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- Erscheinungsdatum
- 1929-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192910240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291024
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-24
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
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Vie Bewegung auch sremdMemdliche Formen annimmt, ha die Arbeitermassen die Mechanisierung als eine vor« . >vün Fremden nach China gebrachte gefährliche Einrichtung rnsehen. Habib Allah unterwirft sich. Nach Kabul verbracht. Wie über Moskau aus Kabul gemeldet wird, haben sich der geflohene Ufupator Habib Ullah und fein Gouver neur Seid Hussein dem neuen König Nadir Khan unter worfen, nachdem sie von seinen Truppen völlig ein geschlossen waren. Sie wurden nach Kabul gebracht. Die Minister Habib Ullahs unterwarfen sich ebenfalls und wurden von Nadir Khan begnadigt. Nadir Khan hat alle ehemaligen Minicher Aman Ullahs wieder in ihre Ämter eingesetzt. Spaltung bei den Beamten Preußens. Wegen des Volksbegehrens. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Die Mitglieder des Berufsvereins der höheren Verwaitungs- beamten Preußens sind am Vormittag des 23. d. Mts. zusammengetreten. Sämtliche Anwesende haben dem Be rufsverein ihren Austritt mit einem Schreiben erklärt, in dem es heißt: „Wir unterzeichnete Beamte des preußischen Mini steriums des Innern, die Mitglied-r des Berufsvereins höherer Verwaltungsbeamter Preußens sind, verurteilen aufs schärfste die Haltung unserer Berufsorganisation zur Frage des Volksbegehrens „Freiheitsgesetz". In Über einstimmung mit den Verlautbarungen der Reichs- und Staatsregierung halten wir es mit dem Treueverhältnis des Beamten zum Staat nicht für vereinbar, dieses Volks begehren zu unterstützen. Der Reichsbund der höheren Beamten, der Reichsverband der höheren Verwaltungs beamten und auch der Berufsverein haben es abgelehnt, zum Volksbegehren Stellung zu nehmen. Wir lehnen es ab, uns weiter von einer Organisation vertreten zu lassen, die in einer Schicksalsfrage des deutschen Volkes nicht die erforderliche Veramwprtungs- und Entschlußsreiheit hat aufbringen können und erklären deshalb unseren Aus tritt aus dem Berufsverein höherer Verwaltungsbeamten Preußen." Einsiurzkaiastrophe in Beuihen. Fünf Arbeiter verschüttet, 14 verletzt. Am Mittwoch ereignete sich beim Neubau der städti schen Badeanstalt in Beuthen ein schweres Einsturz unglück. Durch eine einstürzende Betondecke im ersten Stockwerk des Neubaues wurden fünf Arbeiter verschüttet, von denen einer noch Lebenszeichen von sich gab. Weiler wurden 14 Arbeiter verletzt, davon vier schwer. Der Oberbürgermeister benachrichtigte die Staatsanwaltschaft. Diese leitete die Ermittlungen sofort ein. Die Bergungs arbeiten wurden sofort ausgenommen. Thüringens Regierung zurückgetreten. Landtagsneuwahl im Dezember. Nachdem der Abgeordnete Krüger namens der demo kratischen Abgeordneten den Austritt aus der bürgerlicher Regierungskoalition erklärt hatte, legten die dem Land bund und der Wirtschastspartei angehörenden drei Staats rate Mackeldey, Port und Krause ihre Ämtei im Kabinett ebenfalls nieder. Daraufhin erklärten dir übrigen Mitglieder des Kabinetts ebenfalls ihren Rücktritt. Die Landtagsauflösung dürfte infolge des Regie rungssturzes unmittelbar bevorstehen. Als Termin für die Landtagsneuwahlen werden der 1. und der 15. De zember genannt. Die Krise entstand durch die vom Lanv- bund und der Wirtschaftspartei gestellten Anträge, zum Doung-Plan im Landtag Stellung zu nehmen. Das be trachteten die Demokraten als Vorstoß gegen die von ihnen mitgetragene Koalition und führten durch ihren Wider spruch den Regierungsrücktritt herbei. Konkurs -er Kieler Bank. Riesenverluste. Die Leitung der Kieler Bank hat durch Kredit operationen und sonstige Geschäfte große Verluste