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MsdrufferTageblatt Vor „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monati 2 RM srei Hau«, bet Postbestelung l,s» RM zuzugl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Postanstalteu. Postboten, unsere Austräger u GekLästtsielle nehmen zu jeder Zett Be- . ». . siellungen entgegen Im ssalle höherer Gewalt oder WllchLNokütt für WttAdruff U. IllNgegettd jonftiger BetriebSstörun- zen besteht lein Anspruch aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugrpreiies Rücksendung eingesandier Schristkücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiltegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts n z e « g enpreiIe laut ousliegender Pretsliste Nr «. — Zis, er-Gebühr: 20 Rps - Doraes»ri» bene Erscheinungstage und Platzwunsche «erden nach Möglichkeit berücksichtigt - A n , e t g - n-A n n a h m , n'w?w?L LöäÜ' Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aut Nachlaß. Konkurs unh Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 279 — 98. Jahrgang Diabtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Mittwoch, den 29. November 1939 Postscheck: Dresden 2640 Ein britischer schwerer Kremer torpediert und vernichtet «->-« OM. Berlin, 28. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein britischer Schwerer Kreuzer der London-Klasse ist durch Kapitänleutnant Prien, den Sieger von Scapa Flow, ostwärts der Shetlandinseln torpediert und ver nichtet worden. Die Schweren Kreuzer der „London"-Klaffe sind durchschnittlich 9750 Tonnen groß und entwickeln eine Geschwindigkeit von 32,2 Knoten. Die englische Flotte zählt 15 Schwere Kreuzer mit rund 150 000 Tonnen. Die Schweren Kreuzer sind in der Zeit von 1926 bis 1929 von Stapel gelaufen. Die Kreuzer der „London"-Klasse sind mit acht 20,3- Zentimeter-Geschützen, acht 10,2-, vier 4,7- und vier 4-Zentimeter-Flaks bestückt und haben außerdem noch 12 bis 14 MG.s. Hinzu kommen acht Torpedorohre in Vier lingsgruppen. Jeder dieser Schweren Kreuzer hat ein Flugzeug an Bord und eine Schleuderanlage und zählt eine Besatzung von 680 Mann. Schlag auf Schlag faust auf die „meerbeherrschende Flotte" Albions nieder. Eine Hiobsbotschaft jagt die andere. Das englische Volk hat kaum erfahren, daß die britische Flotte in der Höhe der Shetland-Inseln von den deutschen Kampfflugzeugen angegriffen und durch mehrere Volltreffer hart getroffen worden ist, da mutzte es erfahren, das; deutsche Kriegsschiffe die Herr schaft über den Nordatlantik an sich gerissen und einen schwerbewaffneten Hilfskreuzer der britischen Flotte in Brand geschossen und vernichtet haben. Hinzu kommen die fast stündlichen Meldungen über Schiffe, die vor der englischen Kde g"s Minen saufen und untergeben, io daß die Londoner Presse bereits von einer ganzen Anzahl fürchterlicher Erfolge Deutschlands gesprochen hat. Die vergangene Woche war, wie von neutraler Seite fest gestellt wird, die „schwärzeste Woche" des britischen See krieges. Und alles deutet darauf hin, daß auch die lau fende Woche zu den für die Briten verlustreichsten Zeit abschnitten dieses von ihnen frevelhaft heraufbeschwore nen Kampfes sein wird. Kapitänleutnant Prien, der sich durch seinen kühnen Handstreich in der Bucht von Scapa Flow, dem zwei der stolzesten Schlachtschiffe der Grand Fleet zum Opfer fielen, unvergänglichen Ruhm erworben hat, hat mit seiner tapferen U-Boot-Besatzung eine neue Heldentat vollbracht. Ein schwerer britischer Kreuzer ist bei den Shetland-Inseln von ihm torpediert und ver nichtet worden. Der alte Walliser Lloyd George hat dieser Tage in einer amerikanischen