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- Erscheinungsdatum
- 1939-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391120
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-20
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
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Deutsche Wlrtschastsau5stekung in Bulgarien Die Ausstellung der deuiiÄcn Wtrischast und Technik in Sofia wurde am Sonmaqvormittaq vom Präsidenten des Werberaics der deutschen Wirtschaft Pros. Dr. Hunke er öffnet. Im Festsaal des bulgarischen Ingenieur- und Archilek- tenverbandes. in Vesten Haus sich auch die Ausstellungsräume befinden, waren zahlreiche Gäste aus allen Gebieten des bul garischen öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens versammelt, an der Spitze der bulgarische Handelsminister Sagoross Pros. Dr. Hunke aab in seiner mit groster Sachlichkeit und überzeu gender Klarheit vorgetragenen Eröffnungsrede ein eindring liches Bild von der ungeheueren deutschen Leistung aus dem Gebiet der neuen Werksiossindustrie und deren Auswirkungen ous die deutsch-bulgarischen Wirtschaftsbeziehungen -i-TotenkopWndarte la Krakau Unter Führung des ^-Brigadeführers Breithaupt ruckte eine ^-Totenkopf-Standarte in Krakau ein, um am Sitz des Generalgouverneurs ihren Dienst anzutrcten. Die Männer der ss-Standarte wurden von der deutschen Bevölkerung und den deutschen .Kameraden der Wehrmacht, der Polizei und anderen, deutschen Formationen freudig begrüßt Goethe-MeLaM für KrebsforsOer Der Führer hat dem ordentlichen Professor Geheimen, Medizinalrat Dr. med. Maximilian Borst in München, aus Anlast der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Ariern kennung seiner Verdienste um die Krebsforschung die Goeihe- Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. AnsreSoldalcn werden besondersgeschützt Todesstrafe für gemeinen Diebstahl an einem Frontsoldaten. Vor dem Sondcrgericht München, das in Augsburg tagte, hatten sich zwei neunzehnjährige Burschen zu verantworten, die einen Frontsoldaten in besonders gemeiner Weise bestoh len haben. Die beiden Gauner Peter Gastl und Josef Schmalhoser, die schon frühzeitig in die Verbrecherlauf- babn geraten sind, haben in der Schlafkammer des Schmal hoser, die vorher von einem jetzt an der Front stehenden Metzgergehilfen bewohnt war, den darin befindlichen verschlos- senen Schrank des Soldaten erbrochen und ausgeraubt. U. a. fielen den Einbrechern Mäntel, Anzüge, Heucken, Strümpfe Md ein der Braut des Bestohlenen gehöriges Sparkassenbuch über 1700 RM. in die Hände. Das Sondergericht brandmarkte die Gemeinheit der Tauge nichtse, die einen Frontkämpfer unter Ausnutzung der durch lden Krieg geschaffenen Verhältnisse ausplünderten und ver- !u rt e i l te b e id e A n g ekl a gt e zum Tode. Plünderer hingerichiei Schutz der Volksgemeinschaft oberstes Gesetz Am 18. November 1939 ist der vom Sondcrgericht in Frei burg i. Br. wegen Plünderung zum Tode verurteilte Wilhelm Laubis hingerichtct worden. LaubiS hat am 20. September 1939 in Freiburg i. Br. in « unbewohnten Haus geplündert. Todesstrafe für Brandstiftung Der 19jährige Ludwig Bernitt aus Klein-Laasch bei Ludwigslust wurde vom Sondergericht Schwerin wegen zweifacher Brandstiftung zweimal zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Ber