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Plötzlich beschämen sie uns durch irgendeine Gefälligkeit oder Liebenswürdigkeit, und wir sehen ein, daß wir ihnen bitter Unrecht getan haben. Mag sein, daß es dem April recht viel Selbstüberwindung gekostet hat, uns dieses schöne Osierw etter zu bescheren, aber jedenfalls konnten wir uns kein schöneres wünschen. Ostern ist ja der große Feiertag, da alles um uns jubiliert, von den munteren gefiederten Sängerscharen im Walde bis zu den erhabenen Orgelklängen in den ehr würdigen Gotteshäusern, da aber all dieser Jubel gleich zeitig jene innere Stimme im Menschen weckt, die dem ganzen Fest seine eigentliche Weihe und Bestimmung gibt. Ostern ist auch das Fest, da der äußere Glanz, in den alles getaucht ist, uns nicht blendet, sondern innerlich sehend macht, da uns gewissermaßen ein inneres Augen licht geschenkt wird und wir plötzlich um uns und in uns Herrlichkeit gewahr werden, die wir sonst nicht be achteten. Welch ein herrlicher Besitz die Freiheit ist, welche Fröhlichkeit einem frommen und gläubigen Ge müt zuteil wird, das sich in der Hand des Schöpfers geborgen weiß, die gerade jetzt die Natur mit ihren schönsten Reizen schmückt, — wann käme das dem Men schen wohl so tief und stark zum Bewußtsein, wenn nicht Ostern! Das schöne Welter war mehr als bloß ein äußerliches Geschenk, es war die richtige Vorbedingung, um die Menschen den ganzen Sinn des Osterfestes emp- jinden zu lassen. * Wir werden es demnächst vielleicht erleben, daß ein Staat verschwindet, weil eine Spielbank Pleite macht. In MonteCarlo sind, wie wir lasen, die Dividenden aus geblieben. Die großen Spieler sind seltener geworden. Außerdem gestatten es die Devisenbestimmungen der ver schiedenen Staaten nicht, eine beliebige Summe auszu führen, und drittens — das ist das Merkwürdige — macht das Spiel den Menschen keinen rechten Spaß mehr, seitdem die Goldfüchse nicht mehr klappern. Da das Gold in der Welt von der Bildfläche verschwunden ist, benutzt man in Monte Carlo seit geraumer Zeit zum Einsatz Spielmarken. Mair kann zwar auch auf diese Millionenvermögen in Papiergeld verlieren, aber die Spielmarken klappern und klimpern nun einmal nicht so „bezaubernd aufregend" wie die Goldfüchse, die man früher schwungvoll hinwarf oder zitternd auf den Spieltisch legte. So komisch sind die Menschen, — sie wollen nicht bloß gewinnen oder ver lieren, es muß dabei auch noch einen schönen Klingklang geben. Ohne diesen Klingklang können sie sich nicht ge nügend anfregen, und ohne Aufregung ist für sie das Ver gnügen des Spiels nur ein halbes Vergnügen. Daß sich die "Menschen in Monte Carlo um Kopf und Kragen spielten, das mag noch hingehen, denn schließlich waren sie keine kleinen Kinder, sondern muhten für sich selbst verant worten. Das Unsittliche lag mit darin, daß die Spielbank eigentlich — der Staat war. Die Spielbank bezahlte für die Monegassen die Steuern und die etwa 20 Mann starke „Armee". Kurzum, es war ein Staat, dessen Leben und Dasein davon abhing, daß sich möglichst viel Menschen in seinen Grenzen ruinierten, l * Auf den englischen Eisenbahnen wurden, Wie wir kürzlich lesen konnten, in den letzten Wochen zehn K in d c r v e r g e s s cn. Die Vergeßlichkeit ist aber nicht etwa eine englische Nationaluntugend. In jedem beliebi gen deutschen Fundbüro wird man zum Beispiel noch ganz andere Dinge als nur Regenschirme und Stöcke finden. Vergeßlichkeit ist tatsächlich eine Untngcnd, beileibe keine natürliche Veranlagung, gegen die der Mensch