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Einschluß an die Meldungen, wonach im Sozialpolitischen Ausschuß der Wunsch geäußert worden sein soll, das „Rentnergesetz" (Fürsorgepflichtverordnung) bald beraten zu können, müsse darauf hingewiesen werden, daß hier weit entgegengesetzte Dinge verquickt würden. Nentner- gesetz und Fürsorgepflichtgesetz hätten nicht das geringste miteinander zu tun. Ein Rentnergesetz könne nur auf der Grundlage des Rechts aufgebaut sein, Fürsorgepflicht dagegen bedeute lediglich Gewährung von Almosen an bedürftige Personen. Jndustriehilfe für Elbing und Königsberg. Im Reichstag fand eine interfraktionelle Besprechung über die Hilfeleistung des Reiches für die Komnick-Aktien- gesellfchaft in Elbing und die Union-Gesellschaft in Königsberg statt. Die Negierung ist bereit, den beiden in schwere finanzielle Bedrängnis geratenen Firmen durch Kredite zu helfen, um zu verhindern, daß die Arbeiter beider Gesellschaften brotlos werden. Die Gewährung der Kredite bedarf der Zustimmung des Haushaltsausschusscs des Reichstages. Kirchenvergleich mit dem Staat Anhalt. Zwischen der evangelisch - unierten anhaltischen Landeskirche und dem Anhaltischen Staat ist ein end gültiger Vergleich vereinbart worden, der noch der Zu stimmung der gesetzgebenden Körperschaften bedarf. Da nach bezahlt der Staat der Kirche rückwirkend ab 1. April 1924 eine dauernde Rente von 300 000 Mark jährlich. Die Rückstände des Staates an die Kirche, die 760 000 Mark betragen, werden in mehreren Raten bezahlt. Nordamerika. Die Wirtschaftslage in Amerika und in Deutschland. Unterschatzsekretär Mills hielt in einer Versammlung eine Ansprache, wobei er seinem Vertrauen in die Geschäftslage, die eine stetige Besserung aufweise, Aus druck gab. In einem überblick über die letzten zehn Jahre wies Mills auf die Fortschritte in der Weltstabili sierung und der Weltsolidarität hin, deren Bedeutung für Amerika nicht unterschätzt werden dürfe. Auch die Wirtschaftslage der führenden Länder Europas weise in dem letzten Jahre eine entschiedene Besserung auf. Deutschland insbesondere zeige infolge der Ratio nalisierungsbestrebungen in der Industrie Fortschritte, die trotz des offenbaren Kapitalmangels und der Kapitalaus fuhr im letzten Jahre sich behauptet hätten. Auch die günstigen Wirkungen des Dawes-Planes nnd des Young-Planes auf die europäische Wirtschaft dürften nicht unterschätzt werden. Der Young-Plan er mögliche es einem Volke von 60 Millionen hochintelli genter, gut organisierter Menschen, seinen Platz in der Wirtschaft Europas wieder einzunehmen. Mills gab zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß der Young-Plan die lange Leidensgeschichte der Reparationen abschließen werde. Aus In- und Ausland Berlin. Reichstagsabgeordneter Schlange- Schönin gen ist im Einvernehmen mit der Volkskonservativen Vereini gung, die keine Partei sein will, in die Christlichnationale Bauern- und Lanovolkpartei einaetreten. Neues aus siler Welt Die Kindesentführung in Hohenböddenstedt. Zu der Entführung von fünf Kindern aus