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Georg zeigte sich sehr verwandelt; die strenge militärische Zucht hatte ihn aus feinem Phlegma mächtig aufgeruttelt und seinem ziem- I lich unentschlossenen Character eine größere Haltung gegeben. Dabei hatte er nichts von seiner Gutherzigkeit eingebüßt, und er trug durch seine gute Laune, durch Erzählungen aus dem Lager- und Kriegs- lebcn nicht wenig zur Unterhaltung bei. Nur das Verhälunß zwischen ihm und Agathe gewann nicht mehr die frühere gemüthliche Form. Seine Cousine behandelte ihn nicht mehr wie ihren guten Vetter, an dem sie manche Mädchenlaune auslassen konnte, sie war jetzt gegen ihil kälter und zurückhaltender, und auch Georg wagte nicht mehr den früheren herzlichen Ton anzuschlagcn. Er allein sah, mit dem Scharf blick der Liebe, das geheime Leid, das an ihrem Herzen nagle und es that ihm wehe. Wenn sie auch für ihn für immer verloren war, sollte sie doch glücklich sein, das war sein sehnlichster Wunsch und nun erkannte er, daß sie schweigend die tiefsten Schmerzen trug. Vergeblich suchte ihn Leonhard zu trösten und ihm von Neuem Hoffnungen zu machen, Georg glaubte nicht daran, er verstand besser dies, stolze Herz, das nichts mehr aufgcben konnte, selbst wenn es seinen Jrrthum erkannt. Was den jungen Mann noch besonders be unruhigte, war das Schicksal seines Vaters. Er hatte von ihm seil Monaten nicht die mindeste Nachricht erhallen und auch Peltzer konnte ihm keine Auskunft geben. In den entsetzlichen Tagen der Flucht halte Jeder nur an sich denken können, und da der alle Mann kurz vorher seinen Verwandten erklärt hatte, daß er unter keinen Umstän den Paris verlassen würde, so war das Schlimmste zu befürchten. Schwerlich hatte er noch seine Flucht nach Deutschland im letzten Augenblick zu bewirten vermocht und wie leicht konnte er der Wuth des empörten Volkes zum Opfer gefallen sein. Vergeblich blieben alle Anstrengungen Gcorg's, über den jetzigen Aufenthalt des Vaters Gewißheit zu erhalten. Die wenigen Wochen seines Urlaubs gingen zu Ende und der Freiwillige kehrte zu seinem Regiment zurück. Noch war die Kapitu lation von Paris noch nicht erfolgt und der alle Peltzer wie Leon hard blickten voll Bcsorgniß dem Abreisendcn nach. Auch Agalhe zeigte ihm beim Scheiden eine größere Theilnahme, als er erwartet. „Gott schütze Dich!" sagte sie mit großer Warme und drückte ihm die Hand. Georg fühlte sich davon wunderbar berührt; er verlangte . ja lischt mehr, daß sie ihn lieben sollte, aber es schmerzte ihn, daß sie sich seitdem so kühl und fremd von ihm zurückzvg und er war jetzt schon beglückt, wenn sic ihm wieder die alte schwesterliche Zuneigung schenkte und mit freierem Herzen, als er gekommen war, fuhr er wie der davon. Noch eh' er sein Ziel erreichen konnte, traf ihn die Nachricht von der Kapitulation der französischen Hauptstadt. Wie sehnte er sich jetzt, Paris zu betreten, um sich über das Schicksal seines Vaters Gewiß heit zu verschaffen, aber sein Vorgesetzter, dem er anverlraute, daß er versuchen wolle, in Civilkleidern hineinzukvmmcn, relh ihm entschieden davon ab. „Warum sollen Sie sich dieser außerordentlichen Gefahr aussctzen?" war seine Meinung, „spätestens in vier Wochen haben wir den Frieden und dann ziehen wir Alle in Paris ein „zur