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Bis jeht 20 Milliarden Tribute — nach englischer Berechnung. , Im Unterhaus wurde auf Anfrage mitgeteilt, daß Deutschland bis zum 15. Dezember 1930 rund 20 Milliar den Mark Reparationen an die alliierten und «soziierten Mächte geleistet habe. Der Ladenschluß am SMen Abend. 1 9 30 noch nicht wirksam. Das vom Reichstag beschlossene Gesetz über den Geschäftsschlutz am Heiligen Abend kann, wie jetzt bekannt wird, in diesem Jahre noch nicht wirksam werden, da eine Bestimmung darüber fehlt, Vast cs mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt. Für dieses Gesetz besteht daher zurzeit die übliche Regelung, daß es vierzehn Tage nach seiner Verkündung im Reichsgesctzblatt in Kraft tritt, so daß es für das diesjährige Weihnachtsfest zu spät ge kommen ist. Wie von zuständiger preußischer Seite dazu erklärt wird, beabsichtigt das Staatsministerium Schritte zu ergreifen, um die Bestimmungen für das Gastwirts gewerbe, die den Schluß der Gaststätten am Heiligen Abend um 19 Uhr vorsahcn, durchzuführcn. Am Ladenschluß ändert sich nur wenig, da auch das bisher gültige Gesetz einen Fünf-Uhr-Ladcnschluß vorsah. AMWutröse im MencrPMinent. Wien, 16. Dezember. Im Nationalrat hat heute der Hei matblock einen Antrag auf Anbahnung eines engeren Handels und wirtschaftspolitischen Zusammenschlusses mit dem Deutschen Reiche eingebracht. Die Abgeordneten Zorboch (Großdeutsch) und Dr. Drexel (Christlichsoz.) haben einen Antrag auf Bildung eines Ausschusses zur Vorbereitung einer Zollunion mit dem Deutschen Reiche eingebracht. Die großdeutschen Abgeordneten Dr. Straff- ner und Dr. Wotawa verlangen die Vorlage der Strafgesetz entwürfe. Das Verbot des Aemarque-Films. Antrag im österreichischen Nationalrat. Im Nationalrat kam es auf Grund einer dringender Anfrage des Heimatblocks, die auch von den Regierungs parteien unterstützt wurde, zu einer Aussprache über den Erlaß eines Verbots des Films „Im Westen nicht- Neues". Der Minister des Innern, der Landbündler Winkler, erklärte, daß er sich zu dieser Angelegenheit noch nichi äußern könne. Sie werde jedoch im nächsten Ministerrai zur Sprache kommen. Die Unterzeichner der Anfrage stell ten sich auf den Standpunkt, es entspreche dem National bewußtsein jedes Deutschen hüben wie drüben, daß auch in Österreich ein Verbot des Films erlassen werde. Der sozialdemokratische Redner widersprach einem Verbot aus staatsrechtlichen Gründen, wobei er sich aus die Zensurfreiheit in Österreich berief. Niesenfeuer im Bremer Freihafen. Ein Lagerhaus in Flammen. In den Lagerräumen einer Reismühle mit Stärke fabriken im Bremer Freihafen brach ein Großfeuer aus, das sämtliche Feucrwehrabteilungen Bremens beschäf tigte. Das sechs Stockwerke hohe und 100 Meter lang« Gebäude glich einem einzigen Flammenmeer, das sich ani Nachthimmcl weithin abzeichnete. Das Feuer erhielt stän dig neue Nahrung durch große Mengen Reisstärke und Kartoffelflocken, die in dem Lager aufgestapelt sind. Un mittelbar an das brennende Gebäude schließt sich die Reis mühle an. Die Erhaltung dieses Betriebes erforderte stärkste Kraftanspannung der Wehren. Die Ursache ist noch ungeklärt. Besserung im Befinden Poincarer. Paris, 16. Dezember. Poincare wurde im Laufe des Nach mittags von Professor Mario gründlich untersucht. Der Arzt er klärte beim Verlassen der Wohnung, es sei eine merkliche Besse rung eingetreten, und der Zustand des Kranken sei befriedigender. Senator Barthou, der Frau von Poincare einen Besuch abge stattet hat, erklärte beim Verlaßen der Wohnung, der Zustand Poincares gehe der Besserung engegen. Eg handele sich weder um einen Schlaganfall noch um eine