Hohenböddenstedt (Kreis Salzwedel) verlautet, daß sich die Kinder Romaschkas in dem kommunistischen Jugendheim „Kuh mühle" im Kreise Wittstock aufhatten. An der Entfüh rung, die auf Anstiften der Mutter geschah, soll ein Kom munist aus Salzwedel beteiligt gewesen sein. Zwei Kinder in einem Klärbecken ertrunken. Die beiden Brüder Wilhelm und August Sande?, sechs und acht Jahre alt, wurden in dem Klärbecken der früheren Eisenhütte Phönix in Berqc-Borbeck ertrunken anf- gefunden. Die beiden Knaben sind vermutlich beim Spielen in die Kläranlagen gefallen. Die Verunglückten waren die einzigen Kinder eines Arbeiters. Der Gcrichtsdiener als Dollarmillionär. Die ameri kanische Gesandtschaft in Prag hat den Gerichtsdiener Franz Seigner amtlich davon in Kenntnis gesetzt, daß sem vor Monaten in Newhork verstorbener Bruder ein Ver mögen von 35 Millionen Dollar hinterlassen habe. Der Verstorbene hat testamentarisch verfügt, daß sein Ver mögen unter seine Verwandten in der Tschechoslowakei aufzuteilen sei. Insgesamt gibt es vierzehn Familienmit glieder, von denen die meisten in Nordböhmcn leben. Besoranis über das Schicksal des Polarforschers So hab' üb Liebste dich Munden Roman von Margarete Elzer. Schluß. , „Könnte ich dich sonst lieben?" Beschämt ließ Gundula den Kopf sinken. Xaver aber ließ ihr keine Ruhe, bis sie ihn mit dem alten, innigen Blick ansah. Da stellte er dann noch eine wichtige Frage: „Und mann wollen wir von unserem Bund sprechen? „Warte noch! Da niemand außer den Eltern deiner Frau weiß, daß dir Inge anders und viel schmerzlicher verlorengegangen war, noch ehe sie ihr schreckliches Ende gefunden hatte, würden die Menschen nicht be greifen, daß du dich so schnell getröstet hast. Sie sind ja gewohnt, uns herzlich miteinander verkehren zu sehen. Zum Heucheln sind wir also nicht gezwungen. Sie wer den mit der Zeit selbst finden, daß es das vernünftigste wäre, wenn wir uns heiraten würden." „So lange soll ich warten? „Es wird so sehr lange nicht sein. Und auf ein Glück warten ist doch nichts gegen das Bangen, was wir jetzt durchlitten haben." Xaver küßte sie, überzeugt, daß sie mit allem das Rechte traf: „Ich bekomme eine sehr kluge Frau. Aber sage selbst, sind die Menschen so viel Rücksicht wert, daß man sich ihretwegen Zwang auferlegt?" „Die Menschen? Aber doch die Wertschätzung, die wir in ihren Augen genießen. Wir sind ihnen und uns schuldig, daß wir die nicht mutwillig zerstören." Xaver mußte ihr auch darin recht geben, aber dann hatte er für nüchterne Pläne keinen Sinn mehr. Er küßte sich noch einmal herzhaft satt, ehe er Gundula wieder in das Tal steigen ließ. Er sah ihr lange, lange nach und winkte ihr einen letzten Gruß zu, als sie unten von der Lichtung zu ihm herauf grüßte. Wilkins. Seit mehreren Tagen läßt sich eine Verbindung zwischen dem Hauptexpediiionsschiff „Melville" der Wilkinsschen Südpolexpedition und dem kleinen Dampfer „William Scoresbv", auf dem Wilkins weiter zum Pol Vordringen wollte, nicht mehr Herstellen. In amerikanischen Kreisen herrscht um das Schicksal des Polarforschers