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- Erscheinungsdatum
- 1930-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193006244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300624
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300624
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
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Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-24
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Monat
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-
Jahr
1930
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Die Hilfe für dieLandwirlschaft Blutende Ofigrenzen. Das Osthilfe- und Landwirtschaftsprogramm. Berlin, 23. Juni. Der Reichstag stand heute im Zeichen des Etats des Reichsernährungsministeriums. In einer großangelegten Rede legte hierbei der Reichsernährungsminister Schiele die Grundzüge seiner Politik dar, die im wesentlichen darauf ge richtet sei, den Roggenpreis über das Niveau des Futter- getreidepreises hinauszuhcben und in stärkerem Maße als bisher den Roggen als Brotgetreide dem Konsum zuzuführen. Aber er wolle nicht den Landwirtschaftsindex, der heute auf 109 stehe, an den Industrie-Index mit 154 an gleichen, vielmehr müsse man durch Senkung des Industrie-In dexes und Hebung des Landwirtschastsindexes den volkswirtschaft lich unumgänglichen Ausgleich schaffen. Dann erläuterte der Minister die Grundzüge des Ost Hilfeprogramms, bei dem es sich nicht um Dotationen oder Subventionei! handele, sondern um die Aufrechterhaltung der nationaler und wirtschaftlichen Lebensbasis der ganzen Nation. In der Debatte über den Etat polemisierte dann der sozialdemokratische Redner Schmidt-Köpenick in scharfen Ausführungen gegen die Politik des Ministers, während sich die bürgerlichen Redner für die Politik des Ministers aussprachen. -r- Sitzungsbericht. (181. Sitzung.) 08. Berlin, 23. Juni. Präsident Löbe teilte zuerst mit, daß Dr. Moldenhauer vor dem Amte des Finanzmmisters entbunden und der Reichs kanzler mit der vorläufigen Wahrnehmung der Geschäfte betraut ist. Auf der Tagesordnung stand dann die zweite Be ratung des Haushalts des Reichsernahrungsministeriums, womit die Beratungen des Osthilsegesetzes, des Weingesetzes und des Milchgesetzes verbunden sind. Neichsernährungsminister Schiele betonte zunächst, daß angesichts der Lage der ausländischen Land wirtschaft die Rettung für unsere Landwirtschaft nur in der eigenen Aktivität liege. Dem Noggenproblem müsse man, so lange der Roggen zum Futtergetreide degradiert sei, von der Futtcrgetreideseite bcikommen, der Roggen müsse wieder aus die Höhe der Bewertung als Brotgetreide gehoben werden. Infolge unseres Zuschußbedarfs an Weizen könnten wir der Landwirtschaft mit Hilfe der stärkeren Anspannung des Vermahlungszwanges und des erhöhten Schutzzolles einen ausreichenden Preis sichern. Im kommenden Wirtschaftsjahr würden die Roggen vorräte aus alter Ernte infolge des günstigen Fortganges der Roggenverfütlerung und der Steigerung des menschlichen Roggenverbrauchs nur noch etwa dem normalen Umfang eines Monatsbedarfs entsprechen. Bei einer guten Ernte von 8)4 Millionen Tonnen würde die zusätzliche Unterbringung von anderthalb Millionen Tonnen Roggen notwendig werden Der Minister kündigte eine Propaganda-Aktion zur organischen Umstellung der Betriebe aus verminderten Roggenanbau an. Zur Verwertung der Erbsenernte erklärte er, es müsse angesichts