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- Erscheinungsdatum
- 1930-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301231
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-31
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
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Oie deutsch-österreichischen Verträge. Genehmigung durch den österreichischen Bundesrat. Dr. Hugelmann erstattete im österreichischen Bundes rat Bericht über die Beschlüsse des Nationalrates auf Ge nehmigung des Handelsvertrages zwischen Österreich und dem Deutschen Reich, des deutsch-österreichischen Abkom mens über den kleinen Grenzverkehr und die Rechtshilfe in Zollsachcn. Er erklärte dabei, es sei sehr bedeutsam, daß nunmehr endlich die handelspolitischen Verhältnisse zwischen den beiden Staaten geregelt würden. Es sei doch so, wie es sch»n zwei Kanzler formuliert hätten: Eine Nation in zwei Staaten. Schöner und besser wäre es allerdings, wenn der Weg zu einem Ausbau der handelspolittschen Beziehungen gegangen würde, wie er zwischen Staaten am Platze sei, die von einem Polke bewohnt werden, die durch eine tausendjährige Geschichte durch das auf vielen Schlachtfeldern vergossene Blut, durch das in der Nachkriegszeit erlittene Unrecht und die gemeinsamen Leiden verbunden seien. Bundesrat Hemala erstattete sodann Bericht über den deutsch-österreichischen Vertrag über Sozialversicherung. Der Bundesrat beschloß, gegen alle diese Beschlüsse des Rationalrates keinen Einspruch zu erheben, so daß sie ge nehmigt sind. M MW der NiedensvettMe. Berlin, 30. Dezember. Einer Meldung Berliner Blätter cus Mailand zufolge enthält der „Popolo d'Italia" unter der Ueberschrist: „Gerechtigkeit für die Völker" eine Iahresbetrach- tung von Arnaldo Mussolini, dem Bruder des italienischen Mi nisterpräsidenten. Nur eine Revision der Friedensverträge, so heißt es darin u. a., könne das politische und wirtschaftliche Gleichgewicht wieder Herstellen und die Völker auf die Dauer versöhnen. Diese Revision werde den Eckstein der Wiedergeburt der Welt bilden, wie das von allen Menschen gewünscht werde. Die Schwierigkeiten seien nur zu überwinden, wenn sie auf allen Gebieten bekämpft würden. Es würde ein Unglück geben, wenn keine greifbare und vernünftige Lösung gefunden und Grenzen beibehalten würden, die keine völkische Grundlage hätten, son dern Drahtverhauen glichen. Der Wunsch der Völker nach Er holung und Betätigung werde durch die Aussicht erdrosselt, daß ganze Generationen für die Tilgung der Kriegsschulden arbeiten mußten. ! Aus unsei'er Keimst """! Wilsdruff, am 31. Dezember 1930. Merkblatt für den 3. Januar 1931. Sonnenaufgang 8"" s Mondaufgang 7^ Sonnenuntergang 16°' I Monduntcrgang 14" 1912: Der Historiker und Dichter Felix Dahn gest. Ium neuen Jahre. Die Perle eines Jahres rollt wiederum von der Kette der Zeit unter den Disch der Ewigkeit. And wieder steht der Mensch und muß sich das Jahr, in dem er gekämpft und gestrebt, gesorgt gelitten und geweint, gejubelt, geliebt und gehaßt hat, als ob er es bis obenhin mit seinem Einzelleben füllen wollte, aus den Händen nehmen lassen. And indem es ihm entgleitet, fühlt er, daß nicht er das Jahr, sondern das Jahr ihn gelebt, ihn wie eine Speise verzehrt hat. Und demütig tritt