Wilkins und seiner Gefährten große Besorgnis. Das Meer spült in einer Höhle Diamanten frei. Nach einer Meldung aus Kapstadt wurde an der Küste von Namaqualand von Diamantenschmugglern eine Höhle entdeckt, deren Wände wertvolle Diamanten enthielten, die vom Meere freigespült worden waren. Die Schmuggler wurden bei ihren Arbeiten von Kriminalbeamten entdeckt und verhaftet. Beraubung einer Aztekenpyramide. Nach einer Meldung aus Mexiko haben Diebe die Aztekenpyramide von Cholula im Staate Puebla erstiegen und von dem von Cortez aufgestellten Marienbildnis die goldene Krone, die Juwelen und Gewänder sowie den Jesusknaben ge stohlen. Äunte Tagesckronik Bad Brückenau. In Wernarz erschoß ein Schreinergeselle aus verschmähter Liebe die einzige Tochter des Bürgermeisters Ziegler und beging dann Selbstmord. Portsmouth (Newhampshire). Das amerikanische Unter seeboot „O. 3" war hier auf dem Schildkrötenriff auf Grund geraten, konnte aber rasch wieder gehoben werden; es hat nur leichte Beschädigungen davongetragen. Kowno. Auf der Grube Karl Marx im Donezgebiet sind einer Explosioy schlagender Wetter mehrere Bergarbeiter zum Opfer gefallen. Bisher konnten acht Leichen geborgen werden. Newyork. In Rio de Janeiro sind setzt die ersten deutsch russischen Auswanderer — etwa 190 — emgetroffen; sie werden sich int Staate Parana ansiedeln. körfe«Kanari * MrNcbsN Amtliche sächsische Notierungen vom 5. Februar. Dresden. Die Börse wies eine uneinheitliche Tendenz auf. Gewinne und Verluste waren in fast gleicher Anzahl und auch im gleichen Ausmaße zu verzeichnen. Höher lagen Thode-Stammaktien um 3,9, Triptis und Kunstanstalten Atay um je 3, Reichelbräu um 4, Ver. Zünder und Waldschlößchen- brauerei um je 2,50, Ver. Photo-Genußscheine um 3, Riebeck und Aschaffenburger Bräu um je 2 Prozent. Dagegen ver loren Pöge 5,25, Jndustriewerke Plauen 4,50, Dresdener Albumin-Aktien 4, Thüringer Elektrizitätswerke 5, Schubert u. Salzer und Mimosa je 3,25, Dr.-Kurz-Aktien 3, Ver. Bautzener Papier, Rizzibräu und Polyphon je 2,25, Glas fabrik Brockwitz, Darmstädter Bankverein, Elbeschiffer, Paaschen und Geraer Strickgarn je 2 Prozent. Von Renten stiegen Reichsanleiheablösungsschuld (Neubesitz) um 0,3, Dres dener Stadtanleiheablösungsschuld (Altbesitz) um 0,6 und 8proz. Zwickauer Stadtanleihe um 0,5 Prozent. Leipzig. Die Börse zeigte eine uneinheitliche Tendenz. Das Geschäft war gering. Es gewannen Zittauer Mechanische 4, Chromo-Naujok 3,50 Prozent, währens Polyphon 3 und Reichsbank 2 Prozent verloren. Anleihen gut behauptet. Chemnitz. Die Börse verlief weiter in zuversichtlicher Haltung, das Geschäft hielt sich in engen Grenzen. Pöge ver loren gegenüber ihrer letzten Notiz 9 Prozent. Auch David Richter und Schubert u. Salzer sowie Mimosa lagen niedriger, letztere um 4 Prozent. Wanderer, Faradit und Großenhainer Webstuhl sticgcu bis zu 4 Prozent. Bankaktien waren durch schnittlich um 1 Prozent gebessert. Von den Diversen lagen Triptis und Emil Uhlmann fester. Textilaktten unverändert. Frcwerkehr ruhig. Chemnitzer Produktenbörse. Preise: Weizen, 76 Kg. 245 bis 250, Roggen, 72 Kg. 160—163, Sandroggen, 72 Kg. 166 bis 171, Sommergerste 190—200, Wintergerste 165—175, Hafer l45—150, Alais für Futterzwecke 170—175, Alais Cinquantino 180—205, Weizenmehl, 70proz. 41,50, Roggenmehl, 60proz. 29, Weizenkleie 10, Roggenkleie 9, Wiesenhsu (drahtgepreßt) 12, Wicseuheu (lose) 11, Getreidestroh (drahtgepreßt) 4,50 Mark. Tendenz: Still. Amtliche Berliner Notierungen vom 5. Februar. Börsenbericht. Tendenz: Nach schwachem Beginn etwas erholt. Die Börse eröffnete nach angeregtem Freiverkehr in uneinheitlicher, eher nachgebender Haltung. Der Orderein gang war gering. Die Spekulation zeigte sich ernüchtert. Am Geldmarkt war eine Erleichterung festzustellen. Tagesgeld 7 bis 9 Prozent. Monatsgeld schätzt man nach der Diskonl ermäßigung mit etwa 7 Prozent. Im weiteren Verlauf gaben die Kurte'bei außerordentlich stillem Geschäft Wetter nach. Später machte sich jedoch auf Hoffnungen auf eine Ermäßi gung der Privatdiskontnotiz eine Erholung geltend. Am Vrivatdiskontmarkt konnte die Notiz bei starker Nachfrage um V» Prozcnl auf 5'/s Prozent für beide Sichten ermäßigt Werden. Devisenbörse. Dollar 4,18—4,19; engl. Pfund 20,34 bis 20,38; holl. Gulden 167,94-168,28; Danz. 81,32-81,48; franz -Trank 16.40—16.44: schweiz. 80.77—80,93: Belg. 58,28—58,40; Als Gundula an diesem Abend heimkehrte, wich sie den forschenden Augen ihrer alten Marianne ein wenig schuldbewußt aus. Die Alte aber sah ihr doch an, daß ihr das Glück begegnet sein mußte. Noch in der Nacht schrieb Gundula an Frau Berta. Sie fühlte sich verpflichtet, ihr von der großen Neuig keit zu schreiben. „Und weil ich weiß, daß Sie sich Laver gegen über in Schuld und Unrecht fühlen, schreibe ich Ih nen, daß wir uns heute in aller Stille und Heimlich keit versprochen haben. Wir sind so glücklich, daß wir keine Eile haben, es in alle Welt zu schreien Und Ihnen wird es wohltun, daß der Pietät für Ihr Kind nicht zu nahegetreten wird. Sie haben mich einmal angefleht, daß ich gutma chen soll, was Inge Xaver angetan hat, beten Sie, daß ich die Kraft dazu immer behalte. Ich weiß, daß Sie sich nicht mit mir freuen können, aber ich fühle, daß ich mit dieser Nachricht eine Last von Ihnen nehmen kann, und nur darum schreibe ich Ihnen in der gleichen Stunde. Xaver wird in den nächsten Tagen offiziell aus einem Sanatorium zurückkehren und seine Ankunft telegraphisch melden. Ich habe dem nichts hinzuzu fügen und schicke Ihnen ergebenste Grüße in auf richtiger Freundschaft. Ihre Gundula Neichberger." * Wie eine Bombe schlug ein paar Tage später die Nachricht im ganzen Orte ein, daß der Lohnccker heim kehre. gesund und munter. Italien 21,90—21,94; schweb. Krone 112,27—112,49; dän. 111,8. bis 112,09; norweg. 111,72—111,94; ischech. 