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Llm 2 Mark erschlagen. Raubmord an einer Frau. — Der Täter gefaßt. Im Schloßpark zu Wiesbaden-Biebrich wurde am Silvesternachmittag eine Frau mit schweren Verletzungen aufgefunden, an Venen sie bald nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus starb. Durch die polizeilichen Ermittlungen wurde die Tote als die 38jährige Elisabeth Peichel aus Traunstein,' die seit November bei ihrer Schwester in Biebrich zu Besuch weilte, erkannt. Die Ermordete hatte sich von Hause ent fernt, um Neujahrskarten einzukaufen. I« ihrem Besitz hatte sie eine Geldbörse, deren Inhalt zwei einzelne Markstücke betrug. Bei der Auffindung der Schwerverletzten fehlte die Börse. Der Tater konnte schon am Silvesterabend in einem Tanzlokal ermittelt und festgenommen werden. Er gestand, die Frau mit einem harten Gegenstand von hinten durch den aufgespannten Regenschirm nieder geschlagen und dann beraubt zu haben. Der Mörder ist ein 28jährigcr verheirateter Peter Rost Beginn -es Lindbergh-Prozesses. Ermordete Hauptmann das entführte Baby? — 200 Zeugen, I« Amerika begann der mit Spannung erwartete Prozeß mir das entführte und ermordete Baby des be kannten Fliegers Lindbergh. Angeklagt ist Richard Hauptmann. Die kleine Stadt Flemington im Staat New Jersey steht im Mittelpunkt des Wcltintcresscs, sehr gegen den Willen der in ihrer gewohnten Ab geschiedenheit ungern gestörten Bewohner. Das Gerichtsgebäude, in dem der Hauptmann-Prozeß stattfindet, ist etwa 1 V 0 I a h r e a l t. In aller Eile wurde der Gerichtssaal für den Riesenprozeß vorbereitet. 132 neugelegte Telephon drähte verbinden ihn mit allen Großstädten Amerikas und selbst mit dem Auslande. Das kleine Gasthaus des Städtchens ist ebenso wie alle anderen Unterkunftsräume völlig überfüllt. Der ständig steigende Zustrom von Neugierigen schafft Ver kehrsprobleme, von denen die kleine Stadt bisher völlig frei war. Erhebliche Sorge bereiten auch die großen Kosten des Prozesses. Der Staat wird jedoch in dieser Angelegenheit der Gemeindeverwaltung zu Hilfe kommen. Rund 200 Zeugen werden im Verlauf des Prozesses vernommen werden. Die Geschworenen wurden gewählt aus 150 Bürgern und Bürgerinnen Flemingtons. Unter ihnen befindet sich eine erhebliche Zahl von Deutsch- stämmigen. Unter den Zeugen sind außer dem Ehepaar Lindbergh und Frau Hauptmann be sonders zu nennen die Pflegerin des Lindbergh- Kindes, Betty Gow, sowie der häufig erwähnte Condon. Beide Seiten haben sich die Vernehmung weiterer bisher noch ungenannter Zeugen Vorbehalten. Die Blätter, die sich spaltenlang mit dem Prozeß beschäftigen, erwarten von den Aussagen dieser Zeugen besondere Überraschungen. Das „achte Weltwunder". Ein „musikalischer Springbrunnen" in Ungarn wieder entdeckt. Budapester Zeitungen berichten, daß die lange ver schollenen Anweisungen für die Ingangsetzung des berühmten „musikalischen Springbrunnens" von Marosvasarhely von einem ungarischen Ingenieur in Transsylvanien wieder aufgefunden worden sind. Es ist beabsichtigt, den historischen Springbrunnen, den viele als achtes Weltwunder preisen, wieder herzustellen und ihm auf der Ofener Seite der Donau Aufstellung zu verschaffen. Den Springbrunnen, der einen Mechanismus besitzt, durch den eine auf neun bis zebn Kilometer hörbare Musik erzeugt