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Sprache — Msdrua ves Waraners Weitere Sprechbeispiele liegen sprachlich zwar noch «anz in der Nähe der Gassensrache, aber die frische Art und die lebensfrohe Svreckbaltung, die einzelne Sprecher zum Ausdruck brinaen, machen diese weit sympathischer «ls z. B. zwei weichliche, temperamentlose, der Hochsprache näherstehende Sprecher, die wir auch auf den Schallplat- ten eingefangen haben und deren Sprache ärmlich, saft- «nd kraftlos und ohne sede innere Spannuna ist. Wenn es uns aelinat, die frische Haltung der noch zum Teil in der Gassensprache verhafteten Sprecher mit einer bes seren Sprechlautuna und umgekehrt die gute Lautbildung der anderen mit kraftvollerer Frische zu verbinden, dann wird man zweifellos zu jener sauberen und einwand freien Umgangssprache kommen, die zugleich Ausdruck einer charakterfesten Haltung ist. Ueber diese angeführten sprachlichen Stufen heben sich die auf den Schallplatten festaehaltenen Beispiele guter Umaangssprache und Hochsprache, in der noch An klänge an bestimmte landschaftliche Eigentüm lichkeiten vorhanden sind, weit hinaus. Diese Spre cher bestricken durch die Klarheit und Bestimmtheit ihrer Sprechhaltung. Die Sauberkeit der Lautuna verbindet sich harmonisch mit spannungsreicher Melodik und kraftvoller Dynamik, die wiederum überzeugende Sachlichkeit und neben dem männlichen Klang auch Gefühlswärme in sich Vereinen. So wird mit den Schallplatten des Heimatwerkes Sachsen an vielfältigsten Abstufungen und Schattierungen der Sprechweisen überzeugend veranschaulicht, wie not wendig es ist, den Weg einer breit angelegten Sprech erziehungsarbeit zu gehen, der die Volksgenossen zu einer bündigen, lautungskräftigen und charaktervollen Sprech- Haltung führt und damit zugleich zur inneren Festigung des Charakters beiträgt. Die gemeindeutsche Hochsprache stellt heute mehr denn fe das lebendige Bindeglied aller deutschsprechendcn Men schen dar. Es gilt, sich auf diese Hochsprache einzustellen: und wer wie das Heimatwerk Sachsen dieser Entwicklung bewußt mit dem Mittel der Sprecherziehung die Wege ebnet, erfüllt damit eine ebenso volkskundliche wie na- tionalpolttische Tat, deren Auswirkungen wohl erst in Generationen voll erkennbar sind. Reichsleiier Alfred Rosenberg dankt Für die vielen Glückwünsche zu seinem Geburtstage spricht Reichsleiter Alfred Rosenberg mit folgenden Worten seinen Dank aus: „Anläßlich meines 46. Geburtstages sind mir aus allen Teilen des Reiches so zahlreiche Glückwünsche und Bekenntnisse kameradschaftliche! Zusammenarbeit zu gegangen, daß ick mich außerstande sehe, jedem einzelnen persönlich zu danken. Ich möchte daher allen Parteigenossen und Volksgenossen auf diesem Wege meinen Dank ab- I Patten." Sachsen spendei für das WHW. Für das Winterhilfswerk wurden von sächsischen Firmen und Einzelpersonen weiter folgende Spenden gezeichnet: 300 Mark Dr. Hans Voigt, Dresden; Bruno Wagner, Dresden; Oskar Weidemüller, Dresden; Emil Weiland, Ra benstein: Weser u. Co., GmbH., Dresden; H. Zeppernick, Dres den; Leipziger Kohlenkontor GmbH., Leipzig; Kurt Roßberg, Neugersdorf (Sachspende); F. A. Georg Albrecht, Leipzig; Hermann Altwein, Leipzig; Baumwollspinnerei AG.,- Lengen feld i. V.; I. Bettenhausen GmbH., Dresden; Bretschneider u. Co., Leipzig; Frau Ella Brockhaus, Leipzig; Fischer-Werk GmbH., Olbernhau; Dr. Wilhelm Schomburgk, Leipzig. Bor einer neuen Wedhossordnunc, Die Landessachgruppe Sachsen des Reichsverbandes der Gartenausführenden und Friedhofsgärtner hatte die Fried- hofgärmer Sachsens nach Dresden zu einer Landestagung zusammengeruscn. Landesgruppenleiter