12,37—12,39; österr Schilling 58,88—59,00; poln. Zloty (nichtamtlich) 46,80—47,00: Argentinien 1,624—1,628; Spanien 55,13—55,25. Produktenbörse Die Produktenbörse bot ein ruhiges Bild, wobei die Preisgestaltung nicht ganz einheitlich war Jnlandsweizen zur prompten Verladung stand weiterhin aus reichend zur Verfügung, konnte seinen Preisstand jedoch um etwa eine Mark bessern. Der Lieferungsmarkt setzte in aller Sichten im gleichen Ausmaße höher ein. Das Geschäft in Roggen ist nach wie vor irregulär. Infolge der Stützungs käufe liegt das Preisniveau in Berlin gegenwärtig wesentlic! über dem an den Küstenplätzen. Weizen- und Roggenmehl haben bei unveränderten Preisen kleines Geschäft. Hafer is ausreichend offeriert und im Preise ziemlich gehalten. Gerst ruhig. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. Welz., mark. 5. 2. 4. 2. b. 2. 4. 2. 236-289 236-239 Weizkl. s.Bln. 8.0- 8,5 8,28,7 pommersch — — Rogkl. s. Bln. 8,0 8.2 8,0 8.5 Rogg., märk. l57-I63 157-163 Raps — — Braugerste 160-170 160-170 Leinsaat — — Futtergerste 140 150 140 150 Vikt.-Erbsen 23,0-3 l.O 23,0-3l,c Sommergste. — kl. Speiseerbs. 20,0-23,5 20,0-23.5 Wintergerste — — Futtererbsen Peluschken 17,5-18.5 18.0-19,6 Hafer, märk. 125-135 125-135 17,5-19,5 17,5-19,5 pommersch. — — Ackerbohnen 17.5-19,0 17,5-19,6 westpreutz. — — Wicken 20,0-24,0 20.0-24,6 Weizenmehl Lupin., blaue Lupine, gelbe 14,0-15 0 14,0-15,6 p. 100 kg sr. 17.0-18.0 17.0-18.6 Brl.br.intl. Seradella 25,0-30,0 25,0-30,6 Sack(feinst. Rapskuchen 16.0-16 4 16,0 16.4 Mrk.ü.Not. 28,2-85.0 28 2-34,7 Leinkuchen 20 5-21,0 20,5-21,4 Roggenmehl Trockenschtzl. 68 70 6 8 7.6 p.tOOüg sr. Soya-Schrot 13,8-14,4 138 14.4 Berlin br. Torsml. 30/70 — inkl. Sack 21.5-24 7 21 2-24,7 Kartoffelflck. 13,2-13,6 18,2-13,6 kunakunk-programm j Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 317,1). Freitag, 7. Febc. 13.15: Schallplatten. » 15.15: Schallplatten. « 16: K. Lubinski: Im Sibirien dec Sowjets, s 16.30: Hausmusik mit Gitarre. Brandt: Trio für Geige, Bratsche und Gitarre. — Uhl: Trio für Geige. Bratsche und Gitarre. S 17.30: Bücherstunde » 18.05: Esperanto. S 18.40: Englisch. » 19,05: Prof. Schmidt: Vom Strafrecht. S 19.35: Konzert. Ausf.: Dresdner Philharmonie. Dirigent: Th. Blumer. Rezmcek: Ouvertüre „Donna Diana". — Puccini: Fantasie aus „Tosca". — Waldieufel: Goldregen. — Kalman: Melodien aus „Die Lzardasfürstin". — Liszt: Ungar. Rhapsodie Nr. 6. » 20.30: Hans Christoph Kasrgel liest aus eigenen Werken. S 21: Dresdner Philharmonie. Scheinpflug: Ouv. zu einem Lustspiel von Shakespeare. — Weitzmann: Klaoierkonezrt Nr. 2. — Ebel: Sinfvnietta giocosa. S 22.15: Zeit, Weiter. Freitag, 7. Februar. Berlin W. Welle 418. — Berlin O., Magdeburg, Stettin Welle 283. Für das Stettiner Programm 13.05: Sondermitteilungen für den Landwirt (Zusammengestellt von der Landwirtschasts- kammer für die Provinz Pommern). 15.20: Dr.Martha Bode: Unfallverhütung im Haushalt. 4- 15.40: Dr. G. Dröscher: Ab glanz der Kulissenwelt. Heiteres und Ernstes aus den Samm lungen des Staatstheatermuseums. 4- 16.05: Klaviervorträge. Nikolai Lopatnikow (Flügel). 4- 16.30 aus Breslau: Moritz Moszkowsky (Funkkapelle). 4- 18.00: Dr. med. E. Rothe: Faul heit, ein feelifches Leiden? 4- 18.20: Jugendstunde (Die Klari nette). Martin Busse (Klarinette). Am Flügel: P. Gergely. 