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Der GenerälseNEr der Kommunistischen Parkel, Harry Pollitt, versuchte, noch vor der Kabinettssitzung Premierminister Chamberlain zu sprechen. Es wurde ihm jedoch bedeutet, daß Chamberlain ihn nicht empfangen könne. Man nimmt an daß Pollitt einen Vorstoß in der spanischen Frage unternehmen wollte. Außer dem Vorstoß Attlees hat der Exekutivausschuß der Labour-Party eine Entschließung gefaßt, in der die britische Negierung und die Bevölkerung aufgefordert wird, die franzö sisch-spanische Grenze unverzüglich zu öffnen und den Verkauf von Waffen an Rotspanien zu erlauben. Der liberale Abgeordnete Mander, der in Wolverhampton sprach, griff in seiner Rede Chamberlain wegen seines Rom- Besuches scharf an und stellte die ebenso lächerliche wie verlogene Behauptung auf, daß dieser Besuch in einem Augenblick stattgs- funoen habe, „wo die italienischen Truppen gegen Barcelona vorrückten", was zu einer ernsten Drohurm für die Unversehrt heit Frankreichs und Englands führe. Er forderte, daß Äot- spanien die Möglichkeit gegeben werden sollte, Waffen zu kaufen. ... aber er antwortet den Kriegshetzern Premierminister Chamberlain hat auf den Brief des Oppo sitionsführers Attlee, in dem dieser die Einberufung des Par laments und Aufhebung des Verbotes von Waffen- und Muni tionslieferungen an Rotspanien gefordert hatte, mit einem Schreiben geantwortet. In diesem Schreiben führt Chamberlain aus. daß die Auf hebung des Verbotes von Waffenlieferungen nach Ansicht der britischen Negierung unvermeidlich zu einer Ausdehnung des Konfliktes führen würde. Die Regierung sehe auch keine Vorteile in der vorzeitigen Einberufung des Parlamentes. Bezüglich der Frage der Hun gersnot im roten Spanien wird in dem Schreiben angeführt, daß augenblicklich keine Gelegenheit vorhanden sei, um einen Plan aus der Basis internationaler Hilfe und in dem Umfange, wie ihn die rotspanische Regierung ins Auge gefaßt habe, durch zuführen. Ein solcher Plan würde in jedem Falle eine längere Zeit beanspruchen, wenn er wirkungsvoll durchgesührt werden solle. Die Regierung werde weiterhin die Situation in Spanien verfolgen und, wenn die Umstände es erfordern sollten, das Parlament einberusen. Erneuie iialienische Warnung Die verzweifelten Anstrengungen der französischen Kriegsparteien, Rotspanien noch in letzter Stunde mit Hilfe einer großangelegten Aktion zu retten, werden in italienischen politischen Kreisen mit gelassener Skep sis beurteilt. Man weist darauf hin, datz eine solche Aktion ange sichts der entscheidenden Siege Francos reichlich verspätet kommen würde, datz aber, wenn ein Versuch in dieser Richtung tatsächlich unternommen werden sollte. Italien sich nicht mehr länger an die ohnehin längst unwirksam gewordenen Nichteinmischungsabmachungen halten würde. Man verweist in diesem Zusammenhang erneut auf die hochoffiziöse Note der „Jnformazione diplomatica", die in unzweideutiger Weise vor einer Einmischung zu gunsten Notspaniens gewarnt habe, und verzeichnet mit lebhafter Genugtuung die Stellungnahme der Deutschen diplomatisch-politischen Korrespondenz und die Haltung der deutschen Presse, die zeige, datz auch in dieser für den europäischen Frieden so wichtigen Frage die Achsen mächte solidarisch sind. DeuM-itasienilche Studienstistung Im Goethe-Saal des Harnack-Hauses in Dahlem sand in Anwesenheit von Mitgliedern der italienischen Botschaft und Kolonie die Erössnungsseier der Deutsch-Italienischen Studien- stistung statt. Der italienische Botschafter Attolico dankte Reichserzie hungsminister Rust für seine großen Verdienste um den Abschluß eines Kulturabkommens zwischen Italien und Deutschland. Die Studienstistuna gründe sich auf den großzügigen Beitrag deutscher Industrieller. Beide Länder setzten ihre ganzen Kräfte ein für die Schlacht