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herein geliebten Führer Wolf Hitler bei seinem Kroßen Werk. Mit einem begeistert aufgenommenen Sieg Heil auf den Füh rer klangen die beherzigenswerten Worte aus. Inzwischen mochte der Wettergott doch eingesehen haben, daß in seine Wettcrmacherei sich ein Fehler eingeschlichen hatte. In der zehnten Stunde heiterte sich der Himmel auf und ein Stern nach dem anderen wurde angesteckt. Das war ja das Wetter, was man sich gewünscht hatte. Und auf dem Markte Harrle die funkelnagelneue Tanzdiele ihrer Bestimmung. Da gabs keine lange Uebcrlegung, was man nachholen konnte, das mußte auch bald getan werden. So kam das Marktfest wenigstens noch zu einem frohen Ausklang. Während die Musik spielte, dreh ten sich Jung und Alt in buntem Reigen. In einer Pause sang der MEV. „Sängerkranz" unter Chormeister Götz zwei stimmungsvolle Lieder. Um Mitternacht war offiziell Schluß, in den verschiedenen Lokalen aber ging es inoffiziell weiter — noch ein kleines Weilchen! Der Wunsch aller derer, die im „Löwen" keinen Platz fanden, das Marktfest mit dem historischen Spiele vom Rit ter Wieland, das unseren heimischen Dichter Otto Wehner zum Verfasser hat, heute oder an einem anderen Tage zu wie derholen, kann leider nicht erfüllt werden. Um aber einen klei nen Ersatz dafür zu bieten, werden wir in der nächsten Num mer unserer Zeitung noch einmal ausführlich auf den ganzen Festplan und die Worte Wielands zurückkommen. Der Sonntag ein Sonnentag! Was Petrus am Sonnabend eingebrockt, das wollte er anscheinend wieder gutmachen. Den Haupttag der Schützen stattete er mit herrlichstem Sommerwetter aus. Die letzten der Feiernden waren noch gar nicht ins Bett, da standen die ersten Schützen schon wieder auf. 5.30 Uhr wurde bereits zum Weck ruf gestellt, den dann die Stadtkapclle durch die Straßen der Stadt trug. Um 10 Uhr zog die Hauptwache in den histori schen Uniformen auf und nach 11 Uhr begann im „Adler" das Königsfrühstück. Kommandant Kuhr eröffnete es mit herzlichen Begrüßungs- wvrten, die zunächst dem Schützenkönig Berthold galten, dem er auch dankte für die Aufopferung, mit der er die Schühen- gesellschaft geführt, und für die Liebe, mit der er ihr im nun mehr zu Ende gehenden Schützenjahr als ihr König voran schritt. Er wünschte ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute unk» gab der Hoffnung Ausdruck, daß er die Echützcngesellschaft noch lange führen möge. Worte des Will kommens entbot Kommandant Kuhr weiter dem Kreisschützen- führer Seydel-Dresden, Bürgermeister Höhne, Ortsgruppen leiter Voigt, Amtsgerichtsrat Zinßer, Bahnhofsvorstand Be ver, Bürgermeister a. D. Dr. Kronfeld, dem Vorstand der Wilsdruffer Landsmannschaft in Dresden, Baumeister Lind ner, und all den übrigen Erschienenen. Er schloß mit einem Hoch auf die Heimatstadt Wilsdruff. Im weiteren Verlaufe des Mahles, das von den Weisen der Stadtkapelle unter Leitung von Kapellmeister Lippold gewürzt wurde, er griff Bürgermeister Höhne das Wort. Er freute sich der Initiative, mit der die Schützengesellschaft für die Abhaltung des Schützenfestes eingetreten fei und der Begeisterung, mit der sie die Veranstaltungen für die gesamte Bevölkerung be reitzustellen gewillt war. Daß der Wettergott mit zwei nässen Augen auf das Marktfest herabsah, war wohl Pech, dürfte aber nicht entmutigen, auf diesem Wege weiterzuschreiten, der auch das Wirtschaftsleben befruchte. Namens der Stadt dankte er dafür, wie er wünschte, daß die weiteren Veranstaltungen von bestem Wetter begleitet sein möchten. Kreisschützenführer Seydel dankte für die Einladung, der er gern Folge ge leistet habe, obwohl er bereits im vergangenen Jahre zum Schützenfest in Wilsdruff war. Das Schützenwesen befindet sich, führte der Kreisschützenführer weiter aus, in einer Ueber- ' ' — Lasset iw Winde die Fahnen wehen! Aus dem Sommerlager unserer Pimpfe. Der erste Morgen im Zeltlager ist angebrochen. Alles ist mustergültig in Ordnung. Die Zelte, der Lagerplatz und die vielen anderen großen „Klcingkeiten". Der Aufmarsch zur Morgenfeier kann beginnen. Da rücken auch schon-850 braun gebrannte Pimpfe an. In wenigen Augenblicken ist ein offenes Viereck hergestellt. Der Fanfarenzug marschiert auf die offene Seite Dann ist der Aufmarsch beendet, und der Lagerführer meldet Oberbannführer Jentzsch von der Gebietsführung Sach sen. Dumpfer Trommelwirbel setzt ein, Helle Fanfaren mi schen sich mit ihm und ein leises Echo trägt die Klänge zu uns zurück. "Lasset im Winde die Fahnen wehen!" klingt es dann aus den Kehlen und Herzen von 850 jungen Kameraden. Das Lied schallt über den Lagerplatz, hinauf den Berg und hinein- ter ins Tal. Dann spricht Oberbannführer Jentzsch zu uns. Er sagt uns, daß die Erziehung zur Gemeinschaft und das Kennenlernen und Lieben der deutschen Heimat Ziel und Zweck des Lagers sei. „Wenn ihr in diesem Lager selbstlos und stark seid, wird auch Deutschland einst stark und mächtig sein. Oe größer ihr seid, desto größer wird Deutschland sein!" Die Worte sind verklungen. Wir schweigen. Befehle klingen auf. „Heißt Flagge!" Die HI.-Fahne steigt langsam an dem hohen, Hellen Mast empor. Sie steigt über die grüne Waldkulisse hinauf in den blauen Himmel. Das Sommerlager 1938 ist eröffnet in einem herrlichen Stück deutscher Landschaft, das wir erkennen, erwandern und lieben wollen, denn: Nur wer seine Heimat kennt und liebt, kann sie verteidigen. Verlängerung der Beschälzeit. Für die durch Sparmaß nahmen infolge der Maul- und Klauenseuche nicht belegten Stuten wird die Möglichkeit zur Bedeckung verlängert. Die staatlichen Hengste der Beschälstelle Kessels dorf bleiben in diesem Jahre noch bis 15. August, Großenhain bis 10. Aug., Mohlis bis 10. August aufgestellt. Der Stand der Maul- und Klauenseuche in Sachsen. Im mer noch ist die Seuche im Gau Sachsen in weiterer Aus breitung. Es kamen in der laufenden Woche in den einzelnen Amtshauptmannschaften an neu verseuchten Orten hinzu und an erloschenen Seuchenorten waren zu melden: Amtshaupt- mannschaft Bautzen: neu 18 Orte; Ah. Borna: neu 9 Orte; Chemnitz: neu 3 Orte; AK. Dippoldiswalde: neu 4, er- loscken 2 Orte; Ah. Döbeln: neu 16 Orte; Ah. Dresden: neu S ^rte, erloschen 3, Dresden-Stadt: neu 2 Orte; Ah. Flöha: 7 Ah. Freiberg: neu 4 Orte; Ah Glauchau: neu 3 Orte; Ah. Grimma: neu 6 Orte; Ah. Großen- Hain, neu 1 Ort; Ah. Kamenz: neu 9, erloschen 2 Orte; Ah. I gangszeit, die so manches Opfer von uns fordert. Aber die Schützen werden mit mir der Ansicht sein, daß ohne diese Opfer ein weiteres Wachsen und Blühen nicht möglich ist, daß wir ohne sie die Jugend nicht zu uns heranbringen. Haupt sache ist, daß wir sportlich auf der Höhe find und den Schieß sport betreiben, wie er uns vorgeschrieben ist. Mit der Aus tragung der Vereinsmeisterschaft ist auch die hiesige Schützen gesellschaft einen Schritt weiter vorwärts geschritten. Der Wehrhaftmachung dient auch die Erwerbung des SA.