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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt fiir die König!. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei mal, Dienstags ».Freitags und kostet pro Quartal I Mark. Jnseratenannahme bis Montag resp. Donnerstag Mittag ID Nhk. öl. Freitag, den 16. November 1877. Erledigt hat sich die unterm 13. December vorigen Jahres hinter Johanne Christiane verw. Schulze geb. Gutte aus Dresden erlassene öffentliche Vorladung durch deren Aufgreifung. König!. Gerichtsamt Wilsdruff, am 12. November 1877. vr. SanAloS. Bekanntmachung, die Ausfüllung der Cinwohnerverzcichnisse betreffend. In den nächsten Tagen werden wir behufs der Vorbereitung des Gewerbe- und Personalsteuer-Catasters für das Jahr 1878 Formulare zu den Einwohnerverzeichnissen in den Wohnhäusern des hiesigen Stadtbezirks austheilen lassen. In diese vom Besitzer oder Verwalter des Haufes den einzelnen Haushaltungsvorständen vorzulegenden Formulare sind alle Personen über 18 Kahre und diejenigen jüngeren Personen, welche ein Renteneinkommen von mehr als SV« Mark jährlich haben, zu verzeichnen, auch ist in denselben bei Fabrikarbeitern, Handwerksgehilfen und Handarbeitern oder Tagelöhnern der Wochenverdienst oder das sonst durch schnittliche Einkommen nach Mark und Pfennigen genau anzugeben. Die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter haben die Richtigkeit der Angaben in den gedachten Einwohnerverzeichnissen zu prüfen und zu vertreten, dieselben aber bis längstens den 24. dieses Monats bei der hiesigen Stadtsteuer.Einnahme einzureichen, und werden Vernachlässigungen, svweit sie nicht als Steuerhinterziehungen anzusehen und zu bestrafen sind, mit Geldstrafe geahndet werden. Wilsdruff, am 15. November 1877. Der Stadtgemeinderath. Kicker, Brgmstr. Einkommensteuer - Rückstände sind bei Vermeidung der executivischen Beitreibung nunmehr sofort an die hiesige Stadt steuer-Einnahme zu entrichten. Wilsdruff, am 15. November 1877. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. 7. Sitzung des Bezirksausschusses der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen, am S November 1877. 1. Die Sitzung beginnt mit Vortrag des aus 15 Ortschaften des hiesigen Bezirks cingegaugenen Gesuche um Berücksichtigung bei Ver- theilung der aus Staatsmitteln zu gewährenden Unterstützung für Volksbibliotheken und es stimmt das Collegium mit einigen Modi- sicationen den von dem Vorsitzenden gemachten bezüglichen Vor schlägen bei. (Ref. Amtshauptmann.) 2 Die Beschwerde Crassellt's in Barnitz über die Höhe der ihm von dasiger Gemeinde auferlegten Abgabe vom Schankgewerbe wird begründet befunden und demgemäß diese Abgabe auf 20 Mark pr. Jahr herabgesetzt. (Ref. v. Heynitz.) 3. Die von dem Kirchenvorstande zu Burkhardtswalde beantragte Zuweisung der Ortschaften Schmiedewalde und Perne an den Standes amtsbezirk Burkhardtswalde anlangend, so wird beschlossen, den Antrag bezüglich Scbmiedewalde's mit Rücksicht auf das Cinverständniß der dortigen Einwohnerschaft und die erfolgte Einpfarrung nach Burk- hardtswalde bei der vorgesetzten Behörde zu befürworten, rücksichtlich Pcrne's aber, welches zum Gemeindeverbande Nolhschönberg gehört und in der Mehrheit seiner Bewohner sich gegen obigen Anirag er klärt hat, sich für dessen Verbleiben beim Slandesamtsbezirke Roth schönberg auszusprechen. (Ref. Amlshauplmann.) 4. Das Gesuch Berthold's in Diera um Zurückziehung der rück sichtlich seines vom Schmorl'schen Gute daselbst abgekommenen Trenn stücks gestellten Consolidationsbedingung wird abgesehen von anderen Gründen, schon der Consequenz halber zurückgewiesen. (Ref. Guts besitzer Klopfer.) 5. Die Beschlüsse der Gemeinden Bohnitzsch und Niedersähre auf Erhebung einer Abgabe zur Schulkasse beiBesitzveranderungen finden Genehmigung. (Ref. Amtshauptmann.) 6. Den bezüglichen Anträgen entsprechend und, da Widersprüche innerhalb der gesetzten Frist nicht eingegangen sind, wird die Einziehung des Fußweges von Bieberstein nach Niederreinsberg und die Ver legung des Porschnitz-Meißner Fußweges genehmigt. (Ref. Bürger meister Zschiedrich und Gutsbes. Klopfer.) 