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- Erscheinungsdatum
- 1939-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391106
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-06
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Monat
1939-11
-
Jahr
1939
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Lrr „Tag her Freiheit" im Warthem« Machtvolle Großkundgebung des Deutschtums in allen Kreis»! städtcn. . Feierlich« Glockenklänge von Turm zu Turm läuteten am Sonntagmorgen in den befreiten Landen des jüngsten deut schen Reicksgaues, Warthe, den sehnsüchtig erwarteten „Tag der Freiheit" ein. Nach den festlichen Tagen in der Gauhaupt stadt Posen waren nun die Volksdeutschen aus den Dörfern und Landgemeinden zu ungezählten Tausenden in ihren Kreis städten zusammengeströmt, um sich hier zur Feier der Wieder- eingliederung in das Reich aus machtvollen Großkundgebungen zu vereinen. In geschlossenen Marschblocks, in kleinen Trupps, M Fuß, zu Rad oder auf ihren Arbeitswagen waren sie schon am frühen Morgen oft bis zu 50 Kilometer weit hergekommen. Unermeßlich war der Jubel, der durch die sahnenübersäten, reichbekränzten Straßen der Städte und Dörfer hallte. Glühende Begeisterung erfüllte die Herzen der deutschen Men- scheu, und wie ein einziger, heiliger Schwur klang das dank- bare Gelöbnis unwandelbarer Treue zum Führer, brausten die Lieder der Nation durch das weite Land: „Führer, befiehl. Wir folgen! Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" Unter klingendem Spiel formierten sich am Vormittag die Massen zu festlichen Umzügen, vereinten sich mittags zu ersten gemeinsamen Eintopscssen, bei dem die WHW.-Sammelbüchscn die Runde machten, und lauschten den von der Wehrmacht oder den Parteiformationen veranstalteten Konzerten vor den geschmückten Rathäusern der Marktplätze. Schroda, die Geburtsstadl des Reichsstatthalters, stand mit -er Rede von Gauleiter Greiser im Mittelpunkt aller Kundgebungen. Die Maßen hingen wie gebannt an den Lip pen der Redner und lauschten mit atemloser Spannung den Worten, die den einzigartigen Kamps des Führers schilderten, der nun auch die endgültige Befreiung der Volksdeutschen Brüder des deutschen Ostens gebracht habe. Tränen der Freude und eines unendlichen Glücksgefühls schimmerten in den Augen der von Not und Leid gezeichneten Gesichter dieses harten deutschen Menschenschlages. Der Abend vereinte die Volksdeutschen gemeinsam mit der Wehrmacht und den Gästen aus dem Altreich noch lange bei jestlichen Veranstaltungen in den größten Sälen der Städte. Dr. Ley in KSnigrWte Einreihung der ostobcrschlesischen Arbeiter in die DAF. In Königshütte wurde im Rahmen zweier großer Kundgebungen durch den Reichsorganisationsleitcr Dr. Ley in feierlicher Weise die Ueberleitung der Gewerkschaft deutscher Arbeiter und des Verbandes deutscher Angestellter in die Deutsche Arbeitsfront vorgenommen. In diesem Zusammen hang sprach Dr. Ley in der Großen Halle der Bismarckhütte zu 50 000 ostoberschlesischen Arbeitern. Dr. Ley behandelte in ausführlicher Weise die kulturellen Errungenschaften, die von deutscher Hand und von deutschem Geist auch in Ostoberschlesien einst geschaffen wurden. Auch die zwanzigjährige Willkürherrschaft und auch der fanatische Wernichtungswille der Polen haben die Zeugnisse deutscher Kultur in Ostoberschlcsien nicht beseitigen können. Die arme, mißhandelte Erde Ostoberschlesiens trägt die Beweise deutschen Schaffensgeistes und