des Niederbruchs der Preise ein wesentlich erhöhter Zoll für Erbsen eingeführl werden. Eine strafse Organisation der karloffelverarbeitenden Gewerbe und die Ordnung der Speifekarloffetmärkte würden noch rechtzeitig vor der Ernie erfolgen. In der Milch wirtschaft seien der Regierung die Hände noch zollpolitisch ge bunden, weshalb die Regelung der milchwirtschaftlichen Zölle von der Regierung mit Nachdruck und vordringlich betrieben Werde. Der Minister gab dann Einzelheiten über das allge meine Handelsklassengesetz bekannt, in dem u. a. die Möglich keit eines zwangsweisen Zusammenschlusses von Betrieben zur Verarbeitung gewisser landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie einer Ermächtigung für die Einführung des Lagerscheinsystems Vorgesehen seien. Des weiteren begrüßte der Minister den Be schluß des Ältestenraies. die Beratung des Osthilfegesetzes mit der Behandlung des Lanvwnischafishaushaltes zu ver binden, da ja im Mittelpunkt der Hilfe für den Osten natürlich die Hilfe für die Landwirtschaft stehe. Es handele sich bei dem Ostgesetz nicht um Dotationen oder Subventionen, sondern um die Aufrechterhaltung der nationalen und wirtschaftlichen Lebensbasis in der ganzen Nation. Bei der Bedeutung der landwirtschaftlichen Siedlung für den Osten halte sich die Re gierung für verpflichtet, endlich dem dringenden Bedürfnis nach einem Siedlungsdauerkredit abzuhelsen. Dann erläuterte der Minister eingehend die Umschuldung und die Betriebs sicherung. Er wies darauf hin, daß über das Ausmaß der Kredite und der Garantien völliges Einverständnis zwischen Reichsregierung und preußischer Staalsregierung herbeigeführt sei. Wenn der Preußische Landtag einen Beschluß gefaßt habe, der über das im Gesetz Vorgesehene hinausgehe, so dürfe dementgegen aus die im Gesetzentwurf enthaltenen Formulie ¬ rungen verwiesen werden. Das Reich und Preußen seien bereit, in paritätischem Zusammenwirken 400 Millionen Mar! Garantien zu übernehmen. Außerdem sei im Gesetz die Er mächtigung zu weiteren Garantien vorgesehen. Bereits vor handene Einrichtungen würden nach Möglichkeit Verwendung finden, besonders solche Stellen, die mit der Umschuldung be saßt seien. Voraussichtlich aber werde man im Bedarfsfall in einzelnen Kreisen auch andere Organisationen angliedern müssen. Der Minister schloß mit der Erklärung, daß sich die Regierung zur Übernahme der in die Hunderte von Millionen gehenden Bürgschaften und zur Bereitstellung großer Mittel trotz der überaus schwie rigen Lage der Reichsfinanzen deshalb bereit gefunden habe, weil sie überzeugt sei, daß es gelinge werde, dem Osten und insbesondere der Landwirtschaft die gesunde Lebensgrundlage wiederzugeben. Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) fordert eine Verständigung der deutschen Landwirtschaft über die Produktion. Es sei un möglich, daß sogar im Westen Deutschlands noch Roggen von Landwirten angebaul werde, die auf die hohen Roggenzölle spekulierten. Der Roggenbau müsse vorübergehend eingestellt werden. Eine Regierung, die die Bezirze der Arbeitslosen verkürze, dürfe nicht Reichsmittel zur Erhöhung der Roggen preise bewilligen. Die Osthilfe bedürfe einer eingehenden Aus schußberatung. Die Sozialdemokratie lehne die Mittel für die Besitzerhaltung ab. Sie vermisse auch eine Begrenzung des Umfanges der Osthilse. Die Gcbietsverluste im Osten seien schmerzlich zu bedauern, man müsse sich aber endlich da mit abfinden. (Lebhaste