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Spitze der Kommandant Kapitän z. S. M a rs ch all, durch die Straßen der Stadt zum Langen Markt. Ganz Danzig jubelte der Marine zu. Die Begeisterung kannte keine Grenzen Auf dem Lr--oen Markt waren Einheiten derParteialsEH'renformationen angetreten. Gauleiter Forster hieß die Abordnung des „Admiral Scheer" herzlich willkommen und schloß seine von glühender Vaterlandsliebe beseelten Ausführungen mit einem Treuebekenntnis zum Führer. Kapitän z. S. Marschall dankte in herzlichen Worten und betonte, daß die Ausnahme, die die Besatzung in Danzig gefunden, alle Erwartungen noch weit übertroffen habe. Sportliche Wettkämpfe, ein Konzert der Schiffskapelle und ein Marineball beschlossen den Tag. „Admiral Scheer" verläßt mit Beginn der Woche Danzig. Wie bei der Ankunft sind auch bei der Abfahrt Danzigs Schulen und ein großer Teil der Bevölkerung zugegen. Der Abschluß der Bergungsarbeiien in Berlin. .Daluege meldete dem Führer die Bergung des letzten Toten. — Goebbels dankte den Helfern. Der Befehlshaber der deutschen Polizei, Generalleut nant Daluege, meldete dem Führer telegraphisch die Bergung ds letzten Toten auf der Unglücksstelle der Nord- Süd-S-Bahn in der Neichshauptstadt und den Abschluß der Rettungsarbeiteu. Rach größten Schwierigkeiten konnte das letzte Opfer des Einsturzunglücks gebor gen werden. Dr. Goebbels und Generalleutnant Daluege wohnten dem ergreifenden feierlichen Akt bei. Die Hände erhoben sich wieder zum Gruß, als die Bahre mit den sterblichen Überresten des Schachtmcisters Dimke aus dem schon vom Grundwasser überfluteten besonderen Seitenschacht hinaufgebracht wurde. Nach der Bergung richtete Dr. Goebbels an die Hilfsmannschaften eine An sprache, in der er u. a. erklärte: Wir können vor unserem Volk bekennen: Was über haupt getan werden konnte, das ist von uns getan worden. Die Bergung der neunzehn Opfer, die wir nun der Erde abgerungen haben und die wir wieder in die Erde bergen mußten oder müssen, ist das lebendige Zeugnis einer Volksgemeinschaft, die weit über die Phrase der Ver sammlungssäle hinweg wirkliche Tat geworden ist, einer Volksgemeinschaft, in der A r b e i t c r u n d Soldaten zusammcngestandcn sind. Dann dankte Dr. Goeb bels allen Helfern für das Werk des Sozialismus, das sie hier in Eintracht und Kameradschaft vollbracht hätten. Wir wissen, so betonte dann der Minister, daß das Leben Opfer kostet, und weil wir alle bereit sind, diese Opfer wenn nötig bis zum Letzten zu bringen, deshalb können wir auch Opfer vorn Leben fordern. In diesem Sinne bin ich der Überzeugung, daß diese Station am Ende doch segensreich in dem großen Werk des deutschen Aufbaues werden wird, und daß die Toten, die wir in den Gräbern bergen, am Ende die leuchtendsten Blutzeugen eines Aufbaues sein werden, den wir unter dem Führer nicht nur begon nen haben, sondern den wir unter dem Führer auch ein mal beendigen werden. Der Befehlshaber der deutschen Polizei, General leutnant Daluege, der die Arbeiten an der Einsturz- stellc leitete, hat nach Bergung des letzten Opfers einen abschließenden Bericht gegeben, in dem er die Schwierigkeiten der Bcrgungsmaßnahmen besonders her vorhob. Das Einsturzunglück am Brandenburger Tor war einer der schwersten T i e fb a u u n f ä l l e der letzten Jahrzehnte. Wie