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VilsdnOrÄlMüt Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthalt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Da» „Wilsdruffer Tageblatt' erschein« werkiagS 16 Uhr Bezugspreis monatt S RM frei SauS, bei Posibestellung l.«i RM zuzugl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle PoNanftalten» Postboten, unsere AuSlräger u GcschüftSstclle »ebmen zu seder Zett Be- ... ,, ,, . stellungen entgegen Im Kalle höherer Gewalt oder Wochenblatt sUk WllsdkUfs U. Umgegend sonstiger Betriebkstörun. gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zet. tuns oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eiugesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 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In vorderster Front kämpfen die Neutralen für die Wiederherstellung des Friedens und gegen die Pläne der Westmächte, das nationalsozialistische Deutschland durch einen Krieg in die Knie zu zwingen. Man ist sich klar darüber, daß die Auslöschung Polens eine vollendete Tat sache ist, an der nichts zu ändern ist, und man erkennt, welchen großen Nutzen die Neuordnung des osteuro päischen Raumes, wie sie Deutschland und Rußland in gemeinsämer Arbeit schaffen wollen, für Europa haben wird. Denn mit jedem Tage gewinnt die Welt mehr Abstand von dem Kriegsgeschehen in Polen und muß zugeben, daß dieses Staatsgebilde, das in Versailles aus der Taufe gehoben wurde, keine Lebensberechtigung hatte. Deshalb versteht man auch in aller Welt nicht, wenn die westlichen Demokratien für die Wiederaufrichtung dieses Polenstaates von Versailler Gnaden Weiterkämpfen wollten. Selbst in England und Frankreich gibt es im Volke Wohl kaum viele Menschen, die eine Fort setzung des Krieges, der schwere Opfer an Gut und Blut von allen fordern würde, begreifen könnten. Die fran zösische Mutter, die im Weltkriege zwei Söhne ließ und jetzt vielleicht einen in der Maginotlinie liegen hat, wird sich fragen: Wozu liegt der Junge dort? Soll er vielleicht eines Tages anstürmen gegen den ehernen deutschen Wall? Soll er sein Leben lassen für einen leeren poli tischen Wahn irregeleiteter Politiker, die vorgeben, Deutschland vernichten zu müssen? Der englische Grubenarbeiter in Wales, der für ge ringen Lohn sich abschuftet, um seine Familie zu ernähren, Wird es ebensowenig begreifen, daß eine wilde Hetz propaganda das Volk in den Krieg jagen will, etwa um des kleinen Großsprechers Polen willen, oder deshalb, Weil den Drahtziehern in London die Regierung in Berlin nicht gefällt. Der Grubenarbeiter aus Wales hat andere Sorgen, und er würde es viel eher begreifen, wenn sich seine Regierung mit der Bergarbeiternot be schäftigte oder sich anderer Probleme im Lande annähme, die brennend sind und seit Jahr und Tag einer Lösung harren. Wie der kleine Mann in Paris und der Arbeiter im englischen Kohlenrevier, so fragt auch der Bauer in. Schweden vielleicht, was denn ein Krieg solle, ob es denn nicht wirklich besser wäre für die Völker, in Frieden und Eintracht zu leben, sich des Bauern und der Wirtschaft anzunehmen, statt sinnlos Menschenleben in den Tod zu jagen. So ist es: Niemand begreift es, was ein Krieg im Westen für einen Sinn haben sollte. Wir Deutsche haben durch den Mund unseres Führers deutlich und klar der Welt bedeutet, daß wir den Frieden wollen, den Frieden, der uns das Lebensrecht läßt und die Ehre und den Lebensraum. Weshalb können sich London und Paris nicht zu dem Frieden bekennen, wo die ganze Welt mit Deutschland in Frieden leben will und kann? Hört doch, ihr Herren Politiker in der Downingstreet und