-Sport- abzeichens, das jeder jüngere Schütze tragen muß. Nur ein wehrhaftes Volk wird in der Welt bestehen. Wir danken unse rem Führer, wir lieben ihn, wir vertrauen ihm grenzenlos und versprechen immer wieder, daß wir ihm bis zum Ende die Treue halten. Diese Gefühle und das Gelöbnis ewiger Treue fassen wir zusammen in dem Rufe: unser geliebter Führer Sieg Heil! Spontan erfolgte der Gruß an den Füh rer und der gemeinsame Gesang der nationalen Lieder. Im Namen aller Gästa dankte Ortsgruppenleiter Voigt für Einladung und Begrüßung. Er anerkannte das Bestreben der Schützengesellschoft, durch Erweiterung der Schützenfeste die gesamte Bevölkerung mehr wie bisher an frohem Tun leil- nehmen zu lassen, das zugleich auch dem wirischastlichen Leben zugute komme. Die Partei begrüße dieses Streben und werde es nach Möglichkeit fördern. Vorstand Berthold dankte für alle guten Wünsche und anerkennende Worte und gab seine feste Absicht kund, nachdem auch die Partei und ihre Gliede rungen sich beteiligen, das Fest der Schützen weiter und wei ter zum Fest der gesamten Bevölkerung auszubauen. Nachdem noch Kamerad Emil Ruppert Grüße der Tharandter Schützen übermittelt und Kamerad Schlich enmaier einen kurzen geschichtlichen Rückblick mit einem Hoch aus Schützen gesellschaft und Volksgemeinschaft geschlossen hatte, neigte sich das Frühstück seinem Ende zu. Die Schützen mußten um 1Z Uhr zum Stellen in die „Quelle". Nach 14 Uhr wurden der König mit seinen Gästen und die Fahnen vom „Adler" abgeholt und dann erfolgte der Auszug der Schützen durch die Straßen der Stadt nach dem Schützenplatze. Es war das alte, vertraute Bild unserer Schützenumzüge, ver größert durch die Fahnengruppen der befreundeten Vereine und die Feuerwehr, und diesmal besonders ausgestaltet von der Landsknechtsgruppe in historischen Uniformen und dem Ritter Wieland und seinen Damen zu Pferde sowie seinem Troß. In den festlich mit Fahnen und Girlanden geschmückten Straßen wurde der Zug freudig von den von nah und fern herbeigeeilten Zuschauern berüßt. Beim Eintreffen auf dem Schützenplatze war hier schon Hochbetrieb, der bis in die spä ten Abendstunden fortdauerte. Auf den nebenliegenden Schieß- ständen donnerten dann die Büchsen auf die Ehrenscheiben. Das war das echte Vogelschießen: die Sonne brannte vom Himmel, die Kehle war durstig, und über allem lag der Rauch der Rostbratwürste und das Musizieren der Karusselorgeln. Da blieben keine Wünsche offen, da war Schützenfest Volksfest! Der Montag vormittag war mehr den Schützen Vorbe halten. Nach dem Einholen der Fahnen hielten sie im „Löwen" den üblichen Rapport, in dem mit schweren Strafen geahndet wurde, was.sim letzten Jahre von den Einzelnen verbrochen worden war. Da gabs viel Spaß dabei. Am Nachmittag wurde wieder nach dem Schützenplatze gezogen, wo nach 15 Uhr das Schießen nach der Königsscheibe begann. Noch dröhnen die Böller und die Frage nach dem neuen Schützenkönig kann noch nicht beantwortet werden. Doch um 19.30 Uhr soll er im Schützenhaussaale proklamiert wer den und dann hält er in üblicher Weise wieder seinen Einzug. Darüber in der nächsten Nummer. Leipzig: neu 13, erloschen 2 Orte; Ah. Löbau: neu 7 Orte; Ah. Meißen: kein Ort neu hinzugekommen, aber auch kein Ort als Seuchenort erloschen; Ah. Oschatz: neu 13 Orte, Ah. Pir na: neu 12, erloschen 6 Orte; Ah. Plauen: neu 3 Orte; Ah. Rochlitz: neu 3 Orte; Ah. Stollberg: neu 2 Orte; Ah. Zwickau: neu 1 Ort. Am 1. August Betriebsappelle. Am 1. August finden in allen deutschen Betrieben, die sich am Leistungskampf beteili gen, Betriebsappelle zur Eröffnung des zweiten Leistungs kampfes der deutschen Betriebe statt. Wie das Amt für soziale Selbstverantwortung der DAF. mitteilt, wird aus den ein zelnen Gauen eine außerordenlich starke Beteiligung der Be triebe am zweiten Leistungskampf gemeldet. Bis zum 1. August ist noch allen Betriebsführern Gelegenheit zur Anmeldung ihrer Betriebe bei den Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront gegeben. Keine starre Altersgrenze in den Betrieben! Angesichts des Mangels an Arbeitskräften ist eine Stellungnähme des So zialamtes der DAF. von Interesse, die darauf hinweist, daß eine gewisse Avbeitsreserve auch noch in den Altersklassen über 65 Jahren liege. Viele Menschen über 