Urämiekrise. Erklärungen der Berliner spanischen Botschaft. Ordnung angeblich wiederhergestellt. Die Grenzübergänge an der spanischen Grenze nach Frankreich sind gesperrt, die Wachen verstärkt, auch tele graphische und telephonische Verbindungen funktionieren nur mangelhaft, so daß eine volle Klarheit über das, was im Innern vor sich geht, nicht zu schaffen ist. Der Putsch versuch der Fliegeroffiziere soll gescheitert sein. Die Ber liner spanische Botschaft veröffentlicht eine telegraphische Nachricht, die bei ihr aus Madrid vom Außenminister ein getroffen ist und folgendermaßen lautet: „Die Regierung hatte die Unruhen, die in San Sebastian, Santander und Sevilla ausgebrochen waren, vorhergesehen, ebenso den Aufstand der Fliegertruppen in Madrid, der als eine Folge des fehlgeschlagenen Vorgehens in Jaca angesehen wird, überall konnte die Ordnung schnell wiederhergestelll werden. Der Fliegermajor Franco sowie drei andere Führer der Bewegung haben ihre Mitverschworenen ver lassen und sind mit vier Flugmaschinen geflohen. Der Ein druck bestätigt sich, daß die revolutionäre Bewegung völlig zusammengebrochen ist, da ihr im Lande jegliche Unter stützung fehlte. Die spanische öffentliche Meinung hat un zweideutige Beweise ihrer Zuneigung zur bestehenden Staatsform und ihres Vertrauens zur jetzigen Regierung gegeben." Das klingt zwar sehr beschwichtigend, überzeugt aber nicht ganz, zumal überall noch immer die Verbindungs störungen andaucrn, Telegrammzensur eingeführt ist und nur amtliche Pressemeldungen durchgelassen werden. Allerdings ist wohl der erste Aufstandsversuch nieder geschlagen. Ob aber tatsächlich in ganz Spanien die Ruhe wiederheregestellt ist, ist noch nicht ganz sicher. In San Sebastian sollen die Aufständischen Rathaus und Haupt postamt geplündert haben; Militär griff ein, aber das Leben in der Stadl ist ganz erstorben. Jedenfalls herrscht das Kriegsrecht im ganzen Lande. Um Pflichtarbeit und Arbeitsfürsorge des Bezirks und der Gemeinden. Die Bezirksausschußsitzung Dienstag, den 16. Dezember wird vom Amtshauptmann Schmidt eröffnet, der die Mitglieder begrüßt. Zum ersten Punkt der Tagesordnung er- folgt die Feststellung des Ersatzmannes für den verstorbenen Be zirkstagsabgeordneten Paul in Lommatzsch. An seine Stelle trit Elekromeister Paul Lieske-Lommatzsch. Der Bezirksausschuß hat in früheren Sitzungen beschlossen, die Wohlfahrtspflegebezirke durch Austei lung nach Möglichkeit zu beschränken. In der letz ten Sitzung war nun beschloßen worden, die Pflegerin von Nau stadt-Scharfenberg in das Dienstgebäude hereinzunehmen und dafür die Pflegerin von Sora nach Scharfenberg zu versetzen. Das letzte wird unmöglich, da die Pflegerin von Sora infolge Verheiratung ihren Dienst aufgibt. Man beschließt deshalb, nach Scharfenberg die Pflegerin des Grumbacher Bezirks zu ver setzen und den Grumbacher Bezirk ebenso wie den So ra er Bezirk durch Au fteilungzu erledigen. Die Geschäfte des Grumbacher Bezirks wird die Wvhlfahrtspslegerin in Wilsdruff mit erledigen, die zu bestimmten Zeiten in Grumbach anwesend sein wird. Der Ausschuß hatte sich in der letzten Sitzung mit der Frage der Beschäftigung von Wohlfahrtscrwcrbslosen mit Pflichtarbeit befaßt. Dabei wurden von sozialdemokratischer Seite verschie dentlich Beschwerden vorgebracht, Lie inzwischen geklärt worden sind. Die ganze Frage der Beschäftigung der Wohlfahrtserwerbs losen ist in letzter Zeit nicht nur hier, sondern allgemein aktuell geworden. Eine ganze Reihe Bezirksverbände und Gemeinden haben Pflichtarbeit, Notstandsarbeit usw. eingeführt. Der Amts hauptmann befaßt sich nun mit der Frage, wie die Pflichtarbeit gesetzlich zu begründen ist. Er tut das