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M von ker"iesitös'en DuNMssfgkeft uM PstiMerfilssE^?^ einzelnen Mannes nachprüfend überzeugen müßte. Mit zunehmendem Licht werden die Straßen und Wege leerer. Die Divisionen scheinen vom Erdboden verschwunden zu sein. Hier und da, mit dem Elas zu erkennen, stehen auf markanten Eeländepunkten kleine Gruppen von Offizieren, die Blicke nordwärts gewandt. In diesen Augenblicken werden wir v.ns bewußt, daß diesmal die deutschen Waffen zum erstenmal lach dem Weltkrieg wieder zuschlagen und treffen werden. , Da! Von der linken Flanke her, aus zwei bis drei Meter Entfernung zwei dumpfe, rasch aufeinanderfolgende Schläge. Der Kemps des deutschen Soldaten für das Recht und die Freiheit seiner deutschen Brüder jenseits der Grenzen hat begonnen. Zunächst noch in langen Abständen wiederholen sich die Ab- schußdetonationen der deutschen Artillerie. Und nun wird es vor uns am Erenzbach lebendig. Deutsche Infanterie überschrei tet den Bach und geht in Schützenrudetn in dem weiten Wiefen- wlände, das hier und da mit dünnem Buschwerk durchsetzt ist, in einer bewundernswerten Stetigkeit und Schnelligkeit vor. Bün einem ernsthaften Widerstand von der polnischen Seite ist kaum etwas zu spüren. Nur wenige Gewehrschüsse tönen zu uns herüber, kurze Feuerstöße einiger schwerer Maschinengewehre täumen blitzartig den geringfügigen Widerstand aus dem Wege. Bald verlieren wir die vordersten Schützen in dem leich- en Morgennebel aus dem Auge und nur die jetzt immer häu- iger zum Himmel aufsteigenden Leuchtkugeln zeigen der Artil- erie an, Feuer vorverlegen. Sie geben uns damit die Gewiß heit, daß die Sicherung des Brückenkopfes, dis erste Aufgabe die- er Einheiten, binnen kurzem gelöst sein dürfte, und schon rollen >ie gewaltigen Zugmaschinen der Pioniere heran und schleppen jas Baumaterial und die Pontons an das Ufer des Baches. Wenige hundert Meter zurück stehen gegen jede Erd» und Flie- terficht gedeckt, zahllose Panzerwagen aller Größen bereit, so- mld die Brücke sertiggestellt ist. der Infanterie nachzueilen und Nit ihnen gemeinsam dem Angriffsziel des ersten Tages zuzu- treben. Die Eindrücke dieser ersten Stunde des kämpferischen Ein satzes deutscher Truppen haben uns die Gewißheit gegeben, daß nicht nur das Angriffsziel dieses ersten Tages, «andern das Gesamtziel, um dessen Lösung willen sich Deutschland zum letzten Einsatz gezwungen sah, unaufhaltsam erreicht wird. Wir fahren zurück und erleben nun eine Reihe von Szenen, die mitzuerleben wir so manchem Propheten der Weltmernung gewünscht hätten, der mit unverantwortlichen Voraussagen von deutscher Panik den polnischen Wahnsinn unterstützt. Wie an jedem anderen Morgen wird bis aus wenige Meter an die feuernden Batterien heran das Vieh auf die Weide getrieben. Hier und dort wird noch eine letzte Stiege Roggen eingefahren und der aus allen Häusern der großen Dörfer leicht emporstei gende Rauch verrät, daß diese deutschen Menschen an der Grenze voll Zuversicht und gestärkt durch das Zusammenleben mit der deutschen Truppe in oen letzten Tagen ihren Pflichten und Auf gaben mit der gleichen Ruhe und Selbstverständlichkeit nachgehen wie im Zeichen, in denen die auffahrenden Geschütze, die durch das Dorf brausenden Panzer und über den Dächern dahinzie henden Fliegerstaffeln nur Begleiterscheinungen des friedlichen Herbstmanövers waren. Unüberwindliche Kraft der deutschen Wehrmacht und unerschütterlicher Glaube der Bevölkerung an den Führer find die starken und bleibenden Eindrücke dieses ersten Tages im Osten. England war von den BorMSgen des Führers «nterriAet! Eine notwendige