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für Wilsdruf, Thurand, Noffm, Tievenlrhn und -ie Umgegenden. Vierter Jahrgang. Freitag, den 26. Juli 1844. ZO. Mit König!. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. 8»n dieser ZeNschrift erscheint alle Frttwge eine Nummer. Der Preis für den Vierleljahrgang beträgt 10 Ngr. Lämmtliche Kdnigl. Postämter d,s Inlandes nehmen Bestellungen daraus «n. Bekanntmachungen, welche im nächsten Stück erscheine» sollen, wer. »,n in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr, in Tharaud bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen bis Mittwoch Vormittags 11 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Miltag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post «n den Druckort besordert werden, sodaß he in der nächsten Nummer erscheinen LNr erbitten uni dieselben unter den Adressen: ,,an die Redaktion des Wochenblattes in Wilsdruf," ,,an die Agentur des Wochenblattes in Tharand," und ,,a» die Wo chenblatts-Expedition in Rossen." In Meißen nimmt Herr BuchLruckercibesitzer Klinkicdt jun. Auftrage und Be stellungen SN.' Etwaig« Beiträge, welche der Tendenj des Blattes entsprechen, sollen stets mit greßem Danke angenemmen »erNn. Die Redaktion. Der Jagdteufel. Eine erbauliche Betrachtung, allen ihren Mit- schwestern gewidmet von Theresina.) (Fortsetzung.) Ehe ich aber zur Besprechung dieser vier Ka tegorien übergehe, erscheint es nöthig, einige Worte über die Knaben und das Knabenalter im Allge meinen und das Verhaltniß, in welchem die Jagd- tcufcl zum jugendlichen männlichen Geschlecht ste hen, vorauszuschicken. Fast alle geistig und körperlich gesunde Knaben sind vom Jagdteufel besessen; doch ist es schwer bei ihnen zu bestimmen, welcher Klasse der Leusel angehört, der in ihnen sein Wesen treibt. Denn da, in der Regel wenigstens, die Knaben nicht Herren ihrer Handlungen sind und über sich und ihre Zeit nicht unumschränkt gebieten können, es noch besonders viel darauf ankommt, unter welchen Verhältnissen und Umgebungen sie leben, so ver mag der Jagdteufel seine volle Herrschaft nicht über sie auszuübcn. Ausnahmen finden aber auch hier statt und zwar bei solchen Knaben, in welchen Unverkennbar der große Jagdteufel rumort. Bei diesen gewinnt der Gast, der sich in ihnen eingc- uistet und sie nicht wieder verlaßt, so lange Leib und Seele noch zusammenhaltcn, dergestalt die Oberhand, daß er sich wie ein rother Faden durch fast alle ihre Handlungen hindurchzieht und dieselben bestimmt und regelt. So habe ich einen vom Jagdtcufel ersten Grades unverkennbar besessenen Knaben gekannt, der in einem. Anfall der exccn- trischsten Begeisterung sich auf die Erde nieder warf, um die Fußtapfen eines Jägers, der eben vorübergcgangen war, zu küssen. Der Knabe ist zum Mann herangereift und lebt noch. Der große Jagdtcufel hat ihn bis jetzt noch nicht einen Augenblick verlassen. Uebrigens ist der Mann ganz vernünftig und zeigt keine Spur von Ueber- spannung oder Uebcrreizthcit der Nerven. Wer noch keinen vom großen Jagdteufel besessenen Menschen kennen zu lernen Gelegenheit gehabt hat — denn ihre Zahl ist sehr gering — der wird sich schwerlich einen Begriff von Dem, was ich spater zu sagen mich veranlaßt fühlen werde, ma chen können. Doch muß ich schon jetzt vorauZ- schicken, daß ich nur Das wiedergeben werde, was ich mit eignen Augen und Ohren gesehen und ge hört habe. Was nun den im Hirn der Knaben spucken den Jagdtcufel betrifft, so treibt er sie zu der Be schäftigung des Vog erstellens und Fische- fangcns an, ein Vergnügen, das ihren Kräften