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bereits fertig gestellt war. Die ausgegrabene Erde wurde in der Blumenhandlung selbst verkauft. Der Bischof von Santander in Spanien hat sämmtlichc liberale Redakteure dieser Stadt und ohne Zweifel „im Geiste" auch die der ganzen Welt mit dem Bann belegt. Der Bannfluch lautet: „Gott der Allmächtige möge sie verfluchen! Er vernichte sie, wenn sie im Hause und wenn im Freien sind; wenn sie sich aus der Erde, oder wenn sie sich auf dem Wasser befinden; er verfluche sie, von der Spitze des Kopfes bis zur Fußsohle hinab; er verfluche sie, wenn sie aufrecht stehen, wenn sie sitzen, wenn sie gehen, wenn sie liegen und wenn sie schlafen, heute und für immer. Mögen ihre Augen erblinden, ihre Ohren taub werden, ihr Mund verstummen und ihre Zunge ver trocknen. Mögen ihre Hände nicht mehr tasten, ihre Lippen keine! Speisen mehr zu sich nehmen und ihre Augenlider sich nicht schließen können. Auch die anderen Glieder ihres Körpers mögen verflucht sein und möge ihr Grab das der Hunde und Esel sein, auf daß sie in Schande ruhen." Man kann Gift darauf nehmen, daß dieser Bischof , seinen Stammbaum auf einen arabischen Stammvater zurücksühren kann; wenigstens sieht diese Verfluchung einer arabischen so ähnlich wie ein Ei dem andern. s Vaterländisches. — Betreffs des Elbeverkehrs wird von den böhmischen Ladeplätzen mitgetheilt, daß derselbe während des letzten Monats fortgesetzt eine ungemein rege Bewegung genommen hat. Namentlich was den Koh len- und Zuckerexport betrifft, stellt sich der gedachte Verkehr im März d. I. ebenbürtig an die Seite der stärksten Exportmonate. Im Ganzen wurden 211480159 Kilogr. exportirt. — Aus Chemnitz gingen dieser Tage über Görlitz, Eydtkuhnen nach Petersburg drei große Eilzugsmaschinen ab, welche von der „Sächsischen Maschinenfabrik" (früher Hartmann) gebaut und für die Hofzüge des Kaisers vou Rußland bestimmt stnd. Die Maschinen, äußerlich eine reiche Messiugausschmückuug zeigend, sind zu Hvlzfeue- rung eingerichtet und sollen in Rußland noch mit elektrischer Beleuch tung versehen werden. Trotz der reichen Ausstattung sollen dieselben nur 40000 M. pro Stück kosten. Die Sächsische Maschinenfabrik ist überhaupt mit Aufträgen für Lokomotiven reichlich versorgt; in erster Reihe steht eine bedeutende Bestellung nach Spanien. Leipzig. Der auf dem Territorium des alten Schützenhauses in Leipzig errichtete Krystallpalast wird zur gegenwärtigen Oster messe eröffnet. Ueber das Gebäude selbst wird mitgetheilt, daß der Hauptsaal nebst seinen Galerien 3000 Personen aufzunehmcn vermag. Ueber den Saal breitet sich in imposanten Formen die Glasdachung aus; die Beleuchtung wird durch die bewährtesten Systeme bewirkt. Der Gesammteffekt wird durch kolossale Spiegel, welche sowohl in dem Haupt- als in dem Parterresaal ringsum an den Wandflächen ange bracht werden, wesentlich erhöht. Den Größenverhältnissen des Hanpt- saales entspricht genan der Parterresaal, welcher, obwohl hier die Ga lerien weggefallen, doch noch reichlich 2000 Sitzplätze enthält nnd durch eine große Anzahl besonders konstruirter prächtiger Gaskronen beleuchtet wird. In beiden Sälen sind Bühnen hergerichiet worden, die allen Erfordernissen, insbesondere auch in Bezug auf Akustik, entsprechen. Vermischtes. Am 8. April nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr explodirte in Magdeburg einer der beiden Kessel des der Oesterreichischen Nordwest- Dampfschiffahrts-Gesellschaft gehörigen