wird, bat Peter Bodor im 19. Jahrhundert ijn Cupola erbauen lassen. Alle sechs Stunden ließ sich da>s musikalische Wunderwerk weithin hörbar vernehmen. Lange Zei, war es verstummt, doch nach der Auffindung der Anweisungen glaubt man es wieder in Gang setzen zu können. Kurze politische Nachrichten. Der österreichische Bundespräsident Miklashat dem Führer und Reichskanzler anläßlich des Jahreswechsels seine ausrichtigsten Glückwünsche übermittelt, die der Führer und Reichskanzler im gleichen Sinne telegraphisch erwidert hat. , Demenlierles Attentat. Der albanische Geschäftsträger in London hat das Gerücht, wonach der König von Albanien bei einem Bombenattentat verletzt worden ist, energisch dementiert. Man führt dieses Gerücht auf albanienfeindliche Quertreibereien zurück, die verhindern sollen, daß die albanische Regierung von englischen bzw. schweizerischen Banken eine Anleihe von einer Million Pfund erhält, für die ein albanisches Tabakmonopol ge schaffen werden soll. Bergarbeiter kämpfen um ihren Arbeitsplatz. 60 Mann weigern sich, auszufahren. Vor einer Woche hatte die Bergbaubehörde die Still legung der Baskagrube bei Sosnowi tz(Polnisch-Ober- schlesien) angeordnet, da sie durch einen Wassereinbruch größten Ausmaßes stark gefährdet und inzwischen fast völlig ersoffen ist. 60 von den OO Bergleuten der Grube traten, als die Stillegung des Betriebes bekannt wurde, unter Tage in den Ansstand, um die Wetterführung der Arbeit zu erzwingen. Alle Bemühungen der Behörden, die Bergleute zum Verlassen des Schachts zu bewegen, waren bisher ergebnislos. Seit sieben Tagen sind die Bergleute in der Grube, ständig auf der Flucht vor den eindringendcn Wassermasscn, die mit großer Schnelligkeit die Strecke überfluten. Seit Montag ist die Lage der streikenden Bergleute gerade- zuverzweifelt. Sie haben sich auf die höchst gelegenen Stellen der Grube geflüchtet, wo sie im Dun keln ohne Nahrung in demeiskalten Wasser ausharren. Die Luft ist fast gänzlich verbraucht und mit Grubengasen geschwängert. Die Erregung unter der Bevölkerung ist sehr groß. Das Grubengelände über Tage ist von der Polizei besetzt, da man Unruhen be fürchtet. Neues aus aller Wett. Bisher 12 000 Bunzlauer Eintöpfe verkauft. Die Bunzlauer Töpfe sind weltbekannt. Es war ein guter Gedanke der Bunzlauer Topfindustrie, daß sie für die Eintopfgerichte einen besonderen in verschiedenen Größen erhältlichen Bunzlauer Eintopf herstellte. Wie aus Bunzlau in Schlesien berichtet wird, sind bisher 12 000 dieser Bunzlauer Eintöpfe verkauft worden. Beim Ausweichen die Böschung htnabgestürzt. Auf der Chemnitztalstraße bei Chemnitz verunglückte am Silvcstertag ein mit vier jungen Leuten aus Auerswalde kommender Kraftwagen. Der Wagen, der auf der falschen Seite fuhr, schleuderte beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Radfahrer gegen die Chaufsee- steine und stürzte eine über acht Meter hohe Böschung hinunter. Einer der Insassen starb kurz darauf, der Führer erlag im Krankenhause seinen schweren Ver letzungen. Die beiden anderen Insassen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Arzt zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Hamburger Schwurgericht verurteilte den 56jährigen Arzt Dr. Richard Berckel wegen gewerbsmäßiger Ab treibung, versuchter und vollendeter Erpressung und