ungeheuer groß die geleistete Arbeit war, geht daraus hervor, daß an der Unglücksstelle 8000 Kubikmeter Erdmassen, 178 600 Kilogramm Eisenkon- struktionen, 360 Kubikmeter Holzkonstruktionen, ferner ein schwerer Greiser im Gewicht von 45 000 Kilogramm und 60 000 Kilogramm lagernden Rundeisens einge brochen waren. Es mußten weiterhin 60 000 Kilo gramm Kabel umgelegt und alle diese ungeheuren Materialmassen nach und nach mühselig weg geräumt Werden. Jeder Schritt, jeder Handgriff der Ber gungsmannschaften war von Gefahr umlauert. Vs« her Smenzeit W Welttag. Ein 50jähriges Jubiläum. Im Jahre 1885 — also vor fünfzig Jahren und zugleich fünfzig Jahre nach der Einführung der Eisenbahnen in Deutschland — wurde der „Welttag" als Grundlage für die Einheitszeit international cingeführt. Der Null-Meridian von Greenwich wurde damit zum Norm-Meridian und die Greenwicher Tageszeit zur maßgebenden für die ganze Welt. Acht Jahre später wurde die Mitteleuropäische Einheits zeit „MEZ." eingeführt. Sie ist der Greenwicher Zeit um eine Stunde voraus und entspricht der mittleren Ortszeit der aus dem 15. Grad östlicher Lauge liegenden Städte Görlitz nnd Stargard i. P. Wenn Wir in Kursbüchern nnd Fahrplänen eine Zug- Verbindung anfsuchen, so halten wir es für selbstverständ lich, daß für alle Abfahrts- und Ankunftszeiten eines Zug laufs innerhalb Deutschlands eine einheitliche Uhrzeit gilt, nnd wir sehen auch nichts Ungewöhnliches darin, daß Bahnhofs- nnd Ortsuhren die gleiche Zeit zeigen; denn sie künden die „MEZ.", die für ganz Deutschland Geltung hat. Und doch ist es erst kaum hundert Jahre her, daß die Uhrzeit der einzelnen Städte und Dörfer je nach ihrer Lage in west-östlicher Richtung oder umgekehrt vonein ander abwich. Man stellte die Ortsuhren und auch die Taschenuhren nach den Sonnenuhren, die wir heute noch hier nnd da sehen. Es gab also keine Einheitszeit für das Reich oder die Länder, sondern eine Sonncnzeit für jeden Ort, und auch diese war infolge der ungenauen Zcitablesung noch ungenau. Erst die Eisenbahnen brachten Wandel. Zugbetrieb und Reiseverkehr zwangen sehr bald zu einer einheitlichen Eisenbahnzeit. Diese aber galt vorerst nicht für das bürgerliche Leben der an den Eisen- bahnstreckcn liegenden Orte. Man nahm die „künstliche" Eisenbahnzeit als unvermeidliches Übel hin, hielt im übrigen aber an der altgewohnten Ortszeit fest, so daß Bahnhofsnhren und Ortsuhren am gleichen Ort zweierlei Zeit zeigten. In England und Deutschland halfen sich die Eisenbahnen damit, daß sie die Bahnhofsnhren mit zwei Minutenzeigern versahen. Diese Doppelnhren ver mehrten jedoch eher die Irrtümer und Mißverständnisse. Ein temperamentvoller Verteidiger dieses Zwcierlci- Zeit-Shstems war der damalige Direktor der Berliner Sternwarte, Professor Wilhelm Förster (1832—1921). Er wollte neben der neuen Einheitszeit für Eisenbahnen, Telegraphie usw. die alten Ortszeiten unbedingt bei behalten wissen und bezeichnete die Ausdehnung der Ein heitszeit auf das bürgerliche Leben als einen Eingriff in die Rechte der Bevölkerung. Der Reisende aber, sagte Förster, könnte die verschiedenen Ortszeiten sehr Wohl in Kanf nehmen, da die auf Eisenbahnen verbrachte Zeit ja nur ein kleiner Bruchteil seiner Lebenszeit sei, und die große Masse reise ja nicht! Schon früh hatten die Eisenbahnen zu einem Hilfs