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Elegantes für de« Hochsommer Eine leichte Stickerei ist der schönste Schmuck der Sommerkleider,- Motive, Bordüren, zarte, schmale Kanten, mit Lanzetten abschließend, in Weiß oder einer lebhaften Farbe ausgeführt, sie geben diesen aus feinen, dünnen Stoffen gearbeiteten Kleidern ungemein viel Charme. Unsere Abbildung zeigt vier Modelle, die mit hübschen Stickereien in einfachen Techniken aus gestattet sind; und, neben dem hübschen Aussehen, haben unsere Stickereien noch den Vorzug, daß sie schnell und ohne große Mühe hergestellt werden können. Die weitläufigen, verstreuten Motive an dem ersten Modell (R122), in Rot, Gelb und Blau ausgeführt, laßen sich schnell dem feinen, weißen Waschvoile einsticken. Auch das zweite Modell (R 131) verlangt weder große Übung im Sticken noch wird man sich allzulange bei der flotten Bor düre, die nur dem Garniturteil des Rockes sowie dem zierlichen Jabot ein gestickt ist, aufhalten müssen; weiß oder eine ganz zarte Farbe sieht auf weißem Grund am schönsten aus. Etwas zeitraubender ist die Stickerei des , dritten Modells; zu der geschmackvollen Bordüre, die in Ausschnitt- oder Plattstichstickerei ausgeführt werden kann, paffen die in gleichen Farben gehaltenen Lanzetten, die den Rockvolant und den breiten, außerordentlich kleidsamen Schulterkragen beranden. An dem letzten Modell lR 132), einem ganz besonders hübschen Volantkleid aus weißem Waschvoile, besteht der ganze Stickereischmuck aus Lanzetten und kleinen, gleichmäßig angeordneten Platt- stichmuschen; man kann diese Stickerei mit der Hand oder mit der Maschine ausführen lassen. — Von den Formen der Kleider ist nichts besonderes zu sagen. Der Volantrock, der Elockenrock und der dicht gereihte Rock wirken gleich hübsch, nur muß, mit Rücksicht auf die Feinheit des Materials, alles weit und stoffreich sein. Die Blusen der Sommerkleider sind denkbar ein fach; aber bei aller Einfachheit sind sie doch sehr abwechslungsreich; wir haben z. B. Blusen mit schmalen und breiten Kragen und wieder andere, die kragenlos gearbeitet sind. Im übrigen liebt man es sehr, den weißen oder zartfarbigen Sommerkleidern durch eine farbige Schärpe oder auch nur durch eine volle Seidenbandschleife eine effektvolle Belebung zu geben. —Zu allen Modellen sind Lyon-Schnitte undAbplättmuster erhältlich. A. K. L 122 Kleid au- weißem Voile mit effekt volle» Stickerei in Rot, «Selb und Blau gehalten. Die Stickereibordllren setzen sich rllckwllrts am Rock und an der Hüftyaffe fort. Gürtel mit Wesen. AbplSttmuster, 2Boaen.Lyon-Schnitt, Gröbe 44 und 48 erhältlich. (Großer Schnitt) 8 131 JungmSdchenkleid aus weißem Voile mit weißer Stickerei an den gefalteten Sarniturteilen. An den Achselrändern und am oberen Rockrand mehrfache Reihziehung. Farbige flotte Band- schleife. AbPlättmuster, 1 Bogen. Lyon- Schnitt, Größe 40 erhältlich. (Großer Schnitt) 8 128 Elegantes Promenadenkleid aus zitronen farbenem Georgette mit zarter Stickerei lm dunk len Ton. Am tief ansetzenden Rock seitlich und rückwärts mehrfache Reihziehung. An sämtlichen Rändern Bogen. Abplättmuster, 8 Bogen. Lyon- Schnitt, Größe 44 erhältlich. (Großer Schnitt) 8 132 Jungmädchenkleid aus weißem Voile mit gestickten Bogenrändern, die Platistichmuschen be tonen (Maschinenarbeit). Der aus Volants ge bildete Rock ist seitlich dicht gerafft. An den Achsel nähten Neihziehung. Farbiger Bandgllrtel. Lyon- Schnitt, Größe 40 erhältlich. (Großer Schnitt) Lyon-Schnitte zu den oben abgebildeteu Modellen sind erhältlich im Verlag Gustav Lyon, Berlin SO 16. Fragen des deutschen Mittelstandes für Handwerk, Gewerbe, Handel und Landwirtschaft. Das deutschnationale Eilprogramm zur Arbeitsloseuversicherung. Die Hoffnung, daß das Reichskabinett während des Sommers die Reform der Arbeitslosenversicherung zu Ende bringen würde, ist gescheitert. In letzter Stunde hat die beutschnationale Volkspartei durch einen Initiativ- antrag versucht, die Behandlung dieses Problems, das immer mehr als das Zentralproblem unserer gesamten Sozial« und Finanzpolitik erkannt wird, noch