erlitten. Es sollen auch Buchfälschungen vorliegen. Die Verluste betragen angeblich über drei Millionen Mark, so daß nicht nur das Aktienkapital sondern auch die Gläubiger guthaben verloren sind. Die Dentsche Bank hat ein Ein greifen abgelehnt, so daß die Kieler Bank ihre Zahlungen einstellen mutz. Mark Wohlfahrtsmarken. Neue Ausschüttung. Der Reichsarbeitsausschutz der Deutschen Nothilfe hat den Ausgleichsfonds aus dem Ertrage der Wohlfahrts briefmarken 1928 in Höhe von 200 000 Mark zur Unter stützung von Notleidenden aller Bevölkerungskreise aus geschüttet. Der gesamte Ertrag der Wohlfahrtsbriefmarken 1928 betrug 812 000 Mark. Hiervon ist der größere Teil bereits im vorigen Winter durch die örtlichen Wohlfahrts stellen zur Linderung von Notständen verwendet worden. Die diesjährigen Wohlfahrtsbriefmarken und eine Bild postkarte mit eingedruckter Wohlfahrtsbriefmarke gelangen am 1. November d. I. zur Ausgabe und sind bis zum 30. Juni 1930 zur Frankierung aller Postsendungen gültig. Vor allem soll aus den Erträgnissen der neuen Wohlfahrts briefmarken die Erholungssürsorge für Kinder und Jugendliche gefördert werden. Kleine Nachrichten Viehzählung am 2. Dezember. Berlin. Der Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft hat die Durchführung der alljährlichen allgemeinen Viehzählung am 2. Dezember 1929 angeordnet. Sie bewegt sich im Rahmen der bisherigen Dezcmbcrzählungen. Wahl in Thüringen am 8. Dezember. Weimar. Die Landtagswahlen für Thüringen sind end- gulttg aus den 8. Dezember festgesetzt worden. Der Landtag blewi bis zum 7. Dezember bestehen. Mit dem Knüppel gegen den GerichrSoorsitzcndcn. Dessau. Zu einem erregten Auftritt kam es vor dem diesigen Militärversorgungsgericht. Der Kriegsbeschädigte Holzhauer, der mit seinen Ansprüchen vom Gericht abgewiesen worden war, stürzte sich mit einem eichenen Knüppel auf den Gerichtsvorsitzenden Minister a D. Jenyjch und den Gerichts arzt Dr. Seelmann, die er beide schwer mißhandelte. Daraus demolierte er noch mehrere Stühle und warf die Gerichtsakten durcheinander. Erst nach längeren Bemühungen konnte er überwältigt und festgenommen werden. Konkursverwalter Cohn lein Betrüger? Breslau. In einer Besprechung der Justizpressestelle mit den Vertretern der Presse wurde in der Angelegenheit Cohn mitgeteilt, daß die Bücher Cohns korrekt geführt sind. Die Staatsanwaltschaft glaubt, daß Cohn die Übersicht verloren und dadurch eine Vermengung seiner Privat interessen mit den zu verarbeitenden fremden Massen statt- gesunden hat. Ob strafbare Handlungen (Unterschlagung und Untreue) vorltegen, läßt sich zurzeit noch gar nicht sagen. Bruder und Schwägerin niedergeschosjen. Breslau. In Birkkretscham bei Strehlen wurden der Stellenbesitzer Hermann Krusche und seine Frau vor ihrer Wohnung niedergeschossen. Die Frau wurde durch mehrere Schüsse sofort getötet, Krusche mußte in schwerverletztem Zu stande nach den Kreiskrankenhaus in Strehlen gebracht wer den. Als Täter wurde der Bruder des Krusche festgestellt, der sich in der Nähe des Tatortes selbst durch einen Schutz in den Kopf so schwer verletzte, daß er noch nicht vernehmungs fähig ist. Der Grund der Tat dürfte in Erbstreitig keiten zu suchen sein. Eisenbahnunglück bei Nürnberg Nürnberg, 24. Oktober. Wie die Reichsbahndirektion Nürnberg telephonisch mittvilt, fuhr gegen 11 Uhr der Berliner Schnellzug D. 39 dem Münchner Schnellzug D. 389 bei der Aus fahrt aus der Station Reichelsdorf in die Flanke. Von der Reichsbahndirektion Nürnberg ist ein Hilfszug abgegangen. Näheres ist noch nicht bekannt. ReoMMMg ms bei italienischen Kronprinzen in Brüssel Brüssel, 24. Oktober. Während der italienische Kron prinz Humbert am Grabe des unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegte, verübte ein Italiener einen Anschlag auf ihn. Der Täter feuerte mehrere Revolverschüsse auf den Kronprinzen ab, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Er konnte von der Polizei sofort verhaftet werden. Ras unserer Kelmal Wilsdruff, am 24. Oktober 1929. Merkblatt für den 25. Oktober. Sonnenaufgang 6'" II Mondaufgang 22?" Sonnenuntergang 16" !! Monduntergang 14?" 