er heute durch das dunkle Tor des neuen Jahres, unwissend, welche Geschicke seiner wieder harren. Das Sphinx-Gesicht der Zukunft starrt ihn blicklos an und mit stummen Mienen. Keine Hand lüftet ihren Schleier, hinter dem die Gestalten,, die Leidenschaften, die Lebensenergien darauf warten, vom Menschen des neuen Jahres lebendig und wirksam gemacht: gelebt zu werden. Sv lauschen wir denn beim Anbruch eines neuen Jahres notdurchwühlt, aber inniger und hingebender als sonst der tiefen, mahnenden Stimme in unserem Innern und spüren, daß ein gut Teil unseres Schicksals in unsere Hand gegeben und unserer Tat überantwortet ist. Der Mensch kann das Jahr mit Inhalt füllen und es an der Jahres wende ausschütten in das Nichts und das All der Ewigkeit. Wer er muß sich bewußt sein, daß ihm immer nur ein einziges Jahr zugemessen wirb, ein einziges Jahr, es zu verwalten, daß es ihm wiedergegeben oder genommen werde. Darum sei unser aller Wunsch zur Jahreswende, daß wir fähig sein möchten, das uns morgen leer dargereichte Gefäß des neuen Jahres mit Taten zu füllen, die sich im Filter der Zeit auswirken können zu Werten für die Zukunft unser selbst, der Heimat und des Vaterlandes. Dann werden auch die trübe Vergangenheit und das schwere Gegenwartsleben uns lehren, zu glauben und zu hoffen, daß wir trotz allem der Morgenröte einer besseren Zeit entgegengehen. Glückliches neues Jahr! * Die letzte Nummer des Wilsdruffer Tageblattes im alten Jahr gelangt hiermit in die Hände der verehrlichen Leser. Wir bitten alle diejenigen, die das Abonnement noch nicht erneuert haben, dies umgehend zu tun, damit keine Anterbrechung in der Zustellung eintritt. Bestellungen nehmen alle Postanstalten, Aus träger, sowie unsere Geschäftsstelle entgegen. Im neuen Jahre den Ansprüchen unseres Leserkreises noch mehr als bisher gerecht werden zu können, soll uns als eine ehrenvolle und gern erfüllte Pflicht gelten, zu deren Durchführung wir nichts unversucht lasten werden. Unentwegt werden wir auch in Zukunft an dem weite ren Ausbau und der Fortentwicklung unserer Heimatzeitung ar beiten und bitten in diesem Sinne auch unsere werten Gönner und Freunde, uns treue Anhänglichkeit und Mithilfe auch im kommen den Jahre nicht vorenthalten zu wollen. Seltener Fang. Gutsbesitzer Ardin Junghans fing an seinem Gehöft vor einigen Tagen einen kapitalen Steinmarder. Der Militärverein hält kommenden Sonnabend seine Mo natsversammlung ab. Außer sonstigen wichtigen Punkten steht eine Ansprache des Kameraden Stiehler auf der Tagesordnung. Die Jahreshauptversammlung des Bezirkslandbundes Meißen wird am Sonnabend, den 3. Januar, nachmittags 2 Uhr im gro ßen Sonnensaal in Meißen abgehalten. Hierbei wird der Ge schäftsbericht erstattet, der neue Haushaltplan vorgelegt und der Reichslandbundpräsident, Graf Kalckreuth, zu den Landwirten des Bezirks Meißen sprechen. Ab 1.30 Ahr wird ein kurzer Licht- bildervortrag „Des Bauern Not und Kampf" geboten. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) am Neu jahrstag: Dr. Bretschneider- Wilsdruff und Dr. Gehse - Burkhardswalde. Bauernregeln im Monat Januar. Ist der Januar gelind, haust im Frühjahr Schnee und Wind; ist er aber trüb und naß, dann bleibt leer des Winzers Faß. — Knarrt im Jänner Eis und Schnee, gibt's zur Ernt' viel Korn und Klee; kommt der Frost im Jänner nicht, zeigt im März er sein Gesicht. — Wächst das Gras im Januar, ist's im Sommer in Gefahr. — Ein schö ner Januar, bringt ein gutes Jähr. — Die erste und beste der Regeln ist: Benütz' die Zeit, weil jung du bist; teil sie zu deinem Vorteil ein und laß sie dir stets kostbar sein. — Wenn der Jän ner viel Regen bringt, werden die Gottesäcker gedüngt. — Ia- nuarnebel bringt feuchtes Frühjahr. — Tanzen im Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem Futter gucken. — Januar warm, daß 's Gott erbarm. — Auf trockenen kalten Januar, folgt viel Schnee im Februar. — Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte gut soll sacken. — Wenn die Flüsse klein, gibt es guten Wein. — Ein Jähr, das schlecht will sein, stellt sich schwimmend ein. —- Wenn die Katze im Jamar in der Sonne liegt, so liegt sie im Februar Hinterm Ofen. — Wenn die Steine schwitzen, gibt es bald daraus Pfützen. — Sinkende Nebel, an deuten kaltes -Wetter den Leuten. Wer will Polizeibeamter werden? Jungen Leuten zwischen 19 und 22 Jahren, die unbescholten und mindestens 1,68 Meter groß sind, ist Gelegenheit geboten, bei der Landespolizeischule Meißen sinzutreten. Sie müssen den körperlichen und geistigen Anforde rungen des Berufes genügen. Die Anstellung erfolgt voraussicht lich am 1. April 1931. Da sehr viele Gesuche um Einstellung bei der Landespolizei eingehen, haben nur die Anwärter Aus sicht, die allen Anforderungen genügen. Zur Unfallverhütung in der Landwirtschaft. Wie die Presse stelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, hat die Sächsische land wirtschaftliche Berufsgenossenschast im Jahre 1929 an 19109 Personen Entschädigungen ausgezahlt, das sind 982 mehr als im Jahre 1928. Insgesamt wurden im Jahre 1929 11485 neue Un fälle angemeldet, von denen 118 den Tod nach sich zogen, 7 völ lige Erwerbsunfähigkeit, 3538 Fälle bedingter vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. Hinzu kommt noch der Schaden, der zahlen mäßig nicht zu erfassen, wie Verlust an menschlicher Arbeitskraft, wirtschaftliche Schäden durch Betriebsstörungen, Aufwendungen für Ersahkräfte. An Entschädigungen mußten rund 3 Millionen Mark gezahlt werden, etwa 200 060 Mark mehr als im Vor jahre. Welche Ansummen menschlichen Leides, das durch die An fälle nicht nur bei den Verletzten sondern auch bei den Angehö rigen und Hinterbliebenen ausgelöst wird, steckt in diesen Zahlen der Sächsischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Immer wieder muß darauf hingewiesen wrden, daß bei genügender Be achtung der Anfallverhütungsvvrschritfen der Prozentsatz der Ver letzten im eigenen Interesse der Landwirtschaft wesentlich herab gesetzt werden könnte. Braunsdorf. Einbruch? Am Montag abend gegen 9 Ahr hörte die Ehefrau vom Niederen Gasthof im oberen Geschoß ein außergewöhnliches Gepolter, sie vermutete Einbrecher, alar mierte ihren Mann und mehrere noch anwesende Gäste. Das Grundstück wurde regelrecht durchsucht und im Dachgeschoß in den Hanebändern fand man zusammengekauert den im Gasthof ab und zu Hausknechtdienst tuenden jungen Mann. Vorgefunde nen Motiven nach ist ein beabsichtigter Einbruch nicht ausge schlossen. Nach einer gehörigen Abreibung suchte er das Weite und