Schleppdampfers „Austria". Der Kapitän und drei Personen der Schiffsmannschaft sind umgekom men. Der Dampfer liegt ans Grund. * Selbstmord eines Millionärs. In New-Jork hat sich am 2. April Kornelius Jeremiah Vanderbilt zweiter Sohn des Com modore Vanderbilt, in Glenhams Hotel eine Kugel durch den Kopf gejagt und ist abends gestorben. Er war leidend und Hypochonder. Mit seinem Bruder William, einem der reichsten Männer, wenn nicht selbst der reichste Mann Amerikas, stand er in freundschaftlichen Be ziehungen, seitdem der Streit um die väterliche Erbschaft dadurch ge schlichtet war, daß William seines Bruders Schulden bezahlte und ihm außerdem die Bagatelle von 7 Millionen Dollars gab. Da sich Wil liam Vanderbilt vis nach dem Begräbnisse seines Bruders von den Geschäften fernhielt, so herrschte auf dem Stockmarkt zu New-Jork Flauheit. * Der Briefpostverkehr der Welt. Im Jahre 1881 wurden in jene Länder, welche dem allgemeinen Postvereine angehören, 3 Mil liarden 866 Millionen Briefe abgesendet. Hierzu kommen 649 Milli onen Postkarten, 3 Millionen Postkarten mit bezahlter Antwort, eine Milliarde 983 Millionen Zeitungen, eine Milliarde 23 Millionen Drucksachen, 64 Millionen Muster, 98 Millionen Pakete. Ferner wurden deklarirt 95 Millionen Postmandate, welche einen Werth von 6 Milliarden 45 Millionen Francs repräsentirten. * Eisberge. Einer Meldung ans St. John (Neufundland) zu folge befinden sich gegenwärtig über 100 Eisberge in der Nachbar schaft von Kap Race, alle von enormem Umfange. Dampfer, welche zwischen Kap Breton und den Vereinigten Staaten fahren, werden folglich während der nächsten zwei Monate einen östlichen Cours ein- schlagen müsse», um eine Kollision mit Eisbergen zu vermeiden. * Vier Personen ertrunken. Wie die „Agramer Zeitung" berichtet, ereignete sich am 3. März in Severin ein bedauerlicher Un glücksfall, dem 4 Menschenleben zum Opfer fielen. Neun Personen wollten an diesem Tage in einem gebrechlichen Kahne die Kulpa über setzen. Der Kahn füllte sich jedoch bald mit Wasser und schlug um, und die neun Personen sielen ins Wasser. Nur 5 retteten ihr Leben während drei Mädchen nnd ein 24 jähriger Reservist in den Wellen, der Kulpa ihren Tod fanden. * Das längste jetzt bekannte deutsche Wort lautet: Vier- waldstätterseesalonschraubendampferaktienkonkurrenzgesellschaftsburcau. Als Urheberin wird eine Dampfschifffahrtgesellschaft in Luzern denuncirt. * Zu einer Kartenlegerin (die auch heutigen Tags noch alle Hände voll zu thun hat) kommt eine junge Frau und wünscht zu wissen, wie viel Kinder ihr bescheert würden. Die Sybille zieht ihre Karten zu Rathe und sagt mit Bestimmtheit: Drei! — Gleich darauf tritt ein Herr mit derselben Frage zu der Alten. Ihm wurde die Antwort: Eins! — „Erlauben Sie," sagte lächelnd der Frager, „meiner Frau hier versprechen Sie drei Kinder und mir nur eins — wie stunmt denn das?" — „Wie et stimmt," entgegnete die unfehlbare Prophetin, „det weeß ick nich! Aber stimmen muß et, davor sind die Karten da! Na, Sie werden et ja hoffentlich erleben und können mir denn sagen, wie die Sache jekommen is. * Originelle Inschriften trägt die neugebante Apotheke in Saalfeld in Thüringen in dem eigentlichen Apothckenraume: Tritt, deutscher Mann, getrost herein, Steht auf den Büchsen auch Latein. Du hast nicht gern die Apotheken, Noch schlimmer, Freund, sind Hypylheken. Nachtklingel hab' ich angebracht, Doch schlaf' ich auch gern in der Nacht. Gut schmecke Dir stets Speis' uud Trank, Doch aber werd' auch manchmal krank. Das alte Haus verschlang der Brand, Das neue schütze Gottes Hand. Wohl besser ist's, Du bleibst mir fern, Doch kommst Du her, seh' ich Dich gern. Ta gcS - A alcn der. Königliches Amtsgericht. Geschäftszeit von früh 8—12 Uhr und von 2—6 Uhr Nachm. Königliches Untersteuecamt. Geschäftszeit von früh 8—12 Uhr und von 2—5 Uhr Nachm. Kaiser!. Post- nnd Telegraphenamt. Geöffnet Wochentags Vorm. 8—12 Uhr u. Nachm. 