1919: Generalseldmarschall Graf v. Häfeler gest. Stadt- und Landfrau. In Königsberg tagte der Bund Deutscher Frauenvereine und es wurden von vielen Frauen, die im öffentlichen Leben stehen und deren Namen Klang und Geltung haben, vortreff liche Reden gehalten, Reden über alles, was tue Frau von heule angeht und interessiert. Und das best^ war, daß mau sich endlich einmal ein bißchen eingehender auch mit der Land frau besaßt Hal, während bei solchen Tagungen sonst immer die Stadtfrau im Mittelpunkt der Erörterungen zu stehen pflegt. Von der Stadtfrau, worunter man im allgemeinen die Großstadisrau zu verstehen Hai, weiß man alles und noch einiges: wie die ihr Leben einrichtei, wie sie über die neuen Moden dcnki, wie sie wirischaftei, wie sie über die Erziehung der Kinder umerrichtel wird und noch diverse andere Dinge. Aber wer weiß eigentlich etwas von der Landfrau? Wer Hai sich jemals ernstlich um sie und ihr gewiß nicht leichtes Leben gekümmert? Man weiß, daß sie da ist, daß sie im engeren Kreise treu und rechtschassen wirkt, daß sie nicht viel Auf hebens von sich machi und daß man sich auf sie verlassen kann Man sieht: es ist nicht viel, was man so im allgemeinen von ihr weiß, und darum ist es dankbar zu begrüßen, daß die deutschen Frauen, die in Königsberg beisammen waren, sich ihrer ein bißchen angenommen haben. Da wurden z. B. Vor träge gehalten über die Landfrau als Betriebsleiterin und über die Bauersfrau als Betriebsleiterin Als Landfrau wurde die Frau des Großgrundbesitzers bezeichnet, die das Wissen und Können eines Kaufmanns, eines Technikers und eines Volkswirts in sich vereinigen müsse, wenn sie ihre Wirk samkeit richtig erfasse. Bei dem Thema „Bauersfrau" abe: wurde bewegliche Klage über die fehlenden Ausbildungsmög lichkeilen der Landwirtsfrau geführt, worauf erörtert wurde wie die Lebensbedingungen der Landfrau durch die Ratio nalisierung des Betriebes — durch dis Einführung arbeit- sparender Maschinen und Geräte, die zweckmäßige Aus gestaltung der Arbeitsstätte, dis Anwendung durchdachte, Arbeitsverfahren usw. — verbessert werden könnten. Und nun wäre bloß noch zu wünschen, daß man von diesen schöner theoretischen Erörterungen recht bald zu praktifchsr Hilfs über ginge und das Schicksal der fernab von der großen Heerstraße und dem lauten Markte schäftenden Landfrau ein wenft freundlicher zn gestalten suchte * Der Landwirtschaftliche Verein hielt gestern nachmittag im „Adler" eine Sitzung ab. Gutsbesitzer Preu her-Kaufbach begrüßte die zahlreich Erschienenen und gab eine Einladung zu der Rundfunkveranst-altung und den Eingang des Bauernkalen ders bekannt. Die Festgabe für die Landwirtschaftliche Schule in Meißen wurde genehmigt und Rittergutspächter Dr. Mütterlein- Klipphausen einstimmig als neues Mitglied ausgenommen. Dann hielt Dr. H o hen l e i t n e r - Dresden einen Vortrag über „Schlachtviehverwertung". Die hauptsächlichste Ar beit, so führte er etwa aus, die in der letzten Zeit in die Hand des Landwirtes gelegt wurde, kann man allgemein mit Organisa tion des Absatzes bezeichnen, Organisation des Absatzes für alle seine Produkte. In Sachsen klagt der Landwirt zum Beispiel über die schlechte Milchverwertung, weil die Großhändler aus Schle sien usw. große Mengen Milch nach Sachsen einführen. Der Landwirt in Schlesien hat davon keinen Vorteil, denn er bekommt keinen Pfennig mehr, als wenn er sie an die große schlesische Mol kerei nach Breslau lieferte. Aber dafür fehlt eben die Organisa- ton. Beim Schlachtviehabsatz liegt die Sache genau so. Jetzt sind z. B. die sächsischen Viehmärkte überfüllt von prima Husumer Weidevieh. Die Folge