mittel gegriffen, nm die Einheitlichkeit der Uhrzeiten und damit die Sicherheit des Betriebes zu gewährleisten: sie hatten längs der ost-westlich nnd umgekehrt verlaufenden Strecken sogenannte Zeitpfühle errichtet, die, dem Zeit- unterscheid von je einer Minute entsprechend, in Abstän den von je siebzehn Kilometer errichtet waren. Jeder Pfahl dieses Systems, das heute etwas kurios anmutet, sollte also eine Minute Unterschied gegenüber der Ber liner Zeit bedeuten, und das Lokomotiv- und Zugpersonal mußte die Taschenuhren unterwegs nach ihnen stellen. Wer also damals etwa von Aachen nach Ehdtknhnen reiste, mußte seine Uhr etwa achtzigmal um eine Minute vor stellen. Schließlich fand die Frage einer einheitlichen Zeit regelung internationale Aufmerksamkeit. 1879 schlug der leitende Ingenieur der Canadian-Pacific-Bahn, Sir Sandford Fleming, die Einführung eines Wclttages vor, der mittags von Greenwich, von dem Null-Meridian, oder um Mitternacht von seinem Gegen-Meridian (180. Län gengrad) aus beginnen sollte. Den nächsten Schritt auf dem Wege zu einer allgemeinen Vereinheitlichung unter nahm im folgenden Jahre die Amerikanische Meteorolo gische Gesellschaft, auf deren Vorschlag die fünfundsiebzig verschiedenen Ortszeiten der Vereinigten Staaten für den Eisenbahnverkehr auf fünf reduziert wurden. Man teilte das Land in fünf Längszonen auf und schuf für jede Zone eine Einheitszeit. Diese fünf verschiedenen Zeiten lagen in ost-westlicher Richtung vier, fünf, sechs, sieben und acht Stunden sw-Nr,- a'° die Grc-"wicker Ze": d^ie Zcitsprünge betrugen dabei also volle Stunden. Diese Zonenzeiten setzten sich im amerikanischen Eisenbahnwesen und sehr bald auch im übrigen bürgerlichen Leben Nordamerikas durch und sind bis heute beibehalten worden. Inzwischen hatten auch andere Länder Verhandlungen über eine einheitliche Zeitregelnng ausgenommen. Damit war der Boden bereitet für die Internationale Zeitkonfe renz, die im Jahre 1882 in Washington stattsand, um zu nächst den Norm-Meridian zu vereinbaren, von dem aus der „Welttag" uud damit die einheitliche Tageszeit für die ganze Erdkugel gerechnet werden sollte. Die Konfe renz, auf der auch Deutschland vertreten war, entschied sich für den Meridian von Greenwich als Null- Meridian und für die Annahme der Ortszeit von Green wich. Drei Jahre später, im Jahre 1885, wurde dieser in Washington vereinbarte Welttag als Grundlage für die Einheitszeit international eingesührt. Die Neuerung beeinflußte den Tagesablauf und die Gewohnheiten von Millionen von Menschen in Europa und Nordamerika und wurde trotzdem mit so geringer Störung vollzogen, daß nur wenige sich ihrer bewußt wurden, bis sie vollendete Tatsache war. R. D. V, Kommmiflen Meßen ans PolizeiSeamte. Zusammenstöße in Madrid nnd Wien — Zwei Todesopfer. In Madrid versuchte mittags eine Gruppe Kommunisten Flugblätter staatsfeindlichen Inhalts au die Arbeiter einer größeren Apparatefabrik zu ver teilen. Die Polizei wurde, als sie die Kommunisten daran hindern wollte, von ihnen mit Pistolenseuer empfangen. Darauf entstand eine Schießerei zwischen beiden Parteien, in deren Verlauf ein Kommunist ge tötet, ein anderer lebensgefährlich verletzt wurde. Ferner trugen zwei Polizeibeamte schwere Verletzungen davon. In Wien veranstalteten kommunistische Partei gänger im sechsten