am Quai d'Orsay, was z. B. der Südosten Europas zu der Führerrede zu sagen hat. Dort auf dem Balkan ist eng lisches Geld in Massen gerollt, haben französische Agenten sich schwer bemüht, die Staaten gegen Deutschland auf zubringen. Man hat keine Mühe und keine Kosten ge scheut. Und welches ist der Erfolg? Das Wort des Führers, der erst wieder in seiner letzten Rede erklärt hat, daß die Grenzen mit Ungarn und mit Jugoslawien unveränderlich seien, hat mehr Gewicht als englische Wirt schaftskredite mit hohen Zinsen und französische Anleihen. Im Südosten Europas haben die Westdemokratien einen schweren Prestigeverlust zu verzeichnen. Staaten, deren sie bereits ganz sicher zu sein glaubten, sind ausgebrochen aus der antideutschen Front, bekennen sich heute zur un bedingten Neutralität und wollen gute Beziehungen zu Deutschland pflegen. Daß die Bemühung der jugo slawischen Regierung, die zwischen Budapest und Bukarest bestehende Spannung zu beseitigen, in kurzer Zeit gelungen ist, ist der beste Beweis dafür, daß die südosteuro päischen Staaten unbedingt den Frieden wünschen. Es ist gleichzeitig Deutschlands unbestreitbares Verdienst, diese Ecke Europas, die in einer früheren Epoche ost ein Gefahrenherd war, auf der Grundlage nachbarlicher Zu sammenarbeit befriedet zu haben. Hier drückt sich deutlich für alle Welt die intensive Friedensarbeit der Achsen mächte Deutschland und Italien aus. Somit ist der Beweis geliefert, daß Deutschlands Arbeit für den Frieden weit produktiver ist als die der Westmächte, die mit der Parole „Krieg dem Hitlerismus' dieses Deutschland vernichten wollen, nur weil es den Weltherrschaftsplänen der Westdemokratien mit seiner Triedensaltiou im Wege steht. Unter der Ncberschrift „Friede oder Krieg" bringt die halbamtliche Moskauer Zeitung „Jswestija" einen bedeu- tungsvollen Leitartikel, der sich einerseits mit dem Friedens- Programm des Führers befaßt und andererseits die wahren Absichten der Kriegshetzer in den sogenannten Demokratien schonungslos brandmarkt. Das Blatt geht davon aus, daß der Krieg in Polen, wie niemand mehr bestreiten könne, jetzt zu Ende sei. Die Regie rungen Deutschlands und der Sowjetunion stünden nunmehr vor der, Ausgabe, Frieden und Ordnung aus dem Gebiet des früheren Polen wiederherzustellen Der unerhört rasclze Verfall Polens, der am besten be weise, daß Polens staatlicher Organismus nicht lebensfähig war. hebe auch die Gründe für eine Fortsetzung des Krieges in Westeuropa auf. „Sogar Blinde können jetzt sehen, daß der polnische Staat in seiner früheren Gestalt und auf dem früheren Territorium nicht mehr wiedcrhcrgestcllt werden wird " Deshalb könne eine Fortsetzung des Krieges in keiner Weise gerechtfertigt werden und sei nur als sinnloses Blut vergießen zu bezeichnen, während die Beendigung des Krieges den Interessen aller Völker entspräche. In diesem Zusammenhang komme, so betont das Mos kauer Blatt, dem Frtevensprogramm, das der Füh- rer in der Reichstagsrede vom 6 Oktober vorbrachte, eine hohe Bedeutung zu Das Blair schreibt darüber: „Die Vor schläge Hitlers können angenommen, abgelchnt oder der einen oder anderen Abänderung unterzogen werden. Aber es ist unmöglich, nicht anzuerkennen, daß sie auf jeden Fall eine reale und praktische Grundlage darstellen für Ver handlungen, die auf eine rascheste Beendigung des Krieges hinauslaufen würden.' Oie neue Kriegsparole der Westwächte Die „Jswestija' meint, das bisherige Echo, das die Red des Führers in England und Frankreich hervorgerufen habe, lasse nicht darauf schließen, daß die Regierungen der Westmächte dem Friedensprogramm des Führers mit Ver ständnis