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- Erscheinungsdatum
- 1939-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391102
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-02
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
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WAshrMsr LWMM 2. Blatt Nr. 256 — Donnerstag, den 2. November 1939 D Taüesspruch Es gibt doch nie ein Vaterland, dem man lieber angehören mochte, als Deutschland. Humboldt. Na-MMeuzdesLffemenkreWS GeNerMMM Remhmdt Kommandeur einer Panzerdivision. Generalleutnant Reinhardt führte seine Division PMch schwierigstes Gelände in dauerndem Kampf mit der ^polnischen Kavalleriebrigade Wolynska und der 29. polnischen iDivision bereits am 8. September nach Warschau And sperrte dieses nach Südwesten und Westen ab. Während Zbis in die srühen Nachmiltagsstunden des 8. September die Mitnahme von Warschau ohne ernstlichen Widerstand sich, zu vollziehen schien, eröffneten polnische Dach-, Hecken- und Fen sterschützen bei Einbruch der Dunkelheit überraschend ein ver- Zweifeltes Feuer. Dadurch sah sich der Kommandeur gs- zwungen, die Division anzuhalten, um seins Truppen nicht Überflüssig starken Verlusten anszusetzen. Am 9. September früh befahl Generalleutnant Reinhardt den Angriff auf Marschau, der sich auf zwei Stratzen vollzog. Wider alles Erwarten war der Widerstand unerhört heftig. Der Schwer punkt des Angriffs lag bei den beiden Panzerregimentern, die vornweg eine Bresche nach der anderen schlugen rurd denen die Schützen folgten. Bald zeigte es sich jedoch, Latz die Panzerkampfwagen sich in den Straßen nicht aus wirken konnten. Die Panzerschützen und die Schützen griffen daraufhin mit Handgranaten und Pak-Geschützen die schwer befestigten «nd zäh verteidigten Häuser links und rechts der Straße an. So schlugen sich die Männer der Division des Generals Meinhardt Lis zum Hauptbahnhof von Warschau durch und stürmten hintereinander u. a. vier durch um- geworfcne und mit Pflastersteinen beladene Stratzenbahnwa- Mn hergestellte Barrikaden. Mit großem persönlichem Schneid war General Reinhardt bei diesem Einbruch in Warschau in den Reihen der vordersten Sturm truppe. Durch seine hervorragende Führung war es der Division gelungen, 100 Kilometer in den Stücken des Feindes «inzufallen, um schon acht Lage nach Beginn des Feldzuges den Feind in seinem Lebensnerv tödlich zu verwunden. Später griff dann die Division unter dem Befehl des Generalleutnants Reinhardt vom 14.—17. September den über legenen Feind an der Bzura an und verlegte weiteren star ken Feindkräften am 18. und 19. September ostwärts der Bzura den Abmarsch nach Osten. In der Nacht vom 18. zum !19. September kämpfte der General mit einer kleinen, von Übermächtigem Feind eingeschlofsenen Abteilung bei Tuchowice und erreichte nicht nur die Sprengung des Feindringes und neues Zusammenwirken aller Teile der Division, sondern machte auch zwei polnische Generale und 2 6 600 Wann zu Gefangenen. Generalleutnant Reinhardt wurde am 1. 3. 1887 in Bautzen geboren. Am 2S. 3. 1907 trat er als Fahnenjunker beim Jnf.-Rgt. 107 ein. Den Weltkrieg begann er als Regi- ruentsadjutant, wurde später Brigadeadjutant und fand dann in verschiedenen GeueralstabssteLungen Verwendung. 