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Wochenblatt 18«' Win Zahrtswtchstl Noch steht der Fremdling an der Grenze, Grüßt Manchen Wohl mit Thränenblick; Trägt manche frische Blüthenkränze, Manch bräutlich holdes Jugendglück! Mir ist sein Antlitz noch verborgen, Doch furcht ich kein Verborgnes mehr; Denn sieh, es strahlt ein ew'ger Morgen Hoch über seinem Haupt daher. Ein Bote ists der ew'gen Liebe In Thräncn wie in Freudenlicht. Wenn jedes Her; doch furchtlos bliebe! — Die ew'ge Liebe wanket nicht! Hinauf, hinauf! Es hat sich droben Der Friedensbogen ewig klar, Der Schild des Heils, sür uns erhoben, Für uns erhoben immerdar. Noch steh' ich an der offnen Pforte Und weit hinaus trägt mich mein Blick Und Wohl mit manchem Dankesworte Schau' ich still grüßend noch zurück. Tahin, dahin bist du gezogen, Du liebes Jahr voll Freud' und Leid, Nun tragen dich die raschen Wogen In's weite Meer vergangner Zeit. Nun scheidest du und kehrst nicht wieder, Ein lieber Freund, der's treu gemeint, Und reihst dich an viel tausend Brüder, Um die schon längst kein Her; mehr weint. Ich lehne mich in stillem Sinnen Zum letzten Mal an deinen Stab, Den neuen Lauf seh ich beginnen, Bald sinkt auch er wie du hinab, Verordnung, Maßregeln wegen der Rinderpest betr. Da die Rinderpest in Ungarn und Galizien wieder in ausgedehnter Weise herrscht, so sieht sieb daS Ministerium des Innern ver anlaßt, die in Bezug auf die Viehcinfuhr aus den k. k. östreichischen Staaten durch Verordnung vom 12. Ang. d. I. getroffenen Bestimm ungen in einigen Punkten abzuändorn und Folgendes zu verordnen: l) Stcpveuvich (ungarisches, podolisches, galizisches Vieh) darf bis auf Weiteres nicht über die Grenze eingelassen werden. Aus- "ahmcn von diesem Verbote können nur vom Ministerium des Innern, welches eintrelenden Falls wegen der uolhigen Vorsichtsmaßregeln bas Erforderliche zu verfügen sich Vorbehalt, gestattet werden. Die Bestimmung unter 3 der Verordnung vom 12 August d. I. tritt außer Geltung. 2) Rinddvieh des Landschlags darf aus Böhmen und Mähren mittelst der Eisenbahn fernerweit eingeführt werden, wenn die Trans- dorte mit auitlicben Gesuudheilspasscu versehen sind und durch obrigkeitliche Zeugnisse in glaubwürdiger Weise bescheinigt ist, daß die Thiere aus Böhmen und beziehentlich Mähren stammen oder sich mindestens seit den letzten acht Wochen ununterbrochen daselbst befunden haben, nnviderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach 8 des Gesetzes, die Verhütung und Tilgung der Rinderpest betreffend, vom April d. I. (Ges.-' u. Vcr. Bl. S. 264 flg.) bestraft. In den vorstehend niebt abgcänderten Punkten bleibt die Verordnung vom 12. August d. I. in Kraft. Dresden, den 22. Decembcr 1868. Ministerin»! des Inner n. v. it« I werden bezeichnet: Anfrechhaltung des Ztntus guo in Candia, Si- stirung der in dem türkischen Ultimatum angedrohtcn Maßregeln, Unterstützung im Wesentlichen derjenigen Forderungen der Türkei, die von allen Seiten als begründet angesehen werden. Preußen wird auf der Conferenz wahrscheinlich durch eine außerordentliche Mission vertreten werden. Man schreibt der „K. Z." aus Paris vom 26. December: Die Conferenz zur Regelung der griechisch-türkischen Angelegenheit wird, wie ich bestimmt versichern darf, in Paris stattfinden und schon am 2. Januar 1869 zusammentreten. Es ist wahr, daß noch keine offi ziellen Einladungen dazu ergangen sind, aber die Unterzeichner des Friedens-Vertrages vom Jahre 18S6, Frankreich, England, Oestreich, Preußen, Rußland und Italien sind durchaus mit dem Vorschläge einverstanden, auf einer solchen Conferenz eine Ausgleichung des zwischen Athen und Konstantinopel obwaltenden Zwiespalts anzubah- nen. Es war unbegründet, wenn von London aus telcgraphirt wurde, die englische Regierung mache Schwierigkeiten, sich diesem Projecte ! anzuschließen. Es ist eben so grundlos, wenn behauptet wird, daß die Türkei oder Griechenland nicht einwilligen wollten, sich an der T a e s g es ch i ch te. . Am 28. d. M. Mittags entlud sich über Leipzig ein ziemlich Aiveres Gewitter mit Blitz, Donner und starkem Regen, der mit floßen vermischt war. In Nürnberg hat ein heftiges Gewitter U Weihnachtsfcicrtage, Abends gegen 8 Uhr unter Orkan, Hagel ^>b Platzregen sich entladen. Auch in Bautzen hatte man am 28. Dec. Sturm und Regen- Mllr, wobei Nachmittags Blitzstrahlen und heftige Dorncrschläge ^backtet worden. Bei Markranstädt kam in der Nacht vom 27. Dec. ein reiter- gesatteltes Pferd gerade in dem Augenblicke auf die Thüring- Bahn gesprengt, als der um 10 Uhr 55 Minuten von Leipzig .gelassene Schnellzug heranbrauste; das Thier wurde von der Lo- Mive gefaßt und mitten auseinandergcrissen. b Man telegraphirt der „K. Z.": Es bestätigt sich, daß Frankreich ^ Mitglieder der von Preußen vorgeschlagenen und von den Uutcr- tzPscm Pariser Friedens angenommenen Spccial-Cvufercnz sür lläusige Grundlagen dcr Bcrathuug zu gewinnen sucht. Als solche für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebentel)» und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Dtadtrath daselbst Picrteljätzrlichcr Pranumerationsprcis 10 Ngr. — Jnserti»nSgebühren für den Naum einer gespaltenen Corpuszeile 8 Pf.— Annahme von Inseraten bis Montag resp. Donnerstag Mittag. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt.