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LWells LMM md MmuMch io ÄW. 3V0V Tote, 17ÜV0 Häuser zerstört. Die japanische Insel Formosa wurde von einem schweren Erdbeben heimgcsucht. Besonders stark litten die Provinzen Taitschu und Schintschilu, also der Westen und Nordwcsten der Insel. Amtlich sind 3000 Tote und an 9500 Verletzte gemeldet worden. Die Einwohner verließen bei den ersten Erdstößen so gleich ihre Wohnstätten, um sich zu retten. 17 000 Häuser wurden völlig zerstört, an 20 000 trugen große Beschädi gungen davon. Die Eisenbahnlinie ist an mehreren Stellen unterbrochen. Etwa gleichzeitig mit dem Erdbeben trat der Vulkan Asama bei Karuisawa, einem Gebirgsort, 140 Kilo meter nordwestlich von Tokio, in Tätigkeit. Der Ausbruch, der der größte seit 40 Jahren ist, dauerte eine Stunde. Die Lavamassen verursachten viele Wald- brände. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans erfolgte im Jahre 1932. Die Rauchwolken erreichten eine Höhe bis zu 4000 Meter. Der durch das Erdbeben an Häusern, Eisenbahnen, Brücken und Straßen ungerichtete Sachschaden wird auf 10 Millionen Ten geschätzt. Das japanische Innen ministerium Hai alle Provinzverwaltungen angewiesen, Sammlungen für die Erdbebenopser zu veranstalten. Die Stadt Tokio hat beschlossen, für den Hilfsfonds 20 000 Yen zu überweisen. * Japan lehnt englische Hilfe av. Die britische Regierung hatte den Japanern die Ent- >sendung britischer Kriegsschiffe von Hongkong nach For- imosa angeboten, nm der von dem Erdbeben heimgesuchten Bevölkerung Nahrungsmittel, Arzneien und anderweitige Hilfe zu bringen. Wie die Admiralität mitteilt, hat der japanische Marineminister das Angebot dankend abgelehnt mit der Begründung, daß man völlig Herr der Lage zer, und daß auswärtige Unterstützung nicht erforderlich sei. * Gleich den japanischen Inseln kann auch das weit im Süden des Jnselreiches gelegene F o r m o s a als typisches Erdbebenland bezeichnet werden. Die vom Ostchinesischen Meer umspülte und durch die Straße von Formosa vom chinesischen Festland getrennte Insel kam nach dem japa nisch-chinesischem Kriege durch den Frieden von Schimono- seki 1895 aus chinesischem Besitz unter die Herrschaft des Mikado. Sie erstreckt sich vom 21. bis 25. Grad nördlicher Breite, mißt in der Länge 378, in der größten Breite 125 Kilometer, hat einen Flächeninhalt von etwa 35 000 Quadratkilometer und eine Bevölkerung von rund fünf Millionen Köpfen. Eine Gebirgskette, das Taiwan gebirge, bildet mit feinen vulkanischen Gipfeln, die bis zn einer Höhe von fast 4000 Meter ansteigen, das Rückgrat der Insel und scheidet sie in einen westlichen und einen östlichen Teil. Häufig ist in den letzten Jahrzehnten die Insel der Schauplatz von Erdbeben gewesen, wenn anch die Folgen der Erschütterungen nicht mit den Katastrophen zu ver gleichen sind, von denen Japan selbst heimgesucht worden ist. Immerhin scheint das jetzt gemeldete Erdbeben zu den schwersten zu gehören, die bisher die Insel Formosa be- troffen haben. Man muß s ch o n f a st 3 0 I a h r e in der Geschichte dieser Naturkatastrophen znrückblättern, um Be richte ähnlicher Verwüstungen zu finden. Es war im Monat März des Jahres 1 906, als die ganze Insel von Erdstößen erschüttert wurde. Fünf Städte fielen völliger Zerstörung anheim, Verwüstungen erstreckten sich über das ganze Land, Tausende von Gebäuden stürzten ein und die Totenlisten verzeichneten mehrere tausend Opfer. Oer „Tag der Reichslustwasse^. Jagdgeschwader „Richthofen' stellte E h r enw a ch en in B e rlin. — G r o ß e r F l u g- tag auf dem Tempelhofer Feld. Am ersten Ehrentag für die Reichs- luftwasse, zu dem der Reichsminister der Luftfahrt den 21. April, den Todestag des Rittmeisters Manfred Freiherrn von Richthofen, bestimmt hat, wurden am Oster sonntag in der Reichshauptstadt die Standortwachen