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schlich mit. Sie freute sich unendlich vufdcii stillen, romantischen Winkel, Doch der Vater schaute sic so traurig und beinahe demütig bittend an, daß ihre Freude jäh zusammeusank. Er nickte ein paarmal trübe vor sich hin und sagte dann leise: „Ich kann cs dir nicht verdenken, wenn du dich heraus- schnst ans den traurigen Verhältnissen, armes Kind! Du verlebst ja in deinem Vaterhause eine recht freudlose Jugend, ich wcitz cs wohl. Bist immer so allein, arme Kleine, Aber mir ist so sonderbar zu Mute, — so, als ob ich dich nicht Wiedersehen sollte, wenn du jetzt fortgchst. Denke auch ein wenig an mich, — Gerda — laß mich nicht allein! — Freilich, du bringst ein Opfer und ich hätte dir die kleine Abwechslung gewiß vergönnt, — aber siehst du, wenn ich jetzt krank werden sollte, so hätte ich niemand, der mich pflegte, — denn meine Frau — hat eine Abneigung vor kranken Menschen; sie ist hart und ungeduldig. Du bist meine einzige Hoffnung, und wenn du auch manchmal den Kopf hängen läßt, — es ist doch ein wenig Sonnenschein, wenn du da bist. Dein Fortgehen ertrüge ich nicht; es wäre doch gar zu öde und trostlos im Hause!" Gerda war heftig erschrocken bei den Motten des Vaters, So hatte derselbe noch nie gesprochen und so traurig hatte er noch nie ansgesehen. Sic betrachtete ihn verstohlen von der Seit. und es wollte ihr scheinen, als wäre er in der letzten Zeit um Jahre gealtert. Sie wunderte sich, daß ihr das so Plötzlich aufficl. Eine furchtbare Angst überkam das junge Mädchen, „Papa," klang es leise von den Lippen der Tochter, „du machst mir bange; natürlich werde ich bei dir bleiben, wenn ich dir irgendwie nötig bin. Verzeihe, daß ich nur an mich dachte, daß ich meine eigene Person in den Vorder grund stellte. Ich will ja alles tun, was du willst, nur sei wieder ein wenig heiter nnd blicke nicht so trübe darein. Sage mir vor allem, hast du irgend welche Schmerzen? Fehlt dir etwas?" Er schüttelte den Kopf nnd bemühte sich, den Eindruck seiner Rede zu verwischen; sie merkte es aber wohl, er wollte sic nicht noch mehr ängstigen. Als Gerda jedoch ernsthaft und eindringlich bat, ihr doch zu sagen, was ihm fehle, da bekannte er seufzend: „Ich habe oft solche Beklemmungen, daß mir das Atmen schwer wird, dazu kommen zuweilen heftige Schwindelanfälle und Kopfschmerzen, daß es mir Angst und bange wird. Aber du brauchst dich deswegen nicht zu sorgen, cs geht gewiß vorüber. Ich spüre ja oft tagelang nichts von diesem Nebel." Er saß da und stützte den Kopf in die Hand, „Allmächtiger," zitterte es durch des Mädchens Seele, „sei barmherzig, nimm mir den Vater nicht. Was sollte dann aus mir werden?" „Ich denke, Papa," begann sie dann scheinbar heiter, gewaltsam ihre Besorgnisse nicderzwingend, „dir fehlt nur frische Luft und Bewegung, Du sitzest immer über deinen Büchern, du arbeitest zu viel, du mußt hinaus, gönne dir doch auch einmal Zeit zum Ausruhen, Wir wollen täglich einen Spaziergang machen, ich werde dich begleiten; dabei erzählen wir uns etwas, du kommst ans andere Gedanken und wirst wieder heiter und frisch werden! Paß mal auf, wie hübsch das ist." „Ja, Kind, das wäre alles