deutscher Ersindergabe über alle Not und Trübsal hinweg. „Der letzte deutsche Arbeiter", rief Dr. Ley aus, „ist heute überzeugt davon, daß er genau so viel wert ist wie der höchste englische Lord." Dr. Ley setzte sich in diesem Zusammenhang mit den englischen K a m p s m e t h o d en gegen das deutsche Volk auseinander. „Diese englischen Kampfmethoden werden zer schellen an der Wiberstrandskraft, die das deutsche Volk aus keiner vom Führer geschaffenen Geschlossenheit bezieht. Auch die englischen Bluffmethodcn vermögen uns nicht zu schrecken. . Wir kennen die Stärke der deutschen Armee, mir wissen, daß wir die neuesten Waffen und die besten Soldaten besitzen. Wir danken dem Führer, daß er die einst von verbrecherischer Hand geleerten Arsenate wieder bis an den Rand gefüllt ha'' MobeMleM arbeitet Dr. Frick im befreiten Osten Am Schluß seiner Ostrcise traf Reichsminister Dr. strick, von Kattowitz kommend, in Breslau ein, um hier die ab schließenden Besprechungen mit den Staats- und Parteivienst- stellen sowie der Polizei über die mit der Vereinigung Ost oberschlesiens mit dem Reich in Zusammenhang stehenden Fragen zu führen. Den Sonntagvormittag benutzte der Minister zu einer aus gedehnten Besichtigungsfahrt durch das ostoberschlesi- fche Industriegebiet. Er konnte sich dabei davon über zeugen, daß Umsicht und Energie der deutschen Wirtschaits- führer die von den Polen sträflich vernachlässigten Wirtschafts- betriebc in der kurzen Zeit wieder in Gang gebracht habe. Mit den Besprechungen in Breslau Hal die Inspektions reise Dr. Fricks ihren Abschluß gesunden. Der Minister ge wann während dieser Tage einen umfassenden Ueherblick über die außerordentlich verschiedenen Verhältnisse in den beiden Reichsgaucn im Osten. Sowohl bei Entgegennahme der Re ferate als auch bei den Besichtigungen galt sein Interesse neben den wirtschaftlichen vor allem auch den kulturellen Fragen. Besonders erfreut war der Minister darüber, daß ihm in Posen bereits ein Chor der Hitler-Jugend deutsche Lieder vortrug und daß in manchen Bezirken von den deutschen Be hörden mit Tatkraft an die Errichtung deutscher Schulen im ehemals polnischen Gebiet hcranaeaanaen wu-de. Estland znr Politik der Sowjetunion Die offiziöse estnische Wochenzeitschrift „Baltic Times" Veröffentlicht einen Artikel unter der Ueberschrist „D i e Wahrheit über das Baltikum", in dem u. a. aus- geführl wird: „Die Sowjetunion, bisher ein schlummernder Faktor, ist kraftvoll in die Arena der internationalen Politik getreten, und als Ergebnis hiervon sind verschiedene Probleme einer Lösung zugekührt worden. Eines der ersten war das bal tische. Vor einigen Jahren wurde die Möglichkeit eines „Ost- locarnos" diskutiert, aber nicht verwirklicht. Die kollektive Sicherheit befand sich damals im Verfall. Heute wird die Schaffung einer regionalen Friedensfront rasch zu einer voll endeten Tatsache. Das System der gegenseitigen Beistandspakte, die die.Sowjetunion mit Estland, Lettland und Litauen abge schlossen hat, ist eine neue regionale Anwendung dieses Prin zips. Das Gleichgewicht der Kräfte im Baltikum ist wieder der Situation angepaßt worden." Das Blatt weist weiter darauf hin, daß das estnische Volk vertrauensvoll in die Zukunft blicke und entschloßen sei, auf eigenen Wegen sein kulturelles und wirtschaftliches Leben zu entwickeln, und stellt nach einem Hin weis auf die kürzlichen Ausführungen des estnischen Außen ministers und des sowsetrussischen Anßenkommißars