Volltext Seite (XML)
»drufferÄMM Nr. 185 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt" Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 11. August 1939 Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts LW.W >>„«>!. Fernsprecher: Ami Wilsdruff 206 men wlr keine Gewahr. — — — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt r«« „WUSdrusser Tageblatt' erscheint werktags Ik uyr Bezugspreis monau 2 RM. tret Haus, dct PoslbeNellung I.°v RM zuzügt Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpl Alle Postanslatte«. Postboten, unsere Austräger u Gcs-däsikftelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgeg'end S°"BmS gen besteht kein Anspruch - auf Lieferung der Zei. tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Machtvoller Protest Danzigs gegen polnische Drohungen Unerschütterliches Bekenntnis zu Grotzdeutschland und zum Führer MbkNtrov md Kim» trefsea am Freitas zusammen Wie wir aus unterrichteten Kreisen erfahren, wird daß angekündigte Zusammentreffen zwischen dem deutschen und dem italienischen Außenminister am Freitag, 11. August, statt« tinden. Graf Ciano trifft mit seiner Begleitung im Sonderzug gegen Mittag in Salzburg ein. Der italienische Außenmini ster wird am Hauptbahnhof vom Reichsminister des Auswär tigen von Ribbentrop empfangen. Der italienische Außenmini ster wird sich am Nachmittag nach Schloß Fuschl am Fuschl- See begeben, wo die Besprechungen mit dem Reichsautzen minister von Ribbentrop stattfinden. Botschafter von Mackensen begleitet den Außenminister des verbündeten Italien DNB. Rom, 11. August. Außenminister Graf Ciano ist um 19.13 Uhr im Sonderzug noch Salzburg abgereist. Zum Abschied hatten sich neben dem Staatssekretär im Außenmini sterium, Bastianini, und dem Staatssekretär im Innenministe rium, Bussarini-Cuidi, sowie zahlreichen hohen Persönlich keiten der deutsche Botschafter beim Ouirinal, von Mackensen, und Botschaftsrat von Plessen eingefunden. Die Begrüßung zwischen Botschafter von Mackensen, der den italienischen Außenminister auf seiner Reise begleitet, und dem Grasen Ciano war überaus herzlich. Die im Bohnhof versammelte Menge bereitete dem Außenminister herzliche Ab- schiedskundgebungsn. DeutWan-VillmMdengelasseitwer-en Dr. Len über den Sinn des diesjährigen Parteitags Der stellvertretende Hauptschristleiter der Münchener Aus gabe des „VB.". SA.-Gruppenführer Berchtold, hatte eine Unterredung mit Reichsorganisationsleiter Dr. Ley über den »Parteitag des Friedens". Dr. Len würdigte dabei die Reichs- Parteitage als eine alljährlich wicderlehrende Demonstration der völkischen Kraft unserer Nation, gepaart mit jener Schön heit und Würde, die die Bedeutung deutschen Kulturlebens und deutschen Geistes von jeher in der Welt bekundet haben. Schließlich sei der Reichsparteitag nach dem Willen des Füh rers die große weltanschauliche Schulung des Führerkorps der Partei, ihrer Gliederungen und Verbände. Sinn und Zweck der Reichsparteitage sei die immer wiederkehrende Erneuerung der nationalsozialistischen revolutionären Kraft und Energie unseres Polkes Mit der Namensgebung „Reichsparteitag des Friedens" habe der Führer klar zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland in keiner Weise von der Nervosität der Welt angesteckt ist und angcstcckt sein will. Auch der diesjährige Reichsparteitag werde ordnungs- und auftragsgemäß durchgesührt. Dieser Reichs- Parteitag des Friedens sollte eigentlich geradezu zur Welt parole werden und die übrigen Völker und ihre Staats männer darüber aufklären, daß Deutschland in Frieden ge- lassen zu