nitt hatte am 11. und 17. Oktober ztvei gefüllte Scheunen in Brand gesteckt. Vierfacher Brandstifter erschossen Bei Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde der Brand-« stkfter Alfred Gluth erschossen. Er war vom Sonder--« gericht Berlin wegen vierfacher Brandstiftung zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Erfolgreiche Offensive in Güdchina Japanischer Vormarsch in der Provinz Kwangst Westlich von Pakhot in Südchina gelandete japanische Truppen, die in mehreren Kolonnen nordwärts vorgehen, durchstießen den etwa 80 Kilometer breiten nach Indochina reichenden Zipfel der Kwantung-Provinz und überschritten die Grenze der Kwangsi-Provinz. Sie stehen nach dem japanischen Heeresbericht unweit der früheren Hauptstadt der Provinz, Nanning. Von chinesischer Seite wurde bisher keim nennens werter Widerstand geleistet. Die japanische Luftwaffe nahm starken Anteil am glatten Verlaus von Operationen. Neues ms aller Well. Frauenmörder zum Tode verurteilt. Von einem Sonder gericht in Wien wurde der Maurergehilfe Franz Bogner wegen des Vcbrechens des vollbrachten und des versuchten tückischen Mordes zum Tode verurteilt. Der Angeklagte haue in Frauenkirchen im Burgenland drei Ueberfälle auf Frauen mit einem Floberlgcwehr verübt und eines keiner Opfer durch einen Schuh in den Kops gelötet. Bogner gab als Grund Enttäuschung und Erbitterung über seine Erfolglosigkeit bet Frauen an. Die älteste Kriegcrfahne kommt in den Kyffhäuser. Die in der Obhui der NS.-Kriegerkameravschasi in Lollar bei Gießen befindliche älteste Kriegerfahne Deutschlands wird aus Ersuchen des NS.-Reichskriegerbundes in die Ehrenhalle des Kyffhäuser-Denkmals übergeführr Die Fahne stammt aus der Zeil der Schlesischen Kriege von 1740 bis l763. als sich viel fach Bürgcrwehren zur Bekämpfung der damals austrerenven Räuberbanden bildeten Eine solche Bürgerwehr entstand auch in Lollar, der im Jahre 1742 von dem hessischen Fürsten die Fahne verliehen wurde. Eine Schuhtauschftelle für Kinder. In Ehlingen ist eine Kinderschuh-Ausiauschstelle eröffnet worden, in der gul erhaltene Kinderschuhe abgeliejeri werden. Kinder, die Schuhe benötigen, kommen in die Auslauschstelle der RS.-Frauenschast und können dort die Schuhe anprobiere» und milnehmen .Wenn Kinder aus ihren Schuhen herausgewachsen sind, können gegen Abgabe der zu klein gewordenen Schuhe passende größere eingeiauschi werden. Mancher Bezugschein wird dadurch über flüssig gemacht. Trunkenbold darf fünf Monate kein Wirtshaus betreten Der Mainzer Polizeipräsident Hai gegen einen als Trunken bold bekannten Mann, dessen Lichtbild gleichzeitig in der Zei tung veröffentlicht wurde, eine vierwöchige Erzlehungshas» und außerdem ein Wirtshausverbol für die Dauer von fünf Monaten ungeordnet Aus Grund der neuen Bestimmungen ist Vas Wirtshausverbol für das ganze Reich gültig Eine Uebertrerung zieht weitere schwere Maßnahmen nach sich. England „erzieht- neutrale Schisfsoffiziere. Zwei nor wegische Kapiiäne wurden in Hull mit einer Geldstrafe von 15 Schilling belegt, weil sie den ihnen von den Englän- dern bewilligten Landurlaub überschritten hatten. Der Ge- ricblsvorsitzende bedeutete den Angeklagten, die Geldstrafen sollten nur eine Erinnerung daran sein, daß Schiffsoffiziere den