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strafung des gefangenen Paschas aus und da die Meldung von der Mitschuld desselben an den Ausschreitungen, welche gegen die Christen in Kairo begangen wurden, noch durch nichts bestätigt worden ist, so stehen die Aktien für Arabi ziemlich günstig. Der in Tiflis erscheinenden Zeitung „Pischela Arm." zufolge, hält sich der Scheich Obeidullah, der bekanntlich aus Konstantinopel über Poti-Tiflis und Eriwan entflohen, gegenwärtig im Vilajet Wan, vier Stunden von Baschkala entfernt, auf. Er steht an der Spitze einer Kurdenabtheilung von 10 000 Mann und verlangt unbe dingte Unterwerfung der türkischen Behörden. Zu seiner Gefangen nahme rückt eine aus 30 000 Mann bestehende persische Armee gegen Baschkala vor. Vaterländisches. Wilsdruff. Bei einer gestern stattgehabten Treibjagd des Herrn Stadtgutsbesitzer Uibrig auf Grumbacher Flur, der sogenannten Struth wurden zur Ueberraschung der Herren Jäger ganz außergewöhnlich viele Schnepfen angetroffen und auch eine Anzahl solcher geschossen und zwar einzelne im Gewicht von 360 Gramm. Auch die Hasen beute war .bei dieser Jagd zur Freude des Besitzers eine sehr reiche. — Nossen, 15. Oktober. Vergangenen Mittwoch verunglückte der allgemein geachtete Bergmann und Musikus Thürbach aus Breiten bach in der Grube „Gesegnete Bergmannshoffnung" zu Obergruna dadurch, daß im Schachte Gestein unvermuthet hereinbrach und de» Vorgenannten tödtlich verletzte. Noch während des Ausfahrens aus der Grube verschied der Unglückliche. Ihn beweinen eine trauernde Wittwe und acht unerzogene Kinder. — Erschreckend ist es, in welcher Weise in diesem Jahre wieder die Kinderkrankheiten um sich greifen. In Freiberg und Umgebung fordert die Diphtheritis zahreiche Opfer und im Müglitzthale abwärts tritt die Masernkrankheit epidemisch auf, so daß in Weesenstein beinahe jedes Haus masrrnkranke Kinder birgt. Unter der Kiuderwelt in Altenberg ist nunmehr auch der bekannte „Ziegenpeter" (Entzündung der Ohrspeigeldrüse) epidemisch ausgetreten, so daß am 11. Oktober nicht weniger als 61 Kinder, davon allein 31 in der untersten Elemen tarklasse, beim Schulunterricht fehlten. — Aus Schönheide wird die unsittliche Mißhandlung eines Mädchens und dessen alsdann erfolgte Erdrosselung gemeldet. Der Mörder ist verhaftet. Dem „D. I." wird hierüber noch Folgendes mitgetheilt: Seit Sonntag den 8. d. gegen Abend wurden die 4'/, Jahre alte Tochter des Viehhändlers Jordan in Schönheide, sowie der in demselben Hause wohnende 18Vr Jahre alte Bürstenmacher Herold vermißt. Letzterer wurde nun am vergangenen Mittwoch vom Hand arbeiter Gustav Moritz Müller aus Schönheide auf Staatsforstrevier schlafend gefunden und seinen Eltern zugeführt. Auf den Vorhalt, ob er etwa das Jordan'sche Kind entführt und ihm ein Leid angethan habe, gestand Herold, das Mädchen in der Jordan'schen Scheune ge- mißbraucht, sodann aus Furcht, es möchte seine That verrathen, mit den Händen erdrosselt und den Leichnam desselben endlich tief im Heu versteckt zu haben, wo derselbe auch gefunden worden ist. — In Cunersdorf bei Hohenstein mußte eine Dienstmagd ge fänglich eingezogen wereen, weil sie im dringenden Verdacht stand, heimlich geboren und ihr Kind vergraben zu haben. Eigenthümlich sind die Umstände, unter denen das Verbrechen entdeckt wurde. Niemand im Hause hatte eine Ahnung von dem Geschehenen, die Magd hatte nach einigen Stunden Unwohlseins ihre Arbeit wieder ausgenommen, mehr denn acht Tage waren vergangen und es schien, als sollte die Unthat in ewige Nacht gehüllt bleiben. Da bringt am Sonntag vor acht Tagen eine Kuh in dem Gute, wo die Magd bedienstet war, ein todtes Kalb zur Welt und der Gutsbesitzer beauftragt einen Knecht, das Kalb zu vergraben. Auf die Frage, wo er den Cadaver eingraben soll, bezeichnet ihm der Herr einen