ist, daß diese hochwertigen Rinder mit 50 Mark verkauft werden. Diese llebersetzunz trifft natürlich au-) den sächsischen Landwirt, denn ihm werden doch damit die Preise diktiert. Wäre es nicht viel besser, die Landwirte in Norddeutjch- land würden sich! organisieren und dann stets gewisse Kontingente nach den einzelnen Viehmärkten dirigieren, damit Angebot und Nachfrage sich immer gewissermaßen die Waage halten und damit ein angemessener, stabiler Preis erzielt wird. Am Dresdner Markt werden im Durchschnitt 3000 Schweine gebraucht, ein Mehr schlägt zum Nachteil der Lieferanten aus. Und geht die Ueberschickung weiter, dann sinken die Preise mehr. Was nutzt dann alle Arbeit des Landwirtes., wenn er für seine Erzeugnisse keinen auskömmlichen Preis erhält, da die Landwirtschaft noch nicht so fest organisiert ist, um die Preisbildung selbst in die Hand zu nehmen. Aber dahin muß es kommen, und das ist auch gar nicht so schwer. Bon den 22 Millionen Schweinen in Deutsch land kommt nur der vierte Teil auf die deutschen Märkte, zirka 150 000 jede Woche. Und dieser vierte Teil bestimmt den Preis. Da mutz es doch einfach sein, soviel Gemeinsamkeitswillen auf zubringen, die. Märkte regelmäßig zu beliefern, aber nicht un sinnig zu überschicken. Zu verlangen ist zunächst, daß die Ueber- schußgebiete sich dahin organisieren, aber Sachsen muß gleich folgen, denn der sächsische Landwirt muß ein Interesse daran haben, mit seinen Waren die sächsische Bevölkerung zu versorgen. Zu verlangen ist zunächst, daß der Markt nicht mehr von fünfzig und mehr Einzelhändlern beschickt wird, sondern in der Hauptsache durch eine Zentralstelle der Landwirte selbst, in diesem Falle von der Viehzentrale landw. Genossenschaften, die dadurch regulie rend in den Auftrieb greifen und damit auch preisbildend wirken kann. Man dachte zunächst an lose Viehlieferungsvereine, ist aber davon wieder abgekommen, da man in den landwirtschaftlichen Genossenschaften bereits die Organisation hat, die eben noch auf den Schlachtviehabsatz ausgedehnt werden muß. Der direkte Fleischabsatz vom Dauer zum Fleischer soll dadurch nicht gestört werden, lediglich das Vieh soll erfaßt werden, was aus den Dieh- markt kommen muß. Das wird zwar nicht von heute auf morgen eintreten, aber unter allen Umständen muß die Sache vorwärts gehen. Der Vortragende führte dann im einzelnen noch das Wie der Verwirklichung aus, streifte auch ein sehr wünschens wertes Zusammenarbeiten der Viehzentrale mit der hiesigen Schlachthalle und fand für seine Ausführungen allgemeine Zu stimmung. Gutsbesitzer P r eu tz e r-Kausdach dankte ihm be sonders, unterstrich die Vorschläge und lenkte das Augenmerk auf die angestrebte Standardisierung der Ware hin. Lrbgerichtsbe- sitzer Kaiser- Grumbach betonte die unbedingte Notwendigkeit einigen Zusammenstehens aller Landwirte, um die noch in den Anfängen der Lösung sich befindende Absatzfrage energisch weiter zu treiben. Der Kirchenaustritt, so wird uns -geschrieben, wird bekannt lich vor dem Standesamt vollzogen, so unsinnig es auch nach der Trennung von Staat und Kirche sein mag, daß staatliche Be hörden an der Regelung der wichtigen Frage der Kirchenzuge- hörigkeit beteiligt sind, ohne daß der Kirche hierbei eine Mit wirkung zukommt. Im bürgerlichen Leben würde man es kaum verstehen, daß det Angehörige eines Turnvereins sich beim Ge sangverein abmeldet. Die Standesämter sind gesetzlich nur ver pflichtet, den KircheMustritt dem Pfarramt der Gemeinde mitzu teilen, der der Ausgetretene bisher angehörte. Von diesem wird das Pfarramt des Geburtsortes in Kenntnis -gesetzt. Die Pfarr ämter find also über die Austritte völlig im Bilde. Ein Recht, die Namen der Ausgetretenen zu veröffentlichen, besitzt der Staat nicht. Dagegen steht es den Kirchgemeinden frei, in geeigneter Weise ihren Angehörigen die Austritte bekannt zu geben, da ja die Gemeindeglieder