Unruhe und Ruse rechts: Niemals!) Abg. Hergt (Din.) begrüßt die Vorlegung des Osthilfe- gesetzes, das endlich eine einheitliche Ostwirtschaftspolitik er möglichen solle. Die Osthilfe sei eine der vornehmsten Auf gaben des deutschen Polkes. Das Osthilsegesetz weise hinsicht lich der angeforderten Mittel ganz respektable Zahlen auf. Seine Partei halte aber das ganze System nicht für richtig. Wenn man kranke Betriebe durch Barzuwendung am Leben erhalte, so sei damit nicht der Grund sür das Krankwerden beseitigt. Richtiger wäre es, zunächst die Belastung der Betriebe zu vermindern. Steuern, die immer wieder gestundet werden müßten, solltz man endlich niederschlagen. Der Plan, zwischen Finanz Programm und Ostprogramm bei der Verabschiedung eiw Verbindung herzustellen, müsse als unmoralisches Untersangei und als unkeusche Zumutung zurückgewiesen werden. Dü furchtbare Not der Landwirtschaft dürfe nicht als Druckmitte! zur Gewinnung deutschnationaler Stimmen für die Finanz gesetze benutzt werden. Entschieden zurückweisen müsse er auck die Ausführungen des Abg. Schmidt-Köpenick, wonach wir uns mit der blutenden Ostgrenze abftnden müßten. Abg. Bornefeld-Ettmann (Ztr? dankt der Regierung füi ihr tatkräftiges Handeln zugunsten der Landwirtschaft. Zoll politische Maßnahmen allein könnten da aber nicht Helsen, viel mehr müsse man beim Abschluß von Handelsverträgen bestreb! sein, die deutsche Landwirtschaft zu schützen. Hand in Hani mit der Siaatshilse müsse die Selbsthilfe in der Landwirtschaft gehen. Besonders der Weg vom Erzeuger zum Verbraucher müssi verkürzt werden. Abg. Günther (D. Vp.) schildert die anstrengende Arbeit in allen bäuerlichen Familien. Trotz der großen Arbeitslosigkeit leide der bäuerliche Betriel unter Leutemangel. Die Hoffnung des deutschen Bauern sei es daß es dem Landbundpräsidenten Schiele gelingen möge, seit Hilseprogramm durchzusetzen. Wer dem Kabinett Brüninj diese Möglichkeit nehme, versündige sich an der Landwirtschaft Abg. Hepp (Ehr.-Nat. Bp.) machte auf die Folgen der augenblicklich anhaltenden Dürre aufmerksam, durch die die Lage der Landwirtschaft noch ver schärst werde. Der Redner wandte sich dann gegen den Han delsvertrag mit Polen. Mit einem Staate, der sich so unerhört! Übergriffe und Grenzverletzungen erlaube, dürfe man Handels Vertragsverhandlungen überhaupt nicht führen. Die Mahnum zur Einschränkung des Roggenanbaues werde nur Erfols haben, wenn der Weizenpreis hoch genug sei. Der Bei Mischungszwang müsse eingeführl und der Vermahlungszwanx verlängert werden. Abg Lang lB. Vp.) schilderte die Nöte der bayerischer Bauern. Nur das Genossenschaftswesen habe bisher groß! Katastrophen verhindert. Hand in Hand mit der Erhöhung dei Preise der landwirtschaftlichen Produkte müsse eine Ermäßi guna der Zinssätze achen Abg. Hörnle (Komm.) führte aus, daß eine Bekämpfung der Agrarkrise die Prüfung ihrer Ursachen vöraussetze. Dies! Ursachen lägen in der Anarchie der kapitalistischen Wirtschafts ordnung. Abg. Dr. Drees (Zentr.) bezeichnete die Politik des Mi nisters Schiele als die konsequente Fortsetzung der Politi! seines Vorgängers Dietrich. Es sei ein gutes Zeichen, daß in den letzten Jahren die bessere Einsicht auf dem Gebiet der Landwirtschaft alle Doktrinen überwunden habe. Die Weiterberatung wurde auf Dienstag vertagt. Aus der Tagesordnung stehen die Abstimmungen über das Amnestie gesetz und die Abstimmung zum Haushalt des Jnenministers. Sie Ausführung