Gemeiudebezirk unter Abbrennung eines Sowjetsterns eine lärmende Kundgebung. Ein Schutzkorps beamter versuchte einen der Demon stranten fcstzunehmen, wurde aber von einer Anzahl Gegner umringt und durch Mißhandlungen am Kopf leicht verletzt. Er gab schließlich in seiner Bedräng nis aus seiner Dienstpistole mehrere Schüsse ab. Durch diese Schüsse wurde ein Demonstrant tödlich ge troffen. Die übrigen ergriffen die Flucht. Der Spieiplan der preußischen Staats- lotterte blecht unverändert. Zu der neuerdings wieder auftanchendcn Presse nachricht, daß der Präsident der Staaislotterie die Erhöhung des Großen Loses auf zweieinhalb oder gar fünf Millionen Mark beabsichtige, wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß an eine derartige Erhöhung des Hauptgewinns nicht zu denken ist. Der Präsident der Preußisch-Süddeutschen Staatslottcrie sieht vielmehr, entsprechend der bisherigen Tradition der Staatslottcrie, ihre soziale Bedeutung darin, daß mög lichst viele mittlere Gewinne einer möglichst hohen Spielerzahl die Aussicht auf den im Lotteriespiel ersehnten Glückstreffer eröffnen. Allerdings wird der häufig gehörte Vorschlag, auch den jetzigen Hauptgewinn von einer Million Mark zu zer schlagen, von der Lotterieführung mit Entschiedenheit abgelehnt, da das Große Los im Vergleich zu dem Haupt gewinn der anderen Staatslotterien keinesfalls zu hoch ist. überdies wird der weitaus größte Teil der Staats lose in Achtelteilung gespielt, so daß das Große Los für die kleinen Spieler einen Gewinn von 100 000 Mark bedeutet. VrdoborroebtsclnNr:: küsl Dilnoo-Vorisg, Halle (8aalo). Er konnte sich ja selbst nicht helfen, war völlig macht los, und ihm war es doch, als müsse er dreinschlagen, statt sich zu ergeben. Immer weiter ging er durch den Park in eiligem Lauf, alles in ihm war voll Unruhe. Plötzlich spürte er Hunger, aber er beachtete ihn nicht. Jetzt entdeckte er an der Rück seite des kleinen Parks eine schmale Tür und öffnete sie, stand dann am Wiesenrand, den rechts ein Flüßchen ab schloß von einem kleinen Birkenwäldchen, auf dessen weich niederhängenden Zweigen winzige frische Blätter saßen. Es sah von weitem aus wie lichtgrüne Schleier. » Er betrat den Wald, lief wieder kreuz und quer, dachte verzweifelt: Nun war sein wunderschöner Traum von der Arbeit so überschnell ausgeträumt. ' Wie freudig war er heute hierhergekommen, und wie War ihm jetzt zumute! In irgendeinem Zimmer des langgestreckten, niedrigen Herrenhauses ruhte der Mann, der ihn hierhergerufen, tot und still. Ihm, dem er treu und fleißig hatte dienen wollen, konnte er nun nicht einmal einen Gruß entbieten. Ihm lag das Herz so schwer in der Brust wie ein ge wichtiger Stein. ? Er wußte nicht, wie lange er schon gegangen; nur durchzuckte ihn jetzt der Gedanke, daß er wohl umkehrcn müßte. Er tat es, handelte langsam und unlustig. Ihn vermißte ja sicher niemand, ihn, den Fremden. Drittes Kapitel. Lorenza hatte sich in einen Sessel ihres Wohnzimmers gekauert und weinte. Es klana nickt wild beweat. es klang auch nicht fassungslos; es klang wie trostloses, einförmiges Kinderweinen. Leise und in seiner Gleichmäßigkeit er schütternd. Aber niemand hörte es, niemand kümmerte sich um das Mädchen, dessen väterlicher Beschützer heute gestorben. Lorenza weinte und weinte, bis ihre Augen brannten und sie sich müde