Feststellung Der englische Rundfunk behauptet, daß die englische Regierung von den Vorschlägen des Führers zur Lösung des Danzig- und Korridorproblcms nicht in Kenntnis ge setzt worden sei. Demgegenüber wird amtlich mitgeteilt, daß die Don nerstag abend veröffentlichten Vorschläge bereits am Mitt- fvochabend dem britischen Botschafter in Berlin, Sir Ne ville Henderson, durch den Reichsaußenminister von Rib bentrop persönlich wortwörtlich zur Kenntnis gebracht wurden. Des weiteren wurden ihm die wichtigsten Punkte die- ser Vorschläge durch den Reichsaußenminister noch einge hend erläutert. Minilterrat und Kronrat in London Der britische Ministerrat, der am Freitag um 11.30 Uhr zusammengetreten war, beendete seine Sitzung nach zwei Stunden. Der Kronrat trat um 13.30 Uhr zusammen. EelamtmoMmachimg in England Wie der englische Rundfunk meldet, wurde in Eng land die Gesamtmobilmachung bekanntgegeben. Baris in Spannung In Paris hat die. Nachricht von der Eröffnung deutscher Vergeltungsmaßnahmen gegen Polen wie eine Bombe einge schlagen. Ueberall auf den großen Straßen sieht man Gruppen zusammenstehen, die über die weiteren Folgen diskutieren, die dieses Ereignis sowohl vom außenpolitischen als auch beson ders vom militärischen Standpunkt aus für Frankreich haben könnte. Man rechnet mit der Einberufung des französischen Parlaments für Sonnabend. Generalmobiimachung in der Schweiz Der Schweizer Bundesrat beschloß Generalmobil machung znm 1. September. Anlerbrechung italienischer Fernsprech verbindungen Die italienischen Fernsprechverbindungen mit Paris, London und Warschau sind augenblicklich unterbrochen. Amerika wlil sich möglichst herausbatten Eine Aeußerung Roosevelts Präsident Roosevelt hat den Kongreß bisher nicht einbe rufen, da er die Entwicklungen abwarten will. Er deutete die Möglichkeit der Einberufung für die nächsten 48 Stunden an, falls es in Europa zu größeren Verwicklungen kommen sollte. Nus eine Frage, ob sich Amerika heraushalten werde, antwor tete Roosevelt: „Ich hoffe es nicht nur aufrichtig, sondern ich glaube, wir können es. Die USA.-Regierung wird jede An strengung machen, Amerika herauszuhaltn." Der Führer empfing neue Botschaster Der Führer empfing in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen die. neu ernannten Botschafter von Argenti nien, Dr. Olivera, und von Brasilien, de Freitas- Valle. sowie den neuen Gesandten von Venezuela, Dr. Zerega-Fombona zur Ueberreichung ihrer Beglaubigungs schreiben. Eine Abteilung der Wehrmacht erwies bei der An-» MH Ä-LfaW die militärischen Ehrenbezeugungen. - LWberlmfteMIiMOenW — Das englische Unterhaus trat am Freitag um 18 Uhr zu sammen, um eine Erklärung des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain entaeaenzunehmen. Das Haus war vollbe setzt, die Galerien überfüllt. Chamberlain erging sich in langen Ausführungen über die augenblickliche Situation und die daraus von England zu ziehenden Folgerungen. Seine Rede war in allen Punkten außerordentlich angreifbar, und in mancher Hinsicht stellte sie die Dinge geradezu auf den Kops. Wenn er z. B. behauptete, die englische Regierung habe kein Mittel unversucht gelassen, die gegenwärtige Situation zu vermeiden, so muß daran erinnert werden, daß es doch England war, das Polen eine Blankovollmacht zur Verfügung stellte, derzufolge Polen erst in die Lage versetzt wurde, Deutschland gegenüber jene aufreizende und provokatorische Politik zu führen, die zum gegenwärtigen Konflikt geführt hat. Es ist also nicht an dem, wie der englische Ministerprä sident behauptet, daß die Verantwortung bei Deutsch land zu suchen sei. England trägt ein