von derLustwasse gestellt. Am Mittag zog die vom Jagdgeschwader „Richthofen" gestellte Wachkompanie mit Musik und Spielmannszug der Wachtruppe Berlin durch das Brandenburger Tor zumEhrenmal. Die Linden waren in ihrer ganzen Ausdehnung auf beiden Straßen seiten dicht mit Menschen umsäumt, die dem ersten An marsch der jungen Truppe in ihren schmucken Uniformen und blaugraucn Stahlhelmen beiwohnen wollten. Vor dem Ehrenmal hatte Staatssekretär Generalleutnant Milch Mit den Offizieren der Luftftreitkräftc Ausstellung genommen. Rach der Vergatterung setzte dir Fliegerwach kompanie ihren Weitermarsch zur Reichskanzlei und zum Reichsluftsahrtministcrium fort, wo das Jagdgeschwader die Wachen stellte. Außerdem hielt am Grabe Richthofcns auf dem Jnvalidenfriedhof bis zur einbrechcnden Dunkelheit ein Doppelposten die Ehrenwache. Im Zeughaus hatte die Generalverwaltunq der Staatlichen Museen an dem in der Vorhalle aufgestellten Flugzeug des „Roten Kampffliegers" einen Kranz nieder gelegt. Das Ehrenmal wurde abends durch Scheinwerfer angestrahlt. Der erste „Tag der Reichsluftwaffe" fiel mit dem bereits herkömmlich gewordenen O st e r v o l k s f l u g t äg auf dem Tempelhofer Feld zusammen, der sich nach einer großen Ehrung für den Fliegerhelden Manfred v. Richt hofen durch Fliegerkommodore Oberstleutnant Ud et und den stellvertretenden Gauleiter G ö r l i tze r zum Volks fest gestaltete. 250 000 Menschen füllten den weiten Platz und sahen den hohen Leistungen deutscher Flieger zu. Udet überbrachte die besten Grüße des Neichsluft- fahrtministers Hermann Göring. Als alter Geschwader kamerad Manfred von Nichthofens, so führte Udet aus, fei es ihm eine besondere Ehre, des Mannes zu ge denken, der den Ruf der deutfchen Luftwaffe im Kriege weit über die Grenzen des Vaterlandes getragen habe. Nichthofen sei ^in Name, der zum Symbol für deutsches Soldatentum geworden ist. Dieser Richthofengeist sei der gleiche, der das Reich Adolf Hitlers aufgebaut habe, der keine kleinlichen Klauseln und Kompromisse, sondern nnr die gerade große Linie, das rückhaltlose'Eintreten für den Kameraden und die rücksichtslose Vernichtung des Gegners bedeute. Nachdem das Lied vom guten Kameraden verklungen war, sprach der Stellvertretende Gauleiter Staatsrat Görlitzer. Er feierte die Größe Richthofens und dankte dem Führer für die Rückgabe der Wehrfreiheit, auf Grund der Hermann Göring eine Luftwaffe schaffe, die Deutschland den nötigen Schutz gewährleiste. In flotter Folge wickelte sich nun das abwechslungs reiche Programm ab, bei dem WilliStör und Gerd Achgelis mitwirkten. Besonderen Beifall errang wieder Ernst Udets Courtos-Akrobatikmaschine, auf der er seine bekannten Fallstürze, Loopings und Rollen ans- sührte. Verhandlungen Liiwinow—Laval unterbrochen. Die sowjetrussische Nachrichtenagentur „Tast" ver- Sffentlicht folgende Verlautbarung: „Die Ver Hand- lungcn zwischen Litwinow und Laval sind zeitweilig unterbrochen worden. Litwinow werde zur Berichterstattung im Rat der Volkskommissare nach Mos kau berufe«. Die Verhandlungen betrafen den geplanten Militärpakt zwischen Frankreich und Sowjctrutzland. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 20. April 1935. Der Spruch des Tages: Widersprich einem widersprüchigcn Menschen nie, denn ost verrennt er sich dabei so, dast er letzten Endes das Gegenteil behauptet von dem, was er sagen will. Jubiläen und Gedenktage: 23. April. 1855 Der Schriftsteller Ernst Freiherr von Wolzogen geb 24. April. 