des GastMengesetzes Verordnung des Retchswirtschastsministers Der Reichswirlschaftsminister hat nach Zustimmung dei Reichsrats eine Verordnung zur Ausführung des Gaststätten gesetzes vom 28. April 1930 erlassen. Die Verordnung enthob in Abschnitt I Grundsätze für die Prüfung des Bedürfnisses Danach ist zwischen Anträgen auf Erteilung der Erlaubnis zum Ausschank n t ch t g et st i g e r Getränke und Anträgen aus Erteilung dei Erlaubnis zum Ausschank geistiger Getränke grundsätzlich zu unterscheiden. Das Bevürfnis für den Ausschank nicht- geistiger Getränke ist in der Regel zu bejahen, das Bedürfnis für den Ausschank geistiger Getränke nach strengsten Grund sätzen zu prüfen. Die Voraussetzungen des Bedürfnisses in einzelnen sind, je nachdem, ob es sich um Anträge auf Ertei lung der Erlaubnis zur Fortführung eines schon bestehenden oder zur Errichtung neuer Betriebe handelt, verschieden. — Im Abschnitt II regelt die Verordnung die Abgrenzung des erlaubnispslichtigen Kleinhandels mit Branntwein Danach gilt als Kleinhandel mii Branntwein im Sinne des Gaststättengesetzes die Abgabe einer Menge von nicht mehr als drei Liter Branntwein an Ver braucher. — In einem weiteren Abschnitt werden die Voraus setzungen für die Abgrenzung des Kleinhandels mit Bier oder Wein im Sinne des 8 13 des Gaststättengesetzes geregelt. Da nach gilt als Kleinhandel mit Bier oder Wein jede Abgabe un mittelbar an Verbraucher. Durchgreifende Vorschläge zur Reichsresom Die Beschlüsse des Verfassungsausschusses. Ucber die Beratungen des Verfassungsausschusses dei Länderkonferenz verlautet: Ein Einheitsstaat ohne Glie derung des Reiches in Länder wurde abaelebnt. Du Vorschläge des Ausschusses gehen davon aus, daß neber der Reichsgewalt eine preußische Zentralgewalt mit be stehen bleiben soll. Die Reichsregierung und die preu ßische Zentralregierung sollen vereinigt werden. Das Reick bleibt in Länder gegliedert, die etwa von der Grüß« der preußischen Provinzen und größerer außerpreußischei Länder sein sollen. Bayern, Sachsen, Württemberg uni Baden sollen eine Stellung erhalten, die ihrer gegen wärtigen Stellung nahe kommt. Sie werden als Land ei alter Art, die anderen neu zu schassenden Länder al- Länder neuer Art bezeichnet. Jedes Land soll au 700 000 Einwohner eine Stimme im ReichsraL erhalten Eine Erweiterung des Gesetzgebungsrechtes des Reiches is u. a. dahin beabsichtigt, daß zur Gesetzgebung des Reiche- auch das Gebiet der Verwaltungsgerichtsbarkeit treten soll Um stabile Regierungsverhältnisse in den Ländern zi schaffen, kann die Länderverfassung vorsehen, daß du Länderregierung auf bestimmte Zeit bestellt wird. In der Ländern neuer Art soll die Länderregierung über oie Dauei der Wahlperiode hinaus bestellt werden. Die Landesspitzi der Länder neuer Art soll der preußischen Provinzverfas sung nachgebildet werden. Energie aus Aiomen. Aufsehenerregender Vortrag des Astronomen Eddington. Im Mittelpunkt des achten Tages der Weltkraftkon ferenz in Berlin stand der Vortrag des Professors Eddington. Bevor er das Wort ergriff, wurde er vom englischen 'Botschafter Sir Horace Rumbold durch eine Ansprache eingeführt, in der der Botschafter auf die wissenschaftliche Bedeutung Prof. Eddingtons hinwies, der seit lö13 Professor der Astronomie an der Universität und seit 1914 Direktor des Observatoriums Cambridge ist. Danach sprach Prof. Eddington über das Problem der Befreiung von gewaltigen Energien aus dem