gerüttelt Maß von Schuld an dieser Entwicklung. Nicht Ehrgeiz, wie Chamberlain behauptet, hat den Führer beseelt, sondern die feste Entschlossenheit, den Versailler Vertrag auch im Osten zu beseitigen, der Deutschland in einen Zustand gezwungen hat, in dem es als Volk und Nation weder leben noch sterben kann. Es ist also nur ein Akt der Not wehr, wenn der Führer jetzt Polen gegenüber Eewaltgegen Gewalt setzt. Der englische Ministerpräsident scheint vergeßen zu haben daß der Führer und die deutsche Reichsregierung uner müdlich seit Monaten auf eine friedliche Lösung des deutsch polnischen Problems gedrängt haben, daß es aber gerade Eng land war, das sich dieser Lösung, die in einem loyalen und äußerst fairen Vorschlag ihren Niederschlag fand, in den Weg stellte. Ministerpräsident Chamberlain erklärte weiterhin, die englische Regierung habe der deutschen Regierung mitgeteilt, daß sie im gegenwärtigen Konflikt die Notwendigkeit der Eile vollkommen anerkannt habe und auch die Befürchtungen des Kanzlers teile, die sich aus der Tatsache ergebe, daß zwei mobi lisierte Armeeen einander gegenüberstehen. Es erbebt sich hier die Frage, warum die britische Regierung, die ja doch der pol nischen Regierung zu ihrem provokatorischen Handeln die Blanko vollmacht gegeben hatte nun andererseits nicht genügend Un- terredungskunst anwandie, um die polnische Regierung zu einem anderen Verhalten und einer weniger aufreizenden Politik zu veranlaßen. Chamberlain stellte alles saW dar Es ist auch nicht wahr, daß von Deutschland aus aggressive Akte gegen Polen vorgcnommen worden sind. Es war dre pol nische Regierung, die unter dem Druck der Straße und beauf tragt von einer wildgewordenen Soldateska jene Aggressionsakte vollzog, die nun zum unvermeidlichen Konflikt geführt haben. Es ist auch nicht wahr, wenn Chamberlain erklärt, daß die Vorschläge des Führers niemals zur Kenntnis gebracht worden seien. Denn erstens sind sie bereits dem britischen Botschaster Sir Neville Henderson am vergangenen Mittwochabend durch den deutschen Reichsaußenminister von Ribbentrop mitgeteilt worden. Und zweitens hat die polnische Regierung noch am DonnkrstägSbetid im Warschauer Rundfunk etNärönTaffen, vast diese Vorschläge gänzlich undiskutabel seien. Es kann also auch nicht die Rede davon sein, daß die pol nische Regierung die Vorschläge nicht gekannt haben sollte, von denen sie selbst behauptet, daß sie undtskutabel seien. Darum handelt es sich aber gar nicht, sondern darum, daß die polnische Regierung sich zwei Tage lang geweigert hat, einen bevoll mächtigten Unterhändler nach Berlin zu schicken in der sicheren Erwartung, daß die deutsche Reichsregierung tage-und wochen lang hingehalten werden könnte und sich damit eine besser« Situation für die vollkommen verfahrene polnische Politik er geben könnte. Es erübrigt sich deshalb, näher darauf einzugehen, wenn Chamberlain behauptet, daß Deutschland kn Verhandlungen über Vorschläge eintreten wollte, welche Polen.niemals gehört hätte. Polen kann keine Vorschläge ablehnen, die eS nicht kennt. Es muß also die Vorschläge gekannt haben, wenn eS sie am Donnerstagabend im Warschauer Rundfunk zu rückweisen lieh. Es ist auch nicht anzunehmen, daß der deutsche Reichs« außenminister von Ribbentrop dem britischen Botschaster Hen derson das Dokument in größter Schnelligkeit vorgelefen habe. Im Gegenteil: Der Inhalt dieses Dokumentes ist dem engli schen Botschafter nicht nur mitgeteilt, sondern in einzelnen Punkten noch erläutert worden. Die deutsche Regierung beab sichtigte keineswegs, daß ein polnischer Unerhündler in Berlin ein Diktat entgegennehmen sollte. Es