Platz unter einem Hollunderstrauch. Der Knecht gräbt an der Stelle ein und findet in geringer Tiefe den Kindesleichnam. — Löbau, 16. Okt. Anfang des vorigen Monats — es war an einem Sonntag Abend — wurde, wie wir s. Z. mittheilen, der 60jährige Tuchmacher O. G. Benjamin Münnich in Kamenz auf dem Wege von Wiese nach der Stadt durch einen Schuß von unbekannter Hand getödtet. Trotz der genauesten Nachforschungen und der Aus setzung einer Prämie von 1000 Mark gelang es bisher nicht, Aufklär ung über den mysteriösen Vorfall zu erlangen. Erst jetzt kommt Licht in die Sache. Wie wir vernehmen, hat der gegenwärtig in Bautzen inhaftirte Gärtner Bock, welcher den Lohnfuhrmann Jeschke und den Gendarm Weidlich erschoß, nunmehr auch gestanden, denn an Münnich verübten Mord begangen zu haben. Der dreifache Mörder soll in frivoler Weise geäußert haben, daß er bei jener Gelegenheit zu ersten Male seine Flinte pobirt habe. Außer diesen drei Morden hat sich Bock auch noch mehrerer Brandstiftungen und einer ganzen Reihe von Diebstählen schuldig gemacht. Er soll von jeher ein rachsüchtiger, ge fühlloser Mensch gewesen sein. Das Gewehr, mit dem er die schreck lichen Morde begangen, hat Bock in Kamenz einem daselbst auf dem Marsche ins Manöver einquartirten Oberjäger des 2. Jägerbataillons gestohlen. In Freiberg, wo er beim 1. Jägerbataillon gestanden, aber hat er sich, ebenfalls durch Diebstahl, die nöthigen Patronen anzueignen gewußt. — Plauen, 16. Oktober. Ein abscheuliches Subjekt ist seit einiger Zeit im hiesigen Amtsgefängniß internirt und sieht seiner wohlver dienten Strafe entgegen. Auf einem bei Oelsnitz gelegenen Gute war nämlich ein Mann als Flurwächter bedienstet, dem man schon seit längerer Zeit unsittliche Angriffe auf Frauen zuscbrieb. Aus verschie denen Gründen blieben die Verbrechen unangezeigt, bis das Maß end lich voll war. Als ein Fall schließlich angezeigt war, stellte sich im mer mehr heraus und endlich ergab sich, daß das Scheusal auch ein 6jähriges Kind gebraucht habe. Wenn nach all' den abscheulichen Vorkommnissen dieses Jahres bei einer solchen Gelegenheit einmal Lynchjustiz geübt würde, so wäre das zwar nicht gesetzlich, aber doch sehr leicht begreiflich und ebenso begreiflich dürfte der Ruf nach einer empfindlichen körperlichen Strafe für solche viehische Verbrechen seim — Oschatz. Daß der Honig auch in Krankheitsfällen den Men- fchen gute Dienste leistet, ist bekannt. Auch im hiesigen Bienenzüch- terverein wurde diese Thatsache von Neuem bestätigt und nachge wiesen, daß derselbe besonders auch ein vortreffliches Mittel gegen Diphtheritis ist. Der Gutsbesitzer I. aus C. theilt mit, daß eines seiner Kinder im letzten Augenblicke, nachdem ärztliche Hilfe zu spät gewesen und die Anwendung aller Gegenmittel sich als unzureichend erwiesen habe, noch durch eine Honiggabe vom sicheren Erstickungstode gerettet worden sei. Die theils reizende, theils auch lösende und ab führende Kraft des Honigs habe alsbald das Kind zum Husten ge bracht, infolge dessen dasselbe einen förmlichen Pilzstock ausgebrochen habe. — Der „Sozial-Kvrrespoudenz" berichtet man: „Daß es in den Zwickauer Kohlenwerken an Arbeitern zu fehlen beginnt und letztere deshalb höhere Löhne erhalten, liegt nicht allein daran, daß ein früher Winter befürchtet wird, sondern daß auch durch die blühende sächsische Industrie ein größerer Kohlenverbrauch stattfindet. In Chemnitz, wie im ganzen Erzgebirge und Voigtlande rauchen alle Schlotte, während noch vorm Jahre viele kalt und unbrauchbar dastanden." Vermischtes. Gotha, 14. Okt. Heute fand die 92. Leichenverbrennung statt. Die betr. Persönlichkeit war der Redakteur Herr Müller aus Coburg. Vor einigen Tagen wurde das 60jährige Fräulein Auguste Pörsch von hier mittelst Feuers bestattet. In Marlach bei Künzelsau kam ein todtkranker Handwerksbursche