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Irgendwo im Gebüsch sang müde und verträumt ein Vöglein sein Abendlied. Und es war doch die Ouvertüre zu einer wunderschönen Zeit für Daniela von Berlowk Die Zeit ihrer jungen Liebe! Ernst Hoffmann brachte Daniela vis in die Nähe ihrer Wohnung. Noch einmal küßte er sie innig. Dann trennten sie ich. „Wann darf ich dich Wiedersehen?" fragte er bittend. „Nächste Woche. Am Dienstag! Eher kann ich nicht. Meine Schwester feiert Hochzeit — — und dann mutz ich wohl hinterher Mütterchen auch noch viel Helsen. Aber am Dienstag komme ich!" „Komme bestimmt, Daniela, und denke immer daran, daß du einem Menschen den Glauben an Krauenliebe wiedergebcn sollst!" Das Mädchen hörte diese Worte noch, als es längst schon in dem kleinen Vorgarten stand und Hoffmann nrcht mehr zu sehen war. Da wutzte Daniela nun, daß der Mann, den sie liebte, eine schwere Enttäuschung hinter sich hatte. Sie faltete die Hände und flüsterte: „Ich will ihn doch immer, immer lieb Haven!" Dann dachte sie über alles nach. Und nun schien ihr wieder alles nur wie ein schöner Traum. Konnte es denn wahr sein? Und nnr ihretwegen war er hierge blieben? Weil er sie Wiedersehen wollte, weil er sie lieb hatte? Tief atmete Daniela ans. Das Glück war gekommen! So groß und überwältigend, daß sie es nicht fassen konnte. Nun aber mutzte sie doch zu den andern gehen. Und ganz langsam stieg sie die Treppen hinauf. Droben waren sie schon alle beisammen. Die Mutter sagte erleichtert: „Aber Kind, wo bleibst du nur solange? Edcllinde und Hans sind schon seit einer halben Stunde zurück. Es ist schon ganz dunkel geworden. Du sollst doch nicht allem herumlaufen. Was hattest du denn noch zu be sorgen?" „Gar nichts, Mütterchen. Das Brautpaar wollte sicher ein bißchen ohne mich nach Hause gehen. Und da habe ich mich am Birkenwald auf eine Bank gesetzt. Der Kommerabend ist so still und schön," zKvrti. ivlgt.f venesca-ekcui'rxcttuir ouke» (19. Fortsetzung.) „Nein. Ich wollte doch gern hierbleiben. Und nun hat Mir mein Onkel eine Stellung verschafft. Drüben in Unterborf, in der Eisengießerei. Beickwiden natürlich, aber immerhin eine Stellung. Jetzt muß man froh sein, überhaupt Unterzukommen. Daniela nickte eifrig. „Ja, gewiß! Mein Schwager hat auch einen neuen Posten, Allerdings Erschrocken brach sie ab. Wollte sie gar mit dem Posten protzen, den der Schwager erhalten hatte? „Mein Schwager freute sich auch, hiervleiben zu können. Erst war nämlich eine Versetzung geplant. Aber ich gehe von hier fort. Nach Berlin, zu Tante Jnlie. Ich will mir eine Stellung suchen." „Ein tapferes, kleines Mädel sind Sie. AVer haben Sic auch bedacht, was für Gefahren in der Großstadt drohen?" „Oh, Tante Julie ist " „Ein bißchen ein Drachen?" vollendete er freundlich. Da lachte Dani hellauf. „Ja, so ungefähr, aber sie ist trotzdem eine liebe alte - Dame." „Wenn sie nicht existierte, blieben Sie wahrscheinlich hier?" „Ja! Mütterchen ließe mich sonst nicht nach Berlin," gab Daniela zu. „Sehen Sie! Und darum ist Tante Julie eben nicht lieb. Aber wollen wir uns nicht setzen? Das heißt, darf ich mich ein bißchen zn Ihnen setzen?" Sie wurde rot und blickte ihn ratlos an. Boll Ent zücken betrachtete er ihr reizendes Jnngmädchengesicht. »Bitte» Es klang ziemlich kleinlaut. Daniela wollte ihn nicht kränken, aber sie fürchtete doch auch die bösen Zungen, wenn man sie abermals hier mit dem Manne zusammen sah. Ihr Herz klopfte unruhig und laut. Hoffmann setzte sich neben sie. Seine ganze Haltung paßte so wenig zu der eines einfachen Büroangestellten. Dani, die Offizierstochter, stellte sogar bei sich fest, daß er Offizier gewesen sein müsse. Zum mindesten aber doch Soldat! Und er