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Negierungen im Haag den betreffenden Gesandten mit geteilt, daß sie sich freuen werde, die Konserenzmitglieder im Haag zu empfangen. Sie hat dabei der Hosfnnng Ausdruck verliehen, daß die kurze Zeit, die ihr zur Ver fügung stehe, sie instand setzen werde, alle Maßnahmen zu rreffen, um einen glatten Verlauf der Konferenz zu gewähr leisten. Die 33. Konferenz seit Friedensschluss. Es handelt sich bei der Haager Konferenz nm die 3 3. Konferenz seit dem Waffenstillstand, doch dürfte sie sicherlich die bedeutendste seit dem Friedensschluß von Versailles sein, sowohl was die Zahl der Minister als die Bedeutung der anderen Persönlich keiten, die an ihr teilnehmen, anlangt. Der Sitz der Regterungslonserenz. Haag. Es kann nunmehr als feststehend angesehen werden, daß die Ncgicrnngskonfercnz in den Parlamentsgebäuden auf dem Binnenhof, im alten Haager Burghof, abgehalten werden wird. Die öffentlichen Vollversammlungen werden im Ritter saal oder im Sitzungssaal der Zweiten Kammer stattfinden, während für die Kommissionssitzungen der Sitzungssaal der Ersten Kammer sowie mehrere Nebengebäude zur Verfügung stehen. Für die Presse werden die sogenannten Grafensäle, die in früheren Zeiten den Sitz der alten Grafen von Holland bildeten, als Arbeitsräume hergerichtet. Die niederländische Postverwaltunq legt dort zurzeit in großzügiger Weise Tele graphen- und Telephonsäle an, die in ihrem Umfang und ihrer zweckmäßigen Einteilung die entsprechenden Vorrichtungen des Genfer Völkerbundgebäudes übertreffen sollen. Alle im Haag in Gang befindlichen Vorbereitungen werden in der Voraus setzung getroffen, daß die Konferenz bereits am 6. August be ginnen kann. Auch iu hiesigen politischen Kreisen, in denen im Hinblick auf eine gute Organisation lebhaft bedauert wird, daß sich die interessierten ausländischen Regierungen augen- scheinlich immer noch nicht auf nähere Einzelheiten mit Bezug auf den Verlaus der Konferenz geeinigt haben, rechnet man mit diesem Zeitpunkt als einer großen Wahrscheinlichkeit. Wie kann -em GaargebieL geholfen werden? Ein Appell an das Reich, Preußen und Bayern. In zwei überfüllten Versammlungen nahm der Bund technischer Angestellten und Beam ten, Gau Saarland, der über 60 Prozent der technischen Bergbauangestellten des Saargebietes umfaßt, einstimmig eine Entschließung an, in der es u. a. heißt: Preußen bzw. Bayern übernehmen den Saarberg- bau in ihr uneingeschränktes und dauerndes Eigentum zurück. Jegliche anderweitige Beteiligung am saarlän dischen Bergwerks- und Felderbesitz ist abzulehnen. Preußen und Bayern haben alles daran zu setzen, um den Sgarbergbau wieder voll leistungs- und konkurrenz fähig zu machen, d. h. sie haben ihm die notwendige materielle und ideelle Hilfe zur modernen tech nischen Ausgestaltung und Zurückeroberung der alten natürlichen Absatzmärkte angedeihen zu lassen. Eigene Kokereien mit weitgehender Nebenproduktegewinnung sind zur Rentabilität des Saarbergbanes unbedingt er forderlich. An den übrigen dem preußischen und dem bayerischen Staatsbergbau zur Verfügung stehenden wirt schaftlichen Einrichtungen ist der Saarbergbau, soweit an gängig, zu beteilige«. Zur Erleichterung des Überganges ist ein mehrjähriges Übergangsablom men mit Frankreich im Austausch gegen andere Produkte anzu- streben. Das Reich muß, da der Saarbergbau aus den bekannten politischen Gründen hilfsbedürftig wurde, bei dieser Frage eingreifen und bei den Untersiützungsmaß- nahmen dieser beiden Länder Mitwirken. Es muß auf die Reichseisenbahn einwirken, daß diese eine Tarif politik treibe, die dem