1937 wurde er zum Generalmajor befördert und 1938 zum General leutnant. Bereits im Frieden war Generalleutnant Reinhardt Kommandeur einer Panzerdivision. GemralMajor KMer Kommandeur einer Gebirgs-Division. Generalmajor Kübler führte in einem unvergleichlichen Sieaeszug feine Gebirgs-Division in wenigen Tagen unter zahlreiche« siegreichen Gefechten Vos den flowakifche» Kar paten bis nach Lemberg. Er hat den Willen feines Korps- kommandos durch eine überragende Führung feiner Division bet stetem unermüdlichem Einsatz seiner Person in allen Lagen ^verwirklicht. Selbst dann, wenn die Lage kritisch wurde, hielt Generalmajor Kübler an den Befehlen feines Korpskomman- dos fest, ergänzte diese Befehle zweckmähig und mannhaft durch eigene Entschlüsse und schus somit die Grund lagen zu den große« Erfolgen des deutschen SüdflüMs. Drei bedeutungsvolle Marksteine kennzeichnen den Weg dieser Geb.-Div. Es galt vor allen Dingen, die Südgruppe des polnischen Heeres zu durchstoße«, sie über den San zurück- Mwersen und dann zu versuchen, die Seenenge zwischen Grodek-Fagiellonski und Komarno z« erreichen und Lemberg jeinzuschlietzen. Die U eb er W in düng des Sa« und die Bildung Oues Brückenkopfes bei Sanok erfolgte am 9. S., abends, durch peberfall unter persönlicher Führung des Divi- isionskommandeurs in vorderster Linie. Dis südliche Grnppe wurde vor Sanok ausgehalten, da auf den Höhen vor der Stadt — noch diesseits des Flusses — die Polen starke Verteidigungsstellungen angelegt hatten. In die sem Abschnitt entwickelte sich ein heftiges Gefecht. Wenigs Stunden später erreichten die nördlichen Teile unter Führung dos Generalmajors Kübler die Stadt, überschritte« nördlich Sanok den Fluß und bildeten im Rücken der Stadt eine« Brückenkopf. Damit waren die südlichen Teile der Division, die immer noch in polnischem Feuer lagen, entlastet. Den Polen war der Rückzug durch die Stadt und über de« Fluß abaeschniiien. Der wichtige Auftrag der Gebirgsdivision war erfüllt: Die für die Polen sehr bedeutungsvolle San-Linie war durchstoßen, Przemysl war vo« Sude« umgangen. Am Nm H. 9. geriet Generalmajor Kübler in eine außerordentlich kritische Lage: Um den Vormarsch so schnell wie möglich durch- zuführen, hatte der Divisionskommandeur »mt dem größten Teil der zur Verfügung stehenden Lastwagen, die mit Ge birgsjägern besetzt wurde«, versucht, den Ort Dobrowka zu durchstoßen. Die ganze Ortschaft saß voller Polen, aber das hinderte Generalmajor Kübler keineswegs an der Durch führung feiner Absicht. Unter seiner Führung fuhren die Ge birgsjäger aus allen Rohren feuernd durch Dobrowka durch, die Polen eraiffen die Flucht und ließe« damit die Spitze der, Division durchfahren. Nachdem sich die Pole« von ihrem erste« Schrecken erholt hatten, setzten sie sich zur Wehr. Die Spitz« ler Division mit Generalmajor Kübler wurde vom Feinde »bgeschnttien, und es dauerte einige Zeit, bis der General major von seinen eigenen Truppen herausgeholt wurde und »«mittelbar daraus den nächsten bedeutungsvollen Ort, nämlich Sambor, gewann. Der Gewaltmarsch vo« Sambor LG Lemberg, das am I2. s. unter dauernden Gefechten erreicht wurde, führte die Gebirgsdivision aus der allgemeinen Front der Armee weit stach Osten vor. Hierbei wurden von den Fußtruppen 60 bis >cv Kilometer und von den motorisierten Teilen 110 Kilometer hn einem Tage zurückgelegt. Ueber 20 000 Gefangene, zahl- Arche Geschütze und 300 Maschinengewehre, viele Granat- ^erfer und andere Wassen waren der äußere Erfolg des heldenmütigen Kampfes der Division und ihres kühnen Führers. ^ Generalmajor Kubler wurde am 2. 