beim besten Willen nichts tun könne, wie dies wohl so mancher Ver geßliche geneigt ist anzunchmen. Es ist vor allem Sache der Erziehung, hier nach dem Rechten zu sehen. Ebenso wie die Unaufmerksamkeit und Zerstreutheit muß auch die Vergeß lichkeit schon beim Kinde bekämpft werden. Strenge Selbst- erziehung führt gleichfalls zum Erfolg. Allerdings wird man sich hierbei hüten müssen, in die Fußstapfen des großen Philosophen Kant zu treten und seine Methode nachzuahmen. Kant hatte sich nämlich einmal über seinen Diener Lampe geärgert und ihn entlassen. Er hatte sich aber an ihn in all den Jahren schon so sehr gewöhnt, daß Lampe ihm bei den verschiedensten Verrichtungen und Vor kommnissen des Alltags sehr fehlte. Kurz entschlossen schrieb er daher auf die Kalenderblätter auf seinem Schreibtisch den Selbstbefehl an sich: „Lampe muß ver gessen werden." Die Methode des Philosophen war falsch, aber der Wille war richtig; auf den kommt nämlich alles an, wenn der Mensch nach Selbstvervollkommnung strebt und hierbei unter anderem auch das Vergessen ein für alle mal vergessen möchte. Sa. Zn-ien gegen England. Gegen die Verfassungsrcform und für das Selbst- bestimmungsrecht der Inder. Die Arbeitnehmerverbände der pan indischen Vereinigung hielten in Kalkutta eine große Tagung ab, wobei eine Reihe bedeutsamer Ent schließungen gcgcir die englische Jndicnpolitik gefaßt wurde. Die Tagungsteilnehmer wandten sich zunächst gegen die Gefangensetzung von rund 3000 Bengalen in Konzentrationslagern, ohne daß bisher eine gerichtliche Untersuchung stattgefunden habe. In einer weiteren Ent schließung wurde die Verfassnngsreform als ein Angriff gegen die nationale Bewegung verurteilt. Es wurde er klärt, daß nur das indische Volk selbst berechtigt sei, die künftige Verfassung Indiens zu formulieren. In einer dritten Entschließung wird schließlich die indische Arbeiterschaft aufgefordert, sich an den Festlichkeiten an läßlich des Silberjubiläums des Königs Georg nicht zu beteiligen. Im Verlauf der Tagung wurde immer wieder der Grundsatz eines freien Indiens, insbe sondere einer freien Bauernschaft, betoni, und zum Aus druck gebracht, daß die Redefreiheit, Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit wiedcrhcrgestelll und die Ver brauchssteuern abgeschafsr werden müßten. Großer Bergrutsch in Oberbayern. Das Gelände am Aggeralpl oberhalb des bekannten Gasthauses Tatzlwurm bei Oberaudorf am Inn ist, wie aus Rosenheim berichtet wird, seit Oster montag in unaufhaltsamer Bewegung be griffen. Am Morgen wurde bemerkt, daß sich am Agger alpl zwischen den dort liegenden Hütten ein Erd rutsch bildete. Kurze Zeit darauf begannen bereits größere Strecken Weideland in einen Bach abzurutschen und sich dort zu stauen. Bis zum Abend hatten die Geländebcwegungen schon einen derartigen Umfang angenommen, daß die zahl reichen freiwilligen Helfer dem Vordringen der Erd- masscn machtlos gegenüberstandcn. Der Bach wurde bis zu einer Tiefe von fünf Metern mit Gestein, Felsblöcken und Bäumen angefüllt. Brücken sowie die oberen Teile der Straße sind bereits spurlos verschwunden. Die Betonbrücke nach Bayerisch-Zell, an der sich die Erdmassen stauen, dürfte dem Druck nicht lange standhalten können. Die abgerutschte Fläche wurde am Abend des Ostermontags auf etwa vier Tagewerk Weideland und zwei bis drei Tagewerk Wald geschätzt. Neues mrs aller Well. Finnländische Landwirtschaftsführer in Deutschland. In Stettin traf eine Abordnung finnländischer Land wirtschaftsführer unter Leitung des