Stein konnte eine statt liche Zahl freischakfender und beamteter Berufskameraden so- wie als Hauptredner der Tagung den stellvertretenden Vor sitzer des Retchsverbandes Koppenberger aus München begrü ßen, der in klaren Ausführungen das Aufgabengebiet der Friedhofgärtner wie folgt darlegte: Der Friedhosgärtner habe nicht nur rein fachliche, sondern auch kulturelle Aufgaben zu lösen. Dazu bedürfe es eines besonderen Könnens und eines bestimmten Mabes an künstlerischer Veranlagung. Dw^fach- ver ManvlMden — Bottes Schaden Gcbäudebrandschäden im Dezember 1938 Eemeinste BrsMWng geahndet Er wollte Frau und Kinder beseitigen — 15 Fahre Zuchthaus Fn der Neuiabrsnacht hatte der 32 Fahre alle Walter Karl Freitag aus Leippen in Churschütz bei Lommatzsch in einem Seitengebäude des Bauern Schuster und daraus in einer Scheune des Bauern Lange Brand gelegt. Das erste Feuer sollte seine von ihm getrennt lebende Frau und drei minderjährige Kinder lrcfsen, die in dein Seitengebäude schlie fen. Der zweite Brand sollte von der Tat ablenkcn. Tas Dresdener Schwurgericht verurteilte den wiederholt vorbc- straften Verbrecher wegen vorsätzlicher schwerer Brandstiftung in zwei Fällen und wegen versuchten Mordes in vier Fällen zu der hochstzulässigen Strafe von 15 Fahren Zuchthaus und zehn Fahren Ehrverlust. Außerdem wurde die Sichcrungsver- wahruug ausgesprochen. Wie aus der Verhandlung hervorging, hatte der Ange klagte mit Bedacht für sein Verbrechen die Neujahrsnacht ge wählt. Er Hai das Feuer gelegt, nachdem er sich in einem Gasthof aufgehalteu und eine ordentliche Zeche gemacht hatte. Bei der Brandlegung überzeugte er sich, daß Frau und Kinder schlieieu. und er vei'aewiklerse n--iier pW oleie^en Haus wohnenden Knechte im Gasthof Silvester feierten. Die Tai erfolgte also mit kalter Berechnung Zum erstenmal waren ihm am Silvesterlag von seinem Arbeitgeber 22 Mark abge- zogen, die von Frau Freitag als Nmerhaltsbeitrag gepfändet worden waren, weil der Mann sich um seine Familie nicht im geringsten kümmerte. Er hatte im Gegenteil einem Mäd chen, das von seiner Ehe und seinen Kindern keine Ahnung hatte, die Ehe versprochen. Die Hochzeit sollte am 18. Januar 1939 stattsinden, nachdem schon vorher tüchtig „Verlobung" geseiert worden war. Das Verhältnis war jedoch in^ Dezember gelöst worden. Dem Mädchen gegenüber hatte sich Freilag als Mann mit gutem Einkommen und mit Ersparnissen ausge geben und zu diesem Zweck auch noch eine Urkundenfälschung begangen. Der von Freitag angcrichtete Brandschaden betrug allein bei dem Bauer Schuster 2500 Mark. Nur dank der Tatsache, daß der Brand von Frau Freitag, die das schlimmste von ihrem Mann befürchtete, sofort bemerkt wurde, branme nur ein Teil des Heubodens aus. Bei dem Bauer Lange dagegen brannten eine Scheune und zwei angebaute Stallgebäude völlig nieder. Mit knapper Rot konnten das Schweizerhaus und das Wohnhaus gerettet werden. — Das Gutachten über den Geisteszustand des Freitag sprach sich vor allem über seine starken charakterlichen Mängel aus. Nach der vorläusigenmonatlichen Zusammenstellung ... Gebäudebrandschäden bei der Sächsischen Brandversicherungs kammer waren im Dezember 1938 in Sachsen 195 Gebäuoe- brandschüdensfälle zu verzeichnen gegenüber 232 im Dezember 1937 Die annähernde Gesamlschävensumme beträgt 555 000 Mark leinschlteßlich durchschnittlich 44 Prozent Teuerungszu- schlagl gegenüber 154 000 Mark «einschließlich 30 Prozent Teuerungszuschlag) im Dezember 1937. Uche Förderung des Derursnanoes weroe ourm vre Mnwr- schulung des besten Nachwuchses erreicht, die alljährlich ein mal als Neichsschulung durchgesührt