an der Hand von Richt linien, wie sie eine ganze Reihe Bezirksverbände bereits durch führen. An Arbeiten kommen in Frage Straßen-, Wege- und Gräbenreinigung, Gartenarbeiten (Parks usw.) Bäumeabkratzsn, Trainage usw. also Arbeiten, die sonst nicht gemacht werden. Ausgeschlossen sind bei Pflichtarbeit Stemeschlagen und Stein bruchsarbeiten. Die Arbeiten werden vom Bezirksverbanbe oder den Gemeinden bereitgestellt. Die Arbeitszeit darf sich auf 8 bis 24 Stunden erstrecken, sie darf den Wett der Fürsorge nicht über schreiten. Die Gemeinden zahlen von sich aus einen Betrag zu (in Freiberg 15 Pfg.), jedoch sind diese Sätze ganz verschieden. Anderwärts wird Stiefelgeld gewährt oder man läßt einen Tag länger arbeiten und bezahlt diesen tarifmäßig, um das Einkom men der Pflichtarbeiter etwas zu heben. Die Pflichtarbeit darf sich auf 6 bis 8 Wochen erstrecken. Das Arbeisamt hat jederzeit das Recht, die Wohlfahrtserwerbslosen weiter zu vermitteln und kann sie deshalb jederzeit anfordern, wem es ihnen Arbeit zu- sichern kann. Die Pflichtarbeit ist im Meißner Bezirk in etwa 2 0 Gemeindeneingeführt. Die Gemeinden zah len mehrfach ein sogenanntes Stiefelgeld oder lassen, wie schon erwähnt, einen Tag länger arbeiten, um so eine bessere Stellung herdeizusühren. Mit der Arbeit soll die Unterstützung abgegolten sein, man sagt, daß sie die Beträge nicht zurückzuerstatten brau chen. Schwierigkeiten und Differenzen hat es bisher kaum ge geben. An den Amtshauptmann sind nun mehrfach Arbeiter her angetreten mit der Bitte, zu veranlaßen, daß die Bürgermeister anderer Gemeinden in gleicher Weise vorgehen, ja man verlangt, aus die Gemeinden einen Zwang in dieser Richtung auszuüben. Der Amtshauptmann ist deshalb der Meinung, daß es notwendig ist, gewisse Richtlinien anzustellen, damit nicht erst Differenzen eintreten und beide Seiten etwas in der Hand haben, um ihre Haltung zu begründen. Für den wichtigeren Teil hall der Amtshauptmann die A r - beitsfürsorge, die man lieber durchweg emführen solle. Sie soll sich vornehmlich aus Wohlfahrtserwerbslose erstrecken und bestrebt sein, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und die Schä den der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das Höchstmaß der Ar beit ist 8 Stunden beschränkt auf 5 Wochentage. Am freien Tage hat sich der Betreffende beim Arbeitsamt zu melden. Die Arbeit soll nicht länger als 13 Wochen dauern, sie ist auf 30 Wochen beschränkt. Zu zahlen ist der Lohn eines ungelernten Staats- und Gemeindearbeiters. Beschäftigt werden sollen nur solche, die frü her in einem Versicherungsverhältnis gestanden haben. Das wich tigste ist demnach, daß jeder hier Beschäftigte seine Karrenzzeit verringert und damit baldigst der Arbeitslosenunterstützung wie der zugeführt wird zum Vorteil des Versicherten, dessen Bezüge sich damit wieder erhöhen u. der Gemeinden die von den schwe ren finanziellen Lasten der Wohlfahrtserwerbslosenunterstützung wieder befreit werden. Der Amtshauptmann führt dann weiter aus: Zur Durchfüh rung der Richtlinien sei es notwendig, daß dieWegeunter- haltung in größerem Maße betrieben werde. Für 1930 seien rund 400 000 Mark für Wegeunterhaltung ausge wendet worden, wovon der erheblichste Teil schon ausgegeben sei. Es müsse deshalb, um eine Erleichterung zu schaffen, kurz n a ch Weihnachten mit den Wegearbeiten für 19 3 4 begonnen werde n. Das Gamze sei eine Frage der Geldbe schaffung. Dem die Mittel vorstreckenden Institut müsse die Krast- fahrzeugstmer bis zu 200 000 Mark überwiesen werden. Das Ganze bedeute die Vorwegnahme der Wegebeßerung für das kommende Jahr. Die Arbeiten würden bereits in diesem Winter geleistet werden. Man würde