erhob, um die schmerzenden Lider zu kühlen. In ihrem Kopf herrschte Wirrnis, wie in Nebelgrau war alles klare Denken untergetaucht. Sie kühlte die Augen und das heiße Gesicht; sie kühlte die Stirn, hinter der dumpfer Schmerz saß, und kühlte die pochenden Schläfen. Mit einem Male zuckte ein Erinnern in ihr hoch. Ein Erinnern an den Mann, mit dem sie heute zusammen hierher nach Michaelshof gegangen. Ihr fiel wieder ein, wie abscheulich des Onkels Frau den Armen hier emp fangen, und sie dachte, er saß nun Wohl in seinem Zimmer und grübelte über sein Schicksal nach. Lorenza Stegemann war für ihre Jugend, wenn es darauf ankam, sehr überlegt und sachlich, und Otto Stürmer tat ihr leid. Wie begeistert hatte er unterwegs zu ihr von der Arbeit gesprochen, auf die er sich freute. Sie kannte Frau Sabine. Die verstand es, zu quälen und zu schikanieren! Wenn Otto Stürmer versuchte, wie sie selbst es ihm angeraten, ein Vierteljahr hierzubleiben, würde die Frau bestimmt Mittel und Wege finden, ihn rasch loszuwerden, falls man ihr da nicht gleich kräftig halt gebot. Das kalte Wasser hatte Lorenza ein wenig erfrischt, ihr Denken formte sich ruhiger und leichter. Sie öffnete die Tür, sah Hannchen vor sich, fragte sie: „Ist der neue In spektor in seinem Zimmer?" Hannchen verneinte. „Er ging schon vor mehr als einer Stunde in den Park." Lorenza ging nun auch hinunter in den Park. Doch trotzdem sie alle Wege darin durchstreifte, fand sie Otto Stürmer nicht. Sie klopfte auch au seine Tür, aber kein Herein antwortete ihr. Dann sah sie ihn vom Flurfenster aus kommen; er schien sehr ernst und traurig. Sie trat ihm auf dem Gange entgegen. Er sah das Leid auf dem jetzt sehr blassen Mädchen gesicht und die Tränenspuren, bat: „Verzeihung, daß ich vorhin vergaß, Ihnen mein aufrichtigstes Beileid aus- zusprechen." Sie nahm seine Hand. „Ich danke Ihnen herzlich. Mir ist leider jetzt erst ein gefallen, daß Ihnen aus Michaelshof noch niemand Essen angeboten hat. Doch durch das traurige Ereignis sind hier alle durcheinander gekommen. Es ist schon späte Mittags- zeit. Ich werde Ihnen sofort etwas auf Ihr Zimmer bringen lassen, Herr Stürmer." Sie bat: „An alles andere sollten Sie nicht denken, bevor mein Onkel zur letzten Ruhs gebracht worden ist. Dann reden wir darüber. Bis dahin ruhen Sie sich einfach aus." Otto Stürmers Blick wurde wärmer. Wie gut der Gedanke tat: Es gab einen Menschen auf der Welt, dem es nicht ganz gleichgültig zu sein schien, was aus ihm wurde, falls die Frau mit dem steinernen Gesicht dabei blieb, er müsse Michaelshof wieder verlassen. „Ich danke Ihnen, Fräulein Stegemann", erwiderte er warm, „aber ich möchte nicht, daß Sie sich in Ihrem Schmerz um mein kleines Schicksal kümmern. Sie werden mit sich selbst genug zu tun haben." Sie versuchte zu lächeln, aber es mißglückte; nur ein schluchzender Laut sprang über ihre Lippen, dann eilte sie davon. Bewegt schaute ihr Otto Stürmer nach und suchte dann sein Zimmer auf. Er sann: Es war eigentlich rührend; das blonde Mädel wollte ihm helfen und konnte sich doch wahrscheinlich selbst nicht helfen. Sie saß doch sicher hier auf Gnade oder Un gnade dieser unsympathischen Frau angewiesen und mußte fioh fein, wenn die ihr hier so etwas wie Heimatsrecht ließ. Sie war doch auch nur so eine arme Kirchenmaus. (Fortsetzung folgt.)