über die Beistandspakte fest: „Die Haltung der Sowjetunion in dieser Frage ist glcichsalls kristallklar." Hervorgeboben wird dann, daß ein reales Sicherheitssystem im Baltikum nicht südlich des Finnischen Meerbusens halt machen könne und eine er folgreiche Politik die geographischen Tatsachen nicht ignorieren dürfe. Die Sowjetunion sei ebenso wie die anderen neutralen Staaten stark am Frieden interessiert, und die baltischen Staa ten hätten jede Möglichkeit, ihre traditionelle Neutralitäts politik der Friedenspolitik der Sowjetunion zu koordinieren. Diese Koordinierung werde eine sichere Grundlage für die ge genseitige kollektive Verteidigung darstellen. Der Artikel schließt mit den Worten: „Leitgedanke der gegenseitigen Verteidigung und der Pakte selbst ist, daß die effektive Bewahrung des Frie dens in diesem Gebiet die Unabhängigkeit der verschiedenen Völker am besten garantiert und erhalten werden kann." DersiWisung lein schwieriges Problem Erklärung des neuen russischen Botschafters für Japan Der neue russische Botschastcr Sm et an in erklärte bei einei Unterredung auf seinem Weg nach Tokio, daß die russische Außenpolitik vollkommen klar sei. In bezug aus Iapau sei Moskau durchaus vorbereitet, verschiedene, zwischen beiden Ländern schwebende Fragen freundschaftlich zu lösen. Er sagte dann wörtlich: „Ich glaube, daß es zwischen Japan und Rußland keine Frage gibt, die nicht friedlich gelöst werden könnte." Die Grenzkommission werde sicher alle Grcnzsragen klarstcllcn. Für beide Länder sei es unerwünscht, sinnlose Opfer zu bringen. Er unterstütze durchaus die Ver stärkung des Handels zwischen Japan und Rußland durch den Abschluß eines Handelsvertrages. Schließlich betonte Smelauin nochmals ausdrücklich, daß die beiderseitige Ver ständigung durchaus möglich sei. Der japanische Außenminister Nomura hatte eine ein stündig« Unterredung mit dcm amerikanischen Botschafter Grew. Wie verlautet, handelte es sich dabei in keiner Beziehung um eine formelle Aussprache, wie in gewißen Kreisen vorher angekündigt wurde. Roosevelt hat es geschasst! Unterzeichnung des sogenannten „Neutrali tätsgesetzes" — Wassenaussuhrsperre aus gehoben Präsident Roosevelt unterzeichnete das vom Kongreß an genommene Ncutralitätsgesetz, wonach den Kriegführenden er laubt wird, gegen Barzahlung Waffen in den Bereinigten Staaten von Amerika zu kaufen und aus eigenen Schiffen zu holen. Der Unterzeichnung wohnte auch Außenminister Hull bei. Kurz danach unterzeichnete Roosevelt auch die Proklama tion, durch die das sogenannte „Ncutralitätsgesetz" mit so fortiger Wirkung in Kraft gesetzt wird. Eine weitere Pro klamation beschäftigt sich mit der Benutzung amerikanischer Häfen und Gemäßer durch U-Boote. Deutsche Dampfer sotten in Amerika nicht Handel treiben In der Prcßekonserenz, die Präsident Roosevelt nach der Unterzeichnung des Gesetzes abhiclt, zeigte er ganz offensicht lich seine Freude über seinen Sieg im Neutralitätsgesetz. „Ich bin sehr zroh darüber", erklärte er, „daß dieses Gesetz den Vereinigten Staaten ihre historische Stellung als neutrale Macht zurückgcgcben hat" (!). Was Roosevelt unter Neutralität versteht, zeigte sich schon wenige Minuten später, als er gesragl wurde, ob die Sperr- zone um den amerikanischen Kontinent bereits in Kraft sei und ob deutsche Handelsdampser unter dem Schutz dieser Zone den Handelsverkehr zwischen den amerikanischen Häfen durchführen könnten. Roosevelt antwortete sofort, die