wegen versuchten uNd vollendeten Betruges zu einer Zuchthausstrafe von 7 Jahren und zu 5 Jahren Ehr verlust. Die Berufsausübung wurde ihm aus die Dauer von 5 Jahren untersagt. Zwei Knaben durch Erbmassen verschüttet. In Karlsruhe trug sich ein schweres Unglück aus einem Bau platz der Albsiedluna zu. Dori gruben zwei Knaben im Alter vo« K und ^Jahren nach römischen ScherVe«. Die ausgehobenen Erdmassen gaben plötzlich nach. Die beiden Knaben wurden verschüttet und erstickten. Als Hilfe kam, war es bereits zn spät. Absturz eines rumänischen Flugzeuges in Baden. Am Neujahrstage stürzte in der Nähe von Bühl in Baden ein rumänisches Flugzeug ab, das sich auf einem Fluge nach Paris befand. Der Pilot Wasil Dimitrescu aus Constanza wurde unter den Trümmern tot aufgefunden, während sein Begleiter Frim aus Sarap in Rumänien ans 1200 Meter Höhe rechtzeitig mit dem Fallschirm ab gesprungen war und mit dem Leben davonkam. Schreckliches Autounglück in Frankreich. Auf der Straße von Amboise nach Tours stürzte am Abend des Neujahrstages ein mit drei Personen, darunter einem blinden Gesangslehrer, besetzter Kraftwagen bei Mom- louis in die Loire. Der Unfall wurde erst eine Stunde später von Vorübergebenden bemerkt, die festgestelli hatten, daß die Scheinwerfer des in den Fluß gestürzten Wagens unter Wasser noch leuchteten. Die drei Insassen konnten nur noch als Leichen geborgen werden Relchssenster Leipzig. Freitag, 4. Januar. Leipzig: Welle 382,2. — Dresden: Wett« 233,5. 6.05: Mitteilungen für den Bauer. * 6.15: Funkghmnastik. * 6.35 aus Stettin: Morgenmusik. — Dazwischen 7.00: Nach richten. * 8.00: Funkgymnastik, 4c 8.20: Sendepause. 4- 10.45: Wirtschaftsuachrichten, Tagesprogramm, Wetter und Wasser stand. 4- 11.00: Werbenachrichten mit Schallplattenkonzert. 4- 11.30: Nachrichten, Zeit und Wetterbericht. * 11.45: Für den Bauer. 4- 12.00: Musik für die Arbeitspause. 4- 13.00: Nach richten und Zeit. 4- 13.10: Mittagskonzert (Schallplatten). — Dazwischen 14.00: Nachrichten, Börse und Wetterbericht. 4- 14.10: Kammermusik auf Schallplattcu. 4- 14.40: Für die Frau. 4- 15.10: Ergebnisse und Lehren des vergangenen Segelflug jahres. 4- 15.35: Wirtschaftsnachrichten. 4- 16.00: Nachmittags konzert des Funkorchesters. 4- 17.30: Der Zeitfunk sendet: Irgendwo — Irgendwas. 4- 17.50: Wirtschaftsnachrichten, Zeit und Wetterbericht. 4- 18.00: Von sächsischer Töpserkunst und Meißner Porzellan. 4- 18.20: Eine Seefahrt, die ist lustig . . ! (Schallplatten). 4- 19.35: Von der Wildform zur Kulturpflanze. 4- 20.00: Nachrichten. 4- 20.10: Opus und Adagio. 4c 21.20: Die Nacht der Könige. Hörspiel. 4- 22.20: Nachrichten und Sportfunk. 4c 22.40 aus Dresden: Orchestcr- konzert. Deuischlandfenver. Freitag, 4. Januar. Deutschlandsender: Wett« 1570,7. LOO: Wetterbericht für die Landwirtschaft. 4- 6.05: Wieser- holung der wichtigsten Abendnachrichten. 4- 6.15: Funk- gymnastik. 4- 6.30: Tagesspruch, anschließend Choral. 4- 6.35: Guten Morgen, lieber Hörer! Frohes Schallplattenkonzert mit Harry Gondi. — In einer Pause gegen 7.00: Neueste Nach- richten. 4- 8.00: Sperrzeit. 4° 8.45: Leibesübung für die Frau. 4- 9.00: Sendepause. 4c 9.40: Arnold Koeppen: „Des Magisters Andreas Abenteuer in Weimar." 4- 10.00: Neueste Nachrichten. 4- 10.15: Sendepause. 4c 10.50: Spielturnen im Kindergarten. 