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Nachdem der Tagearbcitcr Karl Pietzsch seit zwei Jahren mit sämmtlichen Commnnabgabcn im Rückstand geblieben, beantragen die Stadtverordnete» die Ausweisung desselben bis zum 1. April d. I., damit er das Hcimathsrccht hier nicht erlange. Der vom Stadtrath in Aussicht gestellten und von den Städten des hiesigen Wahlbezirks zu entwerfenden Adresse an Sr. Majestät den König um Gewährung der Preßfreiheit, der Ver tretung des Volks beim deutschen Bnnde und Einführung der G e sch w o r n en g eri cht e tretet» die Stadtverordneten erntsttttttrniH bxi. Zur vorläufigen Durchgchung des Haushaltplans auf das Jahr 1848 wählt man die Stadtver ordneten Jüchtzigcr, Forster und Geßner. Auf höhere Veranlassung wird der nachstehende Artikel zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Die Redaction. An meine Sachsen. Bei den ernsten Ereignissen Les Auslandes und der hierdurch in mehreren Staaten Deutschlands ent standenen Aufregung, drängt cs Mich vertrauensvoll zu meinem treuen Volk von Stadt und Land zu reden. Als Ich Sachsen im Einverständnisse mit den Vertretern des Landes die Verfassung verlieh, that Ich es in der Zuversicht, sic werde die Treue, welche Jahrhunderte laug Sachscus Fürsten und Volk eng ver band, neu beleben und befestigen, in Tagen des Friedens den Aufschwung des Gemeinwohles nach allen Richtungen kräftig fördern, in Tagen der Gefahr für Gesetzlichkeit und Ordnung ein festes Bollwerk sein. Ich bin Mir bewußt, seit dieser Zeit für das Wohl meines Volkes »ach meinem besten Wissen gewirkt zu haben. Ich bin stolz darauf, daß meine Negierung an redlicher, offner Verfassungstreue von keiner andern übertroffen wird. Mein Volk nnd selbst das Ansland haben dies anerkannt. Ihr werdet mein Streben vergelten, indem ihr meinen, Zurufe Folge leistet. Gern'vernchme Ich die Stimmen, Len Rath der verfassungsmäßigen Vertreter meines Volkes; dop pelt gern in Zeiten der Gefahr. Sobald die neuen Wahlen beendigt sein werden, spätestens zum Anfang des Monats Mai dieses Jahres bin Ich entschlossen, die Stände zu versammeln, uni Mitch mit ihnen über Alles, was als wahres Bedürfniß für das Staatswohl erscheint, zu verständigen. Namentlich werde Ich ihnen, nachdem auch die mitverbündcten Negierungen jedem einzelnen Staate die Aufhebung der Ecnsnr frcigegcbcn haben, die nunmehr in erweiterter Maaßc zulässige Vorlage über die Presse, nach tz. 35. der Verfaffungsurkundc zugchen lassen. Harret ruhig und im Vertrauen auf das, was Ich schou gethan und noch thun werde. Greift nicht den Befugnissen der von euch selbst gewählten Landesvertreter vor; nur was im verfassungsmäßigen Wege zu Stande kommt, trägt die Bürgschaft sicheren Bestehens. Ruhe und Ordnung, Gesetzlichkeit, unvcrrücktcs Festhalten an dem Reehtszustande, welche» die Ver- fassnngsurknndc begründet hat, Eintracht zwischen Fürst und Volk, Muth und Vertrauen, das iss es, wor auf Deutschlands Freiheit und Selbstständigkeit beruht, daS ist cs, wodurch wir allcin jeder Gefahr mit Erfolg cntgcgcntrctcn tönuen. Sachsen, bewahrt eure alte Treue! Dresden, de» 6. März 1848. Friedrich August. von Koenneritz. von Zeschau. von Wietersheim. von Carlowitz. von Oppell. Druck von C. E. Klinkicht und Sohn in Meißen.