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ngstseiertage in Dresden lann, dessen cotivenrädcr Regierungs schule, hatte sich über sie : wurde ihr ic, die Schm Dies scheint sie, nachdem >en und die- n Canal ih- i wurde der lder Jntelli- r weiblichen ganzen Um- nmengewach- ßen frei und eite sind von -eite dagegen und die Kim > ihrer Stim- Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaudt, Rossen, Siebenlehn und die Uurgegendeu. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Dtadtrath daselbst. Vierteljährlicher Pränumeration-preis 10 Ngr. — Jnsertionsgebührcn für den Raum einer gespaltene» Corpuszeilc 8 Pf. — Annahme von Inseraten bis Montag resp Donnerstag Mittag. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz dieses Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. 49.Dienstag, den 25. Mai 1869. l ist am 30. Rungen sind, n Qbdachlo- ' :asfi>lirte Art rf der Stelle >ig freigespro-! s aut meistc» >s ausgestellt/^ Thlr. veran-' : größte The» rüf ärztliche» nst erst erhö' >erts den Ein Paris6 ar sein. > gemacht, D ie feiner Fra» >ös und trüb- len Sie fleißig hickte ihm die ranken, woh! :mals bezahlt gen, daß vo» lnester zerstör!, Lehrer W. >» ncn Schüler» zu bilden, u» haben bercm hlige Raupe»' »gebracht um ögel und ihre Winter, inde«» ite Obstpflaus artigen Sch»b .hl der junget . Die Kind^. e dem, der e» nr werden M zu wirken, st'' :se EinrichtM ehtcr Zeit n einzigen P"' sechs Anklage' sinzu, daß »>' amen, in de»^ iäubcrhandE auf zehn Fis ;ers —, so h» eit selbst, »de' Bei dem llk h über das 3»' uild bemerkt- ntcr sich bilde» eine anständ>^ erhindert. f. stör Schmidt. ^conuS Ficker. Tageszeschichte. Wilsdruff, den 24. Mai 1869. In Freiberg wird von einer sehr großen Anzahl angesehener Männer Herr Advokat Ottoi»nr Hliilier dort zur Wahl als Abgeordneter für unsern städtischen Wahlkreis empfohlen. Auch in unserer Stadt wird das Interesse für diesen Candida- tcn, den mit Recht die liberale Partei als den Ihrigen bezeichnet, rege. Wir machen unsere Mitleser auf die bezüglichen Theile der In serate dieses Blattes besonders aufmerksam und bemerken hierzu noch, daß dem Vernehmen nach Herr Advokat Blüher in den nächsten Tagen in öffentlicher Versammlung zu de» Wählern sprechen wird. Gegen Advokat Schreck in Pirna, welcher dort durch einen Com- promiß der liberalen Parteien als Candidat für die bevorstehende Landtagswahl ausgestellt wird, haben die Sebnitzer national-libera len sich öffentlich erklärt, weil „Schreck als sächsisches Landtagsmit glied gegen die norddeutsche Bundesverfassung gestimmt und durch die Niedcrlegung seines Mandats als Reichstagsmitglicd abermals gezeigt, daß die erst freiwillig übernommenen Pflichten seines Man dats bei ihm weniger schwer wiegen, als seine demokratischen Par- teiansichtcn und sein Mißmuth über geringe Partei-Erfolge." Altenberg, 18. Mai. Das Gewitter vom letzten Donnerstag den 13. d., hat in unserer Nähe ein Menschenleben gekostet. Auf der Feldflur zu Naundorf bei Schmiedeberg war ein junger Mensch von 16 Jahren mit mehreren Mädchen bei der Arbeit, Steine aufzulesen, und das Gewitter bewog sie, in einem unfern stehenden Kalkofen zu retiriren. Kaum daselbst angelangt, drang ein Blitzstrahl hernieder und tödtctc den Burschen, während die Mädchen mit dem