Zeitung geschrieben, daß Deutschland geradezu beunruhigende Erfolge erziele. Beim Vernehmen der neuen Unglücksnachricht dürfte diese Beunruhigung im britischen Marinemintsterium Wohl ganz erheblich gesteigert werden. Herr Churchill, der noch vor kurzem großmäulig versichert hatte, daß mit dem Eintritt der stürmischen und nebligen Vorwinterszeit der deutschen Flotte und der deutschen Luftwaffe die Mög lichkeit zu neuen Vorstößen gegen England genommen sei und damit das englische Volk ruhigen Wochen enl- gegeusehen könne, wird Tag für Tag Lügen gestraft. Die Welt muß erleben, wie die Seemacht Englands immer mehr schwindet, ja, auf weiten Gebieten des Welt meeres überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Ein solches Ergebnis haben die Kriegshetzer in den Londoner Ministerien wahrhaftig nicht vorausgeahnt. Sie glaub ten, mit ihren brutalen Methoden des Hunger- und See räuberkrieges das deutsche Volk in echt britischer Rück sichtslosigkeit und Grausamkeit unterdrücken zu können. Nun müssen sie erleben, wie die englische Flotte, auf die sich ihre ganze Macht stützt, unter den Schlägen der deut schen Marine und der deutschen Luftwaffe buchstäblich zerschmettert und in die Flucht geschlagen wird. England ist keine Insel mehr, dieses Führerwort wird zum Schrecken der englischen Nation und ihre verantwor tungslosen Staatsmänner in einer Weise verwirklicht, wie das stolze Albion und die ganze Welt es wohl niemals erwartet und geahnt hätten. Wir aber sind stolz auf die neuen Heldentaten unserer tapferen U-Boot- Leute und unserer wackeren Marine, die mit letzter Einsatz bereitschaft und kühnem Wagemut den schweren Kampf gegen den britischen Weltfeind durchführen und von Er folg zu Erfolg eilen. Noch am Sonnabend und Sonntag hatte die englische Presse behauptet, Kapitänleutnant Prien befände sich in englischer Gefangenschaft. Die Vernichtung des britischen Schweren Kreuzers war das beste Dementi, das Kapitän- leutnant Prien der englischen Lügenzentrale geben konnte. Wenn es um die Ernährung geht, Dann zieht die Hausfrau ins Gefecht. Auf ihrer Siegesfahne steht: „Kampf dem Verderb — im Krieg erst recht!" Intischer 10000-t-Tanker gesunken An der Ostküste Englands. Zu den schweren Verlusten, die England in der vorigen Woche im Seekrieg erlitten hat, wird jetzt noch nachträglich ein neuer gemeldet. Ans Amsterdam kommt die Nachricht, daß in der vergangenen Woche an der Ostküste Englands auch der britische 10 525Tonnen-Tankdampfer „James I. Ma guire" gesunken ist. Die vernichtenden Schiffsverluste Englands werden in der spanischen Presse ausgiebig behandelt. Dabei hebt ein führendes Madrider Blatt die eindrucksvolle Tatsache hervor daß an dem gleichen Tage, an dem England 50 000 Tonnen Schiffsraum verlor, im überfüllten Olympiastadion in Berlin der Futzballänderkampf Deutschland—Italien stattfand. Das Blatt schließt daran die Betrachtung, daß kein anderes Land nach drei Kriegsmonaten eine solche Atmosphäre der Ruhe und des normalen Lebens zu schaffen imstande fei wie Deutsch land. Britisches VorpoffenSoot versenkt Wie Reuter aus Newport meldet, ist der britische Dampfer „Askmouth", 2483 Tonnen, gesunken. Von der 25köpfigen Mannschaft werden drei Mann vermißt. Das englische Fischerboot „Humphrey", 206 Tonnen, das als Vorpostenboot Dienst tat, ist von einem deut schen U-Boot versenkt worden. Der holländische Dampfer „Spaarndam", der am Montag unweit der Themsemündung auf eine Mine lies, ist noch nicht untergegangen, sondern brannte in der Nacht zum Dienstag 50 Kilometer von der Küste der Grafschaft Kent in der Nähe der Themsemündung. Von der Küste aus konnte man ungeheure Flammen sehen. 