sein wünscht. Deutschland bekunde mit diesem Reichs parteitag 1939, daß es die Sicherung des Friedens als vor dringlichste Aufgabe betrachtet. S Der polnische Chauvinismus überschlägt sich jetzt. Wenn es nach den Warschauer Kriegshetzern ginge, müßte Deutschland überhaupt von der Landkarte verschwinden. Das den Kreisen der polnischen Schwerindustrie nahe stehende Blatt „Kurjer Polski" fordert bereits nichts Weniger als die „Zerstörung Deutschlands!" So wie Kanhago vor 2000 Jahren zerstört werden mußte, erhöben sich heute immer mehr Stimmen, die den „Hcrrschafts- gelüstrn Deutschlands" über die Völker Europas ein für allemal ein Ende bereiten wollten; denn Deutschland sei an dem Wettrüsten, das die Welt zu riesigen Ausgaben zwinge, schuld. Deutschland trage angeblich auch die ganze Verantwortung dafür, daß der Welthandel daniederliege. Auch au der Vertrauenskrise, die überall fcstzustellen sei, und schließlich an der Wirtschaftskrise, die sich aus dem Weltkrieg, den die Deutschen hervorgerufen haben (!), er gebe, sei Deutschland schuld. Das polnische Blatt fährt dann fort, vor 20 Jahren habe Europa vor dem Marsch nach Berlin geschwankt. Man wollte nicht den Fuß auf den zu Boden geworfenen Gegner setzen. Anstatt die Fricdensbrdingungen in Berlin zu diktieren, habe man Deutschland an einen gemeinsamen Konferenztisch nach Versailles (!?) eingeladen. Dieser Fehler würde sich zum zweitenmal nicht wiederholen! Es nähere sich mit raschen Schritten der Augenblick, in dem die Auffassung über die Notwendigkeit der Beseiti gung des „Pesthcrdes im Zentrum Europas" (!) All gemeingut wird. Dann werde von Deutschland nur noch ein Trümmerhaufen übrigblciben! * Es ist schwer, angesichts dieser bodenlosen Unver- fAännheilen. .sachlich, zu bleiben, aber auL die!« neue Die deutsche Stadt Danzig hat eine weltgeschichtliche Stunde erlebt. Die ungeheuerlichen Drohungen der Polen ge genüber Danzig, die Großmäuligkeit an verantwortlicher Stelle stehender polnischer Staatsmänner und großer polni scher Zeitungen, die die Kriegsgelüste Polens unverschleiert enthüllen, die mit frecher Stirn erklären, daß die „Eroberung Danzigs" seit fe zu den „politischen Zielen Polens" gehörte, die Drohung, daß man Danzig mit Kanonen zusammenfchie- ßen werde, haben die Danziger Bevölkerung gestern Abend zu einer machtvollen und entschlossenen Protestkundgebung veranlaßt. Sic zeigte der ganzen Welt, vor allem aber auch denEin- kreisungSmächtcn, die systematisch den polnischen Größenwahn geförderl haben, wie die Dinge in Wirklichkeit stehen. Der hervorstechendste Eindruck dieser Kundgebung aber war die außerordentliche Sicherheit, die Zuversicht und absolute Fe stigkeit, mit der Danzig und seine Bevölkerung feder mög lichen Entwicklung entgcgensieht, ein wunderbares Zeichen der gesunden Nerven der Bevölkerung. Es ist die gleiche Sicherheit und die gleiche Ruhe, das Bewußtsein des Rechtes und der Stärke, die trotz aller Provokationen, trotz des papiernen pol nischen Kanonendonners nnd polnischen Kriegslärmes im ganzen Großdentschcp Reich besteht. Es war eine wahrhast feierlich ernste Stunde, als der Gauleiter Danzigs, Alberi Forster, nach einer stürmischen und begeisterten Begrüßung das Wort zu seiner Rede nahm. Einer Rede, die an die ganze Welt gerichtet war, die so ernst und so eindringlich und so sehr vom Bewußtsein des Rechtes getragen war, daß es darauf nur eine Antwort gibt: Danzig ist deutsch, Dattzig gehört zum Grotzdeutschen Reich! „Wir wollen heim zum Reich!", so klang in gewaltigem Ehor der Hunderttausende der Ruf, als der Gauleiter auf