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322 Lichnowskq abschcn will. Dlc Minister Bcckcrath, Heck scher, Peucker und der Unterstaatsscccctär Bassermann vcr- lraten Las Ministerium, stellten in dem Aall der Nichtge« nchmigung einen europäischen Krieg, Len Abfall Preußens von Deutschland und Len Untergang Ler Einheit Deutsch lands in Aussicht und erklärten, daß, wenn das Minori- tütsgutachten abgcworfen werden sollte, sie abtrcten wür den. Dablmann wies dagegen auf die verletzte Ehre Deutschlands,-auf die gänzliche Beiseitesetzung der Central-- gcwalt und die Gefahren für Deutschland, die durch Anar chie, Bürgerkrieg, Frcischaarenzüge entstehen müßten, hin. Die mehrfach geltend gemachte Gesinnung Preussens gegen Deutschland fand dadurch Widerlegung, daß das preußi sche Volk in seiner großen Majorität für Deutschland sei und das svecisische Preußen nur von einer ohnmächtigen Camarilla und dem Junkerthum genährt werde. Uebrigens müßten solche Bestrebungen nicht bemäntelt und verdeckt werden, da sie doch endlich kervortreten würden. Eine Einmischung Englands und Rußlands sei nicht möglich, wenn Deutschland sich kräftig erhebt und nicht bei dem ersten Auftreten seine Kraft nach Außen lähme. Die endliche Entscheidung der Frage ist bekannt. Das Ministerium ist abgetreten und Dahlmann mit Bildung eines neuen beauftragt. Mag man von der Sache denken was man will, so hatte das Ministerium schon bei seiner Zusammensetzung den Keim Les Todes in sich, da die Mitglieder desselben in ihren politischen Ansichten von einander abwichen und so gar kein bestimmtes Princip verfolgen konnten. Seine Stellung, die eine höchst schwierige, vorzüglich wegen der rarticularistischen Bestrebungen der drei größern deutschen Staaten war, suchte es durch Vermittelung, Nachgiebigkeit aller Art und eine gewisse'Submission zu halten, obgleich cs sich selbst sagen musste, daß ein endlicher Bruch unver meidlich sei und um so greller hervortreten müßte, je lan ger er hinausgeschoben werde. Daß aber bei der Vorfrage schon das Ministerium sich in Frage stellte, ist auffallend und kann sich nur dadurch rechtfertigen, Laß es seinen Un tergang selbst gewünscht hat. Es lag für jetzt noch gar keine Cabinecsfcage vor, La Lie Suspendirung des Waffen stillstandes immer noch nicht zur gewissen Folge Lie Mchk- genchmigung Lesselbcn haben muß. Die Nationalversamm lung hatte vor Allem darauf zu sehen, Laß das Ansehen Ler Centralgewalt Len deutschen Großmächten gegenüber ausrecht erhalten unL nicht durch sein eignes Ministerium untergraben werde. Bei der Genchmigungsfrage wird es sich aber darum handeln, ob Las an Dänemark gegebene Wort, wenn es auch durch Lie lleberschreitung Ler Voll- V cA n n t nr Noth wend uze Sndhastatton. Einer ausgeklaglcn Schuld halber soll das der vcrw. Johanne Christiane Reh zu Reichenbach zu- gehörige Hausgrundstück nebst 2l O.uadratrulhen Garren, welches ohne Berücksichtigung der darauf haftenden Steuern und Abgaben, sowie eines Her- bergsauszugs, amtslandgerichtlich auf 244 Thlr. 15 Ngr. gcwürdert worden ist, den 22. November 1848 öffentlich versteigert werden. Erstehungslustlge werden daher hiermit ge laden, gedachten Tages Vormittags an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen und unter Nachweis der Zahlungsfähigkeit ihre Gebote zu eröffnen, sodann aber zu