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MsdmfferAgeblaN für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Av§eiqevpreis: 8-respaUene Raumzelle 20Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40-ieichs« Pfennig, die 3 gespaltene Neklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweiiungsgebühr 20 Reichspfennige . Bsr- gesciriedeneErscheir-ungs- „ tage un>d P»atzvorschril en werden nach Mbglichkett Kerusvrecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. An?t,e<»- annahmebis vorm.1VUKr. — » Für die Richtig Ker: er durch FernrnfübennitteltenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabatlanspruch erlischt, wenn derBetrag durch Klage eingezoge» «erden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstremamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 282 — 88. Jahrgang Teiegr.»Adr.: .Amtsblatt* WiLsdt «ff-Dresden Postscheck: Dresden 2840 Dounerstag, den 5. Dezember IS23 ÄakÖnale Tageszeitung für die Landwirtschaft, D«« Ta«tblatt» erscheint a» ollen WciLtopM nochmitto«» 5lthr. HxzogopiU»: Bei Adk.Iooo in der <S«kchSs»»ft»ll» und den LurscdesteSen L AM. im Monot, Sei gnftellnn, durch die Boten 2^v «M., dci Pojedeltellung 2 «W. Adt«,» ...... . oeblldr. Ein,eüu-«>-i>-rn l-Xvf,.«I-P-Vanst«>tten Wochenblatt f»r MtlsdrsK u. Rm«pr^«4v P°:«d»te»undnnftreAr,s. trL«rr«>id<dejchästsftrlle» - . - r.-dmen z» l«d« Keir Be- strlIuu<,ene»t«-»-u. Im Foll« hdherrr Leiooit, ^keie, oder sonstiger Betrieb«jtdruni>c« de st,hl dein Anspruch Otts Irchermlg der Aeitun« »der ^kürzonz de« Bezug»preise«. — «iichsendung eii^chondter SchrrftftSch« ersot,» nur, »enn Porto detlicxt. Gme neue Partei? Parteien im Staat sind einheitlich gerichtete Zu sammenballungen politischer Kräfte im Polk. Getragen sind sie von dem Willen, die Macht zu erringen, um im Staat ihren politischen Zielen näherzukommen, sie zu er reichen. Zum mindesten aber muß dieses Ziel einheit lich aufgefaßt sein, während leicht in jeder Partei ein Streit über die Methode ausbrechen kann, mit der die Verwirklichung des Gewollten zu erreichen ist. Derartig« Auseinandersetzungen hat man ja oft in allen Parteien erlebt: sie brausten aus und ebbten ab. Maßgebend blieb schließlich meist doch das, was im politischen Leben und Kampf das Entscheidungsurteil fällt: der Erfolg. Ist dieser „Kampf um die Methode* nun auch dei Hintergrund für die Ereignisse innerhalb der deutsch- nationalen Reichstagsfraktion, für die Tat sache des Austritts einer Reihe von Abgeordneten, denen vielleicht noch andere folgen mögen? Und der natürlich auch zu einer Erschütterung des ganzen Gefüges dieser Partei schon deswegen führen muß, weil hinter den dissen- tierenden Abgeordneten ganz bestimmte Kreise der Be völkerung stehen. Oder ist es mehr als nur ein Kamps um die Methode? Die Abgeordneten Hartwig, Hülser, Lambach z.B. sind und fühlen sich als Ver treter der deutschnationalen Arbeiter- und Angestellten schaft; wieder andere wie der frühere Innenminister von Keudell, Treviranu s, Schlange-Sch önin- si?" 