ist vielmehr so, daß die ser polnische Unterhändler überhaupt nicht erschien, Polen sich vielmehr erdreistete, den Führer und die deutsche Reichsregie rung zwei Tage lang auf einen polnischen Vertreter der Ne- girung warten zu lassen. Der englische Ministerpräsident behauptet weiter, daß am heutigen Morgen offene polnische Städte bombardiert wurden. Das deutsche Dementi, das bereits im Rundfunk und in der Presse veröffentlicht worden ist, straft auch diese Behauptung Lügen. Nirgendwo sind offene Städte bombardiert worden, noch sollen sie nach dem ausdrücklichen Befehl des Führers bombar diert werden. Die deutsche Luftwaffe hat nur befestigte und militärische Anlagen angegriffen. Deutsche Truppen haben erst die polnische Grenze überschritten, als bereits polnische Truppen an mehreren Stellen die deutsche Grenze überschritten und dabet in Eleiwitz ein feiges und hinterhältiges Attentat auf den dor tigen Sender unternommen hatten. Die Drohungen, die der englische Ministerpräsident Cham berlain am Schluß seiner Rede gegen Deutschland ausjvrach, besitzen daher keinerlei sachliche Grundlagen, am allerwenigste» aber kann die Erklärung bei uns Eindruck machen, England habe keinen Streit mit dem deutschen Volk, sondern nur mit seiner Regierung. Diese Melodie kennen wir zur Genüge! Es ist die Melodi» von Versailles. Das Gegenteil rst richtig! Erst durch die Besei tigung des Versailler Vertrages kann Deutschlaich wieder in den Kreis gleichberechtigter Rationen zurücktehren und damit auch Europa wieder seinen Frieden und seine innere Stabilität zuruckgewinnen! Ami mÄsree Keimst. (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 2. September 1930. Jubiläen und Gedenktag? 3. September: 1814: Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Preußen. — 1849: Der Arzt und Dichter Ernst Freiherr von Feuchiers- leben in Wien gestorben. — 1888: Der Dichter Hans Friedrich Blunck in Altona geboren. — 1914: Deutsche Kavallerie vor Paris. — 1917 Einnahme von Riga durch die Deutschen unter General von Hutier. 4. September: 1824: Der Tondichter Anton Bruckner in Ansselden in Ober österreich geboren. — 1853: Der Afrikareisende Hermann von Wisimann in Frankfurt an der Oder geboren. — 1891: Der Generalinspektor für Straßenwesen, Fritz Todt, in Pforzheim geboren. — 1907: Der norwegische Tondichter Edvard Grieg in Bergen gestorben. — 1914: Uebergabe von Reims. Sonne und Mond: 3. September: S.-A. 5.12, S.-U. 18.46; M.-U. 10.01, M.-A. 20.14 4. September: S.-A. 5.14, S.-U. 18.44: M.-U. 11.06. M.-A. 20.4^ Oie Stunde -er Bewahrung Jetzt zeigt sich der wahre Wert des Menschen, denn in der Stunde der Gefahr kann man nicht Haltung heucheln, da muh uian sic haben. Jetzt genügt es auch nicht, davon zu spreche», daß man opferbereit sei, sondern jetzt mutz man opfern! Leuchtend steht vor uns der Führer als Beispiel. Jede Not und Gefahr, jedes Opfer und jede Entbehrung nimmt er auf sich wie der letzte Volksgenosse. Kann es für ein Volk eine gewaltigere Stärkung der Herzen geben als das Bcwutzl- sein, in der Stunde der Bewährung den besten Führer zu be sitzen. Dafür wollen wir dem Schicksal aufs tiefste dankbar sein und diesen Dank sofort umformen in die Tat. Mann für Mann, Frau neben Frau wollen wir antreten, um zu kämpfen, zu arbeiten und zu opfern, und wir wollen nicht müde werde» in unserem Einsatz, denn Deutschland mutz leben und Deutsch land wird leben und siegen, wenn wir uns in dieser Stunde der Bewährung die Treue halten. Auf jeden kommt es an. Blickt nicht auf die anderen, son dern seid Beispiel, fordert nicht, sondern opfert. Was wir bisher erreichten, gab uns unsere