9. 1889 in Unterdill Oberbayern) geboren, trai im Jahre 1908 als Fahnenjunker U das 1H baverischs Infanterie-Regiment ein und war zu des Weltkrieges Regimentsadjutant, später Führer ^Mer bayerischen MG.-Abteilung und schließlich Bataillonskom- ^andeur, Im Jahre 1937 wurde er zum Generalmajor bs- Ein Spähtrupp geht vor Im Vorfeld der Maginot-Linie. — Ueberall Zeichen eines überstürzten Rückzuges. Im Westen, 31. Oktober, (pll.) Es geht schon auf die Mittagsstunde zu, als wir die Fahrzeuge im Letzten deutschen Grenzon verlassen. Wir haben keine Zeit zum längeren Aufenthalt. Wir wollen als Späh trupp ins feindliche Vorfeld. Wir sind 15 Mann. Zwei MG.s gehen mit, um den Feuerschutz zu übernehmen. Der Oberleutnant an der Spitze unseres Trupps legt ein flottes Tempo die Höhe hinan vor. Nach einigen hundert Metern sind wir oben. Links und rechts der Straße hatte sich der Franzose einige Löcher gebuddelt. Eine 8-Stelle unserer Artil lerie ist jetzt vorläufig dort eingerichtet. Richt weit vor uns können wir die deutsch-französischen Grenzpsähle sehen. Mit unseren Gläsern suchen wir die Felder und Waldwiesen ab. Nichts ist zu bemerken, dennoch ist Vorsicht geboten. Zn Ver zweiten Widerstandslinie der Franzosen Unser Spähtrupp löst sich in zwei Gruppen auf. Wäh rend die eine nach links aus eine Waldspitze vorstößt, über nimmt unser MG, den Feuerschutz. So gehen wir unter gegenseitigem Schutz abwechselnd vor. Wir stoßen auf die zweite Widerstandstinie der Franzosen. Es sind einzelne Mmpfnester. Die Drahthindernisse davor sind nicht sonder- üch stark, die Unterstände nicht so solide wie unsere. Knie- !;cch steht das Wasser in den Löchern. Nach einigen Schritten tauchen die ersten Hausdächer aus der Mulde aus. Wir sind etwa noch einen Kilometer von einem Dors entfernt. Bald stoßen wir ans die Anfän - eines Grybensvstems. Nur an wenigen Stellen kann man ichon ansrecht im Graben stehen. Im allgemeinen ist der Graben erst zwei Spaten tief. War um bat der Franzose diese Arbeiten nicht durchgssührt? Wir stehen doch zwei Kilometer jenseits der Grenze. Ein Rückzug also ohne Grund — eine seltsame Feststellung. Go hsufte der Asiiu bei seinen Laudslsntsn Am nächsten Weaekrsuz stößt die andere MG.-Gruppe wieder zu uns. Wir wollen jetzt die Lage in dem vor uns mtt unseren Gläsern den Gebäudskomplex ab. Nichts Ver dächtiges ist zu sehen. Unmittelbar vor dem Ort hindert eine Straßensperre unseren Gang. Seitab durch Obstgärten kürzen wir den Weg ab. Die Haustüren stehen offen. Mit Vorsicht werden die ersten Häuser betreten, in der rechten Hand das Gewehr, während die Linke eine Handgranate im Koppel oder im Stiefelschast lockert. Nichts rührt sich. Wir schauen in ein wüstes Durcheinander. Möbel sind umgestürzt, Hausgeräte, Bücher, Briefsachen und anderes Zeug liegen wirr durcheinander. Scherben, Dreck und verkommene Lebensmit tel liegen aus Tischen, Stühlen und aus dem Boden. Im Schlafzimmer sind die Betten durchwühlt, Bettzeug und Kissen sind verschwunden oder verdreckt. Die Küche gleicht eher einem Stall als einem