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ich hu nei öß de- N ter >cr lle» An UN -hei Zeb nt) und rei lv. s,; 49,c 43/ 16/ «7/ -28,k -16.' ro. i 72 Ha- mel- >.25'. grob rot' Heu ffeln Stück Frei ! da richt, der iUNg raks clau 0,41 ran rlier 2,41 llinx gen Von Z dir Ein- iterr zun >-82.« >-21,v >-20.« >18,c -20,k -9,6 15,« Wilsdruffer Tageblatt 3. Blatt. Nr.250 — Sonnabend, den 85. Olt. 1930 Altdeutsche Haus- und Siunfprüche. Wer dies Haus jetzt tadeln will, Der stehe nur ein wenig still Und denk' in seynem Hertzen frey, Ob er wohl ohne Tadel sey. Lieber m eig'ner Hütten Als im Schloß nur gelitten. 4c Häuser haben Winkel, Köpfe haben Dünkel. * Aus den Zaun kommt's wenig an; Im Garten will ich Blumen ha'n. 4c Ein Haus ohne Liebe Ist wie zwey Stein' ohne Mörtel. 4c Der größte Schritt Ist der Schritt aus der Tür. Ein Haus ohne Gast' Ist wie ein Jahr ohne Fest. W. Eschweiler. Röm. 11, 36: Von ihm und durch ihn und zu ihn sind alle Dinge. Eine schauerliche Kunde fliegt uns zu: Hunderte von Toten sind dem Grubenunglück zum Opfer gefallen. Von tiefstem Herzen fühlen wir alle mit den Opfern und mii denen, die um sie weinen. Man wird ihnen helfen. Man wird aus dem Unglück zu lernen suchen. Aber man wird solche Katastrophen nie ganz vermeiden können. Bei diesen, Gedanken stutzen wir. Wirklich nie? Nein. Immer wie der wird sich die Unzulänglichkeit des Menschengeistes und der Menschenkraft, wird sich die gewaltige Übermach höherer Kräfte zeigen. Unser Inneres lehnt sich dagegen auf. Unser Wille arbeitet dagegen an. Und wir Werder doch damit nicht fertig: nicht durch Wissen und nicht durch Technik. Immer werden wir auf diesem Weg ohnmächtig gegen die letzten Mächte bleiben. Und doch drängt uns unser ganzes Wesen danach: wir müssen dem Schicksal, auch dem schwersten, gegenüber Sieger werden. Und es ist möglich. Den Weg hat Jesus gezeigt und gebahnt. Es ist der WegdesGlaubens, d. h. des Vertrauens in das unbegreifliche Walten der höheren Macht. Dieses Vertrauen, das da spricht: „Ich weiß im -rinzelnen nicht, warum dies so und das so geschieht. Abei darauf vertraue ich, daß alles, was geschieht, aus Gottes Willen geschieht, und daß alles, was geschieht, irgendwie einem letzten göttlichen Zweck zur Vollendung dient. Dar auf vertraue ich, daß Gottes überweltliche Macht alles Leben, auch mein Leben, durch das Wirrsal dieser Welt hin- durchträgt und führt zu einer unvergänglichen Voll endung." Das ist unser Glaube: der Sieg, der die Welt überwunden Hai, wie Paulus es sagt. Er nimmt den, Tode seinen Schrecken, er nimmt dem Leiden seine Sinn losigkeit: er gibt allem Geschehen Sinn und Ziel; er de mütigt uns unter der gewaltigen Hand Gottes; wie gar nichts sind doch wir Menschen! Aber zugleich erhebt er uns und macht uns frei und groß: Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus! Gott gebe den Trauernden Kraft von diesem Geist! Vom Dresdener Leben. Verkchrsfragen zu Lande und Luft. — Seltsame Wurstfarbe Eine Maßnahme gegen nutzlose parlamentarische Agitations beschlüsse. Von einer Stadt mit mehr als 600 000 Einwohnern gibt es immer allerlei zu erzählen, und es hält einigermaßen schwer oas hcrauszugreifen, was auch die Sachsen außerhalb ihre: Landeshauptstadt nun am meisten interessieren muß. Etwa du immer wachsende Zahl der Kraftfahrzeuge? Darauf sind viel, Dresdner stolz, hat doch Dresden hier die vierthöchste-Stell, in der Reihe aller deutschen Großstädte erreicht, obwohl ec seiner Bevölkerungszahl nach erst an siebenter Stelle sicher müßte. Aber Leipzig, Köln und Essen haben eben „nur" meh» Einwohner und weniger Kraftfahrzeuge. Deren Zahl belief fick in Dresden nach einer Erhebung vom 1. Juli auf 20 962 Stück gegenüber 18 676 Stück ein Jahr vorher. 9134 davon sink VersoncuauioS. 31^ Krastoij,mib»'D- 36^0 Lastwage», 303 Zug Maschinen und 7527 Krafträder, die bekanntlich bei aller Leuten, die nicht selbst so ein ratterndes Vehikel fahren, außer ordentlich „beliebt" sind. Die Flugplatzfrage ist nach dem bedauerlichen Unglücks fall viel erörtert worden; das Reichsverkehrsmtnisterium, das glaubte, sofort rücksichtslos und ohne Beachtung aller Wirt schastlichen Interessen „durchgreifen" zu müssen — es wurde jo nur eine sächsische Stadt davon betroffen! —, ist wieder fried lich geworden und hat den Flugplatz freigegeben. Allzuvie! wird man freilich vorläufig von dieser Liebenswürdigkeit nich merken, weil im Winter die meisten Flugstrecken eingestell werden. So gibt es über Verkehrsfragen allerlei zu reden Dazu gehören schließlich auch noch die Erpresserbriefe an du Neichsbahndirektion. Der Erpresser Aye hat vielleicht geglaubt man könne es sich leisten, stark und frech gegen die Reichsbahl aufzutreten, weil diese selbst ebenfalls anderen Interessen ge genüber — siehe die Frage der Reichsbahndirektionseinteilunj Dresden-Leipzig-Halle! — diktatorisch zu verfahren pflegt.. In diesen Tagen ist der Bericht des Dresdner chemische! Untersuchungsamtes über die Lebensmittelkontrolle in Dresden erschienen, der zahlreiche interessante Einzelheiten enthält. In Jahre 1929 wurden von der Kontrolle nicht weniger als 10 42! Warenproben entnommen und untersucht, etwa neun Prozen waren davon zu beanstanden. Aber es handelte sich in de' großen Hauptsache um ziemlich unwesentliche Verstöße, so das der Dresdner weiter überzeugt sein darf, daß er einwandfred Lebens- und Genußmittel zu kaufen bekommt. Bedenken ver ursacht es höchstens, daß sür die Herstellung von Wurst in zu nehmendem Maße ein Zusatz von — roter Tinte verwende wird. Dagegen wird mit strenger Bestrafung eingeschritten, un, so ist zu hoffen, daß diese Unsitte bald ausgerottet werdet kann. Wie man aus der letzten Stadtverordnetensitzung erfuhr hat der Rat einen sehr vernünftigen Beschluß gefaßt, und es if zu bedauern, daß sich das Stadtverordnetenlollegium dageger auslehnt Bekanntlich ist es üblich geworden, daß sich nicht nm die Landtage, sondern auch die Gemcindeparlamente dauerni mit Fragen beschäftigen, die gar nicht zu ihrer Zuständigkei gehören, sondern vielmehr dem Votum des Reichstages unter stehen. Man hat dafür die Methode erfunden, eine Eingabe ar die Reichsregierung zu richten, damit sie in dem oder reuen Sinne beeinflußt werde. Was die Reichsregierung mit solche! Kundgebungen macht, die ihr in Tausenden aus dem ganzer Reiche zuflattern, ist ja selbstverständlich, sie wandern in der Papierkorb. Und viel Aufwand wurde nutzlos vertan! De! Nal zu Dresden halte deshalb beschlossen, einen entsprechender Beschluß der Stadtverordneten „auf sich beruhen zu lassen" diese haben ihm aber dafür ihr „Befremden" ausgesprochen Und in der gleichen Sitzung wurde wieder mehrere Stunde» über das Finanzprogramm der Reichsregierung gesprochen.. Chemnitzer Brief Die unrentable Straßenbahn. Chemnitz, 24. Oktober. Seit zwei Jahren werden die Gemüter der Chemnitzer von Zeit zu Zeit immer wieder einmal durch die Alarmmeldung beunruhigt, daß die Straßenbahn teurer wird. Der Rat der Stadt erklärt an Hand von peinlichsten Be rechnungen, daß es nun bestimmt nicht mehr so weiter gehen könne, daß die Straßenbahn am Ende ihrer Kraft stehe und nun ganz bestimmt zusammenbrechen werde, wenn die Stadtverord neten nun nicht endlich ein Einsehen haben und die Tariferhöhun gen genehmigen würden, und die Stadtverordneten — lehnten die Fahrpreiserhöhung ab. Erst dieser Tage Hatte das Betriebsamt der Stadt durch den Rat in der Stadtverordnetensitzung einen neuen Vorstoß in dieser Beziehung machen lassen. Man wollte sich diesmal nicht mit hal ber Arbeit begnügen und gleich ganz reinen Tisch machen; gegen 300 Straßenbahner sollten entlassen, die Tarife erhöht und die Autobuslinien in einer Weise verkürzt werden, daß sie nur noch wie -armselig wedelnde Schwänze an unserem