war am Dienstag zu seiner Mutter, wo er wohnt, noch nicht zurückgekehrt. Mohorn. Kirchliches. Vom Taufstein, Traualtar und Kirchhof von Mitte November bis Dezember ist folgendes zu be richten: Die heilige Taufe erhielten Iohannes Herbert und Arno- Walter Horn, Söhnlein des Lokomotivheizers Emil Hom, Gertraude Elsa Kleber, Töchterchen des Wirtschastspächters Kurt Kleber und Gottfried Kurt Franz, Söhnchen des Fahrrad schlossers Paul Franz. -Kirchlich aufgeboten wurden der Fabrik arbeiter Erich Meißner und die Fabrikarbeiterin Gertrud Anna Dittrich aus Hartha - Hintergersdorf und Paul Oskar Max Schmiedel, Hilss-Betriebsassistent mit Elsa Maria Börner, Mo distin in Mohorn. Das Kirchenkonzert erbrachte zur Instand setzung der Orgel einen Reingewinn von 115 Mark. Mohorn. Weihnachtsbescherung. Sonntag Nach mittag hatte sich der Frauenverein wiederum mit 25 bedürftigen Einwohnern in dem weihnachtlich geschmückten Raume in Ra mschs Gastwirtschaft zu einer schlichten, aber herzlichen Weih nachtsfeier versammelt. Kantor Mühlmann brachte mit seinem Kinderchore die alten, schönen Weihnachtslieder zum Vortrag, be grüßte die Gäste und gedachte mit tiefempfundenen Worten der Bedeutung des Weihnachtsfestes. Während der reich-gedeckten Kaffeetafel unterhielten Kinder und Jugendliche die Beschenkten durch Musik- und Gedichtvorträge, während Schwester Marie in erzgebirgischer Mundart rezitierte. Sichtlich bewegt dankte Vater Schiebold allen Wohltätern in wohlgesetzten Worten. Nach Verteilung der Geschenke nahm Bürgermeister Kropf ebenfalls Veranlassung, dem Frauenvereine für seine Liebestätigkeit herz lichst zu danken. Grund. Der älteste Sommerfrischler tot. Im 73. Lebensjahr verstarb in Dresden der i-m Ruhestande lebende Oberlehrer Gustav Altkirch. Der -alte Treue, der sich! hier großer Beliebtheit erfreute, war der erste Sommerfrischler vor 41 Jah ren; -er ist seiner Sommerfrische treu geblieben. Brabschütz. Diebstahl. Ein hier wohnender junger Mann benötigte anscheinend für die Weihnachtsfeiertage Klein geld. Da er sonst keine Einnahmen hatte, stahl er Nachbars En ten, schlachtete dieselben und verkaufte sie in der Dresdner An tonsmarkthalle. Die Sache wurde jedoch ruchbar. Da dem Jüng ling bekannt war, daß die Gendarmerie mcht mit sich spaßen läßt, trieb er schnell eine Herde Enten am Dorfteiche zusammen und brachte sie dem Bestohlenen. Dieser erkannte aber die frem den Enten nicht als sein Eigentum an und verlangte seine eigenen zurück. Ins Verhör genommen, gestand der junge Mann nach längerem Leugnen den Diebstahl ein. Oberwartha. Walddiebe. In den zum Klostergute Ober wartha gehörigen Waldungen sind vor dem Weihnachtsfeste eine Anzahl Christbäume gestohlen worden. Die Diebe haben von größeren Bäumen die Kronen abgeschnitten. Dabei ist im Baum bestände vandalisch gehaust worden. Größere und kleine Aeste sind am Tatorte zurückgelassen worden. Einige Täter konnten auf frischer Tat betroffen -und ihnen die Beute abgenommen werden. Rennersdvrf. Diebstahl. In der Nacht zum 26. Dezem ber wurde bei dem Gutsbesitzer und Bürgermeister eingebrochen. Der Dieb war mittels einer Leiter nach Zertrümmerung eines Fensters in eine im ersten Stock gelegene Stube eingestiegen, um vermutlich Geld zu stehlen. Er war aber in das