Sperr- zone sei in Kraft. Dies gebe jedoch deutschen Dampfern keinerlei Recht zu einem Schiffahrtsgefchäft in den Län dern des amerikanischen Kontinent Auf die Frage, was er tun würde, falls ein britisches Kriegsschiff einen deutschen Dampfer innerhalb der Sperr zone aufbringc oder versenke, vermied Roosevelt eine klare Antwort, indem er diese Frage als hypothetisch bezeichnete. Anschließend wurde im Staatsdepartement erklärt, nach Washingtoner Auffassung hätten weder Kriegsschiffe noch Handelsdampser kriegführender Länder etwas innerhalb der Sperrzone zu suchen. Handelsdampser sollten schon deswegen fortbleiben, um den feindlichen Kriegsschiffen keinen Anlaß zu kriegerischen Operationen zu geben. Diese Auffassung ist eine merkwürdige Auslegung der Entschließung von Panama, deren einziges, klar formuliertes Ziel nicht die Unterbindung friedlichen Handels und nich> die Einschränkung friedlichen Schiffahrtsbetriebs zwischen den amerikanischen Ländern, son der» die Fcrnhattuug von Kriegsschiffen und deren kriegeri scher Operationen war. Kurze NachMien Rom. Der Duce hak Marschall Badoglio, den Ge- neralstabschcf der italienische!, Wehrmacht, empfangen, mit dem " Unterredung übe? militärische Fragen hatte. Moskau. Das Präsidium des Obersten Sowjets ratifizierte das Zuiatzdrotokoll über die G r e n z f - st l e g u n g z w i sch e n der UdSSR. und Litaucn, das am 27. Oktober unter- zeichnet worden war. Lieber Wochenende Der Führer hat den Oberbaudirektor a. D. Profeßor Dr.« Ing. e. h. Fritz Schumacher in Hamburg aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. * Der Führer hat den bisherigen Botschaftsrat bei der Bot schaft in Paris, Dr. Curt Bräuer, zum Gesandten tu Oslo ernannt. Die Inspektionsreise des Neichsinnenministers Dr. Frick durch die neuen Ostgebiete sand ihren Abschluß in Karto- witz, wo Dr. Frick mit großer Begeisterung von der Bevöl kerung empfangen wurde. Neben den Verhandlungen mit dem neuernannten Regierungspräsidenten Dr. Springorum und anderen Behörden, besichtigte der Minister das Industriegebiet. An den Besuch in Kattowitz schließt sich ein Aufenthalt in Breslau an, bei dem Erörterungen stallsindcn, die mit der Umstellung der Verwaltungsverhältnisse in Ostoberschlesien zu sammenhängen. Aus Veranlaßung von Reichsminister Dr. Goebbels werden im Monat November und Dezember dieses Jahres eine Reihe Berliner Bühnen inPosen gastieren. Das erste Gastspiel ersolgt mit dcm Ensemble des Schiller-Theaters der Reichshauptstadt unter Leitung seines Intendanten Hein rich George. Zur Ausführung kommt „Der Richter von Zalamea" von Calderon. Ende November findet ein mehr tägiges Gastspiel des Berliner Theaters im Admiralspalast statt, bei dem Millöckers „Der arme Jonathan" zur Auffüh rung kommen wird. Dann wird das Deutsche Theater mit Les sings „Minna von Barnhelm" gastieren. Für Dezember sind eine Opernaussührung, ein Ballettabend und ein Konzert vor gesehen. die vom Deutschen Opernhaus Berlin, bestritten werden. * In Rom wurde in einer schlichten Feier das „Haus der Landesgruppe" der Auslandsorganisation der NSDAP, eingeweiht. Landesgruppcnleiter Ettel sandte ein Begrüßungstelegramm an Gauleiter Bohle. * Der zum Botschafter Spaniens beim Heiligen Stuhl er nannte spanische General Queipo de Llano hat sich nach Rom begeben. Der römische Vertreter des Londoner Mattes „Times" hatte dieser Tage behauptet, ihm sei eine Londoner Meldung, wonach Generalfeldmarschall Göring in den