schreck und einigen Verletzungen davon kamen. — Am 14. Mai schlug der Blitz in Zinnwald in den Pulverthurm, welcher der Gewerkschaft „Verei nigt Feld" angehört, wurde jedoch vom Blitzableiter aufgefa»geu und richtete nur außerhalb Verheerungen an. Es war das ein besonderes Glück, denn im Thurme befand sich ein ziemliches Quantum Pulver. . Der viele Anfechtung erfahrende österreichische Generalstabsbericht über den Feldzug von 1866 gedenkt des sächsische» Heeres und seiner Tapferkeit durchaus nicht mit der nöthigen und verdienten Anerken nung, mit welcher doch selbst der preußische Generalstabsbcricht nicht hinterm Berge hält. Nun wird aber schließlich der sächsische Gene ralstab in eigener Sache das Wort ergreifen und Ende Juni seinen Bericht veröffentlichen. Dresden, 20. Mai. Nach einem Berliner Telegramm dcs„D. I." berechnet eine an den Reichstag gelangte Denkschrift des Mini sters von der Heydt das preußische Defizit für 1870 auf über zehn Millionen Thaler. Die Denkschrift weist die absolute Nvthwendigkeit einer Vermehrung der eigenen und derBmidcseimmhmcn durch Bun- dessteucrn nach und schlägt außer den bereits bekannten Steuern noch Stempelsteuern auf Quittungen und Eisenbahnkarten vor; den Ertrag dieser sämmtlichcn Bundesstcuern berechnet von der Heydt aus 11'/. Millionen Thaler. An eine ausführliche und durch die neuen Steuerprojecte erläu terte Zusammenstellung über de» Staatshaushalt des norddeutsche» Bundes, welche von ihrem Berliner Berichterstatter ihr zugeht, knüpft die „Times" längere Betrachtungen über den Credit und die Stcuer- krast Preußens ynd Norddeutschlands. Sie findet die Furcht vor Gewährung neuer Steuern ganz gerechtfertigt. „Die Deutschen" sagt sie „haben ihre politische Freiheit noch nicht errungen. Sie sind bemüht, noch immer etwas zu erobern und manche volksthüm- liche Rechte der alten militairischcn Monarchie abzugewinncn, und sie sind sich recht wohl bewußt, wie wichtig es ist, in einem solchen con- stitutionellen Kampfe über den Geldbeutel verfügen zu können. Nun entziehen sich aber Steuern, die der Regierung ciumal gewährt wor den, thatsächlich der Cvntrole der Volksvertretung. Infolge dessen ist das Parlament Geldbewilligungen abgeneigt, die keinen entsprech enden politischen Ersatz »ach fick) führen; und wie bereitwillig es die jährlichen Mittel und Wege gewähren würde, so mag es doch der Negierung keine dauernden Steuern in die Hand geben." Die „Ti mes" kommt im Weiteren zu denn Schlüsse, daß, da die Steuern der einzelnen Staaten Mindereinnahmen aufweisen, die Steuerkraft damit ihre Grenze erreicht habe. „Norddeutschland", fährt sie fort, „gehört zu den höchstbesteuerten Ländern der Welt; doch ist es leicht zu begreifen, daß die Deutschen in Sorge sind wegen der wachsen den Verpflichtungen und der abnehmenden Hilfsquellen. Verschwen dung wirft man der Negierung allerdings nicht vor. Auch vollführte Preußen seine Eroberungen billig genug; aber die Lasten machen sich fühlbar, weniger in den Ausfällen des Staates, als in den politi schen Bedenken, welche den Verkehr sehr drücken und das Einkommen vermindern. Jahr um Jahr verlieren die Steuern an Ergiebigkeit, weil das Vertrauen zerstört und die Unternehmungslust gelähmt ist durch die ewigen Kriegsbefürchtungen . . . Keine Politik, wie