Inneren der Atome. Eddington erklärte, man werde eines Tages an Stelle der jetzt gebräuchlichen Kraftstoffe (Kohle, Erdöl ufw.) die im Innern der Atome enthaltenen Energien auswerten. Er hat berechnet, daß man einstmals ein elektrisches Kraftwerk mit der schon recht beachtenswerten Lieferungs- fahigkeit von 10Ü000 Kilowatt mit 30 Gramm Wasser, also etwa so viel, wie in eine Teetasse hincingeht, ein Jahr lang in Tätigkeit halten kann. Aus unlerer Heimst Wilsdruff, am 24. Ium 1980- Merkblatt für den 25. Juni. Sonnenaufgang 3" Mondaufgang 2" Sonnenuntergang 20-° Monduntcrgang 19°° 1822: Der Dichter E. Th. A. Hoffmann gest. Lindenblüte. Mancher denkt vielleicht ängstlich an Tee, wenn er das liesi und gerät sofort in Schweiß; denn die Lindenblüten gelte» von alters her als schweißtreibendes Mittel. Aber man brauch) glücklicherweise die Blüte des Lindenbaumes nicht immer bloß arzneilich zu werten, sondern darf sich auch als Gesunder a» ihr ergötzen. „Die Linde blüht!" Wenn sich diese Botschaft verbreitet, breitet sich zu gleicher Zeit auch ein süßer, be rauschender Duft über die Welt, und jeder weiß nun, daß de> Sommer aus der Höhe ist. Es ist seit den Tagen unserer Ur Väter etwas Poetisches um die Linde, und kein anderer Bau«! ist von den Dichtern so verherrlicht und verklärt worden wie sic „Unter den Linden bei der Heide", beginnt eins der schönste» Liebeslieder der deutschen Literatur, und der es gesungen hat heißt Walther von der Vogelweide. Und brauchen wir erst a» den Lindenbanm, der „am Brunnen vor dem Tore" steht, z» erinnern? Wilhelm Müller hat ein Lied zu seinem Preist gedichtet, ein Lied, das in Franz Schuberts wunderbarer Ver tonung ins ganze Volk gedrungen ist. Unseren Ahnen war d>c Linde ein heiliger Baum. In den Dörfern wurden alst Gemeindeangelegenheiten unter der Dorslinde verhandelt, un» vielerorts geschieht das auch heute noH Unter der Linbc spielte und tanzte das junge Volk, aus der von der Linde be schatteten Bank ruhten die Alten aus und sprachen über Krie» und Frieden, über Saat und Ernte, über Geburt und Heil«) und Tod. Ja, es wurde sogar dafür Sorge getragen, daß auä) der Ruheplatz der Toten von Linden beschattet wurde. Eine? Tages aber bekam die Linde Konkurrenz: die schnellwüchsig) Pyramidenpappel machte den Versuch, sie aus der Gunst de? Volkes zu verdrängen, aber es war ein Versuch mit untaug lichen Mitteln, und die Linde wurde bald wieder in ihre alte» Rechte eingesetzt — sie brauchte nur zu blühen und hatte scho» gesiegt. In Leid und Freud ist uns die Linde verbunden- wir singen von der „Lindenwirtin, der jungen" und wir lese» mit Trauer im Herzen, wie es Siegfried, dem Helden de? Nibelungenliedes, erging: „Da fiel ihm auf die Achseln Ein Lindenblatt so breit: Da kann man ihn verwunden. Das schafft mir Sorgen und Leid." Wie gesagt, ein ganzes Rüchlein von Poesie dringt uns i»? Herz, wenn die Kunde kommt: „Die Linde blüht!" * Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme Schwimmbecken 25 Grad Celsius. Immer wieder Hitze und noch kein Regen. Als sich geM- gegen Abend der Himmel bewölkte, da begann man auf ein e» lösendes Gewitter zu hoffen. Aber aus der Abkühlung wuü- nichts, nur ein Wind brachte etwas Kühle. Auch heute morg?" war der Himmel noch umzogen, aber bald lichtete sich das wölk und die Sonne brannle wie gestern. Die Prognosen der Asti terwarten sind auch nicht dazu angetan, auf Abkühlung und H sehnten Regen hoffen zu lassen. Das