werde. Die neue Fried hofsordnung werde dafür sorgen, daß nur wirklich befähigte Berufskameraden den Berechtigungsschein zur Ausführung von Arbeiten aus dem Friedhof erhalten. Der Friedhofgärmer beanspruche hierbei in friedlichem Wettbewerb die Gleichberech tigung mit der Friedhofsverwaltung. SteAenausglelch Nr Angestellte Der Präsident des Landesarbeitsamles Sachsen teilt mit: Bisher standen in allen sächsischen Arbeitsämtern, trotz der günstigen Arbeitseinsatzlage, immer noch genügend arbeitslose Angestellte für die gemeldeten offenen Stellen zur Verfügung. Fn letzter Zeit ist auch auf diesem Gebiet eine Aenderung ein- pctrelen. Es können die bei den Arbeitsämtern offenen Stel len für Angestellte nicht immer mit geeigneten Bewerben be setzt werden, während andererseits vielfach Angestellte mit gu ten Fachkenntnissen in ihrem Wohnort oder in der Nähe des selben nicht untergebracht werden können. Fn Erkenntnis die ser Sachlage wird die Fachvermittlungsstelle für Angestellte beim Landesarbeitsami Sachsen sich künftig in stärkerem Um fang dem Ausgleich zwischen den Arbeitsämtern widmen. Es steht den Betriebssübrern uns den Bewerbern auch frei, falls besonderer Anlaß hierzu vorliegt, sich unmittelbar an die Fachvermittlungsstelle für Angestellte beim Lanocsar- beitsamt Sachsen, Dresden-A. 19, Hugo-Göpsert-Straße 26, zu wenden. Dies gilt auch für Bewerber, die sich noch in ge- kündlgier oder ungekündigler Stellung befinden. Die Benut zung der Fachvermittlungsstelle ist sowohl für die Beirieds- fübrer als auch für die Bewerber kostenlos. Die Anschriften der Betriebssichrer und der Bewerber werden jederzeit ver traulich behandelt. ZonnenschM um Christ! vornan von IV! s r » IVI Li g n 0 s e ev>«vei-k«chi»l»u»: «omin-vw-g „rm. L, Un»o>iqi, Kia lraäd,») „Meine geliebte Mutter!" Als Christl diese Worte geschrieben hatte, die ihr das Herz diktiert, mußte sie lange darauf schauen. Noch nie hatte sie einen Brief mit dieser Überschrift begonnen. Noch nie in ihrem Leben. Nie hatte sie Mutterliebe gekannt, nie den ge liebten Namen an eine fremde Frau verschenkt. Und nun stand er mit großer, steiler Kinderschrift auf dem grauen Briefbogen. „Meine geliebte Mutter! Wenn ich dieses Haus heute heimlich verlasse, so tue ich es, um Dir einen Schmerz zu ersparen und Zdenko eine Enttäuschung. Ich bin nicht die Frau, die er sich in mir erträumt hat. Nicht die Frau, die ihn ein Leben lang fesseln könnte. Dazu bin ich meinem Wesen nach zu schlicht und zu einfach. Zdenko braucht etwas Glitzerndes, Wechsel- volles, das ihn stets in Atem hält. Ich würde ihn bald bis zum Überdruß langweilen. Darum gehe ich, geliebte Mutter. Ach, laß mich dich weiter mit diesem Namen nennen, den ich bisher noch nie In meinem Leben aussprechen durfte. Es war ja niemand da, dem dieser süße Klang gebührte. Du aber hast mich ausgenommen in Dein Haus wie «ein sehr geliebtes Kind. Wenn ich jetzt heimgehe, nehme ich Deine Liebe im heiligsten Schrein meines Herzens mit. Zdenko soll den Verlobungsring, den ich diesem Brief beilege, in eine ander« Hand legen. Eine, die dazu angetan ist, seinem Leben Richtung zu geben. Behalte mich lieb, gute Mutter! Ich danke Dir für alle Deine Güte aus der Tiefe meines Herzens. Ich küüe Deine lieben Wutterhände, die sich mir sicher verzeihend entgegenstrecken würden. Ick bi^- Dick, bald mein lieber Gast in München zu sein. In tiefster Ehrfurcht und Liebe! Deine Christl." Das graue Briefblatt steckte Christl, ohne es noch einmal zu lesen, in den Umschlag. Den Verlobungsring legte sie dazu. Dann schloß sich der graue Umschlag fest um ein Menschenschicksal. Nun noch ein wenig