Zimmer der Hausangestellten geraten. Hier fielen ihm nur geringe Barmittel in die Hände. Seiner Enttäuschung gab er in einer seiner Her kunft und seinem Reinlichkeitsbegriff durchaus entsprechenden Weise Ausdruck, indem er den fremden Raum in der ekelhafte sten Weise beschmutzte. Als Täter wurde ein Rennersdorfer Ein wohner ermittelt. Er mußte zunächst seine Hinterlassenschaft pein lichst beseitigen und lernte dabei- auch eine verunreinigte Stube sauber scheuern. Nun sieht er seiner Bestrafung- entgegen. Kirchennachrichtcn für Silvester und Neujahr. Wilsdruff. Kirchenmusik: Silvester: „Der alte Gott, der lebet noch." Religiöse Volksweise für gemischten Chor. Text von Ernst Moritz Arndt. Gesang: Freiwilliger Kirchenchor. — Neu jahr: „Mit der Freude zieht der Schmerz." Geistliches Lied beim Jahreswechsel für gemischten Chor von Felix Mendelssohn-Bart holdy, nach dem Texte von Joh. Peter Hebel. Gesang: Mitglieder des Freiwilligen Kirchenchores. Vereinskalender. Militärverein. 3. Januar Monatsversammlung. Geflügelzüchterverein. 4. bis 6. Januar Ausstellung. Wetterbericht. Zeitweise lebhafte Winde aus südlicher Richtung. Vorwie gend stark bewölkt. Im Gebirge Nebelbildung. Temperaturver- hättnisse wenig geändert. Zeitweise Niederschläge. Neujahrsruf au -eu deutschen Junge». Was macht's, daß andre höhnen und lachen, Laßt uns drum treuer nur kämpfen und wachen, laßt uns mit heil'ger Entschlossenheit ringen, daß wir den Lindwurm in uns bezwingen, -daß wir die -Zeit, die uns Gott gegeben, nützen mit rüstigem Schaffen und Streben. Glaubt nur, daß Gott, der die Flammen geschürt, uns auch durchs Dunkel zur Freiheit führt. F. Riebold. Deutscher Junge, ein neues Jahr steht vor Dir. Ansere Zeit ist hart, sie wird noch härter werden. Anter den Folgen des Schandfriedens von Versailles und unter der bitte ren Wirtsch-aftsnvt, die viele unserer Volksgenossen arbeitslos ge macht hat, leiden wir. Noch schlimmer aber ist die Not der in neren Zerrissenheit unseres Volkes. Weißt Du- Junge, -daß Du ein Reis am großen- deutschen Volksstamme und ein verantwortliches Glied Deines deutschen Volkes bist? Lerne den ganzen Ernst unserer großen Not sehen und trotz dem Mut und Glauben nicht verlieren. Ernst und tatbereit sollst Du werden, besonnen und doch mutig zum Handeln. Tod aller Weichlichkeit! Tod jener Gmütlichkeit und Schlappheit, die sich gehen läßt! Kernige, harte Jungen braucht unser Vaterland, keine Modeaffen, Stubenhocker und Muttersöhnchen. Deutscher Junge, fange das neue Jahr als Kämpfer für ein neues Reich an, werde Christlicher Pfadfinder ! „Nie hat sich Gott einem Kämpfer versagt, Der es mit ihm für die Brüder gewagt!" Wilsdruff. Alfred Müller. Sachsen unü Nachbarschaft Appell an den Gemeinschaftsgeist. Aufruf des Sächsischen Roten Kreuzes. Das Sächsische Rote Kreuz bittet um Veröffentlichung folgenden Aufrufs: „Die ungeheuere Not unseres Volles hat ein Hilfs- wcrk entstehen lassen, hinter das sich unter dem Namen „Sächsische Nothilfe 1930" alle verantwortungsbewußten Kreise, alle amtlichen Stellen und freien Verbände ge stellt haben. Nicht ohne Absicht ist der freien Wohlfahrts pflege für ihre Betätigung im Rahmen dieses Hilfswerks volle Selbständigkeit belassen worden. Deshalb wendet sich auch das Rote Kreuz an seine