nächsten Tagen Nach Rom fahren werde, „von der deutschen Botschaft in Rom bestätigt" worden. Es braucht nicht betont zu werden, daß die deutsche Botschaft in Rom keine Beziehungen zu eng lischen Hetzjournalisten unterhält, und daß sich keine deutsche Vertretung mit den Erfindungen des Londoner Lügenministeriums überhaupt beschäftigt. * Italien beging die Erinnerung an den Sieg übel die habsburgische Monarchie mit Feierlichkeiten, die in großen Kundgebungen der Hauptstadl gipfelten. Der Duce hielt eine Ansprache an das Volk, in der er betonte, daß das unter dem Liktorenbündel geeinte italienische Volk heute den Sieg mit seinem Geiste und sestem Glauben an die Geschicke DK finnischen Unterhändler hatten am Sonn abend eine neue Unterredung im Kreml. Die Unterredung dauerte eine Stunde. Stalin nahm persönlich an der Unter redung teil. Welche schweren Wunden der durch England vorn Zaune gekrochene Krieg Belgien schlägt, geht aus einer Rund- lunransprache deS belgischen Versorgungsministers Delsosse hervor, der aus die großen Versorgungsschwierigkeiten infolge der englischen Blockade hinwies und mitteilte, daß die Zahl der Arbeitslosen, die im August 1L8000 betrug, am 15. September trotz der Einberufung vieler Arbeitslosen zum Heeresdienst auf 235 000 gestiegen, jetzt allerdings auf 190 000 gesenkt worden sei. Das bedeute eine schwere Belastung des Haushalts. * Der ägyptische Ministerpräsident M Maher gab bekannt, die ägyptische Regierung verlange, daß die 20000 Araber in Palästina, die noch unter der britischen Gewaltherrschaft in den Gefängnissen und Konzentrationslagern schmachten, end lich in Freiheit gesetzt werden. Aus «merse Heimat. (Nachdruck der volalbertchie, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 3. Novenrber 1939. Spruch d-s Tages Es sind immer nur di« Schwachen, welche die Starken verachten. Le Fort. Jubiläen und Gedenktage 7. November: 1810: Der Dichter Fritz Reuter in Stavenhagen geb. — 1W4: Der Maler Hans Thoma in Karlsruhe gest. Soune und Mond: 7. November: S.-A. 7.05, S.-U. 16.21; M.-A. 1.55, M.-N. 14.27 Kleine kosmische Betrachtung Die Verdunkelung nimmt den künstlichen Lichtschimmer weg, der zwischen uns und dem Kosmos liegt. Es scheint, als ob wir unmittelbar Zutritt haben zu den großen Geheimnissen des Weltalls. Auch die, die irgendwo in der Einsamkeit der Front ihre Abende verbringen müssen, sehen zu den Sternen und grüßen ihre Lieben daheim, die zu den gleichen Sternen aufschaucn. Werden wir ruhig durch die engere Verbundenheit mit dem Kosmos, die uns in diesen Zeiten besonders wohltut? Oder steigert sich unsere Unruhe um den Sinn des Kosmos, den Sinn dieses ewigen Werdens und Vergehens? Wir erinnern uns an die geistig bewegten Zeiten vor dem Weltkriege. Damals ließen wir unsere Gedanken durch das Weltall schweifen, berauschten »ns an den Entfernungen der Sterne, ihren Gewichten, die man zu wägen, ihren Stoffen, deren Zusammensetzung man damals zu erkennen begann. Man glaubte, mit der wachsenden Erkenntnis der kosmischen Dinge auch dem Sinn des Weltalls und des Weltgeschehens näher- zukommen. Heute lassen wir das Geheimnis bestehen. Wir kehren zur Haltung Goethes zurück, der davon sprach, daß wir das Uner- forschliche schweigend verehren sollen. Damit sagen wir nichts gegen die Erforschung des Kosmos durch die Wissenschaft. Wir sind aber, Hand auss Herz, ganz froh, daß wir nicht alles wissen können. Eine Ucberschätzung der kalten Erkenntnis, die nichi mehr