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204 ' k» Der Stadtrakh zeigte untrem 7. Mri l. I. an, daü er dem diesseitigen Entivnefr einer Svarcasscnorünung mit einem cinzlgcii Zusatze, den er gemacht habe, beigetreteu sei, und LemEnNvurf an Lie Kenigl. hohe Kreisdireckion brrichtUch cingcschickt Härte.. Man beschloß nach »Rückkunft der Statuten-, über Len vom StaLtratho vorgeschlagenen neuen Zusatz sich zu bc- rathcn- — 10) Der Röhrmcjster Borsdorf hatte die Bedeckung der Röhrkasien und Plumpen dem Stadtrathc vorgcschla- gen, und der Stadtrath kheilte solches unterm 7. Mai l- I. zur diesseitigen Erklärung darüber mit. Man gab aber die Sache zurück,, weil sie vorerst den Deputationen, für das «au- und für das Cassenwcsen zu begutachten sei,.. Mein Herr! Als wir den in der letzten Nummer-Ihres Blattes befindlichen Aufsatz „der L-trickstrumpf" gelesen hatten, erfaßte uns ein sehr begreiflicher- und, wie wir spater darzuthun uns bemühen werden, höchst, gerechter Zorn über eine die ganze deutsche Frauenwelt angehende. Anschuldigung, die wir gebührend zurückzuweisen für unsere Pflicht und Schuldigkeit halten.. Bei der Vertheidigung einer so hochwichtigen Angelegenheit darf. es wohl auch das Weib wagen, aus dem Kreise ihres stil-, len Wirkens auf Augenblicke herauszutreten. und mit der Federn in der Hand in das Gewühl des öffentlichen Lebens sich zu mischen, um ihre be-, drohten Interessen zu , wahren.. Wir sind im Be griff dies zu thun und vertauschen daher den Strumpf zeitweilig mit den scharf gespitzten Kiel, demWerk- zeug zu unserer Vertheidigung., Ob er auch jetzt noch etwas Weniges, in. der Hand zittert und schwankt, wird er ooch, so hoffen wir, im , Fort gang des Schreibens an der Gerechtigkeit unserer Sache, für die wir ihn ergriffen, sich kräftigen und stahlen, und die festeren Grundstriche mögen Zeugen sein von der Festigkeit unseres Willens, die, so will es uns bcdünken,. hier ganz an ihrem Platze sein dürfte.. Wir,ersuchen Sie nun, Herr .Nedacteur,, diese an.Sie selbst gerichteten Zeilen, sowie den beiliegenden kleinen Aufsatz — hoffent lich werden wir mit demselben zu Stande kom men, denn er soll erst, geschrieben werden. — in der zunächst, erscheinenden Nummer-Jhrer Zeit schrift abdrucken zu lassen und unseres ganzen Dankes gewärtig zu sein. Um , nicht,? mißverstan den zu werden, bemerken wir noch, daß nur Eine WM uns diese Zeilen sowie den später noch abzu- f äsenden Artikel zu Papier bringt. Da. dies Ge schäft aber unter unserer Aller Leitung und Auf sicht vorgenommen wird, glauben, wir keinen Ver floß, gegen die Stylistik zu begehen, wenn, dafcrn von uns die Rede ist, die Schreiberin des Plurals sich bedient. Uebrigens zeichnen wir. uns u. s..w». Am 23. Juni 1844., Mehre. Frauen., Strickstrumpfangelegenheiten. Verstockte Manner, streuet Asche auf eure Häupter, und ziehet den Sack über die Schultern, denn die Zeit hat sich erfüllet, daß ihr sollet thuen Buße. Ueber uns Frauen aber droht? die Zeit der. Augst und der Trübsal hereinzubrechen, und Nacht und dunkle Wolkenmaffen umhüllen den bisher lichten Himmel, den einige Poeten den Himmel des, Daseins nennen. Und warum be ginnt die schwarze NebeliNasse den blauen Aether zu, umhüllen?, Warum? Weil,, nun weil man uns die Wonne unseres Daseins, unserer Augen und unserer. Hände Lust, die süße Gewohnheit der täglichen Beschäftigung, den allezeit fertigen Vertreiber der Langeweile, das unentbehrliche Re quisit, bei Thee- und Kaffee-Conventen, mit einem Worte, weil man uns so zu sagen die Luft, wel che unser Dasein bedingt und erhält, dadurch ent ziehen will, daß man unS den Strumpf zu neh men, gedenkt. Dieser Gedanke ist so rafsinirt boshaft, zeugt von so teuflischer Bereitwilligkeit, unsere tiefsten. und feinsten Gefuhlsfasern da, wo sie am empfindlichsten sind, auf das Nachhaltigste zu verletzen, daß er nur im Gehirn eines Mannes entstanden sein , kann, der Grund zu'haben glaubt, unser ganzes Geschlecht zu hassen und zwar ganz ungeheuer zu hassen.. Wir würden nun allerdings auf. die von. einem Einzelnen niedergelegtcn An sichten und Vorschläge keinen besonder» Werth legen und sie für die hirnverbrannten Ideen eines Weiberfeindes halten, wenn wir nicht die traurige Erfahrung hatten machen müssen^ daß unsere eig nen Männer, von diesen unheilvollen Ideen an gesteckt, sich zu ähnlichen Ansichten hinncigten. Diese Wahrnehmung hat uns aufs Aeußerste und zu dem Entschluß gebracht, den Strickstrumpf bis zum letzten Athemzuge zu vertheidigen und ihm Tinte und Papier zu weihen., So höret denn, ihr Männer, und — schämet wuchst . Indem ihr den Strickstrumpf unsern Händen zu entwinden und ihn „einer einzelnen Classe von weiblichen Individuen als Attribut" beigeben wol let, bemerkt ihr es in eurer Kurzsichtigkeit nicht, daß ihr mittelbar gegen euch selbst, und unmittel bar gegen eure Geldbeutel wüther. Seht ihr cs denn nicht ein, daß eure Socken, die wir jetzt zur Ausfüllung unserer müssigen Zeit fast.spielend fer tigen, in . den Kaufgewölben- für einen so hohen Preis feil geboten und verkauft werden würden, daß sich schier vor Entsetzen eure Haare empor- sträuben dürften. Wenn ihr nun vollends bedäch tet, daß ihr dann, die Börse in der Hand, auch