um die Selbstversorgung, die lediglich dahin strebe, dem Volke auch in den Stunden der Gefahr eine Existenz zu garantieren, um das Vaterland zu schützen gegen internationale Bedrängungen, wie sie Italien in der Zeit der Sanktionen erfah ren habe. Reichserziehungsminister Rust betonte nach Vergleichen der Geschichte Deutschlands und Italiens mit der der westlichen Demokratien, daß das geistige Schassen des deutschen und des italienischen Volkes für die Kultur der Menschheit unermeßliche Werte geschaffen habe. Deutschland und Italien haben heute ihre gemeinsame historische Mission erkannt aus dem Gebiete des politischen Wollens und auf dem des kulturellen Schaffens. Dann folgte der Vortrag Les Präsidenten Onorevole Ales sandro des neugearündeten Instituts für die kulturellen Bezie hungen mit dem Auslande in Rom. Er behandelte das Thema: „Die Achse und die kulturellen Beziehungen" und führte etwa folgendes aus: Die Kulturverträge sind eine Neuheit der moder nen Diplomatie. Der reichhaltigste aller in der Geschichte der Diplomatie verzeichneten Kulturverträge ist der zwischen den beiden Mächten der Achse. Er schließt die Kultur in allen ihren Abstufungen ein. Er wendet sich an die beiden Völker in allen ihren Ständen von der Sprache bis zum Buch, vom Theater bis zum Radio, und vernachlässigt keine Ausdrucksmöglichkeit sowie keine Mittel und Wege zur Verbreitung der Kultur. Wir erblicken in der Achse das Rückgrat des erneuerten Europas, den Lichtstrahl zu seinem geistigen Wiederausschwung und das Bollwerk der Verteidigung seiner Kultur gegen die Wiederkehr der Barbarei. Die neuen Wlristzasirsomen Den Abschluß der Eröffnungsfeier bildete eine Rede des Präsidenten der Deutsch-Italienischen Studienstiftung Dr. Lud wig von Winterfeld über das Thema: „Die europäische Bedeu tung der neuen Wirtschaftsformen in Deutschland und Italien". Er entwickelte dabei folgende Eedankengänge: Deutschland und Italien haben Europa das Beispiel der europäischen Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft gezeigt, die sich aus heimischen Boden und Fleiß gründet und nicht auf -en Schultern fremder Völker in llebersee steht. Deutschland und Italien haben die Donaustaaten nicht nur vor den schlimm sten Auswirkungen des Bolschewismus und des internationalen Liberalismus durch feste Handelsbeziehungen bewahrt, sie haben ihnen auch das Beispiel dafür gegeben, wie man in einem tapi- talarmen Lande die heimischen Wirtschaftskräfte bis zum letzten ausnntzen kann. Das Geheimnis dieser Erfolge ist ihre Systematik, die einen lebendigen Kreislauf der Kräfte schafft. Diese neuen Wirtschafts formen haben gegenüber den Ueberseemächten eine selbstän dige Wirtschafts- und Staatspolitik Kontinentaleuropas ermög licht und in ihrer europäischen Wesensverwurzelung und Lei stungsfähigkeit den Bolschewismus auch in wirtschaftlicher Hin sicht zu einem Zwittergebilde der europäischen Landzone deklas siert. Schon das gibt den neuen Wirtschaftsformen eine unabseh bare Bedeutung für die Zukunft Europas. Prags Außenminister ans Besuch Chvalkovsty am Sonnabend in Berlin Der tschecho-slowakische Außenminister Chvalkovsky wird am Sonnabend, dem 21. Januar, zu einem kurzen Aufenthalt in Berlin eintreffen, um mit dem Reichs- Minister des Auswärtigen, von Ribbentrop, Besprechun- DM HX CnKcheidungslampf vm Barcelona Rote Truppen unter dem Trommelfeuer der nationalfpanifchen Artillerie Die Heeresgruppen des GeneralsFranco haben zum entscheidenden Schlage gegen die letzten roten Widcrstandslinicn in Katalonien ausgeholt. Die sowjet- spanischen Grabcnbcsatzungen erleiden unter dem Trom melfeuer der nationalen Artillerie schwere Verluste, und Geschwader nationaler Bombenflugzeuge belegten die Verbindungsstratzcn zwischen der roten Front und Barce lona mit Bomben, wodurch der rote Nachschub an Truppen und Munition erheblich gestört wurde. Nach dem nationalspanischen Heeres bericht haben die Truppen Francos besonders auf dem südlichen Frontabschnitt ihren Vormarsch erfolgreich fort« setzen können. Der Gaya-Fluß wurde von den Truppe» des Generals Dague überschritten und viele Dörfer an der Hauptstraße Tarragona—Barcelona von der bolsche wistischen Terrorherrschaft befreit. Wie bekannt wird, befinden sich unter der Unzahl von Gefangenen ein sowjetspanischer Brigadekommandcur, ein berüchtigter bolschewistischer GPU.