nach dem inneren Wert dieser Erkenntnis sür unser ge- samles Dasein fragte, gehört der Vergangenheit an. Sicher haben die erschütternden Jahre des Weltkrieges und der folgen den Zeit dazu bcigetragcn; ebenso sicher scheint es uns zu sein, daß die erschütternden Zeiten, die wir gegenwärtig erleben, dieses Gefühl vertiefen werden. Wir fühlen, daß sich eine Ver schiebung des Schwergewichtes in unserem Leben anbahnt. Wir greifen nicht mehr nach den Sternen, wir suchen den Sinn des Lebens weniger über dem Sternenzelt als in dem Dingen des Lebens, in der eigenen Brust oder, um mit Goethe zu reden, in der.Erfüllung der „Forderung des Tages". Die nabelicLende AUsgaoe ganz zu erfüllen, mag sie noch so hart sein, ist ein größeres Verdienst, als nach unmöglichen Lösungen und vor« üligcn Beruhigungen zu streben, die auf die Dauer keine wirk liche Wahrheit für unser Leben bedeuten. Haus Hartman«. Die 2. Rrichsstraßensammiung im Zeichen des Schwertes! Seit Sonnabend nachmittag klapperten wieder die Sammel büchsen. Dieses Mal waren es die politischen Soldaten des Füh rers, die Angehörigen der SA., ff, des NSKK und NSFK-, die in altbewährter Einsatzbereitschaft die zweite Reichsstraßen. sammlung des Kriegswinteihilsswerkes durchführten. Aber auch die Jugend wallte nicht zurückstehen; daher waren auch Ange hörige der Hitler-Jugend eingesetzt warben, Ek gelangte ein Abzeichen zum Verkauf das für unsere Zeit symbolisch ist: Ger manische Schwerter und Dolche. Bald waren sie an allen Rock ausschlägen M sehen. Durch den Erwerb des Ehrenzeichens wurde die Heimatfront gestärkt und Opfergesinnung und Ge schlossenheit dem Vernichtunaswillen der Feindmächte gegen- übergcstellt. Das Ergebnis belief sich in unferer Stadt aus 463M RM. Iugendfilmstunde der HI. Gestern vormittag fanden im gesamten Großdeutschen Reich Fugendfilmstunden der HI. statt, die durch eine Rundfunkübertragung der Rede des Reichsmini sters Dr. Goebbels eingeleitet wurde: Eine Iugendfilmstunde solle Kraftquell und nationales Erlebnis sein. Die national sozialistische Bewegung wolle auch die außerschulische Erziehung der deutschen Jugend überwachen, auf daß sie zum Nutzen des Volksganzen hingeführt werde. Nachdem die Feierstunde aus Berlin mit. dem Gruß an den Führer und dem Liede „Ein junges Volk steht auf, zum Sturm bereit!" beendet worden war, leitete in der Wilsdruffer Veranstaltung ein Fanfarenrus des Bannmusikzuges zum Film: „Ziel in den Wolken" über. Sinn und Inhalt dieses Films ist im ,/Wilsdruffer Tageblatt" schon erwähnt worden. Eines steht fest: Es war ein Film so recht für eine Iugendfeierstunde geschaffen. Und mit jenen Ge schehnissen des Jahres 1909 sind wir ja gerade in diesen Ta gen besonders verbunden: Fliegergeist — damals und jetzt! Vom Kreisausschuß Meißen der Industrie- und Handels kammer Dresden. Der Kreisausschuß Meißen der Industrie- und Handelskammer Dresden hielt am vergangenen Freitag eine Sitzung ab, an der auch der Krcisleitcr Pg. Hellmuth Böhme teilnahm. Als Gäste waren die Vertreter der Kammer aus Nossen, Wilsdruff und Sicbcnlchn rugezogen. Der Hauptge- schäftsführer der Kammer, Dr. Bellmann, gab den Kreisaus schußmitgliedern zunächst einen umfassenden Bericht über Kriegswirtschaft und wirtschaftliche Selbstverwaltung. In seinen mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen kennzeichnete er eindringlich die besonderen Aufgaben ber Wirtschaft in dem
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