plauderte mit ihr. Dani aber hörte nur auf die warme schöne Männerstimme, die so tief nnd wohl lautend klang. Dabei dachte das Mädchen: Man meint eher, daß er bloß befehlen kann. Aber nicht, daß er nur Befehle entgegennimmt. „Und nun wüßte ich doch auch gern, wie Sie heißen, gnädiges Fräulein." Ganz bittend klang das. Daniela blickte ihn an und erzitterte bis ins Herz hinein unter seinem anfleuchten- den Blick. „Ich -ich heiße Daniela von Berkow." Er nahm ihre Hand, küßte sie leise und zart. „Ich danke Ihnen! Daniela, welch schöner Name! Und er patzt so gut zu Ihnen." Sie blickte an ihm vorüber und wäre am liebsten wieder weit fortgelaufen. «Darf ich Sie Wiedersehen?" Daniela war anfgestanden. „Ich mutz heim. Ganz dunkel ist es nun schon ge worden. Mein Gott, Mama wartet doch!" Er wiederholte seine Frage noch einmal und bengte sich dabet ganz zn ihr herab. Das Mädchen stand regungslos. Die verträumte Stille des Abends umwob sie. Alles war vergessen. Nur die Nähe deö hochgewachse nen Mannes fühlte die junge Daniela. Nun legten sich die Arme des hochgewachsenen Mannes nm ihre schmale Gestalt, „Ich liebe Sie, kleine Daniela. Und es macht mich so froh, daß ich hierbleiben kann, Freilich — — ich bin nichts. Ihre Verwandten werden mich abweisen, wenn ich die Kühnheit haben würde, um Sie zu werben." „Oh — --- Mütterchen ist gut! Sie " Da fühlte sie die Lippen des Mannes auf den ihren. „Das war ja zugleich ein Geständnis, datz auch du mich liebst, kleine schöne Daniela," sichtigen. MWjrWn is MOt «Ser plimisZEntrrmk, lr« Hopft nickt, -ntkÄt ^inTesldertsnrl- t«Uo öknliek wie ckis UuttsrmUck. Am Sonntagmorgen hatte der Umzug der Eisenbahner aus allen deutschen Gauen durch di? Straßen Nürnbergs stattgefunden. Am Vormittag wurde ferner eine Gedenkfeier für alle iw Weltkrieg ge fallenen Eisenbahner am Ehrenmal des Nürnberger Ver kehrsmuseums veranstaltet, bei der Dr. Dorpmüller die Gedenkansprache hielt, Der Thüringische Aolksbtldungs- und Innenminister Fritz Wächtler wurde am 7. Januar 1891 in dem ost thüringischen Städtchen Triebes als drittes Kind von neun Geschwistern geboren. Am 19. April 1911 wurde er Lehrer in Vippachedelhausen im Landkreis Weimar. 1913 trat er als Einjahrig-Freiwilliger in die Maschinen gewehrkompanie Infanterie-Regiment 94 in Weimar ein. Mit diesem Regiment zog er in den Krieg. Er kämpfte im Westen, in Ostpreußen und in Galizien und wurde zweimal verwundet. Nach dem Kriegsende wurde er wieder Lehrer in Vippachedelhausen. Im April 1926 gründete er dort die erste Ortsgruppe der NSDAP., später wurde er Bezirksleiter und gehörte von 1929 ab zu den sechs nationalsozialistischen Abgeordneten, die in den Thüringischen Landtag cinzogen. Im August 1932 wurde er Volkshildnngsminister, und im Jahre 1983 wurde ihm noch das Jnnenministerinm übertragen. Dem NDLB, gehört er seit seiner Gründung an. Mümmsch des Führers mGrasv.d.GM Der Führer und Reichskanzler hat dem Neichsver- bgndsführer des Reichsverbandes deutscher Offiziere, Generalmajor Graf Rüdiger von der Ein Tieflastwagen, der allein 140 Tonnen Gewicht trägt. Zum Schluß ein Gonderzug von Kraft durch Freude mit 4Ntt Volksgenossen in der Tracht der deutschen Stämme. Dann folgten in der Parade der Fahrzeuge die Autobusse, die Schwerin st - wagen, die Güterwagen durch die Straßen fahren, und Transportwagen der Reichsbahn, mit denen Güter von rlnem Umfang transportiert werden können, der lusher wegen der bestimmten Maße der Reichsbahn nirgends gestattet werden konnte. Die ausländischen Ehrengäste sahen mit Stannen, zu welch technischen Leistungen sich die Deutsch? Reichsbahn gerade in den letzten drei Jahren emporge- schwuugen hat. Sie waren am Nachmittag noch Zeugen des neuen Lebens