an. Der kostet uns ein Heidengeld, sagte der alte Schultheis K. und schaffte ihn mit Hilfe des Löwenwirths D., dem das auch einleuchtete, in aller Stille über die benachbarte Grenze, wo sie ihn in einem Straßengraben niederlegten. Ein Postbote fand den Kranken und ret tete ihn. Von dem Gericht wurden der Schultheis und der Löwen- wirth zu je sechs Monat Gefänaniß verurtheilt. Tages- Kalender. Königliches Amtsgericht.' Geschäftszeit von früh 8—12 Uhr und von 2—6 Uhr Nachm. Königliches Untersteucramt. Geschäftszeit von früh 8—12 Uhr und von 2—5 Uhr Nachm. Kaiser!. Post- und Telegraphenamt. Geöffnet Wochentags Vorm. 8—12 Uhr u. Nachm. 2—7 Uhr; Sonntags von Vorm. 8—9 Uhr, Mittags 12—1 Uhr und Nachm. 5—7 Uhr. Postfahrten nach Dresden früh 7 Uhr und Mittags 12 Uhr; nach Nossen Nach 1. '/^5 Uhr. Raths- und Stan samts-Expedition. Geöffnet von Vorm 8—1ss, Uhr und Nach». ^—6 Uhr. Die Sparkasse ist ge naet Dienstags und Freitags (Feiertage aus genommen) von früh 8—12 Uhr u. 2—4 Uhr Nachm.; außer dem jeden letzten Sonntag im Monat Nachm. von 2—4 Uhr. Die Stadtkämmerei ist geöffnet Montags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends von Vorm. 8—12 Uhr u. Nachm. 2—4 Uhr. Die Vorschußkasse expedirt an jedem Wochentage von Vorm. 8—12 Uhr und Nachm. von 2—6 Uhr. Omnibilsfahrten nach Dresden- Bote Jlschner Montags früh 7 Uhr. Bote Herrmann jeden Tag früh 7 Uhr. Abgang der Eisenbahnzügc von Tharandt (Richtung Freiberg-Chemnitz) Vorm. 6"", 9", Mitt. 12^", Nachm. 3^, 737, gsr u. 11-" (letzterer nur bis Freiberg.) Von Tharandt nach Dresden (Linie Reichenbach-Dresden-Görlitz), Vorm. 6», 7", 8°o, 11'", 11»", Mitt. 2', Nachm. 3", 5" 6", Ab. 8"" u. 102". Von Deutschenbora (Richtung Leipzig) Vorm. 8", Mitt. 1", Nachm. 3^, 6^», Ab. 9"" (letzterer nur bis Leisnig). Von Dresden-Altstadt (Richtung Bodenbach) fr. 6, Vorm. 7,(Courz.i 92", Mitt. 12°«, 2>«, Nachm. 42«, 6»". Von CoSwig nach Leipzig via Riesa. Vorm. 6", 8^, 11^", Nachm, 2»", Ab. 7»», 11'2, Döbeln Vorm. 7", Nachm. 12", 2" 5^, (letzterer nar bis Leisnig). Von Dresden-Neustadt nach Berlin via Nöderau früh 3", 8^ Nachm. 22", 62", 72". Von Dresden-Friedrichstadt nach Berlin Vorm. 62", 9", Nachm. 2^, 714, Von Cossebaude Vorm. 6zz, Nachm. 2«« u. 7^. Omnibuszüge der Berliner Bahn. Abfahrt von Niederwartha nach Dresden Borm. 6^, 9'», Mitt. 12-", Nachm. 3", 7" u.9^*. Abgang der Dampfschiffe von Dresden Vorm. 10 nach Meißen, Nachm. 2 nach Riesa und Strehla, 4 Uhr nach Meißen. Abfahrt von Niederwartha Vorm. 11 nach Meißen, Nachm. 3 nach Riesa, und Strehla und 5*" nach Meißen. Nach Dresden Vorm. 7,", 11,2-', Nachm. 4". Kirchemmchrichten aus Wilsdruff. Am 20. Sonntag nach Trin. vormittags predigt k. Or. Wadi. Nachmittags 1 Uhr «Katechismusunterredung mit der confir- mirten Jugend. Hn fl-öunü in öen dintk. Amberg, ckon 30. Osoambar 1880. Osshrtsstsr Herr ^po- thsksr! lob habe voriges dabr von Ihren so berühmten Lcbwei- rerxilleu debrauch gemacht und kann Ihnen der Wahrheit ge mäss meinen Dank aussprecbsn, dass Ihre killen, was Lie vsr- sprocben, aueh genau bewirken; denn was bei mir ein geschieh- ter^rrtdahre lang nicht vermochte, daserlangte ich durch Ihre killen. Ks grüsst Lis hochachtungsvoll Kunigunde Oonhausor. Oie ächten LcbwsirisrpiUsn leisten hei allen Untsrleibs- störungsn: Verstopfung, Oebsr-und Eallsulsidsn, Hämorrhoiden, Olähungen, Illutwallungen Vorzügliches. Ausführliche krospecte mit den ärztlichen Urtheilen sind gratis, sowie die ächten U. Orandt's Lcbwei^erpillen per Lcbachtsl U. 1. — erhältlich in den Apotheken rru Wilsdrulk, Hohenstein etc. Von nachstehendem Buche besitze noch Exemplare und verkaufe dieselben zu beigesetztem Preise: Das sechste und siebente Buch MofiS, das ist Mosis magische Geisterkuust, das Geheimniß aller Geheimnisse. 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