Aussnthaltsraum für Menschen. Der Anblick ist kaum zu schildern. Dieses Bild wiederholt sich von Haus zu Haus. So haben die seindlichen Truppen in den Orten gehaust, die von ihren eigenen Landsleuten bei Kriegsbeginn geräumt worden sind. Deutschs Bücher und Wsudsprüch^ Bücher und Wandsprüche, die wir finden, sind fast ans- «uhmslos deutsch. Auf französischen Briefformularen wird in deutscher Sprache korrespondiert. Selbst das Ortsschild ist das gute alte deutsche Emailiemuster. Nur lsicht ist die Schrift überpinselt. „Landwchrbezirk T--." ist noch deutlich zu lesen. Darüber steht dann der Ortsname in sranzösischer Ueber- setzung. Ein Misthaufen vor einem Hofe wird von zwei schlacht reifen Schweinen urn- und umgewühlt. Was ; n die Schweine hier noch? Gsrsumie französische Ortschaften Bald sind wir eine Halbs Stunde im Ort. Kein Mensch und kein Feuer stören uns. Nur abseits liegt Artillerieseuer, das uns nichts angeht. Unser Auftrag ist hier erledigt. Also „Kehrt marsch!" bis zur letzten Weglrenzung. Dort wenden wir uns nach links. Bald nimmt uns ein leichter Laubwald auf. Unmittelbar an der Waldspitze treffen wir aus ver lassens MG.-Rester und Unterstände. Roch mehrere Verteidi gungslinien ziehen sich durch den Wald. Sie zeigen das Bild schneller Räumung: Unordnung und Schmutz. Nach einer halben Stunde ist das Waldende erreicht. Drahthindernisse halten uns nicht lange aus, und über sreies Feld geht es ausgeschwärmt dem nächsten Ort entgegen. Wir sind jetzt in Sichtweite der ersten Dorfhöhe. Dort stöbern überall Schweine in allen Größengruppcn. Die Gesichter einiger „Landser" ver ziehen sich zu einem selten Schmunzeln. Morgen ist doch Sonntag, und sie sehen schon einige französische Ferkel in der Pfanne ihres Quartiers schmoren. Roch einige Hindernisse sind im Feld zu überwinden, dann sind die ersten Häuser erreicht. Wieder wird der Ort von zwei Seiten zugleich betreten. Und wieder würde diese Vorsicht nicht nötig ge wesen sein, denn auch dieses Dorf ist von den Franzose« geräumt. Der Ort ist ebenso verdreckt wie der erste. Wir müssen uns überwinden, um die Häuser zu betreten. Kriegsbeute aus verlassenen Stellungen Dann geht's zurück. Eisiger Landser haben schon Jagd gemacht. Aber die Schweine wollen nicht so schnell in sine deutsche Bratpfanne. Nur ei« einziges junges Ferkel wandert« i« Gefangenschaft. Dr. Frick i« Danzig. Im Weißen Saal des Rechtsstädtischen Rathauses in Danzig wies Reichsinnenminister Dr. Frick (links) de« Danziger Gauleiter Forster (rechts) iu sein Amt als Reichs- ftatthalter des Reichsgaues Danzig ein. GS Wird MU, zurückzuhommen, nm nnsere BeoVachirmgeS z» melden. Wir streifen wieder durch de« schöuen Wald. Dies mal am Ostrand entlang, wo die befestigten Stellungen der Franzosen gewesen sind. Der Weg lohnt sich. Ueberstürzt müssen diese Stellungen verlaffen worden sei». Hasten sie Gespenster gesehen? Viele Maschinengewehr- «nd Granalwersermunition, Stahlhelme, Feldmützen, Gerätetaschen, Feldflaschen, Leuchtpistolen und andere Aus rüstungsgegenstände sind zurückgeblieben. Wir packen alles auf und schleppen in Säcken, Zeltbahnen und Körben, die wir finden, die Beute zurück. Am Waldrand stoßen wir noch auf die Reste ein^ av- geschossenen französischen Jagdflugzeuges. Im Umkreis von 200 Nister sind die Maschinenteile