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- Erscheinungsdatum
- 1929-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192906289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-28
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
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le L Iteic ein INgl Ilcu k Ion sTag< die Spi tusch iDol I-'an I lltc Resi lekte im der > schlo, samu „Adl dächtn Iugen chen. gottes t MUSPI Nach: chor. Eedäl Beich Taufe rer § r Kinde 10jäh schlief Heide Jung! abenk 2llNg! Jung, heißungsvoll dem ersehnten „Schön Wetter" zu. Die nächste Zeit wird lehren, ob die alte Bauernregel von einem siebenwöchi gen Wetter oder die moderne Meteorologie recht behält, die behauptet, daß man für die nächsten Tage mit einem „etwas freundlicherem Wetter" rechnen könne. Das Schützenfest der hiesigen Schützengesellschaft erhielt gestern erwartungsvollen Auftakt. Zeigte auch der Himmel das aus den letzten Tagen sattsam bekannte grauverhangene Bild mit öfteren Regengüssen, als sich die aktiven Mannschaften in der „Parkschänke" stellten, so brach dann doch die Sonne durch die Wolken, da die Kompagnie unter den schneidigen Marjchweisen der Stadtkapelle nach dem Schützenhause zog, wo nach einer Stunde straffen Exerzierens vor König und Präsident ein zacki ger Vorbeimarsch stattfand. Im Saale setzte man sich zunächst zu geschäftlichen Verhandlungen zusammen und beschloß einstimmig, wegen der Verlegung des angeordneten Trauergottesdienstes zur 19jährigen Wiederkehr der Schmach von Versailles auf Sonn tag vormittag eine Aenderung des Festprogramms insofern ein treten zu lassen, daß die Hauptwache erst um 9 Ahr stellt und 9.45 Uhr aufzieht. Alle Kameraden werden gleichzeitig gebeten, sich an dem Trauergottesdienst recht zahlreich zu beteiligen. Die städtische Orchesterschule unter Stadtmusikdirektor Philipps Leitung eröff nete mit schwungvollen Märschen den sich anschließenden Kom mers und hob mit weiteren vorzüglichen Darbietungen sichtlich die allgemeine Stimmung. Dazu bei trugen natürlich auch die verschiedenen Ansprachen. Präsident Hientzsch sprach das das ganze Fest einleitende Wort. Noch ganz im Banne der am Sonntag im Schützenkreise verlebten und für die ganze hiesige Gesellschaft erhebenden Stunden in Meißen stehend, bestimmte er als Parole auch für das hiesige Fest „Iahrtausendfeier Mei ßen". Dann wandte er sich der Schützenmajestät, Syndikus Georg Lißke, zu, schilderte, in wie idealer Weise derselbe die Ziele der Schützengesellschaft fördere, wie warm sein Herz für ihre Ide ale schlage und in welch großzügiger Weise er seinem Beinamen „Der Großmütige" Ehre gemacht habe. Ihm galt das erste be geisterte Hoch und darin eingeschlossen war die ganze Schützen gesellschaft. Syndikus Lißke erwiderte, daß die erschossene Kö nigswürde ihm die Erfüllung eines lieben Iugendtraumes brachte und daß er ganz besonders die Schützenpoesie schätze, wie er sie gerade in Wilsdruff hochgehalten und gepflegt finde. In der Hoffnung, daß auch das kommende Fest die Kameraden wieder näher aneinander bringen werde, dankte er allen für die Liebe und Treue, mit der sie bisher zu ihm standen. Sein Hoch galt den Schützenkameraden. Die Kapelle spielte den Wilsdruffer Schützenmarsch, den der unvergessene Musikdirektor Römisch der Gesellschaft widmete. Ihm galt ein stilles Gedenken und dem aus- sührenden Orchester und seinem Leiter ein donnerndes Hoch. Der offizielle Teil des Kommerses fand hier seinen Schluß. Mit Musik wurde nach der ,/Quelle" marschiert und das gemütliche Beisam mensein fortgesetzt. Seine Majestät hob hier die großen Verdien ste des Kommandanten Rost hervor, der Kommandant trug ein groß Teil des Lobes und Dankes an den Präsidenten und das Offizier- und Untervffizierkorps ab und der Präsident huldigte den Frauen. Musikdarbietungen und noch manches freudige Wort ließen den schön verlaufenen Abend in harmonischen Akkorden ausklingen. Erfolgreiche Behandlung erfrorener Bäume. Zu der betr. Notiz in Nr. 146 unserer Zeitung sendet uns dankenswerterweise der Vorsitzende des hiesigen Bezirksobstbauvereins, Baumschülen- besiher Quantz, Aufklärungen, die wir im Interesse aller Obst anbau- und Gartenbesitzer an dieser Stelle gern veröffentlichen: „Es ist vollständig ausgeschlossen, daß eine Salzlauge einen er frorenen Baum wieder zum Austrieb, das heißt zu neuem Le ben erwecken könnte. Wenn ein Baum teilweise im Holz erfroren ist und seine Wurzeln sind noch nicht tot, so könnte evtl, ein stick stoffhaltiger Dünger zum Austrieb anreizen. Ob das jedoch vor teilhaft für den Baum ist, kann ohne Beobachtung nicht behaup tet werden. Es fehlen darüber Erfahrungen, weil solche abnorme Erscheinungen, wie in diesem Jahr, zum Glück selten Vorkommen. Kochsalz aber in jeder Form wirft auf fast alle Pflanzen zerstö rend. In vielen Unkrautvertilgungsmitteln, welche für Wege und Plätze verwendet werden, spielt das Salz eine Hauptrolle, nur ganz wenig Pflanzen können in salzhaltigem Boden noch gedeihen. Schließlich müßte ja jedes Kind in der Schule gelernt haben, daß das tote Meer daher seinen Namen hat, weil sein Salzgehalt alle Vegetation und Lebewesen in weitem Umkreise vernichtet hat. Er frorene Bäume lassen sich naturgemäß durch keinerlei Mittel wie der zum Leben erwecken. Die Frosterscheinungen dieses Jahres sind so mannigfaltig, daß es kein Rezept gibt, wie Man teilweise erfrorene Bäume retten kann. Es muß hier der Fachmann zu Ra te gezogen werden, wenn man den Baum sich nicht selbst über lasten will. Teilweise werden auch die Wirkungen des schweren Frostes erst im Laufe des Sommers endgültig zu erkennen sein und dann erst läßt sich ein Rat erteilen, wie der Baum zu be handeln ist. Im allgemeinen empfiehlt es sich, zunächst ruhig ab zuwarten, ob der angefrvrene Baum an irgend welcher Stelle neu austreibt. Dann werden diese Triebe berücksichtigt und das darüberstehende vertrocknete Holz sauber abgeschnitten. Es bilden sich dann in späteren Jahren wahrscheinlich viele kleine Zweige, von denen die schwächsten entfernt werden müssen,, um neue Zug äste zu erhalten. Starke Düngung hilft jetzt auf keinen Fall, denn der Baum muß erst.Knospen entwickeln und sich ausheilen, ehe er größere Mengen neuer Nahrung aufnehmen kann. Der Bezirks obstbauverein wird im Laufe des Sommers durch seine Veran staltungen Gelegenheit bieten, daß jedermann für seine eigenen Zwecke erfahren kann, wie er die Bäume am besten behandelt." Schon- und Hegemaßnahmen für die Zeit vom 1. Juli 1929 bis 30. Juni 1930. Das Wirtschaftsministerium, Abteilung für Landwirtschaft, teilt mit: Die außergewöhnlich schweren Verluste, die der strenge Winter dieses Jahres unter den Wildbeständen des Landes hervorgerufen hat, nötigen das Wirtschaftsministerium dazu, nach Gehör des Ausschusses für Jagdwesen bei der Land wirtschaftskammer auf Grund von H 6 Abs. 2 des Jagdgesetzes vom 1. Juli 1W5 folgendes zu verordnen: 1. Rotwild darf nur in einem für jeden einzelnen Jagdbezirk von der Iagdauf- sichtsbehörde nach Gehör der örtlichen Iagdorganisationen ge nehmigten Umfange erlegt werden. Für die staatlichen Forstreviere gelten die von der Landesforstdirektion bestätigten Abschutzpläne. Der Abschuß männlichen Rotwildes ist nur in der Zeit vom 1. 9. bis 1. 12. 