Mannsckmften mit guiem Beispiel vorangehen müßten. Argentinien macht dein meineidigen Dokumentensälschrt den Prozeß. Der Staatsanwalt beantragte in Buenos Aires vier Jahre Gefängnis gegen den berüchttgicn Doku- mentenfälscher Jürges wegen Meineides bei Aussagen im Prozeß gegen Müller Jürges hatte dieses Frühjahr durch eine raffinierte Fälschung eine schamlose Hetzkampagne gegen das Deutschtum in Argentinien entfesselt. Ein Gerichtsver fahren hatte später einwandfrei die völlige Haltlosigkeit seine? Behauptungen erwiesen. Neberschwemmungsschäden in der Schweiz. Bei Mar- tiqny in Unterwallis zerstörte eine Schuttmasse des über die Ufer getretenen Flüßchens das halbe Dorf Saxey. Etwa 20 Häuser und Ställe wurden vollkommen vernichtet. Per sonen sind nach den bisherigen Feststellungen nicht verletzt. Der Schaden beträgt gegen eine Million Schweizer Franken. Aufstand in einem englischen Gefängnis. Wie der „Daily Expreß" aus Bristol berichtet, ist es in dem dortigen Gefäng nis erneut — wie bereits vor 14 Tagen — zu schweren Aus ständen der Gefängnisinsassen gekommen. Die ganze Nacht hindurch habe man selbst in der weiteren Umgebung des Ge fängnisses einen ungeheuren Lärm und auch Schüsse gehört., Das gesamte Mobiliar im Gefängnis sei zerschlagen worden. Man über Belgien Schleppdampfer in Antwerpen untergegangen Ueber ganz Belgien ging am Sonntag ein orkanartiger Sturm hinweg, der von schweren Regenfällen begleitet war und in Stadt und Land Verwüstungen anrichtete. Brüssel bot stellenweise ein Bild der Verwüstung. So wurden in zahlrei- chen Parks und Alleen Bäume von der Gewalt des Sturmes gefällt, Schornsteine abgerissen und Dächer abgedeckt. Besonders schwer wurde die Küste heimgcsucht. Die Schiff fahrt war vollständig gestört. Im Hafen von Antwerpen schlug! die Brandung weit über die Kais und überschwemmte die tie-i fergeleaenen Straßen. Kleinere Dampfer, Fischerboote usw.j rissen sich von der Verankerung los und wurden ein Spiel der Fluten. Um einem Schlepper zu Hilfe zu eilen, wurde ein anderer Schlepper von der Gewalt der See fortgerissen und mußte das erstere Schifs seinem Schicksal überlassen, das dann in den Wellen versank. Die dreiköpfige Besatzung konnte ge-i rettet werden. Der zweite Dampfer ging auch in den Fluten' unter., mrnese»«L«ttrs8<Liurr ov«ou vmruxo osrexx laewre«. «snvLv 7 (28. Fortsetzung.) Wossil Petrowitsch hörte zu, am Fenster stehend. ES hätte für ihn eine Erlösung bedeutet, Markehnen ver lassen zu können, gerade jetzt, aber es wäre ihm als Fahnenflucht erschienen, vom Menschlichen her. Fäden spannen sich hier in Markehnen. Jelisaweta war in sie verstrickt. Uebernahm ein anderer auf Markehnen den Oberbefehl, so gab es für sie weder Warnung noch Rück sicht. Er mußte auf den für ihn so schweren Posten aus halten, mußte sich gleich stark bewähren als Soldat und als Freund. Im Grund zeigte sich der Oberst erfreut, als der andere als das Nichtige Umstellte, noch auf Markehnen zu bleiben. Es gäbe hier noch Aufgaben, unlöslich für jeden anderen. Er könne noch nicht davon sprechen Der Oberst nickte. Er verstand. Und man mußte dit Deutschen hier im Osten vernichtend schlagen, solanac der Sieg im Westen bei den Alliierten noch so ungenns war. Deutsches Land feindlich zu überschwemmen, wcu bis jetzt nur im Osten