1796 Der Schriftsteller Karl Jmmerman« geb. 1819 Der Dichter Klaus Groth geb. 1891 Generalseldmarschall Hellmuth von Moltke gest. 1921 Abstimmung in Rordtirol. Zum Schulanfang. Ihr kömmt r-om Spiel de-"Kinderlqpds Und wißt noch nichts vrm ernster Pflicht. ' Die Welt ist Märchen euch Und Glanz Und sorgenloses Sonnenlicht. Ihr wißt noch nichts von Neid unö Haß, Von Leid und Not und Sorgen gar. Tin jeder Tag bringt neues, das Euch köstlich dünkt und wunderbar. In euern Hellen Äugen steht Ein ständig Staunen groß und licht. ' Was durch die.junge Seele geht, Steht klar auf euerm Angesicht. Und wenn ihr nun den ersten Schritt An Mutters Hand zur Schule tut, Schwingt eure ganze Seele mit -Geborgen noch in Mutters Hut. O, so viel guten Willen bringt Ihr mit ins neue Löbensland. Ihr. wollt ja lernen frohbeschwingt. Ihr seid von Eifer ganz entbrannt sind ahnt doch nicht in Scherz und Spiel, Wie ernst die Arbeit, die nun kommt, Wie hoch und bitterernst das Ziel, Zu dem ihr nur durch Mühen kommt! Wir aber wissens, und das Herz Fühlt, wie das Leben nun beginnt, Wie leis nun bald in Ernst und Schmerz Zum eignen Wesen reift das Kind, sind ein Gebet fleht in uns leis: Gott geh mit dir, du junge Schar Und segne dich mit Ernst und Fleiß Und gutem Willen immerdar! Felix Leo Göckeritz. Feier des SMtmgtt des Führers Im Parteiheim veranstaltete am Sonnabend die NS.« DAP.-Ortsgruppe Wilsdruff eine würdige Feier zu Ehre« des Führers und Reichskanzlers Adolf Hiller. Sein lebens großes Bild hatte inmitten blühender Pflanzen und den Far ben des Dritten Reiches Ausstellung gesunden und rückte das Geburtstagskind in die Mitte der Anwesenden. Nach den Klängen des Badenweiler Marsches und dem Einmarsch der Fahnen erhielt die Ortsgruppe zunächst eine Fahne. Ortsgruv- penleiter Fehrmann wies einleitend darauf Hin, daß die Ortsgruppe Wilsdruff als eine der größten im Kreis Meißen noch nicht im Besitze einer Fahne sei und daß er alles daran gesetzt habe, eine solche zu beschaffen. Der Geburtstag des Führers sei wie kein anderer geschossen, der Ortsgruppe das Hoheitsabzeichen zu übergeben. Möchte es die politischen Lei ter immer aus Kamps zum Sieg geleiten und der Ortsgruppe Wilsdruff weiteres Blühen und Gedeihen bringen. Da dis Verpflichtung des Fahnenträgers in der nächsten Mitglieder versammlung erfolgen soll, übernahm Pg. Herrmann in Ver tretung die Fahne. Nach weiteren durch Lautsprecher übertragenen Musik weisen hielt Ortsgruppenleiter Fehrmann eine Ansprache, in der er die Persönlichkeit des Führers und Reichskanzlers- Adolf Hitler würdigte. Mit heißer Dankbarkeit und in höch ster Verehrung/ so führte Ortsgruppenleiter Fehrman« aus, sind in dieser Stunde in ganz Deutschland Millionen Männer und Frauen, Jungen und Mädels versammelt, um des Mannes zu gedenken, der das deutsche Vaterland herausge führt hat aus der Not der Zeit, und der unserem Leben eine« neuen Inhalt gegeben hat: unser Führer Adolf Hitler. Sei« Leben gehört dem deutschen Volke getreu seinem Ausspruche: „Du bist nichts, Dein Volk ist alles!" Kein anderer wie er erkannte so zeitig, daß die Rettung Deutschlands nur durch eine neue Weltanschauung, durch den Nationalismus und den Sozialismus, möglich sei. Ortsgruppenleiter Fehrmann: gestaltete nun ein packendes Lebensbild des Mannes, der mik eiserner Tatkraft und unbeugsamem Willen bas neue Deutsch land schuf, der zuletzt mit der Verkündung der allgemeine« Wehrpflicht die Grundlage zur Unabhängigkeit und Freiheit festlegle, und der jener Idee zum Durchbruch und Siege ver half, in der sich heute das ganze Volk brüderlich zusammenge funden hat. Der Endkampf geht gegen den Weltfeind Juda. Wir folgen dem Führer, wir stehen zu seiner Fahne und- kämpfen für Deutschland und den Frieden der Welt. In Treue marschieren wir mit dem Führer; denn am deutschen Wese« soll noch einmal die Welt genesen. Von Musikstücken umrahmt brachte Pg. Oesen, in des sen Händen die Durchführung der schlichten Feier lag, vis Ausführungen Rosenbergs über die Entstehung der Bewegung^ die grundlegenden Forderungen Hitlers am 18. September 1922, Ausführungen Rosenbergs über den 9. November 1923, über die Verhandlung gegen den Führer