Krö nung des Werkes", von der ihr Kaiser so viel gesprochen." Georg mußte die Vernünftigkeit dieser Warnung anerkennen. Es kam wirklich der Frieden und mit ihm der Siegeseinzug in Paris, wenn auch nicht so großartig und imponirend, wie sich das deutsche Heer geträumt. Zu Georg» givßer Befriedigung war auch das Truppenkörps, dem er angehörlc, dazu bestimmt worden und da die Fabrik seines Vaters sich in dem für die deutsche Besatzung be stimmten Stadttheil befand, so konnnle er kaum die Stunde erwarten, wo es ihm endlich gelingen würde, Paris wieder zu betreten. Welche Umwandlungen waren mit der heiteren Seinestadt vor gegangen! Wie viele jener Vorstadlvillen, auf Veiten früher seine Augen mit Entzücken geruht, lagen jetzt in Trümmern und es waren nicht die Feinde, sondern die Franzosen selbst gewesen, die all' diese Verheerungen angerichlel. Vielleicht Halle das Besttzlhum seines Va ters ein ähnliches Schicksal erreicht und unbekümmert um den ihm nachstarrenden und schreienden Pöbel schlug er den Weg dahin ein. Wohl fand er das weitläufige Fabrikgebäude unversehrt, aber aus den hohen Schornsteinen kräuselte kein Nauch, kein Klappern der Maschinen ließ sich hören und schon von Weitem sah er auf dem Wohngebäude die Fahne mit dem rochen Kreuz anfgehißt; es mußte also zu einem Lazareih bestimmt worden sein. Auf seine Frage nach Herrn Haubold wußte ihm Niemand Auskunft zu erlheiten, selbst der Stationsarzt zuckle mit den Achseln und meinte: „er wird wahrschein lich ausgcwandert sein." Auch seine Fragen in der Nachbarschaft hatten keinen Erfolg. Niemand konnte oder wollte ihm sagen, was aus dem früheren Be sitzer der Fabrik geworden sei. Da endlich fiel ihm ein in der Nähe liegender Tabaksladen ein, in dem er oft Einkäufe gemacht und da bei mit der liebenswürdigen, noch immer hübschen Frau ein wenig geplaudert hatte. Er trat in den Laden, aber als die junge Frau so Plötzlich einen deutschen Soldaten vor sich sah, wollte sie mit einem lauten Angstschrei hinausftürzen, bis ihr Georg lachend nachricf: „Ach, Madame Martinet, eine solche Begrüßung hätte ich von Ihnen nicht erwartet." Die junge Frau drehte sich bei seinem Anrufe um, die Stimme kam ihr bekannt vor; doch ließ sie noch immer scheu und furchtsam ihre Augen auf dem bärtigen Antlitz des deutschen Kriegers ruhen und wußte nicht, was sie vor Befremden und Bestürzung sagen sollte. „Kennen Sie mich wirklich nicht wieder, Madame Martinet? Und wie gern habe ich doch bei Ihnen meine Cigarren gekauft, um dabei zu gleicher Zeit Ihre liebenswürdige Unterhaltung zu genießen." Jetzt halte sich endlich die gewandte Französin orientirt. „Mon sieur Haubold!" rief sie unsicher und noch immer blickte sie Georg voll Verwunderung in das ganz veränderte Antlitz, als sei sie ihrer Sache nicht gewiß. „Sie irren sich nicht! Aber reichen Sie mir nicht einmal Ihre hübsche Hand?" (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Endlich kann man doch mit Bestimmtheit von einer Ehe sagen daß sie im Himmel geschlossen sei. Professor Donaldson in Cincinati bestig am 19. Octobcr mit seiner Braut einen Luftballon und ließ sich in einer Höhe von 6000 Fuß oder etwa einer Meile über der Stadl trauen. Pastor Jeffries wünschte den Hochzeitern in der Traurede, sie möchten so hoch über den Sorgen