7. Dem Gesuche Adler's in Kiessig um Genehmigung der beab sichtigten Verlegung des von ihm zeithcr ausgeübten Schankes in ein anderes Local wird mit der erbetenen Ausdehnung der Concession auf das Ausspannen und Krippcnsctzen statlgegeben. (Ref. Oehmichen- Choren.) 8. Der verchel. Bretschneider in Rothschönberg wird Concession zum Schank mit Ausschluß deS Branntweinschanks ertheilt, das Gesuch derselben aber insoweit es zugleich auf den Branntweinschank sowie auf das Krippensetzen gerichtet ist, wegen Verneinung der Be- dürfnißfrage bez wegen Mangels geeigneten Platzes zum Halten der Geschirre zurückgewiesen. (Ref. v.'Heynitz.) 9. Weiter werden die bez. wiederholten Gesuche Krumbiegel's in Wendischbora, Schulze's in Zadel, Möbius' in Beicha, Schmidt's und Freitag's in Korbitz, Starke's in Großdobritz, Berthold's in Ockrilla und Paul's in Klessig um Concession zum Schank mit Ein- und bez. Ausschluß des Branntweinschanks, bez. um Ausdehnung der Schank- concession auf den Branntweinschank und das Gesuch Börner's in Leubcn um Concession zum Kleinhandel mit Branntwein, theils wegen ungenügender bez. nicht vorhandener Localität, theils aus straßen- verkehrspolizeilichcn Gründen und theils auch wegen mangelnden Be dürfnisses abgelehnt. (Nef. v. Heinitz, Oehmichen-Choren, Gutsbes. Klopfer, Gem.-Vorstand Zschetzsche.) 10. Der Vorsitzende bringt die aus Veranlassung der Kgl. Amts- hauptmannschafl von hiesiger Kgl. Chausseeinspection betreffs der Unterhaltung der Communicationswege gemachten Vorschläge und den Entwurf der deshalb an die Gemeinden und selbstständigen Güter des hiesigen Bezirks zu erteilenden Anweisung zur Kenntniß des Collegiums und nimmt die gutachtlichen Aeußerungen des letzteren hierüber entgegen. 1l. Bezüglich der Einziehung verschiedener dem hiesigen Bezirke überwiesener Darlehne aus dem Fonds für Reservisten rc. wird den diesfallsigen Vorschlägen des Vorsitzenden zugestimmt. (Ref. Amts hauptmann.) 12. Ferner beschließt das Collegium, daß der auf Vermehrung der Mitglieder des Gemeinderaths in Vorbrücke gerichtete Antrag bei der vorgesetzten Behörde befürwortet werde. (Ref. Amtshauptmann.) 13. Die Dispensationsgesuche Bennewitz's in Soppen, Schmorl's in Diera, Müller's in Altchoren, Behrisch's in Eulitz, Hamann's und Müller's in CoSwig, Starke's in Oberau, Schmiedgen's in Hohen tanne und Jacob's in Großdobritz, Grundstückszergliederung betr., werden sämmtlich beziehentlich mit Bedingung der Consolidation der Trennstücke mit den im Orte liegenden Hauptgrundstückeu der bezüg lichen Erwerber genehmigt. (Ref. v. Heynitz, Gutsbes. Klopfer, Oehmichen-Choren, Gem.-Vorstände Rauft und Zschetzsche.) 14. Was endlich das Regulativ über den Feuerlösch- und Ge meindedienst in Zaschendorf betrifft, so wird dessen Bestätigung wegen verschiedener dann enthaltener mit den gesetzlichen Vorschriften nicht in Einklang stehender Bestimmungen zur Zeit abgelehnt. (Res. Bez.- Ass. v. Mayer.) Tagesgcschichte. Es werden Rauchopfer sein, die wir dem Deutschen Reiche bringen müssen, damit es eigene Einnahmen bekommt. Die Sach verständigen suchen nämlich nach einer Steuer für das Reich, die 1) tüchtig flutscht und 2) leicht einzuheben ist und nicht wehe thut, wie sie sagen. Eine solche Steuer soll die Tabakssteuer oder auch ein Tabaks-Monopol des Reiches werden, wie solche Monopole in Oesterreich, Frankreich und in Italien schon lange bestehen und große Summen abwerfen. Von der Salzsteuer, sagen die betr. Steuersucher, kämen im Reiche auf den Kopf 93 Pfennige, von dem Tabak nur 35 Pfg. Sie finden das unleidlich und trösten die Raucher damit, daß eine reichlich lohnende Besteuerung des Stink-Krautes viele andere Steuern unnöthig machen werde. Das preußische „Militär-Wochenblatt" schreibt: „Es ist eine eigenthümliche Erscheinung, die sich bei fast allen Kriegen, welch- Nobs<,nd seit d'"' o-!»— -ri—wi-d-I-n