begegnen wollten. Dori hätte man vielmehr ein neues Kriegsziel ausgebracht: die sogenannte „Vernichtung des Hitlerismus". Diese Absicht werde sogar als hauptsächliches und einziges Ziel des gegenwärtigen Krieges angegeben, demgegenüber die ursprüngliche Forderung der Wiederherstellung Polens sogar „bescheidenerweise" in den Hintergrund gerückt worden sei! Mit bemerkenswerter Schärfe entlarvt das Moskauer Blatt dieses angebliche ..Kriegsziel der Demokratien". Es wäre eine sinnlose und törichte Grausamkeit, Menschen deshalb zu vernichten, weil irgend jemandem deren Weltanschauung nicht paßt. Nur im finsteren Mittelalter hätte man Häretiker und Andersgläubige deshalb ausgerottet, und selbst damals ohne Erfolg, denn, so betont die „Jswestija", „mit Feuer und Schwert lasten sich keine Ideologien und keine Weltanschauun gen ausrotten. Man kann den.Hitlerismus' lieben oder hassen wie jedes andere politische Svstem. Aber für die .Vernichtung des Hitlerismus' Krieg führen — das heißt in der Politik eine verbrecherische Dummheit begehen" Oie Maske für die allen Weltherrschaffspläne „Die Vernichtung des Hitlerismus" sei für die Westmächte nur eine Maske, um dahinter die bisherige Form ihrer Weltherrschaft ausrechtzuerhalten, um ihren riesigen Kolonial- besitz ungeteilt und ohne Berücksichtigung der dcMschen An sprüche im Interesse ihrer herrschenden Kaste auszubcuten. Hierin lägen die wahren Motive, welche die Regierungen Englands und Frankrciclfs für die Fortsetzung des Krieges gegen Denttckn-»nd „Der Versuch, das Friedensprogramm Deutschlands zu ignorieren", so schließt das Moskauer Blatt, „heißt die Ver- antwortung des Krieges auf sich nehmen und infolgedessen auch die Verantwortung für die Opfer und Zerstörungen, die mit dem Kriege verbunden find.' Die englische Zeitschrift „Statesman and Nation" veröf- fentilcht einen Artikel Bernard Shaws, der zunächst in seiner sarkastischen Art die Beschlagnahme von Häusern und Wohnungen, die Schließung der Theater und Hotels usw. in England geißelt. Beschwere man sich aber darüber, so sagt Shaw, dann werde einem gesagt, alle müßten Opfer bringen, daß man überall Gasmasken trage und höchst unpraktische Vorsichtsmaß nahmen gegen Explosivgeschosse und Giftgas ergreife. „Ihr sagt uns, entschloßen und fest zu sein, aber wir können nicht entschlossen und fest sür nichts sein, wofür leiden wir? Worin sollen wir entschloßen und sest lein? Worum in des Teusels Namen geht es jetzt, wo wir Polen haben sollen laßen?" Shaw sagte sodann, Chamberlain und Churchill hätten als Kriegsziel angegeben, den Hitlerismus mit Stumpf und Stiel auszurotten. Aber warum nicht zuerst mit der Vernichtung des Churchillismus beginnen? Dieser Vorschlag ist weniger unsinnig und für uns leichter zu erreichen. Aber man jagt uns. wenn wir Sitter nickt Londoner Rundfunk zur „Iswestija"-Warnung Der Londoner Rundfunk verzeichnet den Leitartikel der Moskauer „Jswestija" und sagt, Hitlers Friedensplan habe hierdurch eine starke Unterstützung erfahren. Der Londoner Rundfunk faßt den Inhalt des Artikels in dem lapidaren Satz zusammen, die Alliierten müßten jetzt den Krieg be enden, sonst würden sie die Verantwortung für seine Weitersührung tragen. Die BedeMung des Volkes AdSM.