des Lebens stehen, als sie jetzt auf die lief unter ihnen liegenden Menschen herab- schaulen, sie möchten eben so sanft und ruhig über die Erde wallen, wie ihr Ballon über die Hügel zu ihren Füßen hinübergleite, und wir wünschen ihnen, Laß sie nicht so rasch aus ihrem Himmel fallen mögen wie ihr Ballon aus den Wolken. Aach einem Telegramm der Wiener „Tagespresse aus Droho- bhcz (Kreis Sambor in Galizien) wülhct schon seit dem 11. Nov. ! in den Salinen von Stebnik ein heftiger Brand, durch welchen bis jetzt 6 mit Salz gefüllte Magazine in Asche gelegt worden sind. Der durch das Feuer verursachte Schaden ist ein außerordentlich.beträcht licher, auch sind voraussichtlich lange andauernde Arbeitsstörungen zn besorgen. * London. Eine merkwürdige Entdeckung hat das Mitglied der geographischen Gesellschaft Herr I. E. Taylor gemacht; er hat näm lich im Orwcll einen begrabenen Wald anfgefnnden. Dieser Wald wird durch eine Torfschicht repräsentirt, welche Stämme, Blätter und Früchte enthält von Eichen, Ulmen, Haselsträuchen und Fichten, unter e neu sich Uebcrreste vom Mammuth finden. Unter der Torfschicht liegt ein Bell von Süßwassermuscheln, wie sie derartig im Orweü jetzt nicht cxistireu. Herr Taylor bemerkt, daß dieser Wald mit vielen anderen dorl gestanden haben muß vor jener Senkung, welche Eng land vom Conlinent trennt. * Paris, 9. Nov., 9 Uhr 45 Minuten. „Eben erscheint der Reiter Herr von Lubowitz an der Barriere, leicht aber freudig er regt."— Das ist der österreichische H u s a r e n - O fff iz i e r, der in 14 Tagen auf demselben Pferd von Wien nach Paris reiten wollte und nunmehr seine Welle gewonnen hat. Die Meinungen sind noch getheilt, ob dem Reiter oder dem Pferd größere Anerken nung gebühre; in beiden Fällen werden aber 3 Millionen Franken gewonnen bez. verloren, denn soj hoch belaufen sich die Wetten des Union-Clubs in Wien und des Londoner Jockey-Clubs. Dem Reiter selbst hat schon das rechtzeitige Eintreffen in Straßburg eine Summe von 15,000 Gulden eingetragen und doch wollte er sie nicht noch einmal verdienen, wie er sagte, wenn er den Ritt dafür noch einmal machen solle. Post Bericht für die Kaiserliche Post-Verwaltung Abgehende Posten: 1. Personenpost nach Dresden 7 Uhr früh; I.Botenpost nach Mohorn 8'/z Uhr Vorm.; 2. Pcrsonenpost nach Dresden 2 Uhr Nachm.; Personenpost nach Nossen 10 Uhr 45 Min. Vorm.; 2. Boten post nach Mohorn 9 Uhr Abends. Ankommende Posten: 1. Botenpost von Mohorn 6'/r Uhr früh; 1. Personenpost von Dresden 8 Uhr Vorm.; 2. Botenpost von Mohorn N/2 Uhr Nachm.; Personenpost von Nossen 4 Uhr 30 Min. Nachm.; 2. Personenpost von Dresden 8 Uhr 30 Min. Abends. Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum vom I. October an. An den Wochentagen: von früh 8 Uhr bis 12 Uhr Mittags und von 2 bis 7 Uhr Nachm. An den Sonntagen: von früh 8 Uhr bis 9 Uhr Vorm, und von 2 bis 5 Uhr Nachm. An Festtagen, welche auf einen Wochentag falle»: von früh 8 Uhr bis 9 Uhr Vorm.; von 11 bis 12 Uhr Vorm.; von 2 bis 5 Uhr Nackm. — — Wochcnmarkt zu Wilsdruff, am 13. November. Eine Kanne Butter 30 Ngr. — Pf. bis 32 Ngr. — Pf. Ferkel wurden eingebracht 114 Stück und verkauft »Paar 2Thlr. — Ngr. bis 5 Thlr. — Rar. Eiu Zugochse, starker Einspänner, 5 Jahr alt, ist zu verkaufen in No. 27 in Helbigsdorf.