Ruhe, ehe der schwere Tag begann. Niemand würde Christl vermissen. Mabel würde mit ihrem Zauber alle Herzen umfangen. Und vielleicht auch das der gütigen Mutter gewinnen. Oder hatten deren scharfe Augen das Wesen der Amerikanerin schon erkannt? Sicher lich würde es die gute Mutter im Augenblick schmerzlich be rühren, daß ihr Lieblingswunsch, Christl als Zdenkos Frau hier im Hause zu sehen, nun keine Erfüllung mehr fand. Da klopfte die Lisei behutsam an die Tür. War es schon Zeit? Ja, die Lisei steckte eifrig den Kopf zur Tür herein. Christl nickte ihr zu. Rasch und geräuschlos wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Christl.stand das Sonntagsgewand der Lisei pracht voll. Sogar der runde Hut mit dem Adlerflaum. Der Fuß hatte in den hohen Schnürstiefeln mit dem Verband gut Platz. Den Brief übergab Christl der Lisei. „Da ist ein Brief an die Frau Gräfin, Lisei! Gib ihn gleich ab, damit sie nicht zu sehr erschrickt, wenn ich weg bin. Mein Verlobungsring liegt in dem Brief. Es ist ein sehr kostbarer Ring. Gib also gut acht auf den Brief! Hast du mich verstanden, Lisei?" Die Lisei hatte nur verstanden, daß Christl die Ver lobung auflösen wollte — daß sie nun für immer fortging von hier. „Da kommen S' nimmer wieder?" sagte sie traurig. „Vielleicht später einmal, Lisei! Und jetzt frag nix mehr und sag nix mehr. Es ist mir eh schwer genug, von hier fortzugehen." Da schwieg Lisei und hätte doch so gerne mehr gewußt; Generalbevollmächtigter für -le Energiewirtschaft Oberbürgermeister Dillgardt von Göring ernannt. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Minister» Präsident Generalfeldmarschall Göring, hat den Leiter der Reichsgruppe Energie, Oberbürgermeister Dillgardt, be auftragt, alle Maßnahmen zu ergreifen, die zur Steige rung der Energieerzeugung und zur Vereinheitlichung der Energieverteilung notwendig sind. Neichswirtschaftsminister Funk empfing im Beisel« des Hauptaktteilungsleiters Generalmajor von Hanneken Oberbürgermeister Dillgardt und händigte ihm im Auf trage des Generalfeldmarschalls Göring seine Berufung und Vollmacht als Generalbevollmächtigter für die deutsche Energiewirtschaft aus. Der Generalbevollmächtigte für die Energiewirtschaft wird auf Grund dieser Vollmacht die großen Aufgaben zur Steigerung der Energieerzeugung und Vereinheitlichung der Verteilung schnell und einheitlich durchführen und die hierzu erforderlichen Anordnungen treffen, um entgegenstehende Hindernisse zu beseitigen. Die erste Sichtung der Nennungen ergav: Oberwiesenthal rnst Alle! Das traditionelle sächsische SA.-Tresfen, das am 28. und 2g. Januar in Oberwiesenthal stattsindet, hat von jeher durch die Eigenart seiner Wettkämpfe auf die wehrfreudige deutsche Mannschaft eine große Anziehungskraft ausgeübt. Mit seiner gewaltigen Zahl an Wettkämpfern wurde das SA.-Skitreffen weit über Sachsen hinaus die größte Wintersportveranstal tung. Darüber hinaus waren diese beiden Kampftage in Ober wiesenthal wichtige Stationen im Grenzlandkampf. Der nächt liche Appell über die Willkürgrenze grub sich tief in die Her zen der unterdrückten sudetendeutschen Volksgenossen ein und gab ihnen immer wieder die allerstärksten Impulse für ihren Kampf um die Freiheit ihrer Heimat. Zum ersten Mal können in diesem Jahre die heimgekehr- ten Kameraden des Sudetengaues teilnehmen an diesem Tref fen. Zum ersten Mal werden die Wettkämpfer nicht vor widernatürlichen Grenzschranken Halt machen müßen, sondern werden hineinfahrcn in das befreite Land. Die Kameradschaft beherrschte schon immer die sächsischen SA. - Skitresfen. Da standen im harten Kampf neben den Mannschaften der Sturmabteilungen die Mannschaften aller anderen Gliederungen, standen die Männer der Wehrmacht, der Polizei, des Neichsarbeitsdienstcs und schließlich mit be sonders starkem Aufgebot die Mannschaften der Politischen Leiter. Daß dies auch in diesem Jahre so ist, beweisen dis eingcgangenen Meldungen. Es sind nur Teilergebnisse, die bisher vorliegcn. Der endgültige Meldeschluß wurde wegen der Austragung verschiedener Kreismeisterschasten am 14./15. Fanuar — an denen auch die Gliederungen der NS.