in dieser Reichstagsperiode in Gang zu bringen. Natürlich kann man noch nicht sagen, ob dieser Versuch Erfolg haben wird: das hängt im wesentlichen von der Haltung der bürgerlichen Parteien ab. Der beutschnationale Antrag, der die Unterschrift auch der Arbeitnehmervertreter in Ler Partei trägt, ist so beachtlich, daß seine Grundzüge all gemein bekannt zu werden verdienen. Den Kernpunkt des Leutschnationalen Antrages bilLet eine Erhöhung Ler Wartezeit. Die Vorschläge staffeln Liese auf Grund Ler bereits bestehenden Lohn klaffeneinteilung Ler Arbeitslosenversicherung. Der Arbeits lose der unteren Lohnklassen soll künftig eine dem jetzigen Zustande gegenüber um wenige Tage verlängerte Warte zeit haben, Lie praktisch durch Lie vorgesehene Berück sichtigung Les Familienstandes kaum länger sein dürfte als bisher: in den mittleren Lohnklaffen verlängert sich die Wartezeit durchschnittlich um eine Woche, und erst in der oberen Lohnklaffe ist eine solche von drei Wochen vor gesehen. Man will so bei einem Stande von 700 000 Er werbslosen bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 90 Millionen Mark machen, ganz abgesehen davon, daß ! sich in den oberen Klaffen infolge der verlängerten Warte zeit bas Bestreben schnell neue Arbeit zu suchen, aller Wahrscheinlichkeit nach verstärken und eine Wiederbelebung der durch die bisherige Handhabung des Gesetzes stark ins Wanken geratenen Arbeitsmoral eintreten wird. Mit ähnlichen Methoden sucht der beutschnationale Antrag Mich bie schwierigste, hier in Betracht kommende Frage, nämlich die Versicherung Ler Saisonarbeiter zu lösen. GrunLsätzlich Lie Saisonarbeiter auszuschließen, er schien nicht angängig. Andererseits ist ihre gleichmäßige Behandlung mit den übrigen Arbeitnehmergruppen sachlich ungerechtfertigt und finanziell untragbar. Aus diesen beiden Erwägungen heraus schlagen die Richtlinien der Deutschnationalen vor, die Wartezeit für den Empfang der Arbeitslosenunterstützung für die Saisonarbeiter aus das Dreifache Ler sonstigen zu verlängern. Hiervon würbe man auf Grund der Ziffern des letzten Winters bei einer Gesamtzahl von 1,2 Millionen arbeitslosen Sai sonarbeitern eine Entlastung der Reichsanstalt um rund 160 Millionen Reichsmark erwarten dürfen, von denen 143 Millionen auf die eigentliche Arbeitslosenversicherung, 17 Millionen auf die Sonderfürsorge für Saisonarbeiter entfallen. Insgesamt würde also eine Ersparnis von 250 Millionen herauskommen, ein Betrag, der ausreichend wäre, um eine Sanierung auch ohne Beitragserhöhung durchzuführen. Von Len übrigen Punkten des Reform programms befassen sich zwei mit Ler Versicherungsfreiheit bestimmter Arbeitnehmerkreise. Einmal sollen diejenigen Arbeitnehmer versicherungsfrei sein, die selbst ober Leren nächste Angehörige, mit denen sie in häuslicher Gemein schaft leben, ein Geschäft, Gewerbe ober Handelsgeschäft betreiben, oder Besitzer eines land- ober forstwirtschaftlichen Grundbesitzes sind, von dem sie leben können. Ebenso sollen Renten- unb Pensionsempfänger versicherungsfrei bleiben. Weiter will man bie Arbeitslosenunterstützung nach dem Durchschnittslohn des Ortes berechnen, an dem sie bezogen wird. Zweck dieses Vorschlages ist, zu ver hindern, daß arbeitslos Gewordene, deren Arbeitslosen« Unterstützung infolge ihrer früheren Tätigkeit in einem hoch bezahlten Beruf verhältnismäßig hoch ist, auf dem Lande mehr Unterstützung beziehen als die Landarbeiter durch Arbeit verdienen. Endlich bringt der Antrag den in ver sicherungstechnischer Hinsicht bedeutsamen Vorschlag, Lie Dauer der Unterstützung von der Dauer der Beitrags- leistung abhängig zu machen. Heute gewährt das Gesetz nach 26 wöchiger Beschäftigung bei eintretenöer Arbeits« losigkeit einen Anspruch für gleichfalls 26 Wochen. Das hat zur Folge, daß Arbeitnehmer bis zum Fünfzehnfachen dessen, was sie an Beiträgen einzezahlt halten, als Ar beitslosenunterstützung erhielten. Hier will der Vorschlag einen Ausgleich schaffen. Derjenige, der nur ein halbes Jahr gearbeitet hat, würbe künftig nur noch 13 Wochen lang Anspruch auf Unterstützung haben: erst