«dgru»d-üSt AO K ÄK leihen durch Kob. Herlm-ied, Wilsdruff. herzlichen Dank allen lieben Freunden und Nachbarn für den schönen Blumenschmuck bei dem Begräbnisse unsers Söhnchens kiebard.' Wilsdruff, 6. Jan. 1884. Otto Lelmvidvr und Frau. Sonntag, den 13. Januar. Karpfenschmaus, wozu freundlichst einladet <O. Gasthof zu Klipphausen Donnerstag» den IO. Januar, Karpfenschmaus, Meine durch Reichspatent geschützten «Kartoffelguetfchma- fchinen sind im vergangenen Jahr vielfach nachgeahmt worden, ich mache darauf aufmerksam, dast jede Nachahmung von mir unnachfichtlich verfolgt werden wird und daß event. Strafen nicht blos die Erbauer und Verkäufer, fondern auch die «Käufer treffen. Lehr! in gsgesnch. Ein Sohn rechtlicher Eltern, welcher Lust hat, die Schuhma cherei zu erlernen, kann in die Lehre treten bei Üorwnlm Lr«tL8vdmar, Freibergerstr. No. 107. Ein junger Mann, der Lust hat Holzbildhauer zu werden, kann zu Ostern in die Lehre trelen bei öorudard UvUmnun, Neumarkt. Ein junger Mensch, welcher Lust hat die Schmiedeprofeffion zu erlernen, kann zu Ostern unter günstigen Bedingungen in die Lehre treten in der Schmiede zu Limbach.