Saarbergbau die Rückeroberung der alten Absatzgebiete erleichtert. Das Reich und die in Frage kommenden Länder haben alles daranzusetzen, daß die selbständige Gas- und Elektrizitätswirt schaf 1 des Saargebietes als Stütze des Saarbergbanes an der Versorgung des inländischen Wirtschaftsgebietes beteiligt wird. Gchweri oder Keder? Gefecht zwischen Weißrussen und Sowjetruffen. Bei den Behörden der unter japanischer Verwaltung stehenden südmandschurischen Eisenbahn ist eine Meldung eingegangen, wonach in der Nähe von Iman, etwa 400 Kilometer nördlich von Wladiwostok, ein Gefecht zwischen Weißrussen und Sowjetrussen stattgefunden haben soll, bei dem etwa 100 Mann getötet oder verwundet worden seien. Die Sowjctrcgierung gegen eine Vermittlung des Völkerbundes. Aus Moskau wird gemeldet: Zu den Gerüchten über die Absicht der chinesischen Regierung, sich an den Völkerbund zur Beilegung des russisch-chinesischen Konflikts zu wenden, wird in Moskauer politischen Kreisen erklärt, daß dle Sowjetregierung sich diesem Schritt nicht anschlicßen werde. Nach russischer Auffassung kann der Konflikt mit China nur dadurch beigelegt werden daß die chinesische Regierung die russischen Rechte an der chinesischen Ostbahn unzweideutig anerkennt Eine solche Erklärung Chinas könnte gegebenenfalls als Verhandlungsgrundlage dienen. j Kleine Nachrichten Neuer Einspruch gegen das Nmgcmcinduugsgcsctz. Berlin. Namens 19 rheinisch-westfälischer Städte Gemetn- ven und Ämter hat der Verwaltungsrcchtsrat, Munstenalrat z. D. Schellen, Vizepräsident des Deutschen Landgememde- tages, bei dem Staatsgerichtshof beantragt, das Umgemem- dungsgesetz für rechtsungültig zu erklären und durch eine sofort zu erlassende einstweilige Verfügung der Staatsregierung die Durchführung des Gesetzes zu untersagen. Als Grund wird angeführt, daß die Abstimmung im Staatsrat über einen even tuell zu erhebenden Einspruch entgegen der Verfassung nicht namentlich war. Graf Stolberg nicht geisteskrank. Hirschberg. Auf eine Anfrage der Hirschberger Nnter- suchungsbehördc hat Prof. Dr. Schulze in Göttingen, der zur zeit den Grafen Christian untersucht, erklärt, daß die Unter suchung in den ersten Tagen des August beendet sein werde. Er werde dann das Gutachten ausarbeiten und einsendcn. Er könne aber schon heute sagen, daß bei dem Grafen Christian eine die strafrechtliche Verantwortung ausschlietzende Geistes krankheit nicht vorliege. Nach dem Eingang des Gutachtens von Professor Schulze wird die Voruntersuchung in der Sache geschlossen werden. Grotzfeuer im Dorf. Würzburg. In Erlenbach bei Odernburg am Main brach ein Brand aus, der, da die meisten Einwohner aus dem Felde waren, rasch größere Ausdehnung annahm und insgesamt sechs Häuser und fünf Scheunen einäscherte. Nach mehrstündigem Bemühen der Wehren konnte dem rasenden Element endlich Einhalt geboten werden. Ein Mrinearsenal in Flammen. Toulon. Im Marinearsenal von Toulon brach ein schweres Schadenfeuer aus. Der Brand griff sehr schnell aus das Munitionslager über und verursachte dort schwere Explo sionen. Die Splitter der platzenden Schiffsgranaten flogen im weiten Umkreis herum und überschütteten die nächstgelegenen Häuser mit einem Regen von Granatsplittern. Auch die Pulver magazine wurden ein Raub der Flammen. Zwei Marine posten wurden schwer verletzt. Das Schicksal der Frau Subkow. Bonn. Frau Subkow, die frühere Prinzessin von Schaum burg-Lippe, ist seit einigen Tagen von Bonn nach dem benach barten Städtchen Mehlem verzogen und bewohnt in der dortigen Pension Villa Frieyf ein Zimmer. Für die einzige, ihr noch oerbuebene Hausangestellte steht ihr