finnländischen Land wirtschaftsministers Linna ein, die auf einer Rundreise durch Pommern und Mecklenburg deutsche Siedlungen kennen lernen will Y- Berüchtigtcr ehemaliger Berliner Thcaterdirektor ver haftet. Die offizielle Polizeikorrespondenz in Wien teilt mit, daß der ehemalige Direktor der Komischen Oper in Berlin, James Klein, auf Ersuchen der Berliner General staatsanwaltschaft wegen betrügerischen Bankrotts am Ostersonntag in Wien verhaftet wurde. Beim Huhnschlachten tödlich verletzt. Als eine Haus angestellte in Mülheim-Ruhr ein Huhn schlachten wollte, rutschte bei einem unsachgemäß ausgeführten Stich das Messer ab, drang unterhalb des rechten Beines in ihre Kniescheibe und dürchschnitt die Schlagader. Da das Mädchen allein im Hause war, fand man es erst Stunden später in einer riesigen Blutlache in der Küche liegend. Kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus starb das Mädchen. Brandstifter richtet sich selbst. Wie die Justiz- Pressestelle in Frankfurt a. M. mitteilt, hat am Sonnabendmorgen der Mitinhaber des Textilwaren geschäftes Veit Wohlfarth, Julius Kahn, im Straf- gefängnis Preungesheim Selbstmord durch Er hängen verübt. Der Generalstaatsanwalt, der Vertreter des Oberstaatsanwaltes und der Untersuchungsrichter be gaben sich sofort in das Gefängnis und stellten fest, daß irgendein Verschulden oder Fahrlässigkeit eines Dritten, insbesondere eines Beamten der Strafanstaltsverwaltung, für den Selbstmord nicht in Frage kommt. — Julius Kahn hatte im Februar dieses Jahres das Textilwaren geschäft, dessen Mitinhaber er war, in Brand gesteckt. Mord und Selbstmord eines Geisteskranken. Der erst seit acht Tagen aus der Heil- und Pflegcanstalt Lüne burg zu feiner Familie beurlaubte 54jährige Jakob Pankau ans Harburg geriet mit seiner Ehefrau in Streit. Als aus die Hilferufe der Frau die Tochter, die Ehefrau Maudrich nebst Mann der Mutter zu Hilfe eilten, erhielten sich von Pankau mittels eines Dolches Verletzun gen, die bei dem Schwiegersohn derart schwer waren, daß er kurz darauf tot zusammenbrach. Die Ehefrau Pankau und Frau Maudrich mußten in schwerverletztem Zustande dem Städtischen Krankenhaus zugeführt werden. Nach der Tat brachte Pankau sich mit dem Dolch schwere Bauch verletzungen bei und stürzte sich dann aus dem Fenster auf den Hof, wo er tot licgenblieh. Tödliches Skiunglück im Kleinen Walsertal. Der Hörer der Technischen Hochschule in München, Rüdiger Horn aus Danzig, hatte mit zwei Kaineraden während eines Osterausflugs im Kleinen Walfertal eine Skitour auf das Gottesackerplateau unternommen. Während der Abfahrt fuhr Horn voraus. Seine Kameraden folgten der Spur und fanden, daß diese über die 60 Meter Hobe Wand des Hohen Jfen hinausführte. Unter Führung eines Skilehrers ging eine Rettungsabteilung nach der Unfall stelle ab, der es gelang, den Verunglückten tot zu bergen. Turnen. Svort und Svlel. Deutschland Europas beste Ringernation. Die Europameisterschaften der Amateur- ringer, die in Kopenhagen abgeschlossen wurden, brachten Deutschland einen großen Triumph. Nachdem es dem Schwergewichtler Hornfischer gelungen war, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen, konnten wir auch noch im Federgewicht durch Sebastian Hering eine Europa meisterschaft gewinnen. In der Länderwertung konnte Deutschland mit zwei Siegen, drei zweiten Plätzen und einem dritten Platz sich a n die SPiHeder in Kopenhagen versammelten Ringernationen stellen. Schweden, Finnland und Dänemark kommen in dieser Reihenfolge erst hinter