Deutschlands gelungen. Dat heilige Mütterchen Rußland würde sich auch weiter hin behaupten. Aber nur dann, wenn die richtiger Männer am richtigen Platz eingesetzt wurden. Der Oberst ritt am Nachmittag fort in der sicheren Gewiß heit, daß Markehnen unter Wossil Petrowitsch Protas sows Befehl Einfallstor werden würde für weitere Ge biete gen Westen. Langsam sank der Tag. In ihm glühten rings am Himmel brennende Scheunen und Häuser. Die Seen tranken den Feuerschein mit der untergehenden Sonne in sich hinein. Ausgestellte Posten meldeten gegen Abend, daß der Feind nicht zu sehen sei. Er mußte seine Linien südwestlicher halten. Die Bedeckung der Grenze war nicht so stark. Wossil Petrowitsch teilte Be fehle aus. In der Nacht sollte ein kleiner Erkun- LunaStruov in die weltlich gelegenen Wälder vorzu stoßen versuchen. Fühlung mit den Deutschen! Man war im Augenblick ziemlich unklar über ihre Lage. Im Schloß wurde cs still. Drunten im Hof standen ein paar Soldaten zusammen, sangen schwermütige russische Volksweisen in die beginnende Nacht hinaus. Ja, der rote Sarafan Wossil Petrowitsch schritt durch die langen Gänge des Schlosses, die Arme auf dem Rücken verschränkt. Diese Nächte auf Markehnen waren noch schwerer zu ertragen, als selbst die härte sten Befehle gegen Land und Menschen, die ihm eine zweite Heimat bedeuteten. Uhren schlugen. Die Lieder auf dem Hof verdämmerten langsam. Nur noch ihr Echo hing am sternenübersäten Nachthimmel. „Ich i sang auch einst Lieder, lachte, tanzte " Es litt den Einsamen nicht mehr im HauS. Sein Schritt zögerte in den Park hinaus. Leise klagend schlugen die Wellen des unfernen Sees ans Ufer. Un willkürlich schaute der Mann zu den Fenstern des ersten Stockwerkes auf. Jelisawetas Räume! Das Lied vom roten Sarafan, das noch immer in den Bäumen zu hängen schien, quälte ihn. Ja, einst sang man auch Lieder Wossil Petrowitsch fand trotz der Dunkelheit die rich tigen Fenster heraus. Es brannte kein Licht hinter ihnen. Jelisaweta hatte sich sicher schon zur Ruhe be geben. Den Leichtsinn mit dem offenen Fenster hatte sic noch immer nicht abgelegt. Ein Uebelwollender konnte ohne viel Beschwer in ihr Zimmer einsteigen. Der Ge danke beunruhigte den Mann. Er ging ein paarmal spähend an der Fensterfront vorüber, suchte das Ge büsch ab. Aber es war nichts Gefährliches zu sehen. Nur als der Mann jäh seine Taschenlampe aufflammen ließ, erkannte er auf dem Weg leichte Fußspuren, die bis dicht unter Jelisawetas Fenster führten. Fast bis dicht an den See hinab verfolgte er sie in atemloser , Eile. Da sah er, wie eine Gestalt bas Boot löste, es schnell auf den See Hinaustrieb. In wenigen Sätzen stand er drunten am Wasser. „Halt, oder ich schieße!" Vergeblich schaute er sich nach einem zweiten Kahn um. „Halt!" Sein in die Lust abgegebener Schuß unterstrich den Befehl. Aber die Gestalt in dem Boot, die er wegen der Dunkelheit nicht erkennen konnte, schien nicht zu hören. Mit immer größerer Eile tauchte sie die Ruder ins Wasser. Verdammt! Es gab also tatsächlich Spione hier in I hege. Geo-urL. Die reckte Fühlung mußten Le zu. War« Achtung: Bindfaden nicht aufschneiden! V.A. Eigentlich müßten diese Worte über jedem Paket stehen, um die gedankenlosen oder leichtfertigen Menschen vor dem Ausschneiden der wertvollen