2—7 Uhr; Sonntags von Vorm. 8—9 Uhr, Mittags 12—1 Uhr nnd Nachm. 5—7 Uhr. Postfakrten nach Dresden früh 6 Uhr und Mittags 12 Uhr; nach Nossen Nachm. '//) Uhr. NatHS- und Standesamts-Expedition. Geöffnet von Vorm 8—12 Uhr und Nachm. 2—6 Uhr. Die Sparkasse ist geöffnet Dienstags nnd Freitags (Feiertage aus genommen) von früh 8—42 Uhr u. 2—4 Uhr Nachm.; außer dem jeden letzten Sonntag im Monat Nachm. von 2—4 Uhr. Die Stadtkämmerci ist geöffnet Montags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends vou Borm. 8—12 Uhr u. Nachm. 2—4 Uhr. Die Vorschußkasse expedirt an jeden, Wochentage von Vorm. 8—12 Uhr und Nachm. von 2-6 Uhr. Omnibusfahrten nach Dresden. Bote Jlschner Montags u. Frei tags früh 7 Uhr. Bote Herrmann jeden Tag früh 7 Uhr. Abgang der Eisenbahn-ligt von Tharandt (Richtung Freiberg-Chemnitz) Vorm. 6"ft 9", Milt. 12^ft Nachm. 3»», 7" 9'ft Von Tharandt nach Dresden (Linie Reichenbach-Dresdcn-Görlitz) Vorm. 6ft 7^, 11"h n^», Milt. 2', Nachm. 3'", 5", 6-". Ab. 8»", 10-o. Von Deutschenbora (Richtung Leipzig) Vorm. 8-", Milt. 1», Nachm Z32, g3ft Nb g2t> (letzterer mir bis Leisnig). Von Dresden-Altstadt (Richtung Bodenbach) fr. 6, Vorm. 8"", 9-", Mitt. 12", 2", Nachm. 4". Von Coswig nach Leipzig via Niesa. Vorm. 6", 11?", Nachm. 2", Ab! 7", 11'ft via, Döbeln Vorm. 7", Nachm. >2'ft 2", 5''ft 8"ft Von Dresden-Neustadt nach Berlin via öderau früh 3", 8"ft Nachm. 2-", 6-", 7-ft Von Dresden-Friedrichstadt nach Berlin Vorm. 62", 9'ft Nachm. 2", 7". Omnibnszngc der Berliner Bahn. Abfahrt von Niederwartha nach Dresden Vorm. 7'ft 9", Mitt. 1", Nachm. 4"", 7". Kirchenuachrichten ans Wilsdruff. Am Sonntag Quasimod. Vormittags predigt Herr ?. vr. VVnUI. Wilsdruff. Auf die heute, morgen uud Souu- tag stotlfiudeude Ausstellung im Gasthof zum Adler machen wir hiermit uochnmls aufmerksam. Die Aus stellung wird heute um 8 Uhr eröffnet. Auf ein größeres Landgut wird ein kräftiges ge wandtes Mädchen von 15—16 Jahren zur Ausbildung als Wirthschafterin gesucht. Bevorzugt wird die Toch ter eines kleineren Landwirths. Offerten bittet man unter k ?. an die Expcd. d. Bl. zu senden. Lehrlingsgesuch. E,n junger Mensch, der Lnst hat Brauer zu werde», findet gutes Unterkommen. Wo? sagt die Exped. d. Bl. IM; nnWerorckentlioke VerbreitnuZ äiesos Unu8inittsl8 Kat sine okons» W xroMo /»IN ttknlieker viÄpnrnto »!» dinoknkEr Keivorxernlsn, velcke siok M nickt ontblöäen, VerxnoLnng, l^urko mW Ltikstts in tüusoksnäer Vleiso kerrn-W stellen. Vie vnekete äes kokten Ltollverok'soksn lÄkrikatss truxon äen vok W Ion llnmen «les lcnkriknnten nnä kenEnoknen Äok Nie Verkant» stellen änrvk W ansxoloxto Virinon-Lekilckor. LsrxmLou s Sommersprossen-Seife zur vollständigen Entfernung der Sonnner- spwssen, empf. » Stück 60 Pfennig Apotheker Iwutuvr in Wilsdruff. K oiil- miä 8p6i8«i>Ii»rt6ii hält vorräthig U. Uorgsr8 6uobckruolcsrvi. /Mwllnienm Kiituoltln./ /(8-ruk.-ien.) — linkere knoksokulo^ /Mr Usrolunoti - Ingeuisure ninlS Werkmeister. VormNorrioKr trsi.s Redaction, Druck und Verlag von H. A. Berger in Wilsdruff.