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Nachdem uns voriges Jahr Frau Thalia geneckt, hat sich dieses Jahr die versprochene Verheißung erfüllt u. der Thespiskarren wurde in die hier gewohnten, wenn auch nicht angenehmen Räume hineinge schoben. Herr Director Korb ist es, der zum ersten Male unser Städtchen besucht und da wir den ersten drei Vorstellungen beige wohnt, können wir dreist constatiren, mit einer tüchtigen, leistungs fähigen Gesellschaft, wie eine solche wohl bisher kaum in unserm be scheidenen Muscntempel gewirkt hat. Zur Eröffnungs-Vorstellung hatte Herr Dir. Korb „Philippine Welser", ein zwar hier oft ge sehenes, doch gediegenes Werk gewählt. In der Titelparthie trat uns Frau Dir Korb entgegen und wir können wohl niit Recht sagen, sie übertraf alle ihre Vorgängerinnen; Frau Korb hielt verständnißvolles Maß und schwächte ihre schöne Leistung nicht durch Effecthascherei, sie war das leidende, duldende Weib, wie es O. v. Redwitz geschil- det. Herr Leischner spielte seinen „Welser" ganz vortrefflich, nur schien derselbe hinsichtlich seines Organs etwas indisponirt zu sein. Hcrr Graf ist ein Liebhaber eomms it kaut, ausgestattet mit schönem Aeußeru, klangvollem Organ, konnte es nicht fehlen, gleich am ersten Abende die Hcrzen des Publikums für sich zu gewinnen. Sein „Fer dinand" war eine gediegene Leistung und wird uns Herr Graf gewiß noch manche genußreiche Stunde bereiten. In Herrn Rculccke begrüßen wir eine» alten, lieben Bekannten, der bei uns allen noch im besten Andenken steht; sein „Kaiser" war wieder ein Beweis, daß derselbe ein fleißiger Darsteller ist. Jedes Wort ist da überlegt und gefällt uns wie schon früher, so auch jetzt noch sein markiges, scharfes Cha- racterisiren seiner Parthien besonders an ihm. Frl. Bergmann (Fr. Welser), Fr. Graf (Fr. v. Loxan) waren am Platze und trugen zum Gelingen des Ganzen nach Kräften bei. Zum Schluß seiFrl.Marg- reiter freundlichst gedacht. Sie spielte ihren Pagen Ladislaus ganz allerliebst. — Am Montag kam ein zwar schon älteres, jedoch hier noch nie gesehenes Bühnenproduct „Das Mädel vom Dorfe" zur Aufführung. Das Sujet hat viel Aehnlichkeit mit dem allbeliebten „Viehhändler von Oberösterreich". Das Stück selbst ist aber von tief- ergreifender Wahrheit und herrlichen Melodien durchwebt. Fr. Graf (Elise) spielte mit tiefer Empfindung u. warmem Gefühl. Frau Korb hätten wir fast nach ihrer gestrigen Leistung kaum wieder erkannt. Wo war das duldende, leidende Weib geblieben? Wie trat sie uns an diesem Abende munter und keck als frisches Bauernmädel entgegen! Der Vortrag ihrer Lieder mit ihrer sympathischcn Stimme fand all gemeinen Beifall und war besonders das Duett mit Herrn Leischner, der als Amadäus vorzüglich war, meisterhaft zu nennen. Herr Dir. Korb (Rohr) gab ein urwüchsiges Bild eines schwäbischen Bauern, dem Frl. Bergmann (Martha) auf das wirksamste fecundirte. Herrn Crispin (Rohrdorf) möchten wir anrathen, nicht so viel mit den Han- de» herumzufuchteln, sonst wären wir mit seinen Leistunger ganz zu frieden. Herr Leonhardt (Bernhard) war am Platze, nur läßt seine Figur für derartige Parthien viel zu wünschen übrig! „Keine Jesuiten mehr", welches Lustspiel Dienstag zur Aufführung kam, gab den fleißigen Darstellern die beste Gelegenheit, auch im Lustspiel ihre Tüch tigkeit zu zeigen. An der brillanten Aufführung participirten haupt sächlich Hcrr Graf (Joseph), Frl. Bernau (Marie) und Frl. Berg- mann (Marie Theresia). Ein weiteres DetaMren des Stückes ge stattet heute der Raum nicht. Es sei nur Herrn Dir. Korb gerathen, die beiden letzten Stücke noch einmal zur Aufführung zu bringen, dann ein Näheres über „Keine Jesuiten mehr". Alle bisher gesehe nen Stücke durchweht eine einheitliche Leitung, welches Verdienst wohl hauptsächlich Herrn Regisseur Reulecke zuzuschreiben ist. W. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Am l. Advent-Sonntage Vormittags predigt Herr l?. l)r. Wahl. Nachmittags: Betstunde. MmrUchlfftlichtr CM-Vmiir im Königreich Sachsen. Die Aufnahme neuer Mitglieder, Einzahlung von Geldern, den Verkauf von Pfand- und Creditbriefen, Darlehnsgesuche vermittelt Ik. werden auch von Nichtmitgliederu jederzeit angenommen und vom Tage der Einzahlung an mit 4 "/« verzinst. » <» Preisermäßigung VH» 5 Original - Mkmasekmsn, decen Güte durch den enormen Absatz UN) durch die hohen auf allen Aus- pellungen erhaltenen Auszeichnungen seit einer Reihe von Jahren glänzend bewährt ist, sind nicht nur die besten, sondern ;etzt auch die Miasten Nähmaschinen, welche sich im Handel befinden, und werden zn folgenden Preisen verkauft: Ll. «8, Ll. S6, LI. 11O. Auf der Weltausstellung zn Philadelphia wurden die echten Singer-Nähmaschinen mit den Iröctisl«» prämiirt, welche überhaupt zur Vertheilung gelangten. und Lsslls Garantie! 2akIunF monatlivli nrn' O lLUr. 6. kisikiimger, Druden, König!. Sächs. Hoflieferant. NS. 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