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samkeit. Die einseitige Einstellung auf den Getreidebau hat äusserst nachteilig auf den Viehstand eingewirkt. Die reine Stall haltung schädigte die Gesundheit und mit der Gesundheit gingen Zucht und Aufzucht zurück. Eine Besserung in dieser Beziehung könne nur durch Einrichtung von Weiden geschehen. Wo das nicht möglich ist, müssen die Genvssenschaftsweiden helfen. Sie bieten den grossen Vorteil, dass sie die Pflege der Tiere gerade in der arbeitsreichsten Zeit dem Landwirt abnehmen. Die eigene Auf zucht macht auch den Betrieb im Stalle viel risikoloser, denn wenn man nicht mehr zu laufen braucht, werden auch keine Krankheiten eingeschleppt. Neben der Jungvieh- mutz auch der Milchvieh weide viel mehr «Beachtung geschenkt werden. Sie hat die ver schiedensten Vorteile: sie verteilt das Risiko der Wirtschaft ganz ausserordentlich, durch Herausnahme des Landes aus der Be stellung sinken Lohn- und Gespannkonto, die Bestellung weit weg liegender und hängiger Felder kommt in Wegfall, Maschinen und Geräte werden weniger abgenutzt, das tägliche Futterholen wird gespart und vor allem tritt eine Entlastung der Landwirtsfrau ein. Bei der Errichtung von Weiden muh natürlich auch darauf Rücksicht genommen werden, dass genügend Rauhfutter in guter Beschaffenheit für den Winter erzeugt wird. Aus den vielen Betriebsergebnisten ist zu ersehen, dass kein billigeres Futter als durch die Weide beschafft werden kann. Die Tiere müssen aber für die Weide entsprechend vorbereitet werden. Dem Beifall der Hörer lieh der Vorsitzende besondere Dankesworte folgen. Es schloß sich eine kurze Fvagebeantwortung und die Behandlung des übrigen geschäftlichen Teiles an. Treibsagdergebnis. Auf dem Reviere Wilsdruff-West wur den trotz starken Nebels 58 Hasen geschossen. Bei klarem Wet ter konnten es leicht 100 werden. Hängt unser Schicksal vom Lauf der Gestirne ab? Ueber dieses Thema referierte am gestrigen Abend im Schützenhaussaale der Dresdner Astrologe A. Wilmsen. Im ersten Teil seines Vor trages streifte er in kurzen Umrissen die Einwirkung der verschie denen Sternbilder auf das menschliche Leben. Als Beispiel führte er das Radio an. Die Gestirne seien die Sender und der Mensch der Empfänger, besten Lebensweg sie 'vorschrieben und beeinfluss ten. In ausführlicher Weise schilderte Wilmsen die Charakter beurteilung an Hand der Tierkreiszeichen. Im zweiten Teil er läuterte er den Stern Christi, welcher im Jahre 1940 sich am Himmel wieder zeigen würde, was auf eine dreifache Zusammen kunft der Sterne Saturn, Jupiter und Mars zurückzuführen sei. Das Horoskop des Deutschen Reiches werde im kommenden Jahre von dem Planeten Uranus beeinflusst.. Die Ereignisse lösten sich aber nicht günstig auf. Grohe Sorgen und der Tod großer Par lamentarier sei zu erwarten. Der Erfindergeist wird fortschreiten. Unruhen und Arbeitslosigkeit sind zu verzeichnen. Die Kassen wer den weiter erschöpft, es entstehen Verbrechen und Aufruhr. Die Revision der Friedenswerträge wird verlangt 'und in der zweiten Hälfte des Jahres ist mit Aufträgen aus dem Auslande zu rech nen. Der Reichspräsident ist zwar nur von guten Planeten um geben, aber für das Jahr 1931 stehen sie nicht günstig. Schwierig keiten durch Vertragsunterschreibungen werden sich bemerkbar machen, auch besteht Gefahr der Erkrankung. Vor.Ende des Vor trages liess Wilmsen noch einmal die verschiedenen Tierzeichen der kommenden Monate Revue passieren