ein Mädchenzimmer zur Verfügung. Das Bonner Palais Schaumburg wird vermietet. Mit dem Verkauf der gesamten Inneneinrichtung ist ein Kölner Kunsthändler beauftragt worden. übersatt mit Kleister. Stettin. Im Hansahaus wurde ein Kassenbole der Firma Aranz Mandl überfallen. Es wurde ihm Kleister ins Gesicht geschüttet und ihm dann eine Tasche mit 4000 Mark entrissen. Von dem Täter fehlt jede Spur. Schlimmes Ferienende. Köthen (Anhalt). Der 15 Jahre alte Schüler Hans Ha mann aus Schöneberg lHolsteini. der von einer Ferienreise in die Alpen zurückkehrte, lehnte sich bei der Rückfahrt zwi schen Arensdors und Köthen zu weit aus dem Zuge. Er wurde von einem entgegensahrenden Personenzuge ersaßt, wobei ihm die rechte Hand abgerissen wurde: außerdem er litt er schwere Kopfverletzungen. Der Verletzte wurde ins Köthener Kreiskrankenhaus übergeführt. Brand in Scrajewo. Belgrad. In Serajewo entstand ein Brand, der mit äußerster Heftigkeit in den Magazinen des Bahnhofs wütete. Der augerichtete Schaden wird auf acht Millionen Dinar geschützt. Wilsdruff, am 1. August 1929. Merkblatt für den 2. August. Sonnenaufgang 4'^ !! Mondaufgang n-> Sonnenuntergang 19" j Monountergmg 16'" 1914: Frankreich eröffnet die Feindseligkeiten gegen Deutschland. — Ultimatum Deutschlands an Belgien. Der Giernenhimmel im August. Die Sonne behält auch weiterhin ihren Kurs nach Süden bei und verkürzt dadurch die Länge unserer Tage vom Anfang vis zum Ende des Monats August um fast eine Stunde. Die Mondphasen fallen auf folgende Tage: am 5. August ist Neumond, am 12. Erstes Viertel, am 20. Vollmond, am 27. Letztes Viertel. Nachdem jetzt die Epoche der Milternachtsdämmerung wegen des tieseren Sonnenstandes unter dem Horizom beendet ist, sind die Beobachtungsverhältnisse für den Sternenfreund wesentlich günstiger geworden. Treten wir nach Einbruch der Dunkelheit hinaus ins Freie, so bietet uns der Sternenhimmel einen wunderbaren Anblick. Vom Norden zum Süden spannt sich das mattleuchtende, aber doch deutlich sichtbare Bsnd der Milchstraße. Hoch zu unseren Häupten erblicken wir als hellsten Stern des Firmaments die Wega in der Leier, die dem Himmel das typisch sommerliche Gepräge verleiht. An Hand unserer Sternenkarle finden wir in ihrer Umgebung den Schwan mit dem Hellen Stern Deneb und den an an dieser Stelle schon beschriebenen Doppelstern Albireo. Etwas weiter nach Süden leuchtet Atair im Adler und dicht daneben finden wir das i ne, aber kleine Sternbild des Delphins. Die Tierkreis Die Sternkarte ist für den 1. August abends 10 Uhr 15. August, abends 9 Uhr, und 31. August, abends 8 Uhr, für Berlin — also für eine Polhöhe von 5214 Grad — berechnet — Die Sternbilder sind durch punktierte Linien verbunden und mit einer Nummer versehen. Die Buchstaben sind Ab kürzungen für die Eigennamen der Hellen Sterne. Die Siel lungen des Mondes sind von zwei zu zwei Tagen eingetragen Das Datum steht unterhalb des Mondbildes und die Pfeil liuie zeigt die Richtung der Mondbahn an. I. KI. 8är U—Polarstern, 2. Or. öär,6. OraLvs,4.bootes A—Arktur 5. Krons, 6. Herkules, 7.beisr W---Wegn, Z.Lepbeus, 9.8cbrvan O—Deneb, 10. Lasslopeja, 11. Anäromscka, 12. Perseus, 13.Wickcker 14. pubrmann O--LupeHn, 22. böwe D--Denebola, 23. jungtrnu 8---8piL3, 2b. Haar cler Vsrenice, 26. Woge. 27. 8cblnnxe 28. 8LlilanMn!räMr, 29. 8korpicm A^-Antares, 30. Acher A—Alai, 22. Pegasus lC —lUarkab, 33. 8cbüks, 34. 