-Verdände beteiligt sind — bis zum 16. Januar verlängert. Immerhin lasten sich schon jetzt recht interessante Schlüsse ziehen. Auch in diesem Jahre werden die Mannschaftskämpfe im Vorder grund stehen. Mr den Wehrspvrtlanglauf über 12 Kilometer haben sich dis jetzt 65 Mannschaften einschreiben lasten. Da von stellt die SA. 46, während sich die übrigen auf fi, NS.- KK., Politische Leitung, Wehrmacht, Polizei und Ne'chs- avbeitsdienst verteilen, lleberraschend groß ist auch die Te:l- nahme an dem nun zum zweiten Male durchgeführten Mann- schaftsabfahrtslauf. Hier liegen vorläufig 31 Nennungen vor, wovon 17 auf die SA. entfallen. Auch die 4X1OKilomeier- Meldestaffel weist 18 Bewerber auf. Schließlich kann sich auch das bisherige Meldeergebnis für die Einzelwettbcwerbc — 9» für Abfahrtslauf und 40 für Sprunglauf — durchaus sehen lasten. Erstmalig haben sich in diesem Jahre SA., HF. und NS.» Reichsbund für Leibesübungen zu einer gemeinsamen großen Wintersportveranstaltung zusammengeftmden. Der Oeffentlich- keit wirb hier ganz deutlich vor Augen geführt werben, daß jebe Gliederung und Organisation ihre besonderen Aufgaben im Nahmen der körperlichen Ertüchtigung des deutschen Vol kes zu lösen hat. Wie diese gelöst werden, werden die Tage des Kampfes und der Kameradschaft am 28. und 29. Januar in Ober wiesenthal zeigen. denn sie liebte die Christlfrau, wie sie sie auch schon heimlich in ihrem Herzen nannte. Noch einen Blick. Ein Abschiednehmen von dem kleinen Reich, das ihr eine Weile Heimat gewesen war. Dann wandte sich Christl energisch der Tür zu. Vorsichtig ging sie den Gang lang. Christl, sorgsam ge stützt von der Lisei. Wenn sie nun noch zur Treppe Hinunter kommen, zum Haus hinaus, dann war alles gewonnen. Bang klopfte Christls Herz. Sie schlich sich aus dem Haus hinaus wie ein Dieb. Und doch hatte sie viel Liebes und Gutes hier erfahren. Leise knarrte die Treppe. Die schweren Teppiche dämpften den Schritt. So, nun war es nur noch eine Sekunde bis zur Haustür. Da — ein breiter, großer Schatten sperrte den Weg. Als Christl aufblickte, sah sie in Günthers erstaunte Augen. Günther prallte zurück, als sehe er eine Erscheinung. Christl in Bauerntracht! Gestern in bulgarischer Tracht! Heute in oberbayerischer Tracht! Hatte denn der Fasching noch kein. Ende? Narrte ihn die tolle Maskerade jchon wieder? Er schaute noch einmal genauer hin, um sich zu über zeugen. Doch es war Christl. Diesmal ohne Puder und Schminke, in den großen, braunen Augen banges Erschrecken. Was sollte das alles? Günther tat in seiner Verblüffung das Ungeschickteste, was er etwa hätte tun können. Er ging einen Schritt auf Christl zu und sagte ein wenig spöttisch: „Ich dachte, der Fasching wäre zu Ende." Christl, die aus einem bangen Schrecken in das Gefühl einer großen Freude hineingestürzt war, erstarrte unter diesen Worten. An den Fasching hätte Günther nicht rühren dürfen. Das war eine wunde Stelle in ihrem Herzen. So antwortete sie denn mit bitterem Spott: „Nein, Graf Prellwitz! Bei mir ist das ganze Leben ein einziger bunter Fasching. Ich wünsche Ihnen hier noch viel Vergnügen!" (Fortsetzung folgt.)