Freunde und Anhänger, an alle, die noch Arbeit und Ver dienst haben, mit der Bitte, nicht abseits zu stehen, den schon so oft bewährten Opserwillen neu ausleben zu lassen und das Note Kreuz in seinem Kampfe gegen die erschüt terndcn Note unserer Tage zu unterstützen. Trotz aller öf fentlichen Fürsorge, trotz aller Organisation, wie sie in der Bildung von Bezirks- und Ortsausschüssen der Sächsischen Nothilfe 1930 zum Ausdruck kommt, kann auf die Mit arbeit jedes einzelne», der nur irgend hierzu imstande ist, nicht verzichtet werden. Noch vieles ist ergänzend zu leisten! Das beweisen die in diesem Jahre täglich in er schreckender Zahl eingehenden Hilferufe und Bittgesuche Darum kommt und gebt! Denn die größte Not steht erst vor der Tür! Möge der Gemeinschaftsgeist in unserem Volke wieder erwachen und über alle Partei- und Klassenunterschiede hinweg Ausdruck finden in helfender, befreiender Tat! Sach- und Geldspenden nehmen jederzeit entgegen: Das Sächsische Rote Kreuz, Dresden-A. 1, Carusstr. 18, Erdgesch., Postscheckkonto Dresden Nr. 20109, sowie die örtlichen Zweigvereine und Freiwilligen Sanitätskolon nen vom Roten Kreuz. * Kötzschenbroda. Wochenendhaus niederge brannt. In der Nacht brannte das im oberen Orts teile stehende zweistöckige Wochenendhaus eines Dresd ner Tischlermeisters vollständig nieder. Da es an Wasser fehlte, mußten die Feuerwehren sich auf den Schutz des auarenienden Waldes beschränken. Chemnitz. Abschiedspredigt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat Oberkirchenrat Jentzsch in der Schloßkirche zu Chemnitz seine Abschiedspredigt gehalten. Selt 1925 gehört er dem Kirchenregiment und seit 1927 dem Landeskirchenausschuß an Plauen. Autounfall. Infolge Glatteises rutschte in der Nähe des Flugplatzes ein Personenauto, dessen Führer zudem noch durch ein entgegenkommendes Auto geblendet wurde, in den Straßengräben, in dem es sich nicht weniger als viermal überschlug und völlig zertrüm mert wurde. Tie beiden aus Greiz stammenden Insassen kamen wunderbarerweise mit nur leichten Verletzungen davon. Geycrsdorf (Erzgcb.). Schnitzkunst. In etwa 3000 Arbeitsstunden hat der hiesige Schnitz- und Krippenverein im Verlaufe von zwei Jahren ein kunstvolles Modell des Ulmer Münsters geschnitzt, das Mitte Januar im Roten Gut zur Aufstellung kommt. Colditz. Fünfundneunzig! Im benachbarten Zschirla hat die Witwe Schilling in voller geistiger und körperlicher Frische das 95. Lebensjahr vollendet. Borna. Belagerung der Polizeiwache. Wegen eines auf Wanderschaft befindlichen ausländischen Arbeiters, der wegen Trunkenheit in der Polizeiwache un tergebracht werden sollte, und dabei einen Tobsuchtsan fall erlitt, kam es zu einer regelrechten Belagerung der Polizeiwache. Allerlei wilde Gerüchte verbreiteten sich, so gar Führer politischer Parteien wurden mobil gemacht, sich des angeblich von der Polizei schwer Mißhandelten anzunehmen. Die Belagerung der Wache, die auf Grund falscher Gerüchte erfolgt war, dauerte etwa zwei Stunden. Borna. Bei Antennenreparatur abge stürzt. Ein Koch, der seine Antenne reparierte, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte aus etwa neun Meter Höhe ab. Der junge Mann erlitt erhebliche Verletzungen.
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