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sich vor ihr auf — ihr drohten die Sinne zu vergehen.... und dann war sie doch herbcigestürzt, um den Unseligen von dem letzten ver hängnißvollen Schritt zurückzuhalten. Daß sie ihr Schwager daran gehindert, verschwieg sie schonend.— Doch Hugo bekannte jetzt seiner Gattin selbst, was er gethan. Er hatte sich nicht getäuscht.... Die treue Lebensgefährtin gab ihm Recht. „Ich würde an Deiner Stelle nicht um ein Haar anders gehandelt haben und ich bewundere Deinen Muth, Deine Entschlosscit — die mit dem echten Römersinn das Unvermeidliche herbeisührt!" war ihre entschiedene Meinung. Baron von Schönwald gehörte zu jenen gutmüthigen, weichen Naturen, die selbst nicht wissen, welche Kräfte in ihnen schlummern, die erst in entscheidender Stunde geweckt werden, weil ein Hinneigcn zu behaglicher Lebensanschauung sie nicht gern in das Schicksal An derer eingreifen läßt, die aber, wenn ihr Geist die nölhige Spannung erhalten, dennoch unerschütterlich das ausführen, was sie für Recht erkannt. Jetzt, wo der blendende Zauber geschwunden, den Leberecht so lange auf Armgard ausgeübt, erschien ihr daS Bild des Tvdlen in einem andern Lichte. Nun begriff sie, was seinen theilweisen Wahn sinn erzeugt. Er hatte sich stets weit überschätzt, eine viel zu hohe Meinung von sich gehabt und geglaubt, daß er nur zu „wollen" > brauche, um das Höchste zu erreichen. Daß er niemals seinen Willen an etwas Großes einsetzte, geschah nur, weil ihm schließlich Alles nicht groß genug vorkam. — Uebcr alle Erzeugnisse in Knust und Poesie, über alle Thaten des öffentlichen Lebens dachte er gering schätzig, denn er war überzeugt, daß er jeden Augenblick Bedeuten deres hcrvorbriugen könne, sobald ihn nur dazu die Lust aüwandele. Das war der Standpunkt, der seinen Größenwahnsinn immer mehr entwickeln mußte. . Seiuer liebeuden Fran war diese ungeheure Selbstüberhebung aber als wirkliche Größe erschienen, der zur Entfaltung der eigenen Kraft nur der reckte Wirkungskreis fehle. Leberccht's erhitzte Phan tasie, die niemals auf dem Boden der Wirklichkeit daS „Können" erprobte, verlor sich dann in den furchtbarsten Jrrgängen und brütete das Ungeheuerste aus. Von hier bis zum partiellen Wahnsinn war nur ein Schritt. Je mehr der jungen Wittwe das innerste Wesen und der Cha rakter des Verstorbenen verständlich wurde, je mehr lernte sie eine schlichte einfache Natnr schützen, die niemals bestrebt war, zu scheinen und zu blenden und die dennoch den reichsten Fond au Wissen und wahrer Bildung besaß. Nach einigen Jahren reichte Armgard Netter Berthold ihre Hand. Ein neues Glück blühte ihr auf. In Schloß Schönwald herrschte jetzt tiefer Friede. Die Zchmti- K HodeWM«» - HsMrmg VM LsSKsr empfiehlt den geehrten Bewohnern von Wilsdruff und Umgegend eine größere Auswahl von Winter-Kleiderstoffen in Laellemir, Oronsxraiü, Lammt, k1ü8oü, Imma, I'IsneH, Larolmut u. f. w., sowie seidene, leinene und baumwollene Waarcn. Anetiou. Nächste Mittwoch, als dell 11. October und au den darauf folgenden Tagen, sollen im Gasthof zum goldnen Löwen in Wilsdruff gegen 2000 Nummern von noch vorhandenen Strumpf- und Schnittwaaren, Tuchen- und Buckskins, Leinwand und Bettzeugen, Mützen, Kinderanzüge, Herren-Hosen, Westen und Röcke, Ueberzieher, Frauenjaquetts u. s. w. u. s. w. meistbietend verauctionirt werden. Dazu sind hierdurch alle Kauflustige freundlichst eingeladen. Die Auction beginnt jeden Tag Vormittags Punkt ^10 Uhr. Auction. Wirthschaftsveränderuug halber sollen Donnerstag, den 19. Hctober d. I. von Vormittags 9 Uhr an in dem Gute No. 54 zu Nöhrsdorf bei Wilsdruff 4 Stück Pferde, 14 „ Zuchtkühe, meistens tragend, 6 „ Jungvieh, 1 „ Hauer, 4 „ Zuchtsauen, tragend, so wie mehrere Wirthschaftswagen, verschiedenes Ackergcschirr, Pferde geschirre und sonstige Wirthschaftsgeräthschasten gegen sofortige Be zahlung öffentlich an den Meistbietenden verauctionirt werden. Die Bedingungen werden vor Begilln der Auction bekannt gemacht. Röhrsdorf, den 6. Octobcr 1876. Der Besitzer. habe ich auch in diesem Jahre mein Lager durch bedeutende Aus wahl und vortheilhafte Einkäufe auf das Beste ausgestattet, kann deshalb zu soliden Preisen empfehlen: » «Kleiderstoffe in Ganz- und Halb-Wolle, UZ' . Damen Tuche und Buckskins, Plüsche und Doubel, s 2- 8 Astrachan und «Krimmer, Lama's und Rockslanell, « Meubel-«Kattun, Meubel Damaste, ZZS- Tischdecken, oZ Moir«, Stepp und Filz Röcke, 2 Schürzen in Seide und Moir«. § 8 L Besonders reiche Auswahl in seidenen Taschentüchern, Cachenez, Westen, Colliers, Cravattentücher und GZ Nagafaky's. (Frdr. Schumanns Nachfolger.) Nr. Altmarkt Nr. 11, üeiiM, fein von Geschmack, das Schock 2 Mark, in Tonnen billiger, bei vorsvLtLii, Dresden. A. A. M Mayer-cyen H. weißen Brust-Shrnp ? vielfach die besten Erfolge bei allen Arten von Husten be- A A Acrztlichc Anclkomung! Z rAz Dem Kaufmann Herrn Heer in Lützen bezugc ich, daß -A, ich von dessen bekannten " M ? H. L. W. WayerMn I vbachtet habe. »V» Lützen. vr. VviAt. 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