gewarlcn, daß, sobald die hiesige Kirchen- uhr die 12. Stunde geschlagen, daß Rch'sche Bc- sitzthum demjenigen, welcher nach dreimaliger Pro klamation das höchste Gebot behalten, gegen Er füllung der bei nothwendigen Subhastationen gesetz lich vorgeschriebcncn Bedingungen wird zugeschlagcn werden. macht von Seiten Preußens erlangt worden ist, gehalten werden muss. Hier ist wohl zu überlegen, ob nicht Ler Credit Deutschlands Lurch eine Nichtgenchmigung gefährdet werden könnte. Nachtheilig ist Ler Waffenstillstand jedenfalls für Dcuisch- land und Schleswig-Holstein, denn, wenn er auch momen tan Lie Handels- unL Verkehrsv-rhältnisse wicLer herstellt, so giebt er doch nicht die geringste Garantie, daß ein an nehmlicher Friede erlangt wird. Auf sieben Monate hin aus bindet man sich die Hände; Ler Winter, die beste Zeit um die Danen ia ihrem Lande anzugreifen, streicht unbe nutzt vorüber, Lie provisorische Regierung in Schleswig- Holstein wirL größtenthcils Länisch unL Alles, was Lurch die Schilderkebung erlangt worden ist, wieder verloren. Sind die sieden Monate vorüber, so wird Deutschland den Krieg nicht wieder beginnen-können,da sichdannalle die jetzt erlittenen Verluste beim Mangel einer Kriegsflotte wieder holen werden und die Abschließung eines Friedens, wahr scheinlich noch ungünstiger als der jetzige Waffenstillstand eingehen müssen. Wenn Deutschland gegen das kleine Dänemark nur einen solchen Sieg, Ler einer Niederlage ähnlich sicht, erlangen kann, so ist eine Demüthigung Frank reich, England und Rußland gegenüber kaum zu umgehn. Es ist zu wünschen, daß bei dem großen Wendepunkt, in Len die deutsche Einheit gelangt ist, die Nationalver sammlung diese, so unendlich wichtige und folgenreiche An gelegenheit mit aller Sorgfalt prüfe, aber dabei auch kühn, ernst, ruhig und würdig entscheide, auf daß der Name Les deutschen Volks nach seiner ersten Erhebung rein und ohne Flecken bleibe. Dahlmann sprach in seiner Rede: seine eignen Lands leute dem Untergang cntgegenzuführen, sei er nicht muthig genug — darum sei er so muthig. H. Tzschucke. Mchennachrichten von Nossen. Getauft- Vacat. Becrdigf: DeS Schuhmachermeistcrs Pötzsch in Nossen Ehefrau, Christiane Amalie, 3o Jahr 8 Monate alt, starb an Abzehrung. — Der Hänsclmann in Nossen Tochter, Auguste Clara, 3 Wochen alt, an Krämpfen. Kirchennachrichten von Sicbcnlehn. Geborene: 37) An na Au g u stc, des Mstr. Carl August Putzgers, B. u. Schuhmachers hicr, 2. Kind 2. Ehe. 38, ci» uneheliches Mädchen. «r ch u sZ g c n. Die Beschreibung dcs Grundstücks und der darauf haftenden Steuern und Abgaben nebst Hcr- bergslast ist aus der dem hier sowohl, als in der Erbrichterwohnung zu Reichenbach aushängenden Subhastationsparenke beigcfügten Consignalion zu zu ersehen. Iustizamt Nossen, den 1. September 1848. Canzler. Bekanntmachung. In dem Gehöfte dcs Gutsbesitzers Friedrich Wilhelm Barthel zu Schmalbach ist eine Summe Geld im Betrage von 30 Thlr. 2 Ngr. 6 Pf. auf« gefunden worden, deren Eigcnthümer bis jetzt mit Sicherheit nicht hat ermittelt werden können. Amtswegen wird dies hiermit veröffentlicht, und werden alle Diejenigen, welche an das aufge fundene Geld Ansprüche zu machen gedenken, aufge< fordert, ihre Ansprüche binnen sächsischer Frist hier zu erheben und zu bescheinigen, widrigenfalls das Geld den Erben dcs vormaligen Schafers Friedrich