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88 Einkünfte nicht hin. Man müßte entweder die Steuern erhöben oder eine Anleihe machen. Beides ist ohne Genehmiguna der Kammern nicht möglich und dem jetzigen Ministerium zu Gefallen wird nicht ern Pfennig bewilligt. In den nächsten Tagen wird ein Antrag im Abgeordnetenhause berathen werden, der die Minister für alle nicht bewilligten Gelder persönlich baflbar erklärt. — Das preußische Ministerium hatte, um dem Bolke die Vermehrung des stehenden Heeres ange nehmer zu machen, erklärt, die Einberufung der Landwehrmänner sei für dieselben mit zu vielen Umständen verbunden. Man mußte also glauben, die Reserven sollten für den Fall eines wirklichen Krieges aufgespart werden. Jetzt macht man 2 Armeekorps mobil und zieht alle Reservisten ein. Wo bleibt da der Gewinn? — Berliner Blätter berichteten, daß der Sitz deS geheimnißvollen polnischen Notionalcomitö in Dres den sei. Nach einer Mittheilung der Nationalzei« tung scheint etwas Wahres in der Sache zu sein. Hr. v. Beust wurde schon vor 3 Monaten von London aus benachrichtigt, daß unter den in Dres den anwesenden zahlreichen Polen Pläne zu einer Revolution gemacht würden. Derselbe machte der russischen Negierung Mittheilung, jedoch mit dem Bemerken, daß damit die Sache für ihn erledigt erscheine, da er weder geheime Polizei treiben könne noch wolle, dieß auch nicht paffend sei in einer Zeit, wo die Großmächte selbst der Revolution Anerkennung zu Theil werden ließen. Rußland hatte nämlich kurz vorher das Königreich Italien anerkannt und damit die dortige Revolution gutge heißen. In Petersburg scheint man auf die Nach richt nicht geachtet zu haben, vielleicht der biltern Pille wegen, die beigefügt war. — Der dänischen Quälerei in Schleswig ist nichts zu groß und nichts zu klein. In Husum wurde eine arme Frau dem berüchtigten Polizei meister Hakon Grüner angezeigl, weil sie unter Abstngung des Liedes „Schleswig-Holstein meer umschlungen" ihr Kindlein eingewiegt hatte. Sie wurde sosort zu 20 Thaler Geldbuße oder Gefäng- niß bet Wasser und Brod verurtheilt. Die arme Frau borgte das Geld und zahlte. Sofort aber schossen die wackern Bürger Husums Geld zusammen und erstatteten der Armen Capital sammt Zinsen. — In dem gesetzgebenden Keiper in Paris sitzen fast nur Leute, welche die Regierung bezeichnet bat. Nur 5 Männer wagten cs, dem Ministerium sein Sündenregister vorzubalten. Der Krieg in Mexiko, sagt Jules Fabre, kostet Frankreich bereits 104 Mil lionen und mehrere Tausend Menschenleben und weshalb wird er geführt? Um einem Betrüger durchzuhelfen, der vorbei gar nicht Franzose war. Oder scheut sich die Regierung, die eigentlichen Gründe des Krieges mitzutheilen? Frankreich hat aber c n Recht zu fragen, zu welchem Zwecke das Blut seiner Söhne vergossen wird. Ein anderer der 5 griff das Ministerium an, weil Rom noch immer von Franzosen besetzt ist. Rom gehört nicht uns, nicht dem Papste, sondern den Römern. Wenn die Franzosen abzieben, habe« die Römer zu bestimmen, wem sie es geben wolle«. Hal das päpstliche Regiment sich nicht bewährt, st gebührt ihm eben nichts'weiter, als das cs zusam- menbricht. Für jede Tbat der Willkür in Rom ist Frankreich verantwortlich, das dieses Regiment schützt. — Alle Anstrengungen der 5 Männer hab sen Nichts, die verlangten Summen wurden von der Kammer bewilligt. Dresden. Kaum ist der Schrecken über die in der Nähe Dresdens verübte Mordthat einigermaßen gewichen, als aus Pirna über eine ähnliche scheußliche Thal berichtet wird. Der beurlaubte Soldat Pomsel aus Ebenheit ist am 13. d. M., Abends gegen 8 Uhr, aus der Struppen-Pirnaer Straße ermordet und seiner geringen Baarschaft (2 Thlr.) beraubt worden. Er war den Tag über im Steindrucke in Niedervogelgesang beschäftigt gewesen und hatte dann in Pirna verschiedene Lebensmittel eingekauft. Ani Kopfe sanden sich 17 Wunden, durch ein 1V, Zoll breites, scharfes Instrument herbeigeführt. Hoffentlich wird man den ruchlosen Mörder eben so schnell entdecken, wie das im Plauenschen Grunde geschah! Der Untergang des „Monitor". (Schluß.) Unterdessen stieg das Wasser im Schiffe unaus gesetzt. Man verdoppelte die Nothzeichen, erkannt« aber zugleich, daß die Erhaltung des „Monitor" eine Unmöglichkeit geworden und daß es sich dahtt fortan nur allein noch um Rettung der Besatzung handeln könne. Um dieselbe Zeit brach plötzlich eins der Schlepp taue, die den „Monitor" mit dem „Rhode-Island" verbanden, entzwei, wodurch neue Verwirrung ent stand, die Lage immer mißlicher wurde. Bis dahin war ringsum der Himmel in tiefschwarze Nacht gehüllt, nur von Zeit zu Zeit erleuchtet durch di« aufsteigenden farbigen Feue.signale, Plötzlich aber zcrtheilte sich der dichte Wolkenschleier, das breit« Gesicht des Mondes kam hervor und warf seine« bellen Schein auf die erschütternde Scene. War es doch, wie wenn die Bewohner der höhern Regione« ein Interesse nähmen an diesem gräßlichen Schau spiele und sich es mit ansehen wollten! Auch das zweite Schlepptau war bereits zer rissen und ein Stück davon halte sich, um das Maß der Hilflosigkeit voll zu machen, in die Schraub« des „Rhode-Island" verstrickt, dergestalt, daß dieser Dampfer nicht mehr manövriren konnte. In seine« Ohnmacht wurde bas riesige Kriegsschiff nun vo« Wind und Wellen nach dem lahmen „Monitor" hin getrieben. Mit jeder Sccunde kamen sich di« beiden Fahrzeuge näher, und der Zusammenstoß schien unabwendbar. Ein Schiff, wie der „Rhode* Island" aber, das wußte ein Jeder, war ganz außer Stande, den Anprall gegen solche schwer« Eisel Opf« des , cund dem' -zog, die Tau« und konn und hatte Der um äußc des folgt zu w Isla zählt Die überi so dl schiel geaä daß war gethl nere nem der lasse 3cu< bei satzu hat. auch meii war es f jedo uns inm Ein Ueb irge sprr rurr Bk' St, letz! die, wa fest zu