dein Langen Markt ankam. Und immer wieder wiederholten sich diese Worte. Die Rufe der Danziger galten allen deutschen Volksgenossen im weiten grotzdeutschen Vaterland. Bei der Protestkundgebung auf dem Langen Markt in Danzig hielt Gauleiter Forster folgende Rede: Deutsche Volksgenossen und VolMenossinnen! In ernster Zeit sind wir aus diesem historischen Lan gen Markt in Danzig zusammengekommen, um vor aller Welt mit größter Entschlossenheit zu protestieren gegen die seit Wochen durch polnische Redner und polnische Zei tungen zum Ausdruck gebrachten Kriegsdrohungen gegen Dan-na. BlUle polnischen Grötzenwaynsinns bestätigt uns, daß bei den Chauvinisten in Warschau eine Geistesverwirrung eingetreten ist, die mit normalem Menschenverstand schon nichts mehr zu tun hat. Trotzdem dürfen wir die un glaublichen Geschichtsverdrehungen, die sich das polnische Schwerindustriellenblatt leistet, nicht unwidersprochen hin nehmen. Es ist der Höhepunkt der Frechheit, von Deutsch- > lands „Herrschaftsgelüsten" zu sprechen und damit seinen Kampf um den Lebensraum abtun zu wollen. Es ist nicht weniger frech, davon zu reden, daß Deutschland das Wett rüsten begonnen hat, wo alle Welt weiß, daß wir fast bis zur Selbstaufopferung abgerüstet hatten, und daß Adolf Hitler 1935 mit der Wiederaufrichtung der deutschen Wehrhoheit erst die Konsequenz aus dem Wettrüsten der anderen gezogen hat. Hat doch gerade die Schwäche Deutschlands die anderen herausgefordert, sich so stark wie nur möglich zu machen, um das Versailler Diktat verewigen zu können. Und dann noch schließlich heute, wo die Kriegsarchive in allen Hauptstädten der Welt geöffnet sind, zu erklären, Deutschland habe die Schuld am Kriege, ist eine so unverschämte Geschichtsklitterung, daß man eigentlich meinen sollte, schon allein aus derartigem Un sinn müßte die Welt ersehen, wie weit die Kriegshysterie in Polen bereits gediehen ist. Dank der von England großgezogenen Kriegspsychose träumen die polnischen Chauvinisten heute von der völli gen Vernichtung Deutschlands, von der „Zerstörung des Pestherdes". Das ist Großmannssucht, die in Wahnsinn übergegangen ist. Und derartige Wahnsinnsanfälle sind nicht ganz ungefährlich, zumal wenn es um den Frieden Europas geht! Es wäre falsch, wenn ausländische Journalisten an nehmen würden, daß diese heutige Protestkundgebung durchgesührt wird, um von Danzig ans eine neue Sen sation in die Welt zu setzen. Uns ist die Lage viel zu ernst, als daß wir Sensationen machen wollen. Es wäre uns in Danzig angenehmer, derartiger Pro testkundgebungen nicht abhalten zu müssen. Aber die all täglichen Drohungen seitens der Polen zwingen uns dazu. Lange genug hat die Danziger Bevölkerung diese polnischen Hetzreden und Hetzschriften hingcnommen, ohne besonders dazu Stellung zu nehmen. Die Danziger Be völkerung hat in der Tat bewiesen, daß sie den Frieden liebt. Wären die Kriegsdrohungen von polnischer Seite ganze vereinzelter Natur gewesen, hätten wir es gar nicht für notwendig befunden, darauf einzugehen. Hätte man in Danzig den Eindruck gewinnen können, daß der polnischen Hetze keine besondere Bedeutung bei zumessen ist, so wäre es uns ebenfalls nicht eingefallen, dazu Stellung zu nehmen. Aber auf Grund der täglich sich neu wiederholenden Kriegsdrohungen und der Tatsache, daß auch amtliche Kreise Polens an dieser Hetze teilnehmen und sie inspirieren, find wir gezwungen, endlich einmal sehr eindeutig und klar un sere Meinung zum Ausdruck zu bringen. Man denkt in Polen anscheinend gar nicht daran, zur Vernunft znrttckzukehren. Man versucht im Gegenteil, alles