41 Ueberlebende sind in Lon don eingetroffen. Die gesamte Besatzung des vor England auf eine Mine gelaufenen schwedischen Tankdampfers „Gustav E. Reuter" ist gerettet worden. Minen südlich von Malmö Die Stockholmer Presse meldet, daß 2 4 Minen in dem Fahrwasser von Falsterbo gesichtet worden seien. Davon seien 16 unschädlich gemacht worden. Der Kommandeur des zuständigen Marinebezirks habe eine Warnung an die Küsten- bevölkerüng ausgegeben. Wegen der Minengefahr ist der tägliche Dampferverkehr zwischen Kopenhagen und der dänischen Insel Born holm eingestellt worden. Passagiere und Post müssen ent weder den Weg über Schweden nehmen oder die Luft linie benutzen, die heute den Verkehr aufnimmt. Englische Bomben auf Dänemark Ein Pächter fand auf seinem Felde in der Nähe von Hoyer auf dänischem Gebiet etwa vier Kilometer von der deutsch-dänischen Grenze drei nebeneinanderliegende Löcher. Auf Veranlassung der Polizei nahmen mehrere Sachverständige eine Untersuchung vor und fanden dabei drei 250-Kilo- gr a m m - F l i e g e rb o m b en, die in dem Weichen Boden nicht krepiert waren. Die Herkunft der Bomben konnte, wie der Polizeimeister in Tondern auf Anfrage mitteilte, noch nicht ermittelt werden. Vermutlich handelt es sich um englische Bomben wie im Falle Esbjerg, das bekanntlich von einem englischen Flugzeug am Spätnachmittag des 4. September bombardiert wurde. Der Moskauer Rundfunk verbreitete eine Sondermeldnng. worin der Inhalt der sowjetischen Antwort auf die letzte fin nische Note vom 27. November bekanntgegeben wurde. In der sowjetischen Note wird mitgeteill, daß die Sowjetregicrung in folge des Vorgehens der finnischen Regierung sich gezwungen sehe, den zwischen der Sowjetunion und Finnland feit 1932 bestehenden Nichtangriffspakt zu kündigen. Die Note führt den Nachweis über die Entstehung des Zwischenfalles bei Mainila mit bis ins einzelne gehenden An gaben. Die Weigerung der finm chen Regierung, ihre Trup pen an der Grenze zurückzuziehen, so heißt es in der Note wei ter, und der Vorschlag, die Trup en aus beiden Seiten zurück- zuziehen, lege das seindfelige Bei reden an den Tag, Leningrad unter einer Angriffsdrohung zu hallen. Tie gegenwärtige Si tuation sei bereits eine ungleiche, da Leningrad von der fin- niicken Grenze nur 32 Kilometer entkernt liege, währens auf der finnischen Seite kein nnchüaes Zentrum innerhalb dessel ben Radius sich befinde. Es b auche nicht gesagt zu werden, daß die Sowjetlruppen nicht 25 Kilometer von der Grenze zu rückgezogen werden können, dann würden sie in den Vorstädten von Leningrad selbst stehen, was absurd wäre vom Standpunkt der Sicherung des Schutzes der Stadt. Der sowjetische Vor schlag, daß die finnischen Truppen um 25 Kilometer zurückge zogen werben sollen, sei ein Minnimalvorschlag. Wenn er ab- gclehni werden würde, so bedeute dies, daß die finnische Re gierung Leningrad unter direkter Bedrohung durch ihre Trup- pen halten wolle. Die zahlreichen Proteste großer und kleiner W» neutraler Staaten haben den englischen König nicht ' - hindern können, den neuesten Piratenstreich seiner MN Kriegsregierung durch seine Unterschrift zu bescheini- . gen. Dadurch soll die Drohung des Ministerpräsi- . deuten Chamberlain Wirklichkeit werden und . deutsche Waren, die sich an Bord neutraler Schisse befinden, sollen künftig England zum Raube fallen. W Frankreich hat getreu seiner Bündnispslicht diesen - neuen Pirateustreich mitgemacht, indem der fran zösische Blockademinister Pcrnot am Dienstag im MG amtlichen Gesetzblatt die Verordnung über die Jn- ' krastsetzung dieses