verstreut, jo heftig mutz der Aufprall gewesen sein. Das Maschinengewehr liegt weitab im Feld. Wir packen es zu den übrigen Tro phäen. Dann geht's weiter im flotten Schritt. In der Mittags sonne wird's uns ordentlich warm. Der Schweiß tropft, der Stahlhelm drückt, und durch die Stiefel dringt das PfuHes- wasser. Aber unsere Stimmung ist gut, denn unser Auftrag ist erfüllt. Paul Dirrichs. Som Schlachtfeld auf den Speratton-M Mit dem Sanitätsflugzeug zum Heimatlazarett. — Für die Verwundeten wird das Menschenmöglichste geta«. ... Ende Oktober (PK.) An einem herrlichen Herbstmorgen standen wir aus de« Rollfeld des Flugplatzes; vor uns im Schein der klaren Herbst sonne die Sanitäts-Maschine „Iu. g". Sie sollte aus einem Lazarett im Osten einige Verwundere mit Kopf- und Rückenmarkschüssen in ein heimatliches Speziallaza rett zur Soudsrbehaudlung überführen. Unser Pilot ist selbst auch "Arzt, wie überhaupt die von der Sanitätsinspektion der Luftwaffe eingesetzten Sanitäts-Flugbereitschaften von Aerzten, die bewährte Flugzeugführer sind, geführt werden. Die letzten Vorbereitungen sind schnell getroffen, und «ach wenigen Minnien, in denen wir die schneeweiß angestrichene und mit dem Roten-Kreuz-Abzeichen versehene „Ju."-Maschine von allen Seilen noch einmal betrachten, starteten wir zum Flug. Nus der bekannten dreimotorigcn Junkers-Verkehrsmaschine ist ein Sanitätsslugzeug geworden, das acht liegende Verletzte zur Ueberführung aufnehmen kann. Wir halten viel zu fragen uno zu schauen — mit ebensoviel Geduld wie auch Nachsicht wurden unsere Fragen unermüdlich beantwortet. Hin und wieder konnten wir auch einen Blick durch die Führerkanzel werfen, wo sich uns dann jedes Mal ein herrliches Bild bot. Ein ideales Flugwetter hatten wir, was wir besonders im Interesse der auf dem Rückflug mitzu-, nehmenden Verwundeten begrüßten. Bier Siunden später in der Heimat An dem Flug nahm auch Prof. Dr. T. als beratender Chirurg des Sanitätsinspekteurs der Luftwasse teil. Es war wieder einer der vielen Flüge, die Prof. Dr. T. mit einer Sanitätsmaschine mitmachte, um in Verbindung mit de« Sanitätsdienststellen der Front die sür die Ueberführung in Frage kommenden Verletzten auszuwählen. Es kommen haupt sächlich Kieser-, Augen-, Hirn-, Rückenmark- und Nervenverletzte in Frage. Wie segensreich sich bisher der Einsatz der Sanitäts flugzeuge auswirkt, geht allein schon aus bestimmten, durchaus nicht wenigen Spezialfällen hervor: Bauchschußverletzte konnten mit der Maschine, in einem Falle schon vier Stunden nach Eintreten der Verwundung, zur Operation in ein Heimat- lazarett eingeliefen und dadurch gerettet werden; Kopfschüsse, die mit dem drohenden Verlust des Augenlichtes verbunden gewesen wären, konnten ebenfalls binnen "weniger Stunden er folgreich behandelt werden. Abgesehen von leichteren Fällen, sind bisher etwalOOOSchwerverletzte auf diese Weise schnellstens in sachgemäße Behandlung gekommen. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, m« dann in bereitgestellten Kraftwagen in das i« einem nahe« Wald gelegene Lazarett zu fahren, von wo der Abtransport, zunächst mittels Krankenwagen zum Flugzeug, vorgenomme« werden sollte. Freundliche, Helle und warme Zimmer dieses ne« errichteten Barackenlazaretts Ware« für etwa je vier bis sechs Mann bestimmt. »Ich möchte an den Westwall* Ei« Danziger jj-Heimwehrmaun (eigentlich möchte mmt doch gar zu gern noch „Junge" sagen) fragte de« Professor, den wir auf seinem Gang durch die Krankenstuben begleiteten: „Herr Professor, wenn Sie mich nun nach Berlin mttnchmen. Werde ich dann schneller gesund? Ich möchte nämlich noch an den Westwall, den kenne ich noch nicht!" Und dabei hatte er einen ziemlich schweren Kopfschuß und auch einen Armschutz. Der Professor konnte ihm natürlich wegen des Westwalls keine« „bindenden" Bescheid geben, Wohl aber, daß er ihn schon wie- der „hin"kr>eaen T-as Grgevnks der Untersuchung der einzelnen Fälle war, daß wir insgesamt acht Verletzte mit Kopf- und Rückenmark-, schüssen zum Transport übernahmen. Ihre Verletzungen soll ten in einem Speziallazarett der Heimat behandelt und ausgeheilt werden. Das Umladen der Tragen für die Verwundeten vom Aut» in-s Flugzeug ging einfach vonstatten und unter größter Scho nung der Verwundeten. Die Tragen für Krankenauto uni» ^ugzeug sind einheitlich, so daß das lästige Umbctteu sich er- Der Start zum Rückflug war glatt. Ruhig lagen die Ver letzten in ihren Tragen; teils schlafend, teils interessiert den Bewegungen des Flugzeuges folgend. War es doch bei allen der erste Flug. Bei der Landung im Heimathafen bemühten sich sofort die Rote-Kreuz-Schwestern der Luftwaffe nm Ke mitz warmem Tee und einige« Broten. Bieler Soldaten Leben gerettet Nu« kiegen sie in einer Fachabteilung eines der Berkner NmverfitätsÄinik angeschloffene« Luftwaffenlazarettes. Scho» a« übernächsten Tage konnte einer der Verletzten operiert wer de» — «in Dutzend Splitter wurden auf Grund einer Schuh- LerlsHmrg aus dem Gehirn entfernt. Er befindet sich schon wieder wohlauf und auf dem Wege der Gesundung — wie wir m»S selbst später noch überzeugen konnten. Ihren ersten srontmätzigen Einsatz haben die deutsche« Sanitätsflugzeuge im polnischen Feldzug erfahren. Viele Sol daten verdanken dieser Einrichtung der Luftwaffe Leben und Gesundheit. Auch hier ist der Sanitätsdienst der Wehrmacht auf der Höhe und ringt mit dem Einsatz von Technik und Wissenschaft um jeden Soldaten. Willy Heudtlaß. Die G«tlaMrrg der MS Weihnächte« werden 35 006 Waide« entlassen — Di« neuen Jahrgänge rücken ein Der weibliche Arbeitsdienst konnte wegen des mrs anfgs zwungenen Krieges seinen eigentlichen Entlassungstermin, bei 1. Oktober, diesmal nicht einhalten. Infolgedessen hat sich fÄ rund 35 000 Maiden, die ihre Arbeitsdieufipflicht noch auf da Basts der freiwilligen Meldung abgcleistet haben, die Dienftzei verlängert. Um andererseits aber vor allem die Interesse, derjenigen Mädchen zu berücksichtigen, die in wichtige Beruh kommen, hat die Reichsleitung des RAD. nun verfügt, daß eu Teil vor, WOOO der länger dienenden Maiden, der «ach dei beruflichen Gesichtspunkten festgestellt wird, bereits am 15. Ro vember zu entlassen ist. Die übrigen 25 000 kommen Weih nachten zur Entlassung. Der frciwerdende Lagerraum wird so fort wieder besetzt durch Teile der erste«, nach Einführung d« Arbeitsdienstpfkicht auch sür die Mädchen, gemusterten Iah» gänge. Ein beachtlicher Teil dieser Gemusterte« hat also da mit zu rechnen, daß die Einberufungsbefehle, die recützeitiLL« ggsieLt werde«, «NN bald komme«.
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