Gemeinschaft, die unzerbrech- lich war, und diese bedingungslose Opfcrgemeinschaft unseres Volkes wird uns aus diesem Kampfe siegreich hervorgehe» lassen, denn nur ein deutscher Sieg vermag zu einen dauernde« Frieden zu führen. G. A. MO Hnshiltyln MS wieder WgeMes Oeffentliche Beratung der Ratsherren Im Beratungszimmer des Verwaltungsgebäudes fand ge stern 20 Ahr eine öffentliche Beratung der Raft'-'—" "^t. Zur Beratung stand der Haushaltsplan für 1931. Erster Beigeordneter Gründler als Stellvertreter des Bürgermeisters führte dazu aus, daß der Haushaltsplan 1939 neben der Aufnahme aller Pflichtaufgaben auch die vorge schriebene Schuldentilgung im vollen Umfange berücksichtigt. Weiter sind Mittel für die dringendsten Arbeiten eingestellt. Auch ist der Frage der Rücklagen erhöhte Bedeutung beigemeh sen worden. In seinem Vorbericht teilte der stellv. Bürgermeister vor allem mit, daß der Plan bereits den Beiräten für Bau, Wirt schaft und Finanzwesen sowie den Schulbeiräten vorgelegen habe und von ihnen in der vorliegenden Fassung gutgeheißen wor den sei. Anschließend wurden die einzelnen Rechnungen durch gesprochen und dazu die notwendigen Erläuterungen gegeben. Wenn der Hauchaltsplan 1939 erst jetzt zur Beratung stand, dann liegt das an dem noch nicht geregelten Finanz ausgleich zwischen dem Lande und den Gemeinden. Es ist des halb bei der diesjährigen Aufstellung mit besonderer Vorsicht zu verfahren gewesen, da im Auge behalten werden muß, daß der Finanzausgleich noch im Laufe des Rechnungsjahres neu gestaltet wird. Neben der Aufnahme aller unaufschiebbaren Ar beiten steht auch diesmal das Gebot der Sparsamkeit an er ster Stelle. Neue Aufgaben können erst dann in Angriff ge nommen werden, wenn die dazu erforderlichen Mittel durch Bildung von Rücklagen bcreitgestellt sind. Sobald der neue Finanzausgleich verabschiedet ist, muß evtl, durch einen Haus halts-Satzungsnachtrag den neuen Verhältnissen Rechnung ge tragen werden. Da im allgemeinen unter den gegenwärtigen Bestimmungen die Haushaltslage der Stadt Wilsdruff immerhin als gesichert angesehen werden kann, wurden gegen Haushaltsatzung und Haushaltsplan von den Ratsherren Bedenken nicht geltend ge macht. Die Haushaltssatzung setzt die Einnahmen und Aus gaben 1939 auf je 348 068,— RM. fest, so daß Ausgleich abermals vorhanden ist. Die Steuersätze für d,as Rechnungsjahr 1939 sind dabei wie folgt festgesetzt worden: 1. der Hebesatz der Grundsteuer a) für die land- und forstwirtfchaftl. Betriebe auf 100 v. H. b) für die Grundstücke auf 120 v. H. 2. der Hebesatz der Gewerbesteuer - aus 170 v.H. 3. der Hebesatz der Zweigstellensteuer auf 220 v. H. 4. der Hebesatz der Bürgersteuer auf 600v.H. Haushaltsplan und Haushaltssatzung 1939 wurden ein stimmig gutgehrißen. Die Einzelpläne des ordentlichen Haushaltsplanes schließen in Einnahmen und mit folgenden Beträgen ab: Einnahme Ausgabe Einzelplan RM. RM. 0 Allgemeine Derw. 5 095 4D841 1 Polizei 2 970 12 803 2 Schulwesen 3398 21 443 3 Kultur- und Gemeinschafispftege 70 3 544 4 Fürsorgewesen und Iugendhstfe 32 729 60551 5 Gesundheitswesen, Volks- und Iugenb- ertüchtigung —' 314S 6 Bau-, Wohnungs- u. Siedlungswesen 17 333 42 203 7 Oeffentl. Einrichtungen u. Wirt- fchaftsförderung 26 275 29127 8 Wirtschaftliche Unternehmen 25 824 25 858 9 Finanz- und Steuerverwaltung 234 374 107 453 Ein außerordentlicher Haushaltsplan 1939 kam nicht zur Aufstellung. Wenn auch nicht alle Wünsche im Haushaltsplan 1939 verankert werden konnten, so muß auch hierbei darauf hinge- wiesen werden, daß es vordringlichste Aufgabe ist, die Rück lagenbildung und Schuldentilgung besonders zu fördern; denn