unserer wackeren Mannschaft. Die Preisträger. Bantamgewicht: 1. Hermann Thu vcs son - Schweden. , Federgewicht: 1. Sebastian Hering-Deutschland. Leichtgewicht: 1. Lauri Koskela-Finnland. Weltergewicht: 1. Rudolf Svedberg-Schweden. Mittelgewicht: 1. Ivar Johansson-Schweden. Halb schwer gewicht: 1. Axel C a d i e r - Schweden. Schwergewicht: 1. Kurt Hornfischer-Deutsch- land. Einen deutschen Ländersieg über Holland konnten die deutschen Berufsradsahrer in Almelo (Holland) mit 55:52 Punkten davontragcn. Im Hauptrcnnen° einem 60-Kilometcr-Mannschaftsfahren, siegten F u n d a - Pü H f e l d mit vier Punkten und einer Runde Vorsprung vor ihren Landsleuten Klansmeier-Sagurna (12 Punkte) und Göbel-Ilse (10 Punkte). Erst an vierter Stelle landete das erste hollän dische Paar v d. Reydt-v. d. Elst (8 Punkte). Im Mannschafts- Verfolgungsrennen trugen Funda-Pntzfcld ihren zweiten Erfolg davon. Sie gewannen diesen Wettbewerb über 5000 Meter gegen die Holländer Jazek-V. d. Heyden. Wenn er den Mund ofsneie, lachten zwei Kontinente. Zum 25. Todestag Mark Twains. Jedes Volk hat feinen eigenen Humor, der sich von dem eines anderen Volkes ebenso unterscheidet wie die Gemüts- und Sinnesart des einen vom anderen. Am deutlichsten zeigt sich diese Verschiedenheit in der humo ristischen Literatur der Völker. Geistreich und witzig ist der französische Humor, derbere Komik liebt der englische, vollends wie ein außer Rand und Band ge ratener Clown gebärdet sich der amerikanische, für den eine deutsche Leserschaft, die Meister Raabe das Lächeln „mit der Träne an der Wimper" gelehrt hat, wenig Verständ nis aufbringen kann. Sehr derb und manchmal von ab stoßender Gefühlsroheit ist der amerikanische „Humor", der sich im allgemeinen in naiver Situationskomik und in Wortwitzen erschöpft, und niemand in Europa kennt die Namen der Spaßmacher, über die Amerika gelacht hat oder noch lacht. Bis auf einen, der, obwohl auch typischer Amerikaner, mit dieser Art Possenreißer so wenig zu tun hat, daß er den amerikanischen Humor in der ganzen Welt zu Ehren gebracht hat: Mark Twain. Eine Woge tiefen Bedauerns ging durch die Neue und die Alte Welt, als ain 21. April vor 25 Jahren er, der ernste Leute, dis nicht über schale Possen lachen mochten, mit seiner Kunst zum Lachen gebracht hat, im Alter von 74 Jahren starb. Was ist es, was Mark Twain aus der Menge der amerikanischen Humoristen so hoch heraushebt? Da ist vor allem eine Neigung zu Gründlichkeit und Ernst, die den Grundzug seines Wesens ausmacht. Sein Humor ent springt einer durchaus ernsten Lebensauffassung, einem warmen Herzen und einer strengen Pflichtaufsassung. Die eigentliche Essenz seines Humors, oie starke Übertreibung, ist bei ihm veredelt durch die höhere literarische Begabung, die ernste Grundausfassung, die Weite des Blicks, vor allem aber durch die starke Wirklichkeitsnote, die aus seinen Büchern herausklingt. Für das Verhältnis Mark Twains zum amerikanischen Humor ist die Bemerkung eines Landsmannes bezeichnend, daß „Mark Twain überall zu Hause sei, selbst in Amerika". ,Martz one, martz trvain!" so erklang der Ruf der Piloten auf den Mississippidampfcrn, wenn auf dem an Sandbänken reichen „Vater der Ströme" die Wassertiefe gemessen wurde: „Ich messe einen, ich messe zwei Faden!" Dieser Ruf wurde dem Dichter, der in jungen Jahren als Samuel Langhorne Clemens, wie sein richtiger Name^ lautet, auf diesen Dampfern Dienste leistete, zum Schlacht- und Losungswort seiner aufregenden, aber schönen Lotsen-' zeit, und so hat er ihn später zu seinem Dichternamen gemacht. Der Werdegang Mark Twains ist bunt genug gewesen und hat seinen Niederschlag in vielen Er zählungen gefunden. Er hat nichts in seinem Leben getan, was er nicht zu Papier gebracht hätte, und er hat nichts geschrieben, was er nicht im wesentlichen selbst erlebt hätte. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Journalist, der ein Tagebuch über alle Ereignisse seines Daseins führte. Zum Beispiel: Zur Zeit, da er in die Redaktion eines Blattes in Virginia eintrat, hatten die Mitarbeiter dort neben ihren Tintenfässern geladene Revolver liegen, und wenn ein Besucher sich anmcldetc, dem der Stil des Blattes nicht paßte, so schickte er nicht seine Karte hinein, sondern schoß von unten durch das Fenster. — Solche Episoden hat Mark Twain mit jener übertreibenden Kleinmalerei, die das Wesen amerikanischen Humors aus macht, wiederholt geschildert. So kennen wir auch aus vielen seiner Skizzen die Zeit, die er als Setzerlehrling in Saint Louis, die er als Pilot auf dem Mississippi, die er als Goldgräber in Wild-West verbrachte, und so kennen wir vor allem seine Knabenjahre, weil er sie in den zwei Büchern geschildert hat, die wahrscheinlich die dauer haftesten Säulen des Mark Twainschen Nachruhmes bleiben werden: in den „Abenteuern des Tom Sawyer" und im „Huckleberry Fin n". Das sind die amerikanischen Lausbubengeschichten, die seither vielfach Nachahmung gefunden haben. Aber die Nachahmer in Amerika und andern Ländern haben einfach Missetaten übermütiger und ausgelassener Schuljungen aneinandergereiht, während von Mark Twain eine Heimatkunst geschaffen wurde, die durch seine starke Be gabung für Atmosphäre, durch ungezwungenen Humor, durch eine schier unerschöpfliche kindliche Phantasie und durch interessante Streiflichter auf das uns unbekannte Leben in amerikanischen Ansiedlungen einen erhöhten und eigenartigen Reiz erhalten hat. Die erste Erzählung, durch die Mark Twain die Auf merksamkeit weiter Kreise auf sich zog, war „Der berühmte Springfrosch von Calaveras Country". Er war fast 40 Jahre alt, als er endlich als Schriftsteller festen Fuß faßte. Dann aber folgte ein glänzender Ausstieg. Im Jahre 1876 veranstaltete eine amerikanische Gesellschaft auf einem eigens gemieteter Dampfer — das war damals eine neue und sensationell» Sache — eine Vergnügungsfahrt nach dem Mittel ländischen Meer. Mark Twain schloß sich dieser Ge,ellschaß an und beschrieb die Erlebnisse dieser „Arglosen aul Reisen" in einem Buche, das ihm europäische Berühmt heit einbrachte. Der Erfolg der „Arglosen auf Reisen" ver anlaßte ihn, die „Arglosen zu Hause" zu zeichnen; dies mal mit weniger Beifall. Dann kamen feine zehnjährigen Spazierfahrten in Europa, die ihn nach Berlin, Wien und in die Schweiz brachten. Das Buch „F Praino adroaä" ist die Frucht dieser Reisen. Mark Twains Werke sind ins Deutsche und Franzö sische, ins Holländische, Schwedische und Griechische über setzt worden. Wenn er den Mund öffnete oder einen Witz nicderschricb, lachten zwei Kontinente. Solch ein Mensch hat nicht umsonst gelebt, und wenn auch kein Zug von Große ihn auszeichnete, er verdient den Dank der Welt. Eine strenge Auswahl seiner Bücher wird wahr scheinlich weiterleben und weitere Generationen lachen machen. Er hat nämlich in seinen guten Stunden jenen H umor besessen, der zeitlos i st, der an kein Aktuelles, Gegenständliches gebunden ist, den der Mensch zur Überwindung des Lebens braucht. Ms von schonen und gesunden loknen spnictü, - . denkt on cklorockonl