8tSinbock, 35 Wassermann, bloncl: vom 9. dis 23. August. Planeten 8aturn unä Uranus, X — Demi. sternbilder stehen tief am Horizont, im Südosten der Skorpion mit dem rötlichen Antares, etwas weiter nach Süden der Schütze, der durch eine Fülle kleinerer Sternenhaufen dem mit einem Fernrohr ausgestatteten Sternenfreunb immer wieder wunderbare Stellen enthüllt. Der Große Bär wandert weiter seinem tiefsten Stande im Norden zu, während der Fuhrmann mit der Hellen Capella schon gegen 10 Uhr abends über dem Horizont sichtbar wird. In der Milchstraße finden wir das langgezogene „W" der Cassiopeja und zwischen diesen beiden Sternbildern den Perseus, der uns gerade in den kommenden Tagen ganz besonders interessiert. In den Nächten vom 9. bis 12. August haben wir nämlich Gelegenheit, die alljährlich wiederkehrenden Sternschnuppenfälle zu beobachten, die nach diesem Sternbild Perseiden genannt werden. Die Verlänge rung aller in Liesen Tagen fallenden Sternschnuppen scheint auf das Sternbild des Perseus hinzuweisen, wo der Aus strahlungspunkt des ganzen Schwarmes liegt. Von den Planeten ist als einziger der Riese Jupiter während der ganzen Nacht zu sehen, ganz besonders interessant ist das wechselvolle Spiel seiner vier großen Monde im Feld stecher zu beobachten. Wir finden den Planeten nach Mitter nacht im Sternbilde des Stieres in der Nähe des roten Alde baran. — Die Venus ist noch immer Morgenstern Sie wandert aus dem Sternbilde des Stiers in das des Löwen und kann etwa drei Stunden lang am Morgenhimmel beobachtet werden. — Der ringgeschmückte Saturn sieht tief über dem Horizont >m Sternbilde des Schützen, wo er des Abends etwa drei m lang tief über dem Horizont gesehen werden kann Handwerksmeisterprüfungen. Im Interesse des Handwerks ist als erfreuliche Tatsache eine besonders rege Beteiligung an den Handwerksmeisterprüfungen in den letzten Jahren festzustellen. Neben dem Beweise des Wertes, der dem Recht zur Führung des Handwerksmeistertitels und der Befugnis zum Anleiten von Lehr lingen zukommt, ist die hohe Zahl der Meisterprüflinge auch all gemein ein Zeichen des Strebens im Handwerk. Es ist im Besten des einzelnen wie des ganzen Standes äußerst wünschenswert, daß jeder ordnungsmäßig herangebildete Handwerker zu seiner Zeit die Meisterprüfung ablegt. Auch Handwerkern, die sich in Ge- hilfenstellung befinden, ist die Ablegung der Prüfung im Inter este ihres Fortkommens bestens anzuraten. Die n ä ch st en Pr ü- fungen finden im Herbst 1929 statt. Handwerker im Regie rungsbezirk Dresden haben ihr Gesuch um Zulassung zur Meister prüfung bis spätestens zum 15. August 1929 an die Gewerbekammer Dresden-A. 1, Grunaer Straße 50, einzusenden. Nur bis zu diesem Tage eingehende vollständige Gesuche finden bei den Herbstprüfungen Berücksichtigung. Später eingehende Meldungen müssen bis zum Frühjahr 1930 zurückgestellt werden. Im Zulassungsgesuch ist anzugeben, ob sich der Gesuchsteller schon einmal zur Meisterprüfung angemeldet Hai und ob er einer Innung angehört und welcher. Beizufügen sind ein selbstverfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, Zeugnisse über die Gesellen zeit, Zeugniste gewerblicher Bildungsanstalten, Lehr- und Ge sellenprüfungszeugnis, Wohnungsmeldeschein, Vorschläge für das Meisterstück, Prüfungsgebühr (40 RM., im Maurer- und im Zimmererhandwerk 80 RM.). Uebungsschießen der Polizei. Gestern nachmittag veranstal teten die Pvlizeibeamten von hier und von Grumbach auf dem Schießstande der hiesigen Schützengesellschaft ihr Revolber- Uebungsschießen unter Leitung von Bürgermeister Dr. Kron- f e l d. Die Schießresultate sind als sehr gut zu bezeichnen. Invalidenversicherung. Nach Artikel 3 des Gesetzes über Leistungen in der Invalidenversicherung vom 12. Juli 1929 (RGBl, t 1929 Nr. 30) erhalten voM 1. Oktober 1929 ab auch die Hinterbliebenen