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Wach enblatt für . Wilsdruff, Tharand, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. HF -freilag, den 27. Mai I8K4. 2^ Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: A. Lorenz. , Don dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierieljabrgang beträgt " Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. ^zeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der Redaclion), als auch "der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen "forlige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Danke '"genommen, nach Befinden honorirt. ^ie ' ... . . --- Umschau. Herzog Friedrich von Augustenburg hat ^r Londoner Konferenz eine Erklärung übermitteln ^isen, in welcher er sein gutes Recht auf Schles wig'Holstein darlegt und nachweist, daß die voll« Endige Trennung der Herzogthümcr von Däne« h»lk nicht allein eine Forderung der Legitimität und der Gesetzlichkeit, des Fürsten« und Volksrechts, ändern auch der Menschlichkeit und des Weltfrie« deas sei. Wenn die Conferenz trotz allem Zweifel Kze über die Meinung des Landes, so möge sie Willensäußerung des Landes einholen und un« ?»fechtbar feststellen lassen, ob die Schleswig-Hol- Keiner sich als seine, des Herzogs Friedrich, oder "iS die Unterthanen des Königs von Dänemark Frachten. „Obwohl entschlossen, mein Land nicht wieder zu verlassen, würde ich dennoch, um selbst M Schein einer Beeinflussung zu vermeiden, ein willigen, für diesen Zweck aus die Dauer einer Mchen Willensäußerung mich außerhalb des Lan« aufzubalten." Nächsten Sonnabend soll wieder Conferenz, °dung sein. Herr v. Beust ist aus Paris zurück« Mhrt, nachdem er mit dem Kaiser, wie mit dem Minister des Auswärtigen über Schleswig-Holstein Mrochen hat. Die englischen Blätter legen diesem Besuche eine große Wichtigkeit bei und mehrere Men sich bereits in daZ Unvermeidliche. Sie Archen frei und offen, wenn auch mit Betrübniß einer Trennung der Herzogthümcr von Däne« ^rk. Schleswig würde, soweit es von Dänen Mohnt ist, bei Dänemark bleiben. Nur davor Uen sie noch Angst, daß Preußen die schönen Ader für sich nehmen könnte. Die Idee einer Mmmung der Bevölkerung gewinnt immer mehr Boden; Preußen wurde sich im Nothfalle mit der militärischen Oberhoheit begnügen. — Da nicht zu vermuthen ist, daß die Conferenz bis zum 12. Juni das Friedenswerk zu Stande gebracht haben wird, so glaubt man allgemein, daß die Waffenruhe bis Ende Juni verlängert werden wird. Unterdcß wird sich wohl auch die englische Hitze ein wenig ab« kühlen. Käme es jedoch zu einer Betheiltgung Englands am Kampfe, so würden sich bald auch andere europäische Mächte in denselben ver wickelt sehen. Für den Fall, daß Oesterreich, der Feindschaft Englands trotzend, dem unaufrichtigen Bündniß mit Preußen getreu bliebe, würde ver« muthlich Italien am Po losschlagen, und im Bunde mit England die Jnsurgirung Ungarns mit allem Ernste in Angriff nehmen. Frankreich aber würde sich ohne Zweifel eines Kampfes freuen, in welchem seine zwei Hauptgegner wechselseitig ihre Kräfte aufrieben, es würde sich aber doch auch selber ge« nöthigt sehen, sei es tirect Partei zu nehmen, sei es auf dem Wege einer bewaffneten Vermittelung in den Kampf einzugreifen. Und schwerlich würbe es sich dabei aus die englische Seite stellen. Wie sich die dänische Streitfrage gegenwärtig gestaltet hat, so läuft das französische Interesse demjenigen Englands geradezu entgegen. England hat nicht blos durch seine Parteinahme gegen Deutschland seinen Einfluß in Kopenhagen in einem Grade be festigt, der für Frankreich höchst unbequem sein muß, auch die geflissentliche Begünstigung der jetzigen dä nischen Königsfamilie theils durch die Heirath des Prinzen von Wales, theils durch die Erhebung von dessen Schwager auf den griechischen Thron, ist offenbar in der Absicht geschehen, Dänemark durch Verpflichtungen und durch Schutzbedürstigkeit ganz an das Interesse Englands zu fesseln, und