im nationalsozialistischen Deutschland, Im Lichterglanz der Kerzen fand auf dem Christ- kindelmärkt in Nürnberg die Bescherung von 3l)O Waisenkindern der Reichsbahn statt. Am Abend war Festvorstelluug in der Oper mit dem dritten Akt der „Meistersinger". In der Nacht fuhren die ausländischen Gäste mit den modernsten deutschen Schlafwagen nach Heidelberg, um von dort aus die Reichsautobahn zu be Gsltz, zum 70. Geburtstag tn einem perzonncyen Schreiben seine herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. Graf von der Goltz, ein Soldat und Patriot vom Scheitel bis zur Sohle, trat besonders dadurch hervor, daß er mit der Ostsee-Division den Freibeitskamps Finnlands gegen die Bolschewisten unterstützte. Er führte seine Truppen zu glänzenden Wasfematen und zum vollen Erfolg. 1919 hielt Graf von der Goltz im Baltikum das rote Chaos auf, seine Leistungen retteten Deutschland vor dem Ein bruch des Bolschewismus. Gauleiter MMer AachfolM Schrams. Der Führer hat den bisherigen stellvertretenden Gauleiter und Staatsminister Fritz Wächtler, Weimar, zum Gauleiter des Gaues Bayerische Ostmark der NSDAP, und zum' .kommissari schen Leiter des N S. - L e h r e r b u n d e s Md Haupt amtsfeiter bei der Reichsleitung der NSDAP. - ernannt. Zum Abschluß der Feierlichkeiten aus Anlaß des HS. Gründuugstagos der Ortsgruppe Landshut der NS DAP war der Führer am Sonntagabend nach Landshut tzekommeu. 1 Kurz vor 19 Uhr traf der Führer mit seiner Beglei tung, darunter Reichsführer der ST, Himmler, dieNeichs- feiter Dr. Ley und Dr. Dietrich, Obergruppenführer Brückner und Brigadeführer Schaub, in Landshut ein. Der neuernannte Gauleiter der bayerischen Ostmark, Dr. Wächtler, der Regierungspräsident von Oberpfalz nnd Niederbayern, Frhr. von Holzschnber, SA- und SS-Führer sind der Kommandeur der 10. Division, General Wäger, gaben dem Führer das Geleit aus dem Bahnhofsgebäude, Nach dem Abschreiten der Ehrcnfronten fuhr der Führer zum Rathaus, begleitet von den Hcilrufen der Menge, die zu zehn und noch mehr Gliedern hinter den Msperrmann- fchaften die Straße säumte. Vor dem Rathaus, das in Hellem Scheinwerfer taghell erstrahlte, nahm der Führer den nächtlichen Vorbeimarsch der Gliederungen ab. Im «großen Saal des Rathauses überreichte hierauf der Ober sbürgermeister der Stadt, Pg. Vielwetb, Träger des Blut ordens, dem Führer die künstlerisch ausgestattete Ehren- Hürgerurkunde, die der Führer mit Worten herzlichen Dankes entgegennahm. ! Nach kurzem Aufenthalt im Rathaus setzte der Führer Heine Fahrt zur Jägerhalle fort. Wieder gliche» die .Straßen einem einzigen wogenden, brodelnden MenscheM Meer, das den Führer mit begeisterten Heilrusen begrüßtes ' In der Jägerhalle, in der der Führer vor vielen Jahre» zum erste» Mal zur Bevölkerung der Stadt Lands-' Hut gesprochen hatte, sprach der Führer zu seinen alten Kämpfer». Es erstattd vor den Auge» der Zuhörer wieder ein Bild von dem Erleben der ersten Jahre der Partei und den Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, Mit von überlegenem Spott getragenen Ausführungen wendet sich der Führer, wiederholt unterbrochen von brausender Heiterkeit, an diese „geistigen Zweifler", an diese „zwei-' felnden Thomasse", die da glauben, daß die Bewegung vielleicht einmal in ihrer großen Aufgabe wankend wer den könnte und rief ihnen zu: „Wer mit fünf oder sechs Mann ausgegangen ist, den Sieg zn erobern, der hat auch die Zuversicht, den Sieg zu halte». (Stürm,Zustimmung.) Nur einen einzigen Leitgedanken verfolge die Be wegung: Nnr daA zu tu», was dem deutschen Volk nütze. (Erneuter anhaltender Beifall.) Tann spricht der Führer' von der größten Ausgabe, die der Bewegung gestellt ist:' die Erziehung des deutschen