Straßenbahnnstz gehangen hätten. Aber die Stadtverordneten konnten sich auch diesmal sür die Vorschläge der Straßenbahnverwaltung nicht er wärmen. Sie stellten sich auf den Standpunkt, daß eine Straßen bahn im Organismus einer Großstadt ein volkswirtschaftlicher Faktor ist und erklärten sehr richtig, auf der einen Seite bemüht sich die Stadt, die Einwohner an der Peripherie anzusiedeln, aus der anderen erschwere sie durch Verschlechterung und Verteuerung z des Straßenbahnbetriebes die Verkehrsverbindungen, ja man ver dächtigte sie sogar indirekt, die Fahrgäste künstlich von der Stra ßenbahn abdrängen zu wollen, um das -Unternehmen dann wieder in eine A.-G. umwandeln zu können. Wie weit eine derartige Verdächtigung berechtigt ist, kann man natürlich nicht feststellen. Der Bürgerschaft selbst brauchte das letzten Endes gar nicht so unangenehm zu sein, denn es hörte dann wenigstens endlich einmal das ewige Lamentieren über die Defizitwirtjchaft bei der Straßenbahn, hörte das ewige Alarm- geschrei von der Fahrpreiserhöhung auf. Wenn man sich so an die Zeiten erinnert, als die Straßenbahn noch nicht in städtischem Besitz war, da muß man wohl zugeben, daß der Wagenpark nicht so komfortabel und modern war, aber schlechter ist man, weiß Gott nicht gefahren, denn heute, auf jeden Fall billiger, und ausgebaul ist das Straßenbahnnetz seit dieser Zeit auch nur noch durch be- langlose Linienverlöngerung. die sich die angreizendcn Gemeinden bei der Einverleibung erzwangen. Eine tatsächlich neue Linie ist unter der städtischen Regie nicht geschaffen worden, wir haben ja nicht einmal eine direkte Straßenbahnverbindung nach dem Kre matorium-, haben es bis heule noch nicht bis zu einer Ringbahn gebracht, nach der der Chemnitzer Verkehr infolge der besonderen Verhältnisse unseres Straßennetzes wie kaum in einer anderen Stadt schreit. Wir haben nur — und das muß man rückhaltlos anerkennen — den modernsten und gediegensten Wagenpark, den man wohl in Deutschland finden kann, und kaum eine andere deutsche Großstadt fällt so durch saubere und gediegen wirkende Straßenbahnwagen wie Chemnitz auf. Dafür können wir Chem nitzer uns freilich wenig kaufen und wir würden gewiß lieber in weniger schön cmmutenden blauen und dunkelgrünen als in unse ren eleganten e'senbeinfarbigen Wagen fahren, wenn nur sonst der Verkehr mehr den Wünschen und Anforderungen des Verkshrs- lebens angepaßt wäre. Im übrigen behaupten Leute, die ein wenig hinter die Ku lissen sehen können, daß es in Wirklichkeit gar nicht so schlimm um die Finanzlage unserer Straßenbahn stehe. Das soll selbst der Dezernent der Straßenbahn, der jetzt wieder so entschieden die Tariferhöhung vertrat, zugegeben haben. Insgesamt sollen die Schulden der Straßenbahn reichlich 11 Millionen, der Reinge winn aber nach Abschreibungen von 10 Millionen noch 21 Milli onen betragen, d. h. also man hat ein Drittel des gesamten An lagewertes abzuschreiben vermocht. Wenn man hört, daß in den letzten Jahren 88 Triebwagen und 103 Beiwagen im Gesamt werte von 5 Millionen beschafft wurden, wozu 3,5 Millionen dem eigenen Betriebe entzogen wurden, dann vermag man sich wirklich nicht vorzustellen, daß die Finanzlage unserer Straßen bahn tatsächlich so katastrophal ist, wie sie uns immer wieder an die Wand gemalt wird, wobei man gewiß nicht verkennen darf, daß der Stillstand in der Chemitzer Industrie mit seinen mehr als 40 000 Erwerbslosen natürlich auch die Einnahmen der Stra ßenbahn wesentlich beeinflussen muß, erleidet sie doch nachweis bar allein durch den Rückgang der Wochenkartenzahl einen wö chentlichen Ausfall von 37 500 Mark. Die Kastenlage ist ange spannt, das läßt sich nicht bestreiten, aber man wirft der Ver waltung vor, daß sie diese Anspannung durch ein riesig schnelles und übertriebenes Tempo des inneren Ausbaus, das der wirt schaftlichen Kraft des Unternehmens zu wenig