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für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. «freitag, den L. Inti l864. 26 Wilsdruff, Tharaud, Nofsen, Siebeulehn und die Umgegenden. London gebautes Kuppelschiff. Sie werden täglich in Lremerhafen erwartet und werden hoffentlich an dem Kriege Theil nehmen können. — Dänemark pfeift auf dem letzten Loche. Die in Kopenhagen erscheinende Zeitung „Dagbladet" fordert die dänische Regierung auf, für den Fall, daß Hülfe von Seiten Englands und Schwedens auSbleidcn sollte, sich auf dle revolutionären Ele mente zu stütze». Es sei aus polnischen, italieni schen und ungarischen Freiwilligen eine Fremden legion zu bilden und nölhigenfalls Garibaldi Her betzurusen'. Dänemark scheint, da es vernünftiger Weise nicht mehr bestehen kann, im Wahnsinn untergehen zu wollen. Der König und die Minister sehen wohl die Unmöglichkeit eines langen Wider standes ohne Unterstützung von Seiten Englands ein; sie würden auch die Bedingungen Deutschlands annehmen, aber nicht ste regieren, sondern der Kopenhagener Pöbel, und der König würde seinen Thron verlieren, wenn er Schleswig opferte. Daher die Hartnäckigkeit bei so wenig Aussicht auf Steg. Lieber lassen sie eS noch aus einige Monate Krieg ankommen und glauben sich gedeckt durchs Meer. — Bad Kissingen hat noch nie so viele hohe, höchste und allerhöchste Herrschaften um den Ragotzy versammelt gesehen, wie diesmal. Der Ort ist so sehr mit Fremden überfüllt, daß eine förmliche Noth an Wohnungen entstanden ist. Für die Höchsten Anerbietungen ist factisch nicht mehr der kleinste Winkel zu haben. Einzelne ankommende Reisende müssen im Wagen übernachten; es fehlt nicht nur an Zimmern, sondern auch an Betten. Sogar die Hausfluren und Speisesäle werden für die Nacht als Schlafstätten in flüchtig aufgeschlagenen Lager stellen vermiethet. Ein kleines Zimmer, welches kaum für eine einzelne Person ausreicht, muß ganze Umschau. n Sv ist denn die Konferenz ohne Resultat aus- L^ergegangen und die Entscheidung bleibt dem , Merte. In der letzten Sitzung kam es noch zu > Kämpfen, besonders machte der dänische Ge- rin England die bittersten Borwürfe. Gegen ^Volksabstimmung in Schleswig traten sowohl ii^ttich als Dänemark entschieden auf, letzteres Hnicht einmal von einer Verlängerung der Unruhe hören. Nun, uns kann's recht sein! haben wir Aussicht, daß kein schleswigsches wieder unter das dänische Joch kommt und den letzten Erklärungen der englischen Minister wir nicht einmal einen Krieg mit Eng- '^fürchten. - - P Den neuesten Depeschen zufolge hätten die Mn den schmalen Meeresarm überschritten, der Hansel Alsen vom Feftlande trennt und wären b^ser schönen Insel. Ihr Verlust soll ganz ^end sein. — Darum! werden drei deutsche Mächte in den eine ziehen; denn Oesterreich und Preußen wollen dez riegserklärung des deutschen Bun- ° wider Dänemark beantragen. Deutschland soll M Kriege Theil nehmen. Dahin haben sich und Preußen in Carlsbad geeinigt. Die Ziemer Bismark und Rechberg haben Tag und P zusammen gearbeitet und der König von der Kaiser von Oesterreich fortwäh- einander verkehrt. — Der Ankauf neuer Kriegsschiffe durch bestätigt sich. Es sind 2 in Frankreich die Südstaaten erbaute große Corvetten, welche 1 m „Victoria" und „Auguste" führen sollen, ^"jerfregatte mit Armstrongkanonen und 1 in Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. 2lon ^eser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljabrgang beträgt h und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmiliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Zeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der Redaclion), als auch Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Bormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen ^lge Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche ter Tendenz des Blatte» entsprechen, mit großem Danke »Wommen, nach Befinden honorirt. Jie g^ctiou.