Bindfäden zu warnen. Bind fäden sind nun mal knap-p, denn die Hanf- und Iuteeinfuhr steht für andere wichtigere Zwecke zur Verfügung, und der „Privatbcdarf" muß zurückstehen. Da aber die Planwirtschaft des Dierjahrespiancs längsi vvrgesorgt hat, brauchen wir nun nicht etwa mit halbaukgcriss'nen Piketen umherzuliufen, sondern haben durch Klebestreifen ein gutes Hilfsmittel praktischer und haltbarer Perpackungsart. Ja, die mit Griffen versehenen Kleb- streifen, wie sic häufig verwendet werden, ermöglichen ein min destens so bequemes Tragen der Päckch-e» wie die Bindfaden umschnürungen mit Knebel. Die misten Haushallungen haben sowieso noch Bindfäden zur Verfügung, weil iede sorgliche Hausfrau die Verpackung niemals aufschnitt, sondern mit viel Geduld aufknüpfte. Das wird in Zukunft nun in jedem Haus halt Grundsatz werden. Aus diese Weise sind Bindfäden lange Zeit hindurch immer wieder gebrauchsfähig. Ebenso wie wir mit den Bindfäden sparen, verzichten wir auf unnötige Verpackung. Doppeltes und dreifaches Verpacken wie es früher vielfach üblich war, Hai längst ausgchört, und jeder nimmt nach Möglichkeit schm olle an sich verpackten Waren ohne nochmaliges Einschlagen mit sich. Besonders kann die Ver packung bei geringfügigen Artikeln gespart werden, und es wird keinem mehr einfallen, für einen billigen Gegenstand vielleicht eine Luxusverpackung zu verlangen. Die Verpackung muh dcm Wert der gekauften Ware angemessen sein. Dabei braucht diese Ersparnis der V-erpackung durchaus nicht übertrieben zu werden, etwa in der Art, daß auf jegliche Verpackung verzichtet wird, ohne Rücksicht darauf, ob die Ware darunter leidet. Eine solche Ueberspitzung ist letzten Endes weder zweckmäßig noch haben wir sie nötig; denn uns steht ja ein wertvoller Rohstoss, nämlich das Altpapier, zur Verfügung. Altpapier findet sich in jedem Haushalt, oft sogar „in rauhen Mengen", und auch dir fürsorglichste Haus frau, die es anstelle des Brennholzes verfeuern möchte, ver kauft es schließlich doch dem Alimaterialienhändler, um sich nicht ihre Oefen zu verstopfen. Durch den Verkauf aber wird das Altpapier wieder in den Produktionsgang eingeschaltet^ und er zeugt neues Packmaterial der verschiedensten Qualitäten und Größen. Würden wir also auf jede Verpackung verzichten, dann handelten wir sogar unwirtschaftlich und unsozial; denn der wertvolle Rohstoff Altpapier, der z. B. in Nordamerika weit mehr ausgenützt wird als bei uns, bliebe unverwertet und die Industrie, die aus die Erzeugung der Packpapiere eingestellt und angewiesen ist, würde geschädigt. Diese stellt aber innerhalb der Papiererzeugung einen wesentlichen Bestandteil dar Schnee als Kochmatenal Der Aetna liefert in ruhigen Zeilen vielen Händlern kn Catania und den anderen umliegenden Orten ein wichtiges Rohmaterial: nämlich den Schnee, der sich in den erloschenen Kratern bis ries in den Sommer hinein hallen lätzr, besonders, wenn man ihn. wir dies immer geschieht, beim Nahen deS Frühlings mit einer dicken Schicht von Asche bedeckt. Verwen dung findet dieser Schnee, den man von Zeit zu Zeit ausgräbt und in festgesrorenem Zustand in mühevollem Transport fort- schafsl. zur Bereitung von Speiseeis sowie zu den süßen EiS- fpeifen. die in Italien so beliebt sind Auch im sernen Afghanistan gilt der