-Lettland Der lettische Außenminister über den Beistandspakt Die lettische Preße brachte Ausführungen des lettischen Außenministers Münters über den Beistandspakt mit der Sowjetunion. Münters stellte am Beginn seiner Aus führungen fest, daß Polen kein Machtfaktor mehr in Osteuropa sei und zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich Freundschaft und Uebereinstimmung geschaffen worden sei. Diese Umstände hätten dis baltischen Staaten in eine neue Lage und vor neue Probleme gestellt die eine Klärung und Präzisierung verlangt batten. Diese hätten zu den Ver handlungen in Moskau und dann zum bekannten gegensei tigen Beistandspakt zwischen Lettland und der Sowjet union geführt. Die Form eines geaenesitigen Beistandspaktes sei gewählt worden, weil in ihr der Wunsch beider Staaten zum Ausdruck komme, den Frieden und den Siatus qua an der Ostsee aufrechtzuerhalten. Noch mehr bestä tigt werde dies durch den Hinweis aus den Friedensver trag und ebenso auf den Nichtangrisfsvertrag zwi schen den beiden Staaten und dem Artikel 8 oes nun abgeschlossenen Abkommens, der unmißverständlich bestimme, daß die souveränen Rechte beider Staalen nicht berührt würden Die der Sowjetunion gewährten strate gischen Vorrechte würden in keiner Weile das normale Leben in Libau und Windau beschränken, da die entsprechenden Bezirke auf dem Wege der Vereinbarung gßüau festzulegen seien. Zum Schluß hob der Minister die gleichzeitig mit dem Ver trag gemeinsame Erklärung hervor die wichtig sei. da es sich bei ihr sozusagen um eine politische Ergänzung zu dem Vertrag handle. Sie enthalte gewisse politische Grundsätze, die auf vertraglichem Wege nicht so genau hätten formuliert werden können, die aber bei der Anwendung des Abkommens große Bedeutung besäßen. Diese Erklärung spreche von dem gegenseitigen Vertrauen und von der Möglichkeit der Zusammen arbeit, ungeachtet der Verschiedenheit der Staatsordnungen. Eine derartige Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit habe auch bei den Verhandlungen geherrscht. Ohne einer weit gehenden Betrachtung des Beistandspaktes oorauszueilen, wolle er, Münters, doch unterstreichen, daß dieser den Frieden und d, e Sicherheit stärken werde, und daß er den politischen Realitäten entspreche. Zwischenbericht über die russisch-litauischen Verhandlungen Zwei Mitglieder der nach Moskau entsandten litauische» Delegation, Vizeministerpräsident Dr. Vizauskas und Armee» chej Rastlkis kehrten am Monata nach Ko w no zurück, um der Regierung über den Verlauf der russisch-litauischen Ver handlungen Bericht zu erstatten. Am Dienstag fahren sie wieder nach Bkoskau. Finnischer Sonderbeauftragter führt nach Moskau Der finnische Staatsrat Paasikivi reist in der Nacht zum Dienstag als Sonderbeauftragter der finnischen Regierung mit einem kleinen Stab nach Moskau zu den Verhandlungen mit der Sowjetregierung ab. nach St. Helena schicken, er dentnächst die Schweiz, Holland Belgien, England, Schottland, Irland, Australien, Neuseeland, Kanada Afrika und schließlich die ganze Welt annektieren werde und daß Stalin ihm dabei helfen werde. Ich muß darauf erwidern, daß Leute, die derartiges reden, sich vor ihrem eige nen Verstand fürchten. Stalin wird darauf achten, daß niemand, nicht einmal wir Hochwohlgeborenen, etwas dieser Art Mn. Und Roosevelt wird erstaunt sein, daß er in dieser Angelegen heit gänzlich Stalins Meinung ist. Sollten wir nicht besser warten, bis Hitler diesen Verbuch macht und ihm dann mit Unterstützung Stalins und Roosevelts Einhalt gebieten. Shaw greift sodann den ErMschof von Aork wegen seiner Ansprache an, um zu folgender Forderung zu gelangen: „Unsere Ausgabe ist es jetzt, mit Hitler Frieden M schließen und mit der ganzen Welt, statt noch mehr Unheil anzurichten und unser eigenes Volt in dessen Verlaus zu ruinieren." Wenn „Statesman and Nation" in einer Vorbemerkung auch von dem Inhalt des Shaw-Artikels abrückt, so ist es doch bezeichnend, daß das Blatt ihn trotz der Zensur ve-"" Shaw schlügt vor, den Churchillismus zu vernichten