Rechnung getra gen, selbst verschuldet habe. Jedenfalls war es auch dieses Mal nichts mit der Tarif erhöhung. Die 300 Arbeiter bleiben vorläufig auf ihrem Posten, die Linien werden nicht verkürzt, und es wird das alte Spiel be ginnen, daß uns nach etlichen Monaten eine neue Ratsvorlage aus Straßenbahntariferhöhung bringt. Wie sich dann die Stadt verordneten dazu stellen, vermag man heute natürlich noch nicht zu beurteilen, jedenfalls fahren wir aber bis dahin weiter Stra ßenbahn für 20 Pfennige. Lvhengrin. Anes niefi! Wenn zur Herbstzen Regen, Wind nnv starke Temperatur unterschiede unsere Wiuernng beherrschen, dann beginnt die Schnupfensaison. Der Schnnpsen deeinnäcyllgl zwar unsere Stimmung, unsere Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit, aber »vir sind es gewohnt, einen Schnupfen als etwas Belangloses hinzu- nchmen. Ist er aber wirklich so belanglos? O nein. Vom ärztlichen Standpunk» aus gesehen, stellt der Schnupfen einen durch bakterielle Einflüsse hervorgerusenen Katarrh der Nasenschleimhaut bar. Er ist also schlechthin eine Infektionskrankheit. Bleibt er aus tue Rase beschränkt, dann mag er als harmlos gellen. In vielen Füllen ergreift er aber z. B. die Stirnhöhle nnd führt jo zu einem on langwierigen, schmerzhaften und nicht ungefährlichen Krankyeüszustand Bis weilen werden durch die Vcrbindungswepc zwischen Nase und Ohr Krankheitskeime in das letztere verschleppt, und eine schmerzhafte Ohrenentzündung ist die Folg-. Manchmal ist der Schnupfen auch nur die Einleitung zu anderweitigen Erkran kungen, z. B. der Luftröhre, des Kehlkopfes, der Lunge nsw., oder er bildet die Teilerscheinung beglnnendcr Masern, Grippe u. dgl. mehr. Da man es meist einem Schnnpsen von vornherein nicht ansieht, was noch alles aus ihm werden kann, ist es unsere Pflicht, bei einem Schnupfen mit höherein Fieber recht zeitig ärztliche Hilse in Anspruch zu nehmen Aus der anderen Seite müssen mir in Erkenntnis der möglichen Gefahren, die der Schnupfen in sich birgt, bestrebt sein sem Austreten zu ver hüten und seiner Wcirerverbreilung wirksam zu begegnen. Die Mitte! und Wege hierzu zeigt uns die Hygiene. Der beste Schutz gegen Schnupfen und Erkältung ist körperliche Abhär tung, die aber nich! erst im Herbst und im Winter, sondern schon in der warmen Jahreszeit emsetzen mutz. Sehr wichtig ist vor allem zweckmäßige. der Antzentcmperalur angepatztc Kleidung. Man suche nasse Fütze zu vermeiden und sorge für warme trockene Strümpfe und feste Schuhe mit heilen Sohlen. Wer trotzdem einen Schnupfen bekommen Hai, der huste und niese anderen nicht rücksichtslos ins Gesicht Ganz besonders groß ist die Gefahr der Ansteckung in menschenübcrfüllten Räumen, insbesondere in Elsenbahii, Straßenbahn und Omnibus. Auch dem Taschentuch gehört zur Zeit der Schnupfen saison besondere Aufmerksamkeit. Durch häufiges, umständ liches Entfalten eines vielfach gebrauchten Taschentuches werden, zumal wenn der entleerte Schleim schon eingetrocknel ist, Krankheilskeime in die Luft geschleudert. Sehr empfehlens wert ist daher die Verwendung von Papiertaschentüchern, die nach mehrmaliger Benutzung weggeworfen oder verbrannt werden. Durch zweckmäßiges hygienisches Verhalten kann der Schnupfen meist verhütet werden, mindestens aber kann seine Weitcrvcrbrcitnng weitgehend verhindert, und damit stark ein geschränkt werden die Gefahr der Je»! Va „allcs niest". .^tstiltermin. des Halberstadter Mordprozesses ge- 'ZV ^'^ehrsten -loch (im Vordergrund), der der Ermordung des Direktors Kramer von der Nachterstedter Concordia-Grube angellagt ist, an der Mordstelle vor der Villa Kramer in Nachter stedt. — Bild rechts: Paoliiros Sieg über Eriselle, den franzö sischen Schwergewichtsmeister, den der Baske (links) bei dem in Paris ausgetr-agenen Kampf so zusammenschlug, daß der Franzose in der fünften Runde für kampfunfähig erklärt werden mußte.