zu tun, um den Haß gegen alles Deutsche noch mehr zu steigern. Ich möchte daher von vornherein betonen, daß, wenn wir nun einmal mit klaren unmißverständlichen Worten unsere Meinung zum Ausdruck bringen, nicht wir Danziger Unruhe und Ausregung in die Welt tragen, sondern diejenigen, die nun schon seit Monaten unablässig in verantwortungslosester Weise zum Krieg Hetzen. Im folgenden nannte der Gauleiter zahllose Beweise von polnischen Drohungen, Danzig zu überfallen und Ostpreußen zu besetzen. Es war ein eindrucksvolles Echo, das die Danziger Bevölkerung zu diesen genannten Pressestimmen und Aeuße- rungen polnischer Politiker kundtat: Zu den Drohungen lach ten die Danziger, aber sie gaben ebenso deutlich ihrer uner schütterlichen Entschlossenheit Ausdruck, im Ernstfall bis zum letzten für die Deutscherhaltung Danzigs einzutreten. Immer wieder klangen Rufe aus der Menge der Zuhörer, die das felsenfeste Vertrauen zum Führer und zu Großdeulschland ausdrückten. Im einzelnen zu all dem Stellung zu nehmen, ist uns unmöglich. Die Antwort, die wir darauf zu geben haben, kann zusammengesaßt werden in wenigen Worten, so fuhr der Gauleiter fort: Polen mag folgendes zur Kenntnis nehmen: 1. Kriegsdrohungen, und mögen sie noch so herausfor- dernd sein, schrecken uns keineswegs und werden in Danzig keinerlei von Angst Hervorrufen. 2. Wir Nationalsozialisten haben dafür gesorgt, daß die Danziger Bevölkerung in dieser spannungsreichen Zeit ihre Nerven nicht verliert, weil sie auf Grund der bisherigen Er- fahrungen das Vertrauen zur nationalsozialistischen Führung hat, daß diese im gegebenen Augenblick das Richtige tut. 3. Wir haben in Danzig in den letzten Wochen nämlich alles getan, um jeden Ueüerfall oder Handstreich, ganz gleich welcher Art, auf Danzig abzuwehren und entsprechend zu be antworten. Polen mag sich darüber im klaren sein, daß Danzig nicht allein und verlassen auf dieser Welt steht, sondern daß das Großdeutsche Reich und Mutterland und unser Führer Adolf Hitler jederzeit entschlossen, sind, im Falle eines Angriffes von polnischer Seite in der Abwehr desselben »ns zur Seite zu stehen Uud allen und darüber hinaus dem ganzen deutschen Volk und auch den vernünftigen Ausländern dürfte klar gewordsn sein, daß es angesichts derartiger sich Immer wiederholender Aeußerungen durch Polen nicht so weitergehen kann. Allen friedenslieücnden Menschen muß allmählich klar werden, welch ein Verbrechen durch das Versailler Diktat in bezug aus Danzig und die Grenzziehung im Osten begangen worden ist. Ich möchte aber besonders betonen, daß nicht nur wir Deutsche einschließlich der Danziger dieser Ansicht sind, sondern, daß es sehr viele maßgebende Männer im Ausland, besonders in England und Frankreich, gibt, die die Uuhalt- barkeit der gegenwärtigen Situation im Osten Europas, ins besondere der Danzigs, seit zwanzig Jahren immer wieder zum Ausdruck gebracht haben." Maßgebende Ausländer, vor allem Engländer und Fran zosen, haben wiederholt ihrer Ansicht Ausdruck gegeben, daß die Schaffung der „Freien Siadi Danzig" nnd des „Korri dors" ein klares Unrecht gegenüber dem Deutschtum war. Die Danziger riefen laut Beifall zu diesen Formulierung, weil sie ihre eigene Meinung ansdriickten, aber ebenso klar kam ihre stolze Haltung zum Ausdruck, indem sie durch ihr Schweigen bei Nennung dieser Kronzeugen bewiesen, daß Danzig es nicht nötig hat, die Wahrheit und sein Recht vom Ausland bestätigt L» erbosten. „MsMd muß zerstört meriM!" Neuer Ausbruch der polnischen Kriegshysterie — Ungeheuerliche Geschichts- sälschungen der Kriegshetzer