wer volle 52 Wochen in einem versicherungspflichtigen Arbeitsver hältnis gestanden hat, würde in den Genuß der 26wöchigeu Unterstützung gelangen. Die deutschnationalen Vorschläge, die zum mindesten Lie wichtigsten Punkte herausgreifen, an Lenen eingesetzt werden mutz, um die gesunkene Arbeits moral unb zugleich bie Finanzen ber Reichsanstalt zu heben, sind in jedem Falle ernster Beachtung wert. Der Weg zur Gesundheit geht durch die Küche. Wäre der kluge Herr Hypokrates nicht ein Arzt ge wesen, so hätte man seinen Ausspruch, datz wir in der Nahrung unsere Heilmittel und unsere Heilmittel in Ler Nahrung suchen sollen, vielleicht nicht in ben Bücher schrank gesperrt, sondern ihn praktisch ausprobiert. Jetzt erst fängt man an, seine von ehrwürdigem Staub der Jahr« Hunderte bedeckten Lehren aufzufrischen und erkennt ihre ungeheure Bedeutsamkeit für die Gestaltung unseres heu tigen Lebens. Die gesteigerte Inanspruchnahme unserer Fähigkeiten, der schnelle Kräfteverbrauch Lurch das rasende Arbeits tempo kann nur durch geeignete Ernährung wettgemacht werden. Bezeichnend für diese Erkenntnis ist, daß Kemal Pascha eine amerikanische Kochwifsenschaftlerin (warum nicht eine deutsche?!) für die türkische Republik gewonnen hat, um eine Aenöerung Ler Speisenzubereitung in den Gasthäusern durchzuführen. Nicht nur Ler Abbau von Fett und Jucker bei Len Gerichten wird Lie Folge sein, sondern auch eine Verminderung Ler Unzahl von Speisen auf ber Karte, Lie mobernen Anschauungen von Ernährung widersprechen. Man behauptet, datz der irische Dichter Shaw bie unerhörte Frische unb Leistungsfähigkeit seiner siebzig Jahre der Bevorzugung von Gemüsen und Früchten verdanke. Die Sage, datz herrscherische Gelüste durch reichliches Einverleiben von Fleisch zum Gipfelpunkt dik tatorischen Vorgehens führen sollen, widerlegt Italiens Diktator, der sehr mäßig und fast nur von Gemüsen, Früchten und Fischen lebt. Selbst Makkaroni verschmäht er vollständig. Bei diesem Nachspüren der Küchengeheimnisse beson ders leistungsfähiger und unermüdlicher Arbeiter hat man das „Was" herausgefunden, während das „Wie" der Zubereitung sich Len Detektivaugen noch zu entziehen ver mochte. Es ist aber anzunehmen, Latz die Gemüsenahrung nicht durch stundenlanges Kochen, etwa gar noch mit reich licher Fettbeigabe, als entwertetes, schwer verdauliches Gericht auf den Tisch dieser Kenner gelangt. Ebenso, daß die Früchte frisch vom Baum nicht erst in den Kochtopf, sondern gleich in bie Obstschale rollen. Es gibt noch an kere Kronzeugen für die Behauptung, baß der Weg zu langem Leben bei körperlicher Frische unb geistiger Lebendig keit durch die Küche geht. Der Milliardär Ford fühlt sich durchaus nicht in seiner Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt, wenn einmal eine Mahlzeit ausfällt, aber sehr in seinem Wohl behagen gestört, wenn diese Mahlzeit nicht aus Früchten und Gemüsen in der Hauptsache besteht. Man braucht aber nicht spartanisch, ö. h. armselig zu leben, oder allein von Vegetabilien Kraft, Gesundheit und Schönheit für sich zu erhoffen. Dreimal in der Woche kommt ja Fleisch auf den Tisch, aber niemals mit Kartoffeln und Soße allein. Gekochtes Gemüse oder eine Rohkostplatte, bas frische Grün des Salates sind dis Hauptkost und Las Fleisch ist ergänzende Beigabe. Niemals fehlt als schmückender Auf bau bei Tisch die Fruchtschale mit dem Obst, wie es die Jahreszeit bietet. Niemals! Die Gemüse kocht man nur so lange, als sie zum Weichwerden brauchen. Keinen Augenblick länger. Wenn es geht, im eigenen Saft, z. B. hei Spinat und Mangold. Die Beigabe von etwas ge riebenem, rohem Gemüse zu Lem gekochten Gericht erhöht seinen Wert. Wir kommen spät dahinter, Latz unsere Nahrung'grundlegenden Einfluß auf den geistigen Auf« ober Abstieg eines Volkes hat. Aber die Hauptsache ist, Latz wir überhaupt dahinter kommen. r 4 y d j ö V w E V !v A dl W itl Ul al v !p ät ve re w ui Li b lu ..L stc ev he w eil all !ri oe hl ük w h' bi re ar hi R eil de da fü be Ni hi m ba dl ni sei ni de ül vi ak al G G be tr de ur M he S ha fa eri da all fa uv ni w, ge he lei