und führte an, was Menschen, die in einem dieser Zeichen geboren sind, zu erhoffen haben. Die Ausführungen wurden beifällig ausgenommen, ob wohl der Vortragende alles nur kurz skizzierte. Der Besuch war ein schwacher. O e. Grumbach. Treuein der Arbeit. Für mehr als 25- jährige treue Arben im Baugeschäft Oswald Kühne wurde dem Maurer Richard Schmidt von der Gewerbekammer Dres den das tragbare Ehrenzeichen am weißgrünen Bande in Bronze verliehen. Rvhrsdorf. I a g d e r g e b n i s- Bei der am Dienstag vom Iagdpächter, Fabrikbesitzer Hofmann-Kötzschenbroda abge- haltenen Feldjagd wurden 70 Hasen zur Strecke gebracht. Das Ergebnis dürfte weit bester ausgefallen sein, wenn der dichte Ne bel die Sicht nicht so schwer beeinträchtigt hätte. Hcrzogswalde. Einbruchsdiebstahl. In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde der Schuppen des Hausbe sitzers und Schwerkriegsbeschädigten Simon erbrochen. Der Dieb, den Vorgefundenen Fußspuren nach ist es nur einer ge wesen, hatte es wohl auf die hier sonst untergebrachten Gänse abgesehen. Diese hatte man jedoch, durch den Diebstahl beim Pfarrer beunruhigt, gerade diese Nacht ins Wohnhaus genom men, so daß der Dieb ins Leere kam. In seiner Enttäuschung hat er dann den ganzen Schuppen nach etwas Brauchbaren für sich abgesucht und zwei Paar noch fast neue Schneeschuhe mit Dam- pusstöcken der beiden Söhne des Simon, die sie sich von ihrem kargen Verdienste voriges Jahr zusammengespart hatten, mitge nommen. Es wäre zu wünschen, daß irgendwelche Wahrnehmun gen, die mit den Diebstählen zusammenhängen könnten, der Poli zei gemeldet würden. Dadurch wird deren schwere Aufgabe, die Diebe zu ermitteln, doch bedeutend erleichtert. Die Angaben werden von der Polizei ganz vertraulich behandelt. Mohom. Militär Veteran, Im hochbetagten Alter verstarb in Helbigsdorf der Schmied Börner. Er war Kriegs teilnehmer von 1866, 1870/71 und gehörte viele Jahre dem hie sigen Militärverein „Appell" an ,der ihm auch das letzte Geleit gab. Mohorn. Kirchliche s. Donnerstag früh 9 Uhr findet stille Feier des heiligen Abendmahls statt; abends 8 Uhr in der Pfarre „Augustana"-Abend. * Kirchennachrichten. Wilsdruff. Donnerstag: Abends 8 Uhr Bibelstunde. Unkersdorf. Donnerstag: Vorm. 9 Uhr Wochenkommunion (Pf. Hartmann). Vereinskalender. Sängervrtsgruppe. 17. Dezember Singstunde und an schließend Versammlung. Verein ehemaliger landwirtschastl. Schülerinnen. 18. Dez. Vortrag. Turnverein DT. 1. Weihnachtsfeiertag Familien-Abend. Wetterbericht. Meist schwache Winde aus östlicher Richtung. Allmählicher Bewölkungs- und Temperaturrückgang. Nachts bei Aufklären et was stärkerer Frost. Leipzig. Milchfuhrwerk unterm Güter zug. Auf der Mockauer Straße wurde ein Milchgeschirr des Rittergutes Schönefeld von einem Güterzug erfaßt, umgeworfen und vollständig zertrümmert. Die Lenke rin (!) des Fuhrwerkes kam mit dem Schrecken davon; das Pferd wurde verletzt. Leipzig. Selb st mord aufderStraße. Inder Nähe der Rennbahn jagte sich ein Unbekannter eine Re volverkugel in den Kopf, die den sofortigen Tod des Mannes herbeiführte. Grimma, überfallen und beraubt. Der in einem Stcibruch bei Seelingstädt beschäftigte Bruch meister S. S. wurde in der Nähe des Hengstbergwaldcs bei Hohnstädt überfallen. Drei Männer kamen auf ihn zu, warfen ihn vom Rade rznd raubten ihm etwa 60 Mk. Glücklicherweise gelang cs dem Bruchmeister, die Lohn tüten zweier Arbeitskollegen zu retten. Er erhielt blutigk