damit auch indirekt Steinbruchsarbeiten veranlassen. Für die in der Arbeitsfürsorge Beschäftigten werde die Wvhl- fahrtsunterstützung weiter an die Gemeinden zu zahlen sein. D i e Gemeinden müßten verpflichtet werden, auch Arbeitslose der Nachbarorte zu beschäftigen, wenn sie selbst nicht genügend Wohlfahrtserwerbslose zur Ver fügung habe. Die ganze Unterstützung sei davon abhängig zu ma chen. Der Amtshauptmann verspricht sich davon eine erhebliche Entlastung für Bezirk und Gemeinden und auch der Erwerbs losen, denen wieder der Bezug der Arbeitslosenunterstützung ge sichert und ihre Lage gebessert wird, während die Gemeinden den Vorteil haben, von der Bezahlung der Wohlfahttserwerbslosen- unterstützung befreit zu sein. Der Amtshauptmann schlägt vor eine kleine Kommission zu ernennen, welche diese Richtlinien bearbeitet um bald festen Tatsachen gegenüberzustehen. Bürgermeister Zimmerman n wünscht, daß grundsätzlich festgestellt werde, welche Arbeiten als Pflichtarbeiten anzusehen sind. Er bespricht die teilweise schlimmen Wegverhältnisse im Be zirk. Wenn man jetzt dazu übergehe, die Steinbruchsarbeiten aus der Fürsorgearbeit auszuschalten, dann werde die Folge sein, daß die Wegebeßerung bleibe und die Wegeverhältnisse noch schlechter würden. Für die Gemeinden sei das ganz natürlich wie der eine Finanzfrage. Bürgermeister Keil erklärt für die sozialdemokratischen Ver treter, daß sie keine Freunde der Pflichtarbeit seien. Auch gegen die Fürsorgearbeit habe man nicht geringe Bedenken. Man wolle vor allem die Pflichtarbeit auch bei Straßenarbeiten ausgeschaltet wissen. Bürgermeister Glöckner bittet von weiteren.Erörterungen abzusehen und mit der Wahl der kleinen Kommission einverstan den zu sein. Er schlägt vor für die bürgerliche Liste den Vertreter im Wegebauausschuß, Gutsbesitzer Trosch ü tz , zu wählen. Von sozialdemokratischer Seite wird Herr Alb richt vorgeschlagen. Amtshauptmann S ch m i d t weist noch darauf hin, daß der Bezirk nach dem neuen Landesfinanzausgleich nur 200 000 Mk. gegenüber 280000 Mk. erhallen werde. Der Ausschuß schließt sich den Vorschlägen des Amtshaupt- manns an und wählt die Kommission, die jene Richtlinie aus arbeiten wird, die den Gemeinden den Anhall für die Einführung der Pflichtarbeit und Fürsorgearbeit geben werden. (Schluß folgt.) Drei spanische Flieger nach Lissabon entflohen Von Madrid aus sind abermals drei Flieger nach Portugal geflohen. Zwei von ihnen landeten etwa 60 Km. südlich von Lissobon. Von dem dritten Flugzeug fehlt jede Nachricht. Die Eisenbahnverbindung zwischen Frankreich und Spa nien über Perpignan ist noch unterbrochen. Die portugi- sische Negierung hat Franco und die übrigen spanischen Offiziere nicht verhaftet, sondern ihnen einen Wohnsitz angewiesen und sie gebeten, sich nicht ohne Wissen der Behörden zu entfernen. Ausländische Gelder für die Aufständisch-«? Die spanische Botschaft in London gibt der Auffassung Ausdruck, daß die Aufständischen in Spanien mit aus ländischem Geld unter st ützt worden seien. Tat sächlich feien die Republikaner in der Minderheit. Hierzu komme, daß sie noch in verschiedene Gruppen gespalten seien. Rus unferer keimst j Wilsdruff, am 17. Dezember 1930. Merkblatt für den 18. Dezember. Sonnenaufgang 8"' I Mondausgang 6" Sonnenuntergang 15^ j Monduntergang 14^ 1786: Karl Maria von Weber geb. Oer alte Nußknacker. Hier und da steht man ihn noch, den alten Nußknacker, wie er sich zur Weihnachtszeit unter oder neben dem Christ baum aufpslanzt. Eigentlich muß man sich vor ihm fürchten, so wild sieht er aus mit seinem breiten großen Mund und mit seinem strengblickenden Gesicht. Wenn der Nußknacker beim Aufknacken einer Nuß noch