sehr schön," wandte er ein, „aber meine Arbeit, was soll denn daraus werden?" „Mag werden was will, Papa, du mußt sie nun ruhen lassen!" „Erst inuß mein Werk fertig sein. Ich verspreche mir einen glänzenden Erfolg davon. Hoffentlich trägt die Arbeit gute Früchte und bringt mir den klingenden Lohn, den ich erwarte. Dann gehe ich mit dir nach der Schweiz, dort sollst du die Herrlichkeiten der Natur bewundern dürfen nach Herzenslust, Armes Kind, bist ja noch niemals herausge kommen! Aber es wird anders und besser werden, verlaß dich darauf," Fortsetzung folgt. Versteigerung. Die zum Nachlasse der Frau Agathe Marte verw. Neuber ged. Schulze in Siegmar gehörigen Möbel, Kleider, Betten, Wäsche und sonstigen Wirtschaftsgcgen- steigerung^gelangen.O Siegmar, am 16. Dezember 1909. Der Ortsrichtcr. Chemnitz, Webergasse i9' '°d",L7 Ausgezeichnete Heilerfolge bei allen Nerven- und Stoffwechselkrankheiten, Rheuma, Gicht, Zuckerkrank heit, Magen-, Leber- und Nierenleiden, Berdauungsbeschwerden, Hämorrhoiden, Kopfschmerzen (Migräne). Gesichts-Lähmungen, Schreibkrampf rc. I» Referenzen. ln Referenzen. ZUM WeiHnuchtsfeste sämtliche Backwaren in nur besten Qualitäten. 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Chorgesangver. Siegmar. Montag abend Ucbung und gemüt liches Beisammensein. „Germania" Siegmar. Dienstag Herrenabend. Turnverein Siegmar, j. P Riege „Jahn". Heute Sonnabend abend 8 Uhr im Restaurant „Waidschlößchen" ein Faß Freibier. Wegen wichtiger Vorlage werden die^ Damen gebeten, recht zahlreich zu KanichknMer-Verein zu Siegmar u. Hing. Heute Sonnabend, den 18. Dezember Versammlung. Anfang Punkt Vs!) Uhr. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand. Sparverein „Reunion" Anfang 7 Uhr. Die erste Generalversammlung findet mn 1. Januar nachmittag 4 Uhr im vom 19. Dezember an keine Rückzahlungen mehr stattfindcn.Ter Vorstand. Onartktt-Verein Rcichcnbrmid. Kenntnis, daß morgen Sonntag, den 19. Dezember, nachm. 3 Uhr General versammlung und zugleich Auszahlung der Spargelder nattfindet. Um zahl reiches Erscheinen bittet E XL. Um^Mitbringen der Mitglieds- Mannergesangverein Rabciiftci». Nächste Singstunde Montag, den 20^d.^ Mts., abends ^9 Uhr., ^ ^ Der Kirchcuchor hat Donnerstag. den 23. Dezember, abends 8 Uhr Haupt probe in der Kirche. Kgl. SW. Militärnerein „Oberrabenüein". Den Mitgliedern hiermit zur Kenntnis, daß das neu ausgestellte, nmgearbeitcte Statut des Vereins nicht genehmigt worden ist, und das Statut vom Jahre ^98 weiter in Giltigkeit bleibt. Die auf weiteres gchandhabt. Militärvcreinö-Kalender sind noch vorrätig.Der Vorsteher. k.k.II.Komp.Rabenüein. Sonnabend, den 18. Dezember Monats versammlung im „Goldenen Löwen". Das Kommando. Steiiographcilvcrcin Montag, den 20. Dezember Hebung deS Fortbildungs-Kursus (nicht Mittwoch). Dienstag, den 21. Dezember Dameu- Abtcilung. Zahlreiche Beteiligung erwarten die Unterrichtsleiter. Frauenverein l.Rabenllein Den werten Mitgliedern zur gefälligen Kenntnis, daß unsere diesjährige Be scherung nebst Vergnügen am Hohen Neu- „Freie TurnerjHaft" Rabenstein u. Umst. Heute abend Punkt 9 Uhr Monats zahlreichen Erscheinen sieht entgegen mit „Frei Heil!" Der Vorstand.