's- 6- stehen in der Landwirtschastsbewegung an führender Stelle. Zu diesen Abgeordneten gehört letzt auch der Vorsitzende des Christlichen Landarbeiter- Verbandes, Behrens. Und schließlich wandten sich auch solche Abgeordnete von der Fraktion ab, die als Unternehmer oder Svndizi eine besondere Rolle in den Kreisen der Arbeitgeberschaft spielen, so Dr. Klönne, Dr. Lejeune-Jung u. a. Aber dabei darf man nicht nur an rein wirtschaftliche Erwägungen denken. So ist der Liz-enttat Dr. Mumm, ein Schüler Stöckers, einst Führer der Christlichsozialen Partei gewesen, bis dies« sich 1918 mit der neugegründeten Deutschnationalen Volks partei verschmolz. Weltanschaulich-Politische Gründe wieder spielen auch dann mit, wenn Männer wie der bekannte Außenpolitiker Professor Hötzsch, von Lindeiner-Wildau — ebenso wie Treviranus einst „volitischer Beauftragter" der Deutschnationalen — der Fraktion und damit auch ihrer Partei den Rücken kehren. Den äußeren Anstoß zu all diesen Dingen gab ja eigentlich die Abstimmung über den Z 4 des Volks begehrens, bei der sich eine Anzahl deutschnationaler Abgeordneter der Stimme enthielten, nachdem es in viel stündigen Beratungen innerhalb der Fraktion zu einer wirklich einhelligen Stellungnahme nicht gekommen war. Aber es handelte sich um mehr. Das Volksbegehren war eine außerparlamentarisch und überparteilich gedachte Be wegung gewesen und — wäre um ein Haar gescheitert. Das letzten Endes hat die jetzt ausgeschiedenen und die auf diesem Wege etwa noch folgenden Abgeordneten — auch auf die preußische Landlagsfraktion der Deutschnatio nalen ist die Bewegung bereits übergegriffen, hat die Ab- geordneten Meyer (Hermsdorf) und Kliesch zum Aus tritt veranlaßt — anscheinend dazu bewogen, die bisherige Methode der offiziellen Politik der Deutschnationalen Partei einer Kritik zu unterziehen. Sie halten auch das Ziel dieser Politik, wie es in Kassel auf dem Parteitag Proklamiert wurde: Zusammenfassung der politischen Rechten zu einer antimarxistischen Front unter Ablehnung iedes Kompromisses mit der politischen Mitte, für uner- feichbar und unausführbar. Und haben nun aus dieser 'hrer Anschauung die Folgerungen gezogen. Am Augenblick läßt sich nicht sagen, welches die Rück wirkung dieser Ereignisse auf die parlamentarische Lage. Deutschnationale Volkspartei selbst, und schließlich auf den Volksentscheid sein wird. Man spricht natürlich von der Gründung einer neuen Fraktion durch die Aus- Mchiedenen, munkelt auch von Bildung einer neuen Partei. Man tut also gut, erst einmal die Rückwirkungen Wlbst abzuwarten, darf aber als eine davon jedenfalls die Tatsache feststellen, daß die Opposition gegen die jetzige Reichsregierung und die hinter dieser stehenden Parteien geschwächt worden ist. Die Vorgänge bei den Seutschnationalen. Rücktritt des Grafen Westarp vom Fraktionsvorsitz. Nachdem eine Reihe von deutschnattonalen Abgeord neten aus der Reichstagsfraktion ihrer Partei, teilweis« auch aus der Partei selbst, ausgetreten ist, hat der lang jährige Vorsitzende der deutschnattonalen Reichstags fraktion, Gras W e st a r p , sein Amt niedergelegt. Wi« er ausdrücklich betont, verbleibt er aber nach wie vor Mitglied der Fraktion und der Partei. Zunächst sind die deutschnattonalen Abgeordneten Hülser (Breslau), Hartwig (Neichsliste) und Lam - b a ch (Reichsliste) aus der Partei und damit auch aus der Fraktion ausgetreten, weil im Parteivorstand beschlossen worden war, sie sollten wegen Verstoßes gegen die Partci- disziplin ausgeschlossen werden. Ihnen folgten die Ab geordneten^ r Klönne (Neichsliste), Dr? Lejeune - Minins und Treviranus (Westfalen-Nord), wdann Mm.ster a. T. Dr. von Keudell (Frankfurt KrM M das ReMliWUsiH DaMepMlWutzgesetzvordemLeMüi