solcher Versicherten, die am 1. Januar 1912 bereits verstorben oder die an diesem Tage bereits invalid im Sinne des Gesetzes waren und dann verstorben sind, ohne inzwi- scheu wieder erwerbsfähig geworden zu sein, Hinterbliebenen rente. Alle bisher aus diesem Grunde abgelehnten Hinterblie- benenrentenanträge können alsbald wieder zur Durchführung des Rentenverfahrens beantragt werden«. Die zu dem Anträge not wendigen Unterlagen, wie die letzte Quittungskarte des Verstor benen und die Aufrechnungsbescheinigungen, sind vorzulegen. Soll ten diese Unterlagen nicht mehr vorhanden sein, so sind die zum Antrag erforderlichen Angaben glaubhaft zu versichern. Herrenloses Kraftrad. In Flur Omsewitz wurde vor einigen Tagen ein Kraftrad, Erkennungsnummer II — 46561 (D.- Rad) aufgefunden, besten Eigentümer bisher nicht zu ermitteln war. Das Fallobst sollte nie unter den Bäumen liegen bleiben, sondern jeden Morgen aufgehoben werden, damit die darin be findlichen Maden vernichtet werden. Die im Innern 'der Früchte sich aufhaltenden Insektenlarven kriechen bald nach dem Abfallen der Früchte aus und verpuppen sich in der Erde. Dort überwin tern sie und beginnen im kommenden Frühjahr mit vermehrter Nachkommenschaft von neuem ihr Zerstörungswerk. Deshalb sollte man alle Tage nachsehen, die Bäume leicht schütteln, und das befallene und kranke Obst wird abfallen. Von Fallobst läßt sich Obstessig bereiten. Niederwartha. (Zur Wassernot.) Noch immer haben unsere Haushaltungen unter dem herrschenden Wassermangel zu leiden. Die Befürchtung, dätz ein Rohrbruch vorliegt, hat sich nach sorgfältiger Untersuchung des Netzes nicht bestätigt. Dagegen konnte durch Messungen festgestellt werden, daß insvlge der herr schenden Trockenheit der Wasserzufluß von 2,50 Sekundenlitern aus 1-50 Sekundenlitern zurückgegangen ist- Das wäre an sich nicht schlimm. Aber mit Beginn des Speicheranlagenbaues stellten sich verschiedene Baudienststellen von hier beschäftigten Knter- nehmerfirmen als Wasserabnehmer ein. Bei normalem Ouell- wasterzusluß zeigten sich keine Störungen. Wenn nun nach dem merklichen Rückgang der Bautätigkeit sich doch noch Wassermangel einstellt, der nicht auf den verringerten Zufluß zurückzuführen war, so muß ein übermäßiger Wasserverbrauch vorliegen. Die Nach forschungen haben ergeben, daß am Ende der Niederwarthaer Wasserleitung am Fuße der Wilhelmsburg ein ziemlich weites Rohr angeschlosten worden ist, um der Besprengung der Rasen anpflanzung am östlichen Straßendamm zu dienen. Diese aus giebige Wasterverschwendung auf Kosten der Einwohner von Nie derwartha hat starken Unwillen erregt. Die Rücksichtslosigkeiten gegen die Einwohner von Niederwartha möchten nun bald einmal ein Ende nehmen. Pohrsdorf. (Schwerer Verdacht.) Der in den fünf ziger Jahren stehende Mechaniker Albin Rangosch, Inhaber einer Maschinenbauanstalt und eines Installationsgeschäftes (auch Ma schinenhandlung) in Pohrsdorf, Gendarmeriebezirk Mohorn, wurde unter dem Verdacht der Brandstiftung und des Versiche rungsbetruges festgenommen und der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Freiberg zugeführt. Rangvsch hat bereits zweimal, zuletzt 1925, größere Brandschäden erlitten. Niemals ließ sich die Entstehungsursache restlos klären. Im Frühjahr d. I. war wiede rum ein Schadenfeuer zum Ausbruch gekommen, das noch recht zeitig unterdrückt werden konMe. Nach dem Ergebnis der lang wierigen Erörterungen besteht dringender Verdacht, daß Rangvsch. der in letzter Zeit stark mit Wechseln gearbeitet, die Brände selbst angelegt hat, um auf diese Weise gewisse wirtschaftliche Schwie rigkeiten zu beheben.