sparsam sie auch sei, lann gegen die Verhältnisse des internationalen Lebens ankämpfen, in welchen alle Staaten in gegenseitiger Furcht bis an die Zähne bewaffnet dastehen. So lange jede Großmacht sich auf eine Million Soldaten stützen zu müssen glaubt, so lange wird im Staatshaushalt das Deficit und im Handel und Gewerbefleiß die Angst und die Unthätigkeit herrschen. Ist dies der Preis, der dafür gezahlt wird, daß man Kriege kurz und entschieden führt, so werden solche Kämpfe, vom Anfang bis zum Ende berechnet, noch ebenso kostspielig und unheilvoll sei», wie die Kriege früherer Zcitcn. Dem Reichstage ist auch eine Quittungssteuer vorgelegt, hoffentlich nur »<1 acta. Von jeder Quittung, gleichviel überBaar- zahltung, Wechsel oder Papiere oder in Brief- oder in anderer Form, soll eine Steuer von Sgr. für 5 Thlr. und eine solche von 1 Sgr. für 10 Thlr. und darüber erhöhen werden. NurSteuer- und Sparkassen-Quittungen und Postanweisungen sollen frei sein. König Wilhelm wird in diesen Tagen in Begleitung des Gra fen Bismarck eine Rund- un» Probereise durch Hannover, Oldenburg, Bremen und Hessen antreteii. Man weiß schon iin Voraus, daß der hannoversche Adel sich ziemlich fern und kühl halte» wird. Es ist ein lieber Herr, dieser ehemalige kömgl. sächs. und königl. bayer. Minister v. d. Pfordten. Nachdem er lange geschwiegen, hat er den Entschluß gefaßt, wieder von der Pike auf zu dienen und sich als Wahlmcmn den biederen Bayern anzubieten. Er verspricht ihnen zum Danke auch für dm Wiedereintritt Oesterreichs in den wieder zu errichtenden deutschen Bund zu wirken. Siegesgewiß fährt er in prächtiger Equipage in Weilheim glänzend vor, aber siehe da! die Bauern und Bürger bedanke» sich für die Ehre, de» bankerotten Staatslenker ihren Wahlmann zu nennen, und lassen ihn — glän zend wieder abfahren. Die Leidenschaft ist despotisch, mag sic im republikanischen oder fürstlichen Dienste stehen. Als die große Revolution im vorigen Jahrhundert in Paris wüthete uud Tausende zur Guillotine geschleppt wurden, war es lebensgefährlich, Trauer zu zeigen. In Warschau darf zu dieser Stunde keine Dame schwarze Kleider tragen, denn das könnte heißen, sie trauere über die Verwüstung ihres Vaterlan des durch die Russen. Sogar solche Damen, denen Vater oder Mut ter gestorben ist, müssen der Polizei zuvor den Todtenschein vorlegen, bevor sie schwarze Kleider tragen dürfen. In Spanien ist nun die große Lebensfrage für die neue Ord nung der Dinge: oh Monarchie, ob Republik? von den Cortes ge- > löst worden. Die Entscheidung ist zu Gunsten der erblichen Monar chie gefallen und zwar mit großer Mehrheit. Bleibt die zweite, kaum minder wichtige und jedenfalls schwierigere Frage zu lösen: wem diese erblich monarchische Gewalt anvertraut werden soll. In Frankreich ging die Periode der Wahlversammlungen mit ihren zuweilen sehr stürmiscken Sceuen inner- und außerhalb der Versammlungslokale am 18. Mai zu Ende. Zu wirklich ernsten Ruhestörungen kam eS glücklicherweise nicht, obgleich die Polizei ihr Möglichstes that, durch Ungeschicklichkeiten, wo nicht absichtlich, solche zu prvvociren. Gestern haben nun die Wahlen selbst begonnen, auf deren Ausfall alles mit größter Spannung blickt. Eine irgend wie zuverlässige Vorausberechnung dieses Ausfalls ist unmöglich.