südwestliche Hoch verzeih net noch steigenden Luftdruck, so daß eine Umgestaltung Wetters noch nicht zu erwarten ist. Nur von einer Rundbild»»" des nordwestlichen Tibfs sind gewisse Störungen in Form ""!! Gewittern zu erwarten. Ob sie freilich bis zu uns kommen,» noch sehr fraglich. Zunächst werden wir weiter schmoren dürft.") Die anhaltende Trockenheit in Deutschland und die grE Hitze der letzten Tage hat in der Landwirtschaft vielerorts geb Sorge für den Ausfall der Ernte geweckt. Aus fast allen Te»^ des Reiches wird gemeldet, daß die augenblicklich herrsch^ Hitzewelle eine zu schnelle Reife des Getreides verursacht. Mittel- und Norddeutschland ist es vor allem der Roggen, deO schnell reift. Man fürchtet, daß dadurch ein hoher Prozentsatz »ft ursprünglichen Ernleerwartungen verloren geht, wenn auch »? Qualität nicht allzu sehr leiden dürfte. Ebenso sürchtet man, i»" der Hafer kein volles Korn bekommen wird, wenn die Hitze" der jetzigen Form weiter anhallen sollte. Aber auch für ain^ landwirtschaftliche Erzeugnisse ist die Trockenheit, die seit Wochen in ganz Deutschland herrscht, nachteilig. Stellens' hat sich schon Wassermangel geltend gemacht und selbst Gewin) die vorübergehend Regen und Abkühlung gebracht haben, kob keine nennenswerte Erleichterung bringen. , Gedächtnisfeier auf dem Ehrenfriedhof. Das Jahr hat Höhepunkt erreicht. Ueppiges Leben überall! Wie lange wll aber währen und all die Pracht ist dahin. Der Mensch gleicht^ Blume auf dem Felde. Wenn der Wind darüber geht, dahin. Darum denken wir in der Fülle des Lebens am Johan» fest derer, die der Schnitter Tod von uns genommen. Wir l» > den auch Heldenkränze zum Gedächtnis derer, die für Heimat Vaterland ihr Leben ließen in dem größten aller Kriege. sollen nicht in Vergessenheit versinken. Ihrer wollen wir v» besonders ehrend gedenken in der Feierstunde auf dem Ehrens^ Hofe, die abends ^8 Ahr ihren Anfang nimmt. > Vor 50 Jahren. Am 22. Juni 1880 traten in hiesiger starke Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und SaM^- wetter auf. Besonders schwer wurde das obere Triebischtal; gesucht. Die Fluren von Rothschönberg, Tanne d und einem Teil von Schmiedewalde hatten großen den erlitten. In der Gemeinde Tanneberg mit wurde der Schaden auf 30 000 Mark und in der Rittergm-^ Rothschönberg auf 8000 Mark geschätzt. Das mit Stroh 8^» Wohnhaus des Schmiedemeisters Gr-ahl in Blankenft^ß wurde von einem Blitzschlag getroffen, der zündete und eine erschlug, während eine andere betäubt wurde. Von dem ft» niederströmenden Regen unterstützt, gelang es jedoch bald, entstandenen Brand zu löschen. A Abendsingen der hiesigen Sängerorlsgruppe. Da der^/ dertag" des deutschen Sängerbundes am 29. Juni in mit dem Gauschießen zusammenfällt, hat die Sängerortsg .,- bekanntlich beschlossen, der Ausforderung des deutschen bundes bereits morgen Mittwoch in unserem Orte nachM s- Und zwar werden unter Leitung von Lehrer Paul abends 8 Uhr vor der neuen Schule folgende Lieder g t Frühling am Rhein, Neuer Frühling, Das Wandern ' Müllers Luft, Ein Schifsiein sah ich fahren, Deine Wal D Sc bricht, >u übe erhöht, höhunj oerwai dergan höht tr iurückc SUngei Rng t! Reichs! In Di »viß zu ichwar »es jei Mtgeti ein i Zwar rückg der Ge größer Ä 12. F E Herzl Hugo Hand des j Und! gen i und für o E blickt- richt: ken; ande solle bloß« „I gegn Ham 8 Blick delte diele tige, Tie dach! sein aber
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