Kopfverletzungen. Gottleuba. Verschüttet. Beim Bau der Wasser leitung für die .Heilstätte der Landesversicherungsanstall wurde der Bauarbeiter Großmann aus Olsen verschüttet. Er konnte nur als Leiche geborgen werden. * Sächsischer Protest gegen den Remarqne- Skandal. Dresden. In einer starkbesuchten Protestkundgebung alter sächsischer Soldaten wurde nach einer Ansprache des Stählhelm- sührers, Hauptmann a. D. Hauffe, folgende Entschliessung ange nommen: „Tausende deutscher Männer und Frauen, darunter die An gehörigen der alten sächsischen Armee, erheben in tiefster Empö rung Einspruch gegen die unerhörte Verhöhnung deutschen Hel dentums im Kriege durch den Remarquesilm. Insonderheit wendet sich die Versammlung aufs schärfste ge gen die in Verbindung mit der Aufführung des Films stehende freche Herabwürdigung des sächsischen Frvntsoldatentums. das nach Urteil unserer großen Heerführer, an ihrer Spitze der Gene- ralfeldmarschall von Mackensen, zu den glänzendsten Truppen teilen der allen deutschen Armee gehört hat. Der Dresdner Be richterstatter des „Berliner Tageblattes", der sich erdreistete, den im Remarquefilm gezeigten Frontsoldaen als den Typ des säch sischen Soldaten hinzustellen, ist nach unserem Urteil in keiner Weise berusen, eine solche Verhöhnung auszusprechen. Das alte Frontkämpfertum. das vom Kriege nicht zerbrochen wurde, und seine Gefolgschaft haben keine Lust mehr, derartige Verletzungen ihrer heiligsten Empfindungen unerwidert hinzu nehmen. Diese Zeiten sind vorüber. Die Frontsoldaten des al ten Heeres werden sich zur Wehr setzen mit der Zähigkeit und Härte, die ihre Angriffe auszeichnete. Sie haben die unerschüt terliche Ueberzeugung. daß Mein der Frontgeist und die Wehr haftigkeit unser Volk aus seinem Elend wieder herausführen werden." Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten. Deutscher Offiziersbund. Verband Sächsischer Offiziers-Bereinigungen. Sächsischer Militärvereinsbund. Nativnalverband deutscher Ossiziere. Reichsoffiziersbund. Bund Sächsischer FeMameraden-Vereinigungen, Bez. Dresden. Vereinigte Vaterländische Verbände. Zum Katt Döhlen. Der Landtag vertraulich verständigt. /Zur Wiedereröffnung der Gußstahlwerke Döhlen wird amtlich mitgeteilt: Nachdem die mit dem rheinischen Konsortium geführten Verhandlungen die Möglichkeit er öffnen, auf kaufmännischem Wege die Frage der Fort- crhaltung Döhlens zu lösen, ist der Landtag von den zur Erreichung dieses Zieles erforderlichen Maßnahmen ver traulich verständigt worden. Der Landtag hat von dem Berichte der Negierung Kenntnis genommen. Auf Grund des Beschlusses des Landtages vom 13. November wird die Regierung nun sofern die von ihr zu stellenden Be dingungen erfüllt werden, mit dem rheinischen Konsor tium die Verhandlungen fortführen und hoffentlich bald zum Abschluß bringen. Aus sächsischen Gemeindeparlamenken- Eine Puppe im Stadtparlament. Zwickau. Die letzte Stadtverordnetensitzung flog aus einem recht eigenartigen Anlaß vorzeitig auf. Man war bei der Beratung eines nationalsozialistischen Antrags angelangt. Im Verlaufe der Aussprache brachte ein Kom munist einen Pappkarton ans Rednerpult, dem der Stadt verordnete Schubert (KPD.) eine Puppe in nationalsozia listischer Uniform entnahm. Daraufhin entzog der Vor steher dem Stv. Schubert das Wort. Als dieser sich der Wortentziehung nicht fügte, beschloß der Geschäftsord- uungsausschuß mit Stimmenmehrheit den Ausschluß Schuberts. Daraufhin wurde das Haus von der Linken beschlußunfähig