-Spitzel sowie zahlreiche rote „höhere Offiziere". Wtzner-Wagenbvrg —- Die nationalen Armeen setzten an der ganzen Katalonienfront den starken Druck auf die wankenden Frontlinien der Roten fort. Das Bombardement der letzten Widerstandsnester der Roten hat bereits eingesetzt. —- Einen Aeberblick über die Lage in Spanien vermittelt unsere Karte. Das noch von den Bol schewisten besetzte Gebiet ist schraffiert dargestellt. ..... , - -L. . .. !!.'!! l_! " ' . "«---S-SSSSS-SS Slowakischer Landtag tagte Eröffnungssitzung in Anwesenheit der beiden deutschen Abgeordneten. Mit größter Feierlichkeit wurde die erste Sitzung des Slowakischen Landtages im Festsaal der Preßburger slowakischen Universität eröffnet. Hierzu waren die ganze slowakische Negierung sowie Ministerpräsident Beran, Nationalverteidigungsminister S i r o v y und Vertreter aus allen slowakischen Städten und Bezirken erschienen. Der slowakische Senator Buday erklärte in einer An sprache u. a.: „Wir wollen die Zukunft auf nationaler und christlicher Grundlage aufbauen. Die Slowaken haben immer für die Einheit der slawischen Nationen ge kämpft und gerungen, wie sie auch für die slowakische Nation kämpften, die in diesen Staaten wohnt." Es folgte die Verkündung der Namen sämtlicher Abgeord neten des Slowakischen Landtages. Bei den deutschen Abgeordneten Karmasin und Karl Steinhübl so wie bei dem ungarischen Abgeordneten Esterhazy wurden Vornamen, Beruf und Wohnort in deutscher bzw. in ungarischer Sprache verlesen. Die Abgeordneten legten darauf ihr Gelöbnis in die Hand des Ministerpräsidenten Dr. Tiso ab. Aus unsrer Heimat. Wilsdruff, am 19. Januar 1939. Jubiläen und Gedenktage 20. Januar. 1813: Der Dichter Christoph Martin Wieland in Weimar ge storben. — 1933: Beginn der Verhandlungen über die Bildung eines Kabinetts der nationalen Konzentration. — 1934: Gesetz zur Ordnung der Nationalen Arbeit. Sonne und Mond: SO. Januar: S.-A. 8.00, S.-U. 16.22; M.-A. 7.24, M.-U. 16.47 Vom Moor in den Herd Holz ist ein z« wertvoller Stoff, als daß er in so starkem Maße wie bisher einfach verfeuert werden dürfte. Nun gibt es in Deutschland — abgesehen von den riesigen Kohlenbergwerken — noch große Flächen von Moorlände- reien, die sich nutzbringend zur Gewinnung von Torf ver werten lassen. Allein in Norddeutschland sind rund eine Million Hektar technisch nutzbare Moore vorhanden, aus denen man etwa 3200 Millionen Tonnen Torfbriketts Her stellen kann. Als Brennstoff war Torf schon von alters her bekannt; die krumme, ungleichmäßige Torfsode war in trockenen Sommern wohl ein geeignetes Heizmaterial, versagte da gegen in nassen Sommern sehr häufig. Nunmehr ist dieser Uebelstand durch die fabrikmäßige Herstellung der Torf briketts behoben, die wegen ihrer langen Flammen und leichten Entzündbarkeit sich steigender Beliebtheit erfreuen. Jetzt wird der Torf für Feuerungszwecke auch nicht mehr Lurch Ausstechen gewonnen, sondern die Mooroberfläche wird maschinell abgefräst, und der nasse Torfmull verliert in kurzer Zeit durch den Einfluß von Sonne und Wind einen großen Teil seiner Feuchtigkeit. Die weitere Ver arbeitung erfolgt hierauf ähnlich der Herstellung von Braunkohlenbriketts: In dem Dampftrockenofen wird die Masse getrocknet und dann unter Druck von etwa 1500 Atmosphären in eine kleine, handliche Form