65 Jahre seien noch außerordentlich rüstig und hätten vor allem selbst den Wunsch, trotz Erreichung der Altersgrenze weiterarbeiten zu dürfen. Es sei hierzu auch noch grundsätzlich festzustellen, daß selbstver ständlich keine gesetzliche Verpflichtung bestehe, Arbeiter oder Angestellte nach Erreichung der Altersgrenze von 65 Fahren zu entlassen. Bei der heutigen Arbeitseinsatzlage müsse, so sagt die Stellungahme des Sozialamtes, sogar von den Be- trieLsführern erwartet werden, daß sie dem Wunsch der be treffenden Gefolgschaftsmitglieder über 65 Fahre, im Betrieb zu bleiben, nach Möglichkeit entsprechen, selbst wenn die Lei stungen des im Betrieb alt gewordenen Arbeitskameraden nicht mehr ganz dem gezahlten Lohn entsprechen. Blankenstein. Blitzschlag. Am Sonnabend nachmit tag traf ein Blitz das Wohnhaus des Erbhofbauern Lantzsch. Der Blitz wurde vom Blitzableiter aufgefangen. Tanneberg. Blitzschlag. Bei dem am Sonnabend niedergegangenen Gewitter schlug ein Blitz in die Antenne des Hausbesitzers Johne in Neutanneberg. Der Blitz zündete nicht, hat aber die Antenne zerschmort und auch im Wohn zimmer Schaden angerichtet. Zum Glück war im Wohnzimmer niemand anwesend. * Wstterdsrscht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 19. Juli: Westliche Winde. Zeitweise zunehmende Be wölkung mit aufkommender Gewitterneigung. Mäßig warm. Die Vorgänge an der tschecho-slowakischen Grenze Tatsachen widerlegen die Prager Ausflüchte. Berlin, 18. Juli. Ueber die Vorgänge im tschecho. slowalischen Grenzgebiet werden nunmehr noch interessante Einzelheiten bekannt. So meldet der in das Riesengebirgsge- biet entsandte Sonderberichterstatter des Zwölfuhrblattes fol gendes: Hirschberg im Riescngebirge, 17. 7. Seit Donners tag voriger Woche beobachtet man an der 1050 Meter hoch gelegenen schlesischen Grenzbaude bei Schmiedeberg, daß jeden Tag vier tschechische Offziere, Soldaten und Zivilisten mit Vermessungsgcräten wichtige Vermessungen am Waldrand von Ober-Kleinaupa im Sich'seld der schlesischen Grenzbaude ge legen vornehmen. An den vermessenen Stellen rammten dann auf Befehl der tschechischen Osfiziere die Soldaten weiße Pfähle mit rot angestrichenem Kopf ein. Wie schon an vielen anderen Stellen, so werden auch hier nach diesen Vorberei tungen in den nächsten Tagen Tanksallen gebaut werden. Am Waldrand von Kolbendorf in Richtung auf die schlesischen Grenzbauden sind Maschinengewehrnester hergerichlet worden, die jodoch nur nachts besetz! sind, während sich am Tage die Schützen in den Wald zurückziehen. Auf dem das Tal an der Grenze bei Nachod beherrschen den Berg ist — wie man ohne Glas von der deutschen Seite aus beobachten kann — ein zahlreiches Armierungspersvnal bis in die späten Abendstunden emsig damit beschäftigt, tiefe Erdstollen auszuheben, Betonklötze zu versetzen und umfang reiche Befestigungsarbeiten durchzuführen; cs ist offensichtlich, daß an dieser Stelle größere Festungswerke angelegt werden sollen. Waldenburg, 17. 7. Im Grenzgebiet von Ober- wüstegiersdorf wimmelt es seit Freitag von tschechischen Gen darmeriebeamten und Grenzjägern. In den Grenzbefestigun gen sind neue Truppenteile eingetroffen, die zum Teil die bis- her dort Dienst tuenden Truppenteile abgelöst haben, zahlen mäßig aber stärker sind als die bisher dort Dienst tuenden Truppenteile, so daß an verschiedenen Stellen im Walde Zelt lager aufgeschlagen wurden. Aüch in Politz und in Trautenau sind in der Nacht zum Sonnabend größere Truppenverbände angekommen und auf den Bahnhöfen ausgeladen worden, Was von zahlreichen Rei senden aus Trautenau übereinstimmend berichtet wird. Wie sich bei genauer Kontrolle herausstellt, sind bei einer Reihe von Straßen auch am Sonntag die Grenzsperren