Stürmische Austritte im Parlament. Berlin, 4. Dezember. Die bemerkenswerten Vorgänge innerhalb der Deutsch nationalen Volkspartei, die im Laufe des Tages sogar zu: Niederlegung des Fraktionsvorsitzes durch den Gräfer Westarp führten, blieben sichtlich nicht ohne Einfluß aw die Sitzung des Reichstages. Trotz dem auf der Tages ordnung stehenden wichtigen Gegenstände, der ersten Be ratung des neuen Republikschutzgesetzes, das an di, Stelle des am 27. Juni dieses Jahres unter großem Hallo nich mehr verlängerten alten Gesetzes treten soll, zeigten die Bänkl im Saal große Lücken. Aufsehen erregte es immerhin, als Reichsminister Severing abweichend von dem von jehei geübten Brauch zunächst keine Begründung seiner Vorlag! gab, sondern den Rednern der Parteien das Feld überließ Dieses beackerte denn auch der Kommunist Pieck gründlich als Feind, wie er sagte, der Sozialdemokratie, der bürgerlich demokratischen Republik, des Kapitals und überhaupt der ganzen gegenwärtigen Ordnung. Rach Sowjetmuster müssi ihr die Diktatur des Proletariats die Faust auf das Ang« setzen. Die Vorlage verdonnerte Pieck unter Händeklatschen und heftigen Zurufen seiner Genossen in Bausch und Bogen Präsident Löbe mußte mehrfach Ordnung stiften. Nach dem Abgeordneten Pieck verwirft der deutschnationale Redner Dr. Everling den Entwurf aus entgegengesetzten Gründen, aber mit gleicher Entschiedenheit. io. * Sihtmgsßsnchi. (110. Sitzung.) OL. Berlin, 4. Dezember. Die erste Beratung des Gesetzentwurfes zum Schutze der Republik und zur Befriedung des Politischen Lebens wird verbunden mit der Beratung der deutschnattonalen Interpellationen über die Siahlh'elmauflösung, das Recht der Beamten auf Eintragung zum Volksbegehren und über die Bestreitung der Kosten für die Propaganda gegen das Volksbegehren. Ebenso verbunden damit wird ein kommunistischer Antrag auf Aufhebung des Verbotes des Roten Frontkämpfervundes. Abg. Torgler (Komm.) beantragt, das Gesetz von der Tagesordnung abzusetzen und statt dessen die Beratung der Denkschrift über die Ablösung der Markanleihen weiterzuführen. Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.) erklärt, feine Partei stimme dem Anträge Torgler selbstverständlich zu. (Heiterkeit.) Der Redner bringt ferner einen Mißtrauensantrag gegen Reichsinnenminister Severing ein. Der kommunistische'Antrag wird gegen die Antragsteller, die Deutschnationalen und die Nationalsozialisten abgelehnt. Der Mißtrauensantrag gegen Minister Severing wird mit der Tagesordnung verbunden. Die Beratung beginnt sofort mit der Aussprache der Parteien, da der Innenminister Severing das neue Republik schutzgesetz nicht wie sonst üblich mit einer Begründung einlcitet. Abg. Pieck (Komm.) findet das Schweigen der Regierung charakteristisch. Sie habe wahrscheinlich nicht den Mut, das Gesetz zu begründen. Der Reichstag solle deshalb den Ent wurf sobald wie möglich im Orkus verschwinden lassen. Im übrigen hält der Abg. Pieck eine längere mit zahlreichen heftigen Angriffen gespickte Rede gegen die Sozialdemokraten und den heutigen Staat. Abg. Dr. Everling (Dtn ): Der Terror gegen die Beamten beim Volksbegehren habe bis zum Nachtwächter gereicht. Wenigstens solle der Minister beim Volksentscheid die Ge- sinnungsfreihett schützen. Das neue Republikschutzgesetz ist nichts anderes, sagt der Redner, als ein Gesetz gegen die innere