die Augen verdreht, sieht er besonders gefährlich aus, beinahe wie ein Menschenfresser. Doch wo der alte Nußknacker noch häufig seine Dienste ver- richter, haben auch die kleinsten Kinder keine Angst vor ihm, weil sie alle wissen, daß er kein Menschens.esser ist Wenn Mutter den alten Nußknacker wieder hervorholt, dann bat die Weihnachtszeit begonnen. Da es keine unbillige Forderung ist, ckuszuprobicren, ob der Nußknacker noch seine Arbeit tun kann, muß Mutter auch schon vor dem Wechnachtsseste ein paarmal in den Nußsack oder in die Nußtüten greifen, um den Kindern große und kleine Nüsse zum Ausprobieren zu übergeben. Das ganze Jahr über hat der Nußknacker irgend wo tn einer Kammer oder aus dem Boden gestanden, nun wird er abgestaubt und bekommt wohl auch von Vater oder aar bei einem Malermeister ein neues Kleid in den buntesten Farben Gerade, als wäre er soeben vom Wcihnachtsmanne in das Haus getragen worden, sieht ei dann aus Die Kinder sind ordentlich stolz daraus, einen so feinen Nußknacker zu besitzen Sogleich nach der Weihnachtsbeschcrung am Heiligen Abend bekommt der Nußknacker furchtbar viel zu tun, und das hält an bis nach Neujahr. Wie ein Soldat auf Vor posten steht er da, immer ernst und gravitätisch, aber auch stets bereit, seine Pfltchi zu tun. Aus die neumodsschen Nuß knacker, die Zangen aus Metall, sieht so ein alter Nußknacker- mann gewiß nur mit Verachtung herab. * Welche Wetteraussichten bestehen für Weihnachten. Die gegen wärtigen Luftdruck- und Temperaturverhättnisse über unserem Erdteil lassen einige Vermutungen über die Wettergestaltung der nächsten Zeit zu. Hoher Druck bedeckt den Nordosten Europas, wo bereits strenge Kälte herrscht, während iu Nordwesten ein Tief lagert, das in Kürze auch Mitteleuropa beeinflussen dürste, da es wegen des nordöstlichen Hochs zu einem südöstlichen Kurs gezwungen wird. Diese Verteilung der Luftdruckgegensätze bedingt aber für unser Gebiet Winde aus Nordost und damit eine kalte Lustzufuhr aus dem Bereiche des nordöstlichen Hochdruckgebietes. Es scheint sich also allmählich eine ausgesprochen winterliche Wetterlage bei uns auch -in der Ebene auszubilden. So kann der Fall eintreten, daß es wieder, wie in den letzten drei Jahren, be reits in der Woche vor Weihnachten zu richtigem Winterwetter kommt. Ob dies dann die eigentlichen Weihnachtstage überdauern wird, möchten wir dahingestellt sein lassen. Im Verein junger Landwirte hielt gestern nachmittag Land wirtschaftsrat Teucher- Dresden vom Landesverband für Grünlandwirtschaft einen lehrreichen Vortrag über „Die Dauer weide im landwirtschaftlichen Betrieb". Vor Eintritt in die Ta gesordnung widmete der Vorsitzende Philipp-Blankenstein dem tödlich verunglückten Mitgliede Zschoche- Schmiedewald-e einen MarmempfundenenRachruf, während sich die Anwesenden zu ehrendem Gedenken von den Plätzen erhoben hatten. Dann nahm Landwirtschafisrat Teucher das Wort und führte u. a. aus: So lange der Landwirt den gesunden Selbsterhaltungstrieb be hält, solange besteht auch die Hoffnung, daß er über die Not hin wegkommt. Er darf freilich nichts unversucht lassen, die nötigen Abwehrmaßnahmen zu treffen. Er muß mehr genossenschaftlichen Geist ausbringen und in Ken einzelnen Betrieben die Ausgaben soweit als möglich abdrosieln. Er muß sparen am Dünger, am Saatgut, an Maschinen, mehr noch als bisher aber an den Fut termitteln. Wenn jetzt durchschnittlich je Hektar noch 150 Mark für Kraftfutter verwendet werden, dann ist es viel zu viel, gegen über dem Durchschnitt von Versuchsbetrieben, die mit 68 Mark für Kraftfutter gut ausgekommen sind. Eine ausschlaggebende Rolle spielt dabei die Dauerweide. Sie ist der Weg zur Spar-