i-n verschiedener Hinsicht ein rvohlbegründete? Interesse daran haben, zu erfahren, wer zu ihnen gehört. Man denke etwa ans Patenamt. Der Kirchenaustritt zieht automatisch den Verlust des Patenrechtes nach sich. Die Kirche will zwar keinen, der sich von ihr trennt, ohne weiteres als Heiden oder Gottesleugner ansehen. Es gibt ungezählte, bei denen ein Wandel der Gesinnung mit dem Austritt nicht verbunden ist. Sie blei ben als Ausgetretene den letzten Fragen gegenüber genau so gleichgiltig, wie sie es als.Kirchenangehörige waren oder be halten dieselbe Art von Religion, die sie vorher hatten. Die Kirche ist nicht in der Lage noch befugt, die innersten Beweggründe zu untersuchen. Das hat aber zur Folge, daß sie jeden, der sich von ihr ausschließt, ohne zu einer anderen religiösen Gemeinschaft zu gehen, als religionslosen Dissidenten ansehen muß. Es gibt keinen Maßstah, Unterschiede unter den hierher zu rechnenden Ausge tretenen Zu machen. Am allerwenigsten politische Maßstäbe. Es muß darum auch verstanden werden, daß ein Dissident ein kirch liches Amt, wie es di Patenschaft ist, nicht bekleiden kann. Der Wunsch, trotzdem Pate stehen zu dürfen, ist verschiedentlich vor handen und wird auch Wirklichkeit. Nicht jeder hat den Mut, die Folgen seines Schrittes zu tragen. Um peinliche Situationen zu ersparen, kann den Eltern nur der gute Rat gegeben werden, sich vor der Taufe genau zu erkundigen, ob die Paten der Kirche an gehören, sei es der evangelischen oder katholischen. Es darf sich auch unter Verwandten niemand wundern, wenn an ihn eine dies bezügliche Frage gerichtet wird. Die Kirchenzugehörigkeit ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Unliebsame Ueberraschungen können eintreten, wenn Hinterbliebene für ein Familienglied das kirchliche Begräbnis bestellen und erfahren müssen, daß ihnen ihr Wunsch versagt werden muß, weil der Verstorbene Dissident war, ihnen gegenüber aber diese Tatsache als Geheimnis gehütet hat. Man sollte ja meinen, daß niemand diesen Schritt tut, ohne seine Angehörigen zu verständigen. Die Tatsache aber, daß vielfach nicht bloß die Eltern, sodern auch die Frauen nicht unterrichtet werden, beweist einmal, wie wenig innere Gemeinsamkeit in den Ehen vorhanden ist und zum andern, daß eine sehr große Zahl von Austritten ohne innere Nötigung und Ueberzeugung erfolgt, sei es aus Verstimmung unchVerärgerung. sei es auf das Kom mando anderer oder wegen des Geldes, das man sonst für alle möglichen und unmöglichen Dinge übrig hat und vielleicht des wegen bei der Kirche sparen muh. „Prinzessin Olala", ein neuer Film des D. L. S., läuft diese Woche in den „Lindenschlößchen-Lichtspielen". Die Liebesaben teuer eines jungen Prinzen, der zum Abschluß seiner Ausbildung nach Paris geschickt wird, und der sich dort nichtsahnend in seine zukünftige, ihm unbekannte Frau, verliebt, das Doppelspiel dieser Prinzessin, die sich als Kokotte ausgibt, um den ihr bestimmten Mann kennenzulernen, das ist die Handlung des an übermütigen Situationen reichen D. L. S.-Filmes „Prinzessin Olala". Eine Sonnenfinsternis, die zweite diefes Jahres, wird am 1. November eintreten. Sie wird ringförmig sein und im Atlan tischen Ozean, in West- und Mitteleuropa, in Afrika und im west- j lichen Teil des Indischen Ozeans sichtbar sein. In Mitteldeutsch land nimmt die Finsternis um 11.45 Uhr ihren Anfang und endet - kurz vor 13 Uhr. Die erste Sonnenfinsternis in diesem Jahre war am 9. Mai zu verzeichnen. Hängt Nistkästen auf. Es ist einfach Menschenpflicht. dafür zu sorgen, daß wir den Standvögeln durch- den Winter Helsen- Nan sollte noch bei vorhandener Belaubung Nistkästen anbringen- die treuen Meisen werden dankbar dafür sein. Wenigstens sollte man für Futterhäuschen sorgen. Jeder Gartenbesitzer denkt un wirtschaftlich, wenn er den Tieren keinen Schutz gewährt.
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