Menschen. Man kann nicht« sage», wir sinh Kin Volk von Brüdern, wenn man nicht vorher in dieser Brüderlichkeit ausgewachsen ist, sich in diese Brüderlichkeit hineingelcbt und wenn ma» vorher, dieser Brüderlichkeit gedient hat. Das sei die Aufgabe der Partei, daß sie über alles, was sonst im Leben den Men-? sehen trennt, etwas Einigendes setzt, daß sie die große! gemeinschaftliche Plattform aögibt, auf die letzten Endes' alle treten können und treten müssen. Immer wieder wurden die Ausführungen des Führers unterbrochen, als er vorgussagt, daß Tculschiand einmal ein durch und dnrch gesundes, kerngesundes männliches Geschlecht besitzen Wird, das nicht bloß körperlich sondern auch geistig gesund sein wird. Das sei das Wundervolle, daß diese Bewegung u»d diese Idee niemals mit ihrer Arbeit zu Ende sei, sondern daß diese Erziehungsarbeit immer nnd immer wieder sortgeht, Es wird niemals der Augenblick kommen, daß man sagen kann: das Werk ist fertig. Nein, mit einer Generation kann man forügwerdcn, aöer die neue Generation tritt bereits an. Die Bewcgmw gibt damit dem ganzen Lebenskampf ein ewig neues, sich stets erneuerndes Ziel. (Stürmischer nicht endenwollendcr Beifall.) KdF.-Fahm sammeln für die „Deutsche Gesellschaft zm Rettung Schiffbrüchiger" Auf den Urlanbsdampfern der NS.-Gemeinschqft „Kraft durch Freude" sind in diesem Jahr? zum ersten Male von der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schifsbrüchiger" kleine Sammelschiff chen ausgestellt worden. Nunmehr liegen die Ergebnisse von 1935 vor, und zwar weisen sie den Betrag von 5362,86 Mark auf. An der Spitze der KdF.-Dampfer steht „DerDeut - fche" mit 1705,25 Marsi dann folgt die „Monte Olivia" mit l607,43 Marl, In geringen Abständen reihen sich die übrigen Schiffe an. Für die Rettuugsgesellschaft Schiffbrüchiger, deren! Schirmherr der Führer ist, bedeutet diese Gabe eine schön? Unterstützung ihrer segensreichen Tätigkeit. Gewöhnlich wurde während der Fahrt einmal aus diese Einrichtung hingewiesen und deren Leistungen mit kurzen sachlichen Worten Erwähnung getan. Dies genügte, um den KdF,- Urlauber zu de» freiwilligen Spenden zu bewegen. jMtzi EkN h eT^tZsch n elkz u gilo k o m oti pVn vor über, ein Zeichen der Kraft deutscher Eisenbahntechnit, Dann kam das Gegenstück, die nachgebaute kleine Loko motive der Ludwigseisenbahn von 1835 mit fünf offenen und gedeckten Wagen, die wie alte Post kutschen aussehen. Winkende Menschen in Biedermeier- tracht lagen in den Fenstern der Wagen, Es folgte eine spätere alte Lokomotive von 1854 aus der Pfalz mit Bismarcks Salonwagen, den man heute einen alten Vierter-Klasse-Wagen von Anno dazumal nennen würde. Dan» kamen die moderne» Gigante» des Ver kehrs, ein Ungeheuer, ganz in Eisen gepackt, völlig in Stromlinien verkleidet, eine Lokomotive mit 3500 ?K, die de» Weltrekord der StUNdengeschwiUdigkesi von 197 Kilometer hält. Und nach ihr ein Wunder, die schwerste und stärkste elektrische Lokomotive der Reichsbahn sogar mit 6000 ?8. Dazu ganz neue, oder erst seit zwei oder drei Jahren in Betrieb befindliche Züge für besondere Zwecke. Ein ganzer S t r o m l i n i e n z u g mit 175 Kilometer Höchstgeschwindigkeit in völlig neuer Ausstattung, der demnächst den Schnellverkehr zwischen Berlin und München aufnehmen Wird. Schnelltrieb wagen mit 160 Kilometer Höchstgeschwindigkeit, der Fliegen deHamburger und seine Neukonstruk tion. ejn dreiteiliger Schnelltrisbwqge», her auch dritte Klass? fuhrt und gleichfalls 160 Kilometer Geschwindig keit erreicht. D-Züge in alter Form, aber mit neuen Kon struktionen, Dampflokomotiven, elektrische Lokomotiven, Dieselmotorwagen, Fahrzeuge für kurze Strecken, Dann wieder technische Wunder des Güterverkehrs. uck