Freiheit und stelle sich würdig an die Seite des Uoung- Planes. Das Gesetz ist nicht nur verfassungsändcrnd, son dern verfassungskürzend. Die Befriedung des öffentlichen Lebens werde durch Mundwtmachung der Opposition die Be - fried ung eines Kirchhofes sein. Rcichsinncnminister Severing, der das Wort nahm, wurde von den Kommunisten mit großem Lärm empfangen. Es ertönten wüste Schimpfworte. Der Minister wies darauf hin, daß der kommunistische Redner es als charakteristisch be zeichnet habe, daß die Regierung ihren Gesetzentwurf nicht be gründe. (Zurufe bei den Kommunisten: Sie haben aber den Mut, Arbeiter zu morden! Lärm bei den Sozialdemokraten. Abg. Neubauer (Komm.) wird zur Ordnung gerufen.) Der Minister betonte, daß die Materie genügend bekannt sei. Die Behauptung, das Gesetz sei schlimmer als das Bismarckschc Ausnahmegesetz, sei eine grenzenlose Übertreibung. (Erneuter Lärm und beleidigende Zwischenrufe bei den Kommunisten.) Avg Dittmann (Soz.) begibt sich zum Präsidenten- stuhl, wo er Aufstellung nimmt. Die Kommunisten rufen dem Abg. Dittmann zu: Sie A ch i g r o s ch e nj u n g c. was erneut Proteste der Sozialdemokraten zur Folge hat. Vizepräsident von Kardocsfbat wiederholt vergebens, die Plätze einzunehmen und sich ruhig zu verhalten. Auf neuerliche kommunistische Beschimpfungen hin wurde der Abg. Neubauer von der Sitzung ausgeschlossen. Die Kommunisten verursachten hierauf neue Lärmszencn und riefen dem Vizepräsidenten zu: Aütrctcn! Ab tret e n!. Vizepräsident von Kardorff verließ schließlich seinen Platz und begab sich in die Reihen der Sozialdemo kraten. um mit ihnen zu verhandeln. Damit war die Sitzung unterbrochen. Von den Kommunisten wurde dieser Vorgang mit stürmischem Händeklatschen ausgenommen Inzwischen trat der Ältestenrat zusammen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung forderte der Vizepräsident die kommunistischen Abgeordneten Jadasch, Beut- ling und Papke wegen sL erer Verstöße gegen die Hausordnung auf, den Saal u verlassen. Gleichzeitig unterbrach er die Sitzung für eine Viertelstunde. Während der Pause wurde bekannt, daß der Abgeordnete Könen (Komm., nach Verlassen des Sitzungssaales durch eine Abteilung Kriminalisten fest genommen und aus dem Hause geführt worden war. Im Anschluß an diese Vorfälle kam es in den Wandelgängen oes Reichstages zu stürmischen Auseinandersetzungen zwischen Sozialdemo kraten und Kommunisten. Abendsitzung des Reichstages. Gegen 7 Uhr eröffnet Vizepräsident v. Ka dorsf wieder die Sitzung und erteilt sofort dem Reichsminister Severing das Wort. Ehe der Minister seine Rede sortsetzen konnte, schwang sich ein kommunistischer Abgeordneter aus die Redner tribüne und verlangte das Wort zu einer Erklärung gegen den Reichsinnenminister. Der Abgeordnete wurde aus dem Saale gewiesen Als der Minister dann seine Rede beginnen wollte, ergingen sich die Kommunisten in gemeinsamen Schmähungen. Weitere Ausweisungen kommunistischer Abgeordneter aus dem Saale folgten. Die Sitzung mußte schließlich wieder unter brochen werden. Nach Wiedereröffnung der Sitzung und nach dem noch weitere kommunistische Abgeordnete aus dem Saale gewiesen waren, nahm Minister Severing das Wort, wobei es wieder zu Störungen seilens der Kommunisten und der Nationalsozialisten kam Nach neuerlichen Saalverweisungen einiger Abgeordneter erklärte Minister Severing, er halte es