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250 nebmigung Oesterreichs zunächst als Ersatz für seine Kosten Laucnburg annecliren, zugleich werde es die Kosten Oesterreicks vorschußweise für die Her- zogthümcr an diese Macht herauszahlen, und zu seiner eigenen Sicherstellung wegen dieses Vor schusses auch Schleswig in „einstweilige" Ver waltung nehmen. Es ist kaum zu glauben, daß Oeslernich sich zu einer solchen Jntrigue kerbei- lassen sollte. Aber den Herzoglbümern kann Preu ßen nun die Wahl stellen, Einverleibung in Preu ßen ohne Zahlung der Kriegskosten, oder Zah lung, einstweilen aber Verwaltung durch die Groß mächte und eine gänzlich ungewisse Zukunft. Ue- brigens ist es sehr klar, daß die conlrahirenden Machte nickt den Schatten eines Rechtes hatten, den Herzogtbümem in einem Vertrage, über wel« chen dieselben nickt einmal gefragt worden sind, die Kosten aufzubürden, selbst dann nicht, wenn der Protokollkönig wirklich, wie in dem Präliminar vertrage sichtlich vorausgesetzt worden ist, bisher der rechtmäßige Herr der Herzogtkümer gewesen wäre. Zunächst werden sich nun die Vormächte folge richtiger Weise in den Besitz des ihnen von Däne mark abgetretenen Holstein nebst Lauenburg zu setzen suchen. Die Bundesexecution gegen den König von Dänemark in Holstein hat, wie die Berliner ossiciüsen Blatter aueführen, mit dem Augenblicke ihr Ende erreicht, wo der König von Dänemark auf Holstein verzichtet hat, folglich ha ben Bundestruppen und Bundescommissäre das Land unverzüglich zu räumen, bleiben sie dort, so Verüben sie offenbare Gewalt gegen die jetzigen Herren desselben, Oesterreich und Preußen. Die ser Beweisführung leiht der unglückliche Umstand, daß die Bundestruppen im December vorigen Jahres als Executionstruppen, statt als Oc cupatio nstruppen in das Land kamen, einen Schein von Richtigkeit, denn der Excutionsbe- schluß enthielt ebenso wie jetzt der Prämilinarver- trag, in sich die stillschweigende Voraussetzung, daß der König von Dänemark rechtmäßiger Her zog von Holstein sei. Indessen haben die Groß mächte kein Recht, diese Voraussetzung gegen den Bund geltend zu machen; denn jene wie dieser haben inzwischen mehrere Acte vollzogen, durch welche dieselbe wieder aufgeboben und die dänischen Rechte auf Holstein entweder in Frage gestellt, oder geradezu verneint worden sind, ganz abge sehen davon, daß der Vertrag, durch welchen Dä nemark auf die Herzogtümer verzichtet, bisher ein bloßer Präliminarverlrag ohne rechtliche Endgül tigkeit ist. Für den Bund ist es daher nunmehr geboten, bis zur förmlichen Anerkennung und Ein setzung des Herzogs Friedrich die bisherige Execu- tion in eine Occupation zu verwandeln und die Executionstruppen Occupationstruppen zu nennen. Baiern scheint hierauf einen Antrag richten zu wollen. Aber bereits bezeicknen die Bismarck'schen Organe einen solchen Versuch als Kriegserklärung des Bundes gegen die Vormächte. Man sieht, ein neuer Conflict am Bunde ist unvermeidlich, wenn es auch möglich bleibt, daß der Austrag desselben wieder durch ein Flickwerk einer armseligen VnmittlungSpolUik auf ein Paar Monate hinaus geschoben werben kann. — Die österreichischen Trup pen und Kriegsschiffe, deren nahe Rückkehr au» den Herzoglbümern vcrschiekentlich behauptet wan und preußischerseits ohne Zweifel sehr gern geseke" werden würde, sollen nach besseren Nachrichten b» zum wirklichen Friedensschluß an Ork und SM bleiben. — Der G>oßkerzoq von Oldenburg dem BundesauSschuß die Begründung seiner An- sprüche auf den 18. August angemeldet. — Der König von Dänemark bat den Reichs tag zu einer außerordentlichen Session berufen, und dieselbe mit einer Thronrede eröffnet, in welcher el die Nothwendigkeit ausspricht, „der Uebermacht nach' zugeben und einen Krieg aufhören zu lassen, dessen Fortsetzung unter den gegenwärtigen Verhältnisse" unserem geliebten Volke und Lande nur noch größere Verluste und größeres Unglück bereitet hätte." Ge> tröstet findet er sich nur durch die „feste'Hoffnung, daß bessere Tage nicht auöbleiben werden, wen» nur König und Volk einträchtig bemüht bleiben, die Wunden des Vaterlandes zu heilen," Wir unsererseits dürfen wokl hoffen, daß, wenn die Dänen einmal die Herzogthümcr wirklich aufgegeben haben, sie niemals wieder in die Thorheit ihrer bisherigen Vergrößerungs- und Unterdrückungspolilik verfallen werden. Die französische Diplomatie nimmt sich nach allen Nachrichten ziemlich lebhaft der Reck» des Bundes und des Herzogs Friedrich gegen die deutschen Großmächte an. Ein Theil der franzö- fischen Presse ergeht sich in schadenfrohen Hoff' nungen eines inneren deutschen Krieges, während andere Blätter die Regierung auffordcrn, sie möge die voraussichtliche preußische Vergrößerung im Norden zur Forderung einer „Grenzberichtigung" am Rhein und an der Saar benutzen, welche Frankreich, wo nicht mehr, so doch die nicht im ersten, sondern wie Savoyen und Nizza erst im zweiten Pariser Frieden (I8t3) abgetretenen Fe stungen Saarlouis und Landau, die Schöpfungen seines großen Vauban wieder einbringen könne.— Flensburg, 7. August. Heule Vormittag II Uhr kam der schwedische Raddampfer Ebapman im Hafen hier an, einen Theil der vom II)., 12. und 13. Regiment der dänischen Armee entlas senen Sckleswigermitsich führend; es dürften wohl an 900 Mann gewesen sein. Eine ungeheuere Menschenmenge hatte sich am Hafen eingefunden, und kaum war das Schiff in derFlensburger Buckt in Sicht, so konnte man schon die weißen flattern den Tücher unserer befreiten Brüder am Deck be merken; allmählich kam es näher und schon hörte man freudige Hurraks von dem noch ziemlich ent fernten Schiffe helüberklingen, die in den Herzen der am Ufer Versammelten den lautesten Widerhall fanden. Nun kamen sie an die Schiffbrücke, und nicht enden wollte derJubel und die Freude, welche sich hier kundgegeben. In Abtheilungen von je 50 Mann wurden dieselben an die preußische Eom> mandantur gebracht, um dort ihre Scheine in Eni' P^ang Schiff noch i richtig bentM Consu zu. ' Lie m Daß t denlhi ZU er Andln man vollste leinen keine Hose Hofer stNlt! deckt» ten l wuid diejer versä dürft denn mußt zum 2 rä in dl oder Arm Von sckaf tes die r zu ' den' den' halt! Gefi kunt rufe! sich Sch selb! fünf gezo Jau ten Hein will fisch gotl in! die Er Vie wal Hal zur