Seeräuberaktes veröfsentlichte. Es zeigt sich immer mehr, daß Frankreich WZ Völlig im Schlepptau Englands ist, M und das französische Volk sieht sich dank der Hörig- WA keil seiner Regierung immer tiefer in die Kriegs- M wirren verwickelt.' Man mutz festhalten, datz die M Franzosen das neue Gangsterstück Londons mit- N. machen, obwohl sie wie England die Pariser Ses- W rechtsdeklaration von 1856 unterzeichnet haben, der W der neue Raubzug der Westmächte schärfstens wider- W spricht. Ja, man hatte in Paris sogar zugeben W müssen, datz die genannte Deklaration einen der- M artigen Raubzug gegen die Neutralen nicht zulätzt. W Aber man hat heute keine Gewissensbisse mehr in W den Kreisen des wcstdemokratischen Hetzklüngels. W Den Kriegstreibern ist jedes Mittel recht, um M Deutschland zu schädigen, das Deutschland, dessen W Ueberlegenheit ihnen schwere Sorgen macht. Man wird sich bei den Neutralen ebenso- M sehr wie bei den Westmächten darüber klar sein, M datz die verschärfte britische Piraterie diedeu 1 sche M Seekriegführung zu entsprechenden W Gegenmaßnahmen zwingt. Diese Abwehr M dürfte aber, das haben Wohl die wuchtigen Schläge, A die die deutsche Marine und die Luftwaffe in letzter W Zeit gegen England führten, zur Genüge bewiesen, M nicht ganz ohne sein! An den Neutralen ist es, Stellung zu nehmen zu dem britischen Raubzug, W der in erster Linie die neutrale Schiffahrt trifft. Es W wird interessaut sein, zu erfahren, wie die „weitest- W gehende Berücksichtigung der Belange", die London M und Paris angesichts der stürmischen Proteste der 4 Neutralen versprochen haben, aussehen werden. W Wir zweifeln nicht, daß die Westmächte den ge- W schädigten Neutralen reichlich Honig um den Mund UW schmieren, um sie zu versöhnen, aber wir zweifeln W ebensowenig daran, daß die Neutralen, die ohnehin M bisher schon die britische Seekriegführung bezahlen W mußten, weiter schwere Einbuße erleiden werden. W So wächst denn Englands Schuldkonto mit jedem W NeWgM emlWer Flieger abgeschlagen Am Dienstagnachmittag fand ein Tiefangriff engli scher Kampfflugzeuge auf den Fliegerhorst Borkum statt, der jedoch abgeschlagen wurde. Die Flugzeuge schosse» mit MGs., warfen aber keine Bomben ab. ! Mit der Konzentratton von einer großen Zahl von regu lären Truppen an der Grenze begehe die finnische Regierung einen feindseligen Akt, der unvereinbar sei mit dem Nichtangrisfspakt, der zwischen beiden Staaten bestehe. Mit der Weigerung, ihre Truppen zurückzuzichcn, zeige die sinnifche Regierung, daß sie gewillt ist, ihre gegenwärtige Position auf rechtzuerhalten unter Nichtachtung der Bestimmungen des Jedoch die Sowjetunion könne einer Seile nicht ge statten, den Pakt nicht einzuhalten, während die andere Seite ihn einhalte. So erachte die Sowjetregierung eS kür nötig, zu erklären, daß die Sowjetunion vom aeaenwärtigcn Moment an sich nicht länger durch die Bestimmungen des Paktes für gebunden halte. „Bei Wiederholung der Vrovolatton das Feuer erwidern!' Der sowjetische Oberkommandierenve hat an die Truppen des Leningraoer Militärbezirks solgendenArmeebefehl erlassen: „Befehl des Oberkommandos des Leningrader Militär bezirks: Im Zusammenhang mit der provokatorischen Arttl- leriebeschießung unserer Abteilungen im Rayon Mainila auf der Karelischen Landenge von finnischer Seite gab das Ober kommando des Leningrader Militärbezirks den Truppen dieses Militärbezirks den Besehl, im Falle einer Wiederholung der Provokation der finnischen Militärclique das Feuer ru erwi dern bis zur Vernickmna des (Lemiers" SowietruMch-ftlmWer Mchtmlgrisss- pakt grkündW / Eßsie MU Ler SswssUegZerimg