nicht für notwendig, aus die zahlreichen Beschimpfungen ein zugehen. Nur mit dem Abg. Könen, der den Vorwurf des Ar» veitermordes erhoben habe, wollte er eine Ausnahme machen. (Präsident Löbe kündigt unter dem Beifall der Mehrheit des Hauses an, daß er mit Rücksicht aui die heutigen Vorkomm nisse in der Donnerstagsitzung eine Verschärfung der Ordnungsbestimmungen Vorschlägen werde.) Minister Severing wies im weiteren Verlauf seiner Ausführungen darauf hin, daß das vorliegende Gesetz sich gegen alle richte, die mit Gewalt oder Beschimpfung den Staat bekämpfen. Dabei sei kein Unterschied zwischen rechts und links gemacht. Wenn man von rechts und von links den politischen Kampf endlich mit geistigen Waffen führen wollte, würde das Nepublikschutzgesetz nicht nötig fein Der Minister kündigte wegen des Stahlhelmverbots ein Weißbuch an. Für die Kosten der Agitation gegen das Volksbegehren werde der Nachtragsetat 500 ÜÜO anfordern Diese Ausgabe stände in keinem Verhältnis zu den Kosten, dte dem Reich durch das Volksbegehren aufgebürdet würden. Der Minister beziffert diese Kosten einschließlich des Volksentscheides auf etwa drei Millionen Mark. Er kündigt eine Revision des Ge setzes dahin an, daß künftig diese Kosten von denen über- non r>jx solche Volksbegehren einleiten. Es sprachen dann noch die Vertreter der verschiedenen Pa. geotzen und ganzen behielt man sich die end gültige Stellungnahme für die Ausschußberarung vor. Wegen eines beleidigenden Zurufs wurde ein sozialdemokratischer Redner aus dem Saale gewiesen. * Zwangsräumung der Tribünen. In der Pause wurden die Tribünen geräumt. Von den Kommunisten wurde gerufen: Die Republik schämt sicht Rotsront! — In die Äotfrontruse stimmten zahlreiche Tribünenbesucher ein. Kriminalbeamte griff.m zu und nahmen die Demonstranten fest. Inzwischen hatten auch die Ab geordneten der anderen Parteien größtenteils den Saal ver lassen. Als die Räumungsaktion beendet war, verließ auch der Abg. Könen (Komm.) mit seinen Freunden den Saal. Die Sozialdemokraten begleiteten diesen Abzug mit Gelächter und Rufen: „Feiglinge^. an der Oder), Schlange-Schöningen (Pommern) uns von Lindeiner-Wildau (Hessen-Nassau). Diesem Beispiel schlossen sich die Abgeordneten v. M u m.m (West falen-Süd), Behrens (Ostpreußen) und Professor Hötzsch (Leipzig) an. Ebenso haben die beiden preußi schen Landtagsabgeordneten Meyer (Hermsdorf) und Kliesch ihren Austritt aus der deutschnationalen Land- tagsfraktion vollzogen. Die einzelnen Abgeordneten haben teilweise in Brie fen an den Parteivorsitzenden ihre Entschlüsse begründet; außerdem hat zwischen ihnen und einer Reihe anderer Mitglieder der deutschnationalen Reichsiagsfraktion eine Besprechung stattgefunden^ bei der u. a. auch der Führer des Reichslandbundes, Abg. Dr. Schiele, zugegen war. Beschlüsse wurden in dieser Sitzung aber nicht gefaßt und die Meldungen über die Wiederbegründung einer Christ lichsozialen Partei eilen den Tatsachen voraus. Dagegen steht wohl ziemlich fest, daß es zu einem Zusammenschluß zu einer neuen Fraktionsgemeinschaft kommen wird. * Eine chriMch-soziaLe Gruppe im Reichstag Berlin, 4. Dezember. Die der christlich-sozialen Reichs vereinigung angehvrenden Reichslagsabgeordneten veröffentlichen folgende Erklärung: „Die der christlich-sozialen Reichsvereinigung cmgehörenden Reichstagsabgeordncten schließen sich zu einer christ-