zusammen gepreßt. Das Torfbrikett verbrennt vollkommen geruch los und hinterläßt fast keine Asche; ebenso wird der Schlot nicht von Ruß verstopft. Dieses Heizmaterial ist darum geeignet, in weitgehendem Maße künftig das wertvolle Holz zn «fetzen. Rach Schluß der Sitzung begab sich die Regierung I in das Hotel Carlton, wo sie vom Balkon aus einem Vorbeimarsch der Hlinka-Garde, der Hlinka-Jugend, des FreiwilligenSchutzdienstesderDeutsche» Partei, der in Braunhemden aufmarschierte, sowie der slowakischen Flüchtlinge aus Oberungarn beiwohnte. Reue amerikanische NuMiigWtzMNlte Bau von neuen Panamakanalschleusen geplant Der Militärausschuß Les Unterhauses begann mit der Ve» ratung des sich über einen Betrag von 852 Millionen Dollar erstreckenden Wehrprogramms Roosevelts. Hierbei erklärte Gene ralmajor Arnold, der Leiter des Fliegerkorps der Bunvesarmee, daß zur Verstärkung der Landesverteidigung innerhalb der nächsten zwei Jahre vier neue Flugzeugstützpunkte gebaut wür den, und zwar auf Portorico, Alaska und zwei auf dem Festland der Vereinigten Staaten. Arnold forderte dann auch die Erwei- terung des Flugzeugstützpunktes auf Hawai. Wie verlautet, hat Kriegsminister Woodringdem Militär ausschuß empfohlen, Bonds im Betrage von 200 Millionen Dol lar auszugeben zur Finanzierung des Baues einer dritten Gruppe von Schleusen des Panamakanals. Die Tilgung der Bonds könnte durch die Einnahmen der Kanalgesellschaft erfol gen. Die neuen Schleusen würden unter Benutzung der natür lichen Seen einen neuen Wasserweg der Kanalzone, etwa eia vis vier Meilen vom jetzigen Kanal entfernt, schatten. W» — -X.,. _ SA-Führer-Appell der Standarte 101 in Meißen Am Sonntag, dem 22. Januar 1939 findet, wie alljähr« lich, zu Beginn des Jahres ein SA.-Führer-Appell der Stan darte 101 statt. Mit diesem Appell verbunden ist die Einweihung der neuen Dienststelle der Standarte am Schloßberg 9. 8.30 Uhr wird der Führer der SA.-Gruppe Sachsen, Obergruppenführer Schepmann die Einweihung der Dienststelle selbst vornehmen. Ter Jahres-Appell beginnt 9.45 Uhr mit einer Morgen feier im „Hamburger Hof": „Männer, Kämpfer, Soldaten". Anschließend gibt der Führer der Standarte 101, Standarten führer Siegert in einer Ansprache einen Rückblick auf die ge leistete Arbeit und einen Ausblick auf die kommende. Dann spricht der Gauschulungsleiter Pg. Studentkowski zu den Füh rern und Unterführern der Standarte 101. Ein gemeinsames Mittagessen sm „Hamburger Hof" leitet zum zweiten Teil der Arbeitstagung über. Am Nachmittag werden Sonderbesprechungen abgehalie» und dayn klingt die Tagung in einem großen Schlußappell aus, zu dem der Führer der Brigade 33, Brigadeführer Rabe, sprechen wird. Die Bäuerinnen des Bezirks Wilsdruff kamen gestern nachmittag recht zahlreich im „Adler" zur ersten diesjährig'.« Bezirksversammlung zusammen. Frau Starke-Wilsdruff begrüßte alle, besonders die Vortragende, Frl. Maurer von der Landwirtschastsschule Dresden, die anschließend das Wort nahm zu ihrem Vortrage: „Ihre Tochter will heiraten?" Ihre Ausführungen waren nun nicht etwa nur an diejenigen gerichtet, deren Tochter vor der Heirat sicht, sondern an alle; denn, io sagte die Vortragende, die Vorbereitungen zur Heirat, in die sem Fall die Beschaffung der Aussteuer, müsse möglichst zeitig beginnen und auf lange Sicht erfolgen, und dabei zu helfen und beizutragen sei ja oft auch den nicht direkt Beteiligten Gelegen heit gegeben. Die wirtschaftliche Frage sei heute nicht schwie riger wie zu anderen Zeiten. Außer dem Ehestandsdarlehen könnten in der Landwirtschaft mindestens fünf Zähre tätige Personen, die nach dem 1. 5. 38 geheiratet haben, auch cw Einrichtungsdarlehen von je 400 RM. erhalten, das lO Zahee zinslos gestundet, von dem dann 300 RM. gestrichen würden und je Sahr weitere 50 RM., sobald die Leute in der Landwirtschaft