Schnee, den man dort ebensalls von den mit Schnee bedeckten Stellen der Berge her- abiransporttert, als ein beliebtes Material zur Herstellung kühlender Speisen, die besonders in Kabul viel gegessen wer den. während es in srüherer Zeit in China Brauch war, den Tee mit reinem Schneewasser zu brühen. Bei den Völkern des hohen Nordens und Ostens, wie bei den Eskimos, den Be wohnern der sibirischen Steppe und den Tibetern, wird wäh rend des Winters durchweg mit Schnee statt mit Wasser gekocht. Allerdings bleibt in diesen Ländern, in denen er weder mit Staub oder mit Ranch durchsetzt wird, der Schnee ziemlich rein und kann deshalb wirklich ohne besonderen Nachteil verkocht werden. Dagegen würde sich bei uns das Kochen mit Schnee nicht empfehlen, nachdem die jüngsten Untersuchungen, die in Amerika ausgeführt wurden, gezeigt haben, daß aus einer nahe einer Großstadt gelegenen Schneesläche von der Ausdehnung eines Quadratkilometers innerhalb dreier Wochen zweieinhalb Tonnen Staub und Ruß niederfallen und vom Schnee aufge- nommen werden. kehnen haben. Wossil Petrowitsch feuerte ein paarmal auf den See hinaus, ohne allerdings sein Ziel zu er reichen. Vor feinen Augen standen die letzten Ein wohner von Markehnen: Der Pfarrer, der alte Mir ko und — Jelisaweta. Die beiden ersten strich er von Anfang an von der Schuldliste. Bei der Frau aber verfingen sich feine Gedanken. Sie liebte ihr Vater land — unbeschreiblich. Das wußte er. Trotzdem konnte er nicht glauben, daß sie sich mitten in den Feind wagte, um bann wieder Nachricht zu ihren Landsleuten z» tragen. Wenn sie es wirklich tut — muß ich sie erschießen lassen! Wossil Petrowitsch fühlte, wie er plötzlich eis- kalt wurde. Bei allen Heiligen, das Mütterchen Ruß land konnte nicht wollen, daß er das Liebste auf der Welt mit eigener Hand dem Gericht auslieferte. Der Mann zwang sich, in sein Schlafzimmer hinüber zu gehen. Doch er fand keine Ruhe. Ueber die Gänge schlich er, lauschend. Vor Jelisawetas Zimmer schob er den Posten beiseite. Er brauche heute nacht nicht hier- zubleiben, dürfe schlafen. Knarrend entfernte sich deS Soldaten Schritt. Wie ein Verbrecher stand Wossil Petrowitsch vor der Tür. Er hätte sich Ruhe verschaffen können, wenn er jetzt angeklopft hätte, unter irgendeinem nichtigen Vor wand. Jelisaweta hätte geantwortet. Alles war dann gut. Aber wenn das andere Es ist Unsinn! Der Mann versuchte sich krampfhaft zu beruhigen. Sein Fingerknöchel pochte. Es blieb still. Selbstverständlich: Jelisaweta schlief. Einen sehr festen Schlaf besaß sie, das wußte er noch. Er versuchte es noch einmal. Das zaghafte Klopfen erschien ihm in dem Frieden der Nacht wie ein donnerndes Tosen, mit dem er den Schlaf auf ewig tötete. Das Echo aber war nichts anderes vls Schweigen. Es hätte die gewünschte Gewißheit be deuten können. Doch Wossil Petrowitsch hatte keine Ruhe. Vorsichtig stieß er vou außen den Schlüssel drinnen ins Zimmer, schob einen Türöfsner hinein, Wenn Jelisaweta jetzt wirklich da war und aufwachte, gab es keine Entschuldigung dafür, daß er mitten in der Nacht wie ein Räuber und Dieb mit Gewalt ihre Zimmer öffnete. Wossil Petrowitsch hörte sein Herz wie etwas Fremdes, außer ihm Liegendes laut klopfen. -ISortfettuna lolatzj
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