4c 11.15: Deutscher Seewetterbericht. 4- 11.30: Sendepause. 4c 11.40: Der Bauer spricht — Der Bauer hört: Abfallstoffe als Dünger. — Anschließend: Wetterbericht für die Landwirtschaft. 4c 11.50: Glückwünsche. 4- 12.00: Aus Nürnberg: Mittags- konzert. 4c 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. 4c 13.05 bis 14.30: Aus Königsberg: Mittagskonzert. — Dazwischen 13.45 bis 14.00: Neueste Nachrichten. 4- 14.30: Slawische Bilder (Schallplatten). 4- 14.55: Programmhinweise, Wetter- und Börsenberichte. 4- 15.15: Ilja Livschakosf spielt (Schallplatten). 4c 15.40: Die Schönheit der Wissenschaft. 4- 16.00: Aus Breslau: Nachmittagskonzert. 4- 17.30: Zum 150. Geburtstag von Jakob Grimm: „Die Viehmännin erzählt den Brüdern Grimm Märchen." Hörfolge. 4- 18.20: Hitler-Jugend an der Arbeit. Aus der Winterhilfe des BDM. 4- 18.40: Politische Zeitungs- fchau des Drahtlosen Dienstes. 4° 19.00: Aus Hamburg: Unter haltungsmusik. 4- 20 00: Kernspruch. — Anschließend Wetter bericht für die Landwirtschaft und Kurznachrichten des Draht losen Dienstes. 4c 20.10: Opus und Adagio. Ein sehr lustiges, ganz klassisches Sinfonieprogramm für Unterhaltungsbedürf tige. 4- 21.20: „Die Goldene Sieben." Unsere virtuosen Tanz musiker spielen. 4- 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 4- 22.45: Deutscher Seeweiterbericht. 4- 23.00: Aus Königsberg: Nachtmusik. 4- 24.00 bis 2.00: Aus Baden-Baden: Nachtkonzert. — Dazwischen 0.55 bis 1.06: Zeitzeichen der Deutschen See- Warte. Es war doch etwas uni diese alten Geschlechter. Wenn er es auch Studczynski gegenüber geleugnet hatte. Freilich, es mußte sich mit dem wahren Adel des Geistes und der Seele verbinden. Und auf einmal mochte er nicht mehr glauben, was Studczynski ihm von Edelgard gesagt. Vielleicht hatte er etwas falsch verstanden — jedenfalls, er wollte nun erst einmal selber sehen und selber prüfen. Sie durchschritten einige Zimmer, in denen schön gedeckte Tische vor roten Seidentapeten standen. Es duftete nach Blumen, Zigaretten, Mokka. Viele Plätze waren, der späten Stunde entsprechend, schon leer. Jetzt kam der Oberkellner auf Nobby zu. „Verzeihung, mein Herr!" sagte er. „Die Herren von Ihrem Tische sind schon fortgegangen. Einer von ihnen hat mir eine Karte für Sie hinterlassen." „Oh", sagte Edelgard Halbblut und erschrocken, „darän bin sicher wieder ich schuld: meinetwegen haben Sie sich zu lange im Büro aufgehalten." Aber Robby, der zuerst ein etwas ärgerliches Gesicht gemacht, hatte den Brief schon überflogen. Unk nun sah er geradezu vergnügt aus. „Steuwen schreibt mir, daß es ihn heimgezogen hätte, die deutschen Rheinweine hätten es doch in sich. Er wollte aus diesem Grunde auch morgen erst am Mittag abreisen und würde noch zu mir kommen. Also haben wir nichts verloren, Fräulein von Dönitz." „Dann können wir wohl gehen." Edelgard wandte sich wieder der Ausgangstür zu. „Wo wollen Sie denn hin?" „Ich dachte, wir fahren jetzt nach Wannsee?' „Ohne zu essen? Ausgeschlossen! Nein, Fräulein von Dönitz! Ich finde es, offen gestanden, sehr, sehr nett von meinem guten Steuwen, daß er uns hier eine priv..ke Abendstunde läßt, — Herr Ober, einen netten Tisch — aber bitte nicht hier; hier ist es für eine Dame zu rauchig." Es war Edelgard unmöglich, zu widersprechen. Der Oberkellner eilte ihnen schon voran. Ohne Aufsehen