4c 18.50: Das neue Buch. 4- 19.00: Prof. Herm. Ehlgötz: Welche Anfordernugen stellt der moderne Verkehr an die Straße? 4- 19B0: Programm der Aktuellen Abteilung. 4- 20.00: Opern querschnitt: „Dinorah" oder „Die Wallfahrt nach Ploörmel" von Giacomo Meyerbeer mit verbindendem Text von Prof. Dr. O. Bie. Dirig.: Manfr. Gurlitt. Chöre: Maximilian Albrecht. Berliner Funkorchester. 4c 21.00: Improvisierte Er zählungen. Mitw.: Anna Seghers, Bernhard von Brentano, Martin Raschke, Ernst Toller. Leitung: Edles Köppen. 4c Danach: Abendunterhaltung. Kapelle Gerhard Hofsmann. Kurt Mühlhardt (Tenor). Am Flügel: Herm. Scheibenhofer. Deutsche Welle 1635. 9.00—9.25: Lehrgang für praktische Landwirte: Betriebs wirtschaftliche Grundlagen. Die Arbeit und der bäuerliche Betriebsleiter. 4- 9.30—9.55: Erste Hilfe. Unfälle beiSchüler- wanderungcn. 4c 10.00—10.25: Eine deutsche Schule in Afgha nistan. 4- 14.30—15.00: Kinderstunde. Kunterbunt. 4- 15.00 bis 15.30: Jungmädchenstunde. Mmodische Bescheidenheit. 4- 15.40—16.00: Das Erlebnis am Kunstwerk. 4- 16.00—16.30: Was erwartet die Volksschule von einer Neuordnung der Ferien? 4- 16.30—17.30: Nachmittagskonzert Leipzig. 4c 17.39 bis 17.55: Von Schiffen in alter und neuer Zeit. 4- 17.55 bis 18.15: Besinnliche Viertelstunde 4- 18.15—18.40: Die Wand lung der Reparationsfrage durch den Young-Plan. 4c 18.40 bis 19.05: Englisch für Fortgeschrittene. 4c 19.05—19.30: Tech nischer Lehrgang. Das Textilgewerbe: Textilveredlung. 4c 19.30—19.50: Wissenschaftlicher Vortrag für Arzte. 4- 20.00 Hamburg. Aus der Musikhalle: Karnevalkonzert. 4- Danach: bendunierhaltung. Kapelle Gerhard Hon mann Gundula zeigte das Telegramm der alten Marianne, die es mit wackelndem Kopse las und murmelte: „Besser es kommt eins spät, als gar nimmer zur Vernunft!" „Marianne!" Bittend sah Gundula die brummige Alte an. Die war ein bißchen grimmig beschämt. „Und wenn er dich nicht so glücklich macht, wie du es verdienst, dann - dann " Es fiel ihr in der Aufregung keine effektvolle Drohung ein, deshalb sagte ne nur trocken: „Du weißt jedenfalls Bescheid!" Gundnla drückte der Alten stürmisch den ersten und einzigen Kuß auf. Und Marianne ließ es sich gerührt gefallen. Und dann kam die Stunde, in der Xaver in seinem Wagen vor seinem Hauke vorfuhr, uud alle waren da, die ihm gut waren. Es war ordentlich feierlich, wie sie ihm mit freudigen Gesichtern zunickten. Im Haus, das noch nach Wasser und Seife ordent lich duftete, stand aus dem mit Blumen gedeckten Tisch die erste Mahlzeit für den Heimgekehrten. Gundula war still, blaß und ergriffen. Xaver hatte einen Augenblick, von der Erregung übermannt, am Fenster gestanden. Da weitete sich feine Brust im tieferlösten Aufatmen. Es war ihm gleichgül tig, daß in diesem Moment die Ziegler ins Zimmer trat. Er nahm Gundnla bei den Händen, und seine Stimme klang ergriffen: „Das alles dank' ich dir, und nie in meinem Leben will ich das vergessen!" Die Zieglern faltete still die Hände. Sie ahnte, daß der Schwur gewichtiger war als heute schon alle Welt zu wissen brauchte. Still und einfach sagte sie nur: „In Ewigkeit, Amen!"