noch vor handen, und zwar stets über eine Straßenhälfte, während die andere Straßenhälfte frei ist. In der Gegend von Wek- kcrsdorf und Göhlenau sieht man an den Straßen in kurzen Abständen Doppelposten, die erst seit Sonnabend dort stehen. Von Grenzbeamten ist beobachtet worden, daß in der Nacht zum Sonntag durch Wcckersdorf eine große Zahl von ge schloffenen Militärlastkraftwagen fuhr, die mit Truppen bela den waren. Bei Merkelsdorf stehen seit Sonnabend früh an der Grenze sechs völlbeladende Wagen mit Steinen für die Wegsperre. An der Straße ^nach Braunau kann man mit bloßen Auge Schützenlöcher, die mit leichten Maschincngewehr- ttupps besetzt sind, und Artilleriebeobachtungspunkte erkennen, an denen ein lebhaftes Kommen und Gehen herrscht. Görlitz, 17. 7. Im Reichensteiner Gebirge, und zwar im Grenzgebiet von der Gucke nach Beichenstein, sind in den letzten Tagen auf allen kleinen Feldwegen Betonklötze ange bracht und andere Wege durch senkrecht in den Boden ge rammte Eisenpfähle gesperrt worden. In der Rumburger Ge gend bei Ebersbach in Sachsen sind die Maschinengewehrnester und Unterstände nicht beseitigt, sondern in den letzten Tagen in aller Eile ausgebaut worden. Auch in der Gegend von Neugersdorf in Sachsen bestehen alle Militärpcsten noch wei ter. Die Posten der Gendarmerie und der Finanzrvache sind seit einigen Tagen etwa auf die dreifache Stärke gebracht worden. Die Verstärkung der Finanzwache wurde in erster Line aus militärischen Beständen vorgenommen. Hinter Rum burg ist die nach der Schöberburg benannte Schöberlmie sehr stark befestigt worden; sie wird weiterhin stark mit Militär besetzt. Sprengung der Sagunter Eisenhütten. Salamanca, 18. Juli. > Wie der nationale Heeresbe richt mitteilt, wurden an der Castellon-Front die Orte Zucaina und Ludiente sowie wichtige Stellungen nördlich und südlich hiervon besetzt. Von der Teruel-Frvnt meldet der Bericht die bereits bekanntgewordenen wesentlichen Erfolge. Weiter wird berichtet, ein gefangener bolschewistischer Oberbonze habe ausgesagt, die rote Leitung sei von der Un aufhaltsamkeil des nationalen Vormarsches überzeugt und des halb entschlossen, die großen Eisenhütten in Sagunt vor dem Rückzug in die Luft zu sprengen. Diese Absicht, wichtige Ar beitsquellen für Tausende von spanischen Arbeitern brutal z» zerstören, wird der Weltöffentlichkeit und vor allem der Ar beiterschaft bekannt gegeben. ZwischenZählung für Schweine und Weidefeiivieh Gemäß Erlaß des Reichsministers sür Ernährung und Landwirtschaft wird am 3. September 1938 eine Zwischen zählung der Schweine und des Wcidefettviehs vom statistischen Reichsamt bzw. von den statistischen Landesänttern durch- geführt. Steuererleichterungen bei der Sau-zinssteuer Die Richtlinien sür Billigkeitsmaßnahmcn auf dem Gebiel der Hauszinssteucr vom 25. Juni 193S sind den für di» Grundsteuer getroffenen Billigkeitsrichtlinicn möglichst angeglichen worden. Im großen und ganzen wurden die bis herigen Steuererleichterungen bei der Hauszinssteuer nicht ge ändert. Bei Ermittlung der Enragsminderung sind jedoch vom t. April 1938 an die Ertragsverhältnisse des ganze» Steuergegenstandes, und nicht wie bisher nur di» Verhältnisse der im Ertrag geminderten Mielgegenstände zu berücksichtigen. Tie Grundeigentümer die bei den Kalastcr- ämlern Steuererleichterung wegen Ertragsmindernng für 193S beantragt haben, müssen ihre Anträge aus dem Vordruck „Nach weisung der sür das Grundstück vereinbarten Mieten" in dop pelter Ausfertigung einsenden. Wenn der Ertrag des Grund stückes um nicht niehr als 10 v H im einzelnen Monat gr- minderi ist, wird Steuererleichterung nicht mehr gewährt. Für Grundstücke, die Juden gehören, wird kein Hauszinssteuererlab mehr bewilligt.