zu erregen, konnte sie nicht ablehnen. Außerdem, sie fühlte jetzt wirklich eine Schwäche in Kopf und Füßen — fo ein eigentümlich schwindliges Gefühl; das war sicher der Hunger und die Ueberanstrengung. Wie die Lichter der Kronleuchter flimmerten — und die kleinen Tischlampen auf den weitzgedeckten Tischen begannen zu tanzen. Un willkürlich griff Edelgard wie haltsuchend um sich — hätte Robby Herman sich nicht schnell zu ihr gewandt, sie wäre gestrauchelt. Er sprach kein Wort; er schob einfach seinen Arm unter den ihren und führte sie schweigend zu dem Tisch, den der Oberkellner eben erreicht hatte. Es war ein Platz in einer kleinen Nische, etwas abgetrennt von dem allgemeinen Lokal. Schon schob man Edelgard einen bequemen Sessel zurecht. „Zweimal Kraftbrühe — aber schnell!" befahl Robby dem Kellner. „Wir bestellen dann weiter. — Verzeihen Sie", wandte er sich dann an das Mädchen, das blaß und noch etwas taumlig in dem kleinen Seidensessel lehnte, „daß ich Sie nicht zunächst um Ihre Wünsche gefragt habe! Aber mir schien es wichtiger, daß Sie zunächst einmal etwas in den Magen bekommen. Das Weitere bestimmen Sie, bitte!" Edelgard lächelte Robby dankbar an — und wieder rührte ihn dies scheue und kindliche Lächeln bis in die Tiefe der Seele hinein. Nein — nein, Studczynski hatte falsch gesehen: dies war ein feines, vornehmes Menschenkind, unfähig aller unschönen Regungen. Wo hatte er nur seine Augen und seine Menschenkenntnis gehabt? Daß sie ihm damals bei ihrem ersten Zusammentreffen so schroff entgegengetreten, vielleicht war es nur Schreck, Verlegenheit. Und vielleicht war es ihre Art, dann hochmütig und abweisend zu er scheinen? Er hatte es heute abend wohl bemerkt, wie sie ihre Ver legenheit beim Hereinkommen in das Lokal unter dieser hochmütigen Miene verborgen. Außerdem, er war ihr ja schließlich bei der ersten Begegnung in seinem Hause auch nicht gerade liebenswürdig entgegengetreten. Wenn sie wieder einmal sein Haus betreten würde — sie — sein Haus... Eine heiße Welle ging durch ihn hin — er durfte sich nicht weiter in diese süßen Gedanken verlieren. Noch war alles dunkel verhüllt, was die Zukunft vielleicht xinmal bringen mochte. Jetzt war Gegenwart und das Wichtigste, daß Edelgard sich erholte. Der Kellner brachte die Suppe. Edelgard nahm hastig ein paar Löffel voll. „Das tut gut", sagte sie unwillkürlich. „Und wer hat behauptet, daß er gar nicht hungrig wäre? Nun, bitte, suchen Sie weiter aus, Fräulein von Dönitz, ehe uns der Küchenchef die Küche vor der Nase zu macht. Was essen Sie gern? Fisch, eine Vorspeise, dann Geflügel?" „Aber um Himmels willen, Herr Direktor!" protestierte Edelgard. „Das sollte doch nur ein bescheidenes Abend essen sein, kein Festmahl." Da sah Robby Herman Edelgard mit einem zwingen den Blick an. „Vielleicht ist es heute ein festlicher Abend für nnch, Fräulein von Dönitz..." Edelgard verstand nicht. Was meinte er damit? Hatte Direktor Herman heute vielleicht Geburtstag? Aber dann würde er doch nicht abends so svät noch Geschäfts besprechungen abhalten. Und vor allem nicht mit ihr zu sammen den Rest des Tages verleben. Nein, das konnte es nicht sein. Aber was bedeutete es dann? Die ratlose Nachdenklichkeit prägte sich so deutlich aus ihrem lebendigen Gesicht aus, daß Robby Herman lachen mußte. (Fortsetzung folgt.)