gemacht. Aeuer Zraltionsvorsitzender der Deutschen Volkspartei Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei wählte an Stelle Dr. Blühers den ehemaligen Minister präsidenten Dr. Bünger zum Fraktionsvorsitzenden. Der Genannte war bisher stellvertretender Vorsitzender dieser Fraktion. Lebensmüder gefährdet seine Hausbewohner. Ein Gärtnereibcsitzer in Dresden-Cotto öffnete, um sich das Leben zu nehmen, das Hauptrohr der Gasleitung seines Wohnhauses. Nur durch die Aufmerksamkeit eines Wächters konnten die Bewohner des bereits mit Gas angefüllten Hauses noch rechtzeitig gerettet werden. Lästiges Volk. Schlägerei unter Zigeunern. In der Nacht kam es in einer Gastwirtschaft in Leip zig-Lindenau zu einer Schlägerei zwischen Zigeunern. Dabei wurden mehrere Fenster der Gastwirtschaft zer trümmert. Die Raufbolde wurden aus die Straße ge wiesen. Von dort aus fiel ein gegen das Lokal gerichteter Schuß, wodurch jedoch niemand verletzt wurde. Das her beigerufene Überfallkommando und mehrere Beamte der nächsten Polizeiwache nahmen eine Durchsuchung der Be teiligten vor, ohne jedoch Waffen finden zu können. Zwei der Beteiligten wurden nach der Sanitätswache gebracht, da sie vermutlich beim Einschlagen der Fensterscheiben Schnittwunden an den Händen erlitten hatten. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schristleitung: HermannLässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff. Folgende im Gründliche für Wilsdruff auf den Namen des im Konkurs befindlichen Kürsch nermeisters Paul Rudolf Springsklee in Wils druff eingetragenen Grundstücke sollen Mittwoch, den 11. Februar 1931, vorm. 9 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. 1. Blatt 8, nach dem Flurbuch 5,0 Ar gross und nach dem Verkchrswett auf 20 100 RM. ge schätzt. Die Brandoersicherungssumme beträgt 14100 RM.; sie entspricht dem Frie densbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Grs. v. 18. 3. 1921, GVBl. S. 72). Das Grund stück liegt in Wilsdruff am Markt, trägt die Nr. 7 der Ortsliste, umsasst das Flurstück Nr. 7 des Flurbuches und besteht aus einem Geschäfts- und Wohnhaus mit Verkaufsladen Wohnung und Lagerraum im Erdgeschoss, 2 Wohnungen im Obergeschoss, Kammern im Dachgeschoss, Garten, Hof, einem Seitenge bäude mit Waschhaus, Gewölbe, Kohlenraum und Werkstatt. Das Wohnhaus unterliegt der Wohnungszwangswirtschast. 2. Blatt 515, nach dem Flurbuche ^,2 Ar gross und nach dem Verkehrswert auf 1000 RM. geschätzt, bestehend aus einem Feldgrundstuck, das am Wege nach der Struth gelegen ist und das Flurstück 1024 des Flurbuches für Wils- Die Einsich?^ Mitteilungen des Grundbuch amts und der übrigen Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schatzungen, ist jedem gestattet'(Zimmer 6). Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des .am 11. November 1930 verlautbarten Verstelge- rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersicht lich waren, spätestens im Dersteigerungsternnne vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Versteigerungserlöfes dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muh vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Wilsdruff, den 15. Dez. 1930. Za 10/30. «Z «Z s Virpußts-Schänke 8 L' (Kneift) Dresden, Große BrüdergaffeL ist eine der originellsten und gemütlichsten - im ungarischen Sill eingerichteten Gast- stütten mit vorzüglicher ungarischer und (F Wiener Küche zu kleinen Preisen. 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