vor dem Volksgericht am 27. März 1924, eine Schilderung: Adolf Hitler am 11. Dezember 1932 und am 21. März 1933 zu Gehör. Ortsgrup- penkeiter Fehrma n n verlas den Appell aus dem Mitglieds buch und sprach das Gelöbnis vor, das die anwesenden Par teigenossen nachsprachen. Zum Schluß wünschte er dem Führer Gottes reichsten Segen für sein weiteres Wirken und Leden und die. Vollendung seines großen Werles, für das wir hinter ihm marschieren, damit es schneller vorwärts geht. Wir grüßen in unerschütterlicher Treue rind Dcmlbaririt unseren Führer: Sieg Heil! Das Horst-Wessel-Lied wurde gesungen und nach dem Fahnenausmarsch beendeten Musikklänge die würdige Ge burtstagsfeier. Sonnige Ostern. „Wie der Freilag sich zeigt, so der Sonn tag sich neigt", diese alte Wetterregel hat sich zu Ostern wie der einmal glänzend bewährt. Nach der langen Reihe kalter und nasser Tage hatte der Karfreitag endlich das gewünschte Frühlingswetter gebracht. Und wie der Freitag so war auch wirklich der Sonntag. De! strahlender Bläue des Himmels konnten wir wieder einmal Ostern feiern nicht nur als Aufer stehungsfest des Heilandes, sondern als Aüserstehungsfest der ganzen Natur draußen mit all ihrem wunder-vollen Zauber von neuem Werden und Sprießen. Zahllos wär die Zahl der Spaziergänger, und in den Ausflugslokalen herrschte überall Hochbetrieb. Bereits in der dritten Morgenstunde des ersten Feiertages machten sich die Osterwasserholcr — meist waren sie weiblichen Geschlechts — auf die Socken, um in dem Ler chenbach oder anderswo während des Glockenläutens den Krug zu füllen. Wie die Morgenfeier auf dem Ehrenfriedhofe, I» waren auch die Gottesdienste in der Kirche gut besucht. M beiden Feiertagen erfreuten Musikdirektor Philipp und sein? Orchesterschüler die Einwohner und viele Besuchsfremde mit Platzkonzerten auf dem Marktplatze. Am zweiten Feiertage nachmittags zogen dunkle Wolken am Himmel auf und bei Blitz und Donner strömte der Regen hernieder. Von Schäden, wie sie im Erzgebirge und besonders in Hohenstein-Ernstthal durch Hagelschlag und Blitzschläge angerichtet wurden, blieben wir verschont. Heute Dienstag abend findet im „Löwen" das Osterkonzert der Städtischen Orchesterschule statt. Es bietet Gelegenheit, die Feiertage angenehm abzuschließcn. Privatus Paul Geißler Im Ländlichen Krankenhaus kn Meißen starb am ersten Osterfciertage Privatus Paul -Geißler, früher Gutsbesitzer in Schmiedewalde und Wils» druff, im Alter von 74 Jahren 8 Monaten. Er wohnte seit 1908 in Wilsdruff, zog nach dem Tod seiner Ehefrau im Mai vorigen Jahres nach Lichtenberg im Erzgeb. zu Verwandten, erlitt dort einen Schlaganfall, der ihn linksseitig lähmte, und wurde so pflegebedürftig im Wettinstift in Coswig ausgenom men. Verschlimmerung seines Leidens machte die UeberführunS ins Krankenhaus nötig. Dort ist er nun gestorben. Er war be- londers in Iägerkreisen -bekannt und beliebt. Er rnhe in Fncven- Keine Tierquälerei, Die wärmende Frühlingssonne bringt jetzt auch die Tierwelt zum Erwachen, -die die Wintersnot in der Verborgenheit verschlafen hat. Frosch und Kröte, Mol^- Salamander, Eidechse, Blindschleiche usw. kommen wieder zu^ Vorschein, dazu die ersten Schmetterlinge und die vielerlei Käfer. Die genannten Kriechtiere sind harmlose Geschöpst- aber sehr nützliche Gehilfen gegen das Ungeziefer in Garten, Feld und Wald; sie verdienen den allergrößten Schutz; wer sie tötet, schädigt die Landwirtschaft und die Ernte. Schmetter linge und Käfer sind ein Schmuck der Natur Leider mache« Kinder und unvernünftige ältere Leute noch immer Jagd am diese Frühlingsboten. Es sei deshalb darauf hingewiesen, daß das neue Tierschutzgesetz hohe Strafen auch dem androht, Tiere dieser Art quält oder in enge Behälter einsperrt: selvi Eltern, die ihre Kinder nicht von solchem Tun zurückhaltcn, können bestraft werden,