1929, der Abschuß weiblichen Rotwildes und von Hirschkälbern nur in der Zeit vom 16. Oktober bis 31. Dezember 1929 gestattet. — 2. Rehböcke dürfen nur in der Zeit vom 16. August bis 15. Oktober 1929 geschossen werden. — 3. Für weibliches Rehwild und für Kälber von Reh wild bleibt es bei den 8 37 Ziffer 7 und 8 des Jagdgesetzes festgesetzten Schonzeiten. Der Abschuß von Rehwild auf Treib jagden ist verboten. Als Treibjagd im Sinne dieses Verbotes gel ten auch solche Jagden, bei denen das Aufstöbern und Zutreiben des Wildes ausschließlich durch Hunde erfolgt (sogenannte Hetz jagden). — 4. Die Schutzzeit für Hasen geht vom 1. Novem ber bis 31. Dezember 1929. —5. für Rebhühner vom 1. Ok tober bis 31. Oktober 1929. — 6. FürFasanenhähne vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1929. — Für Fasanenhen- nen vo Wilde Abschuß fahr 19L Voi stets sre wenn es Durch d doch ist^ fähige 2 phus, R benssähi daher d Eisstückc nicht etr leitung zu leger jede Be und dess De in der t gen ern nicht ui um eine und zur Hörden Ha Die dl Sächsisi Gasthai Ei die Heu hat, ha! bauten Herr, b Fc der Ob nehmer für Ge klame einzeln! daß de auch in alle Fc seinem Fernsp- sonder, nungen Beauft sämtliä A Weller deutsch Rundf illustri, und Z Verlas T DieB Wiesel Sonne bleibt, nieder E verletz Tier > das T und d erlltt kranke Kleine Nachrichten So schlug der Blitz in den Preußischen Landtag ein. Aus unterer keimst Wilsdruff, am 28. Juni 1929. gericht in Neumünster hatte die Angeklagten zu einem bis sechs ste Berufung ein- Die römisch-katholische Kirche begeht noch heute die Feste einzelner Apostel als Feiertage, während von der evangelischen Kirche diese Aposteltage allmählich ausgegeben worden sind. Unter den Apostellagen steht an erster Stelle der Peter-Pauls tag, der auf den 29. Juni fällt. Schon seit dem zweiten Jahr hundert verehrte die Kirche in dem Apostelsürsten Petrus ihren Stifter und ersten Bischof. Sie betrachtete ihn als das Ober haupt der Christenheit, und man weiß, daß er diese Würde aus seine Nachfolger aus dem römischen Bischofsstuhl — die Päpste — vererbt Hai. Bereits zu Ende des zweiten Jahr hunderts zeigte man in Rom die Todesstätten des Petrus und des Paulus. Am 29. Juni 258 ließ Bischof Sixtus II. von Rom die Gebeine der beiden Apostel aus den Katakomben aus heben und die des Petrus an der Nordseite des Neronischen Zirkus am Vatikan beisetzen; hier wurde später die Peters- kirche erbaut. Seit der Exhumierung der Gebeine der beiden Kirchensürsten wird jährlich am 29. Juni der Pcter-Paulslag gefeiert und zwar, wie man schon im vierten Jahrhundert meinte, als Todestag des Apostel. Wie so viele andere Kirchenfeste gilt auch der Peter-Paulstag als Lostag, d. h. als ein Tag, an den sich in bezug aus Wetterprophezeiung allerlei Volks- und Aberglaube knüpft. Monaten Gefängnis verurteilt, wogegen gelegt hatten. Bei Ler neuen Verhandlung herrschte ein starker Sie Voltsparte! lehnt das Konkordat ad. Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei hat folgenden Beschluß gefaßt: Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei ist naw wie vor bereit, an einer den konfessionellen Frieden sichernden Neuregelung des Verhältnisses zwischen Staat und katholischer Kirche mit zuarbeiten. Den vorliegenden Vertrag lehnt sie jedoch, ganz abgesehen davon, daß eine gleichwertige ver tragliche Regelung mit der evangelischen Kirche fehlt, um des sachlichen Inhalts willen einstimmig ab. Der Lutherische Weltkormeut. Erzbischof Soederblom über Luther. Bei der Eröffnung des zweiten Lutherischen Welt konvents in Kopenhagen hielt nach einem Festgottes dienst in der Domkirche der dänische Bischof Ostenfeld eine Begrüßungsansprache, auf die im Namen der deutschen Delegation der sächsische Landesbischof v. Ihmels erwiderte. Für Schweden sprach Erzbischof S o e d e r b l o m, der im besonderen auf den großen Ein fluß hinwies, den Luther auf die nordischen Länder aus geübt hat. Das geistige Band, durch das alle lutherischen Kirchen der Welt miteinander verbunden seien, sei der Katechismus Luthers. Die lutherischen Kirchen der Welt, die auf diesem Kongreß vertreten seien, hätten die große Aufgahe, das Reformationswerk, das Luther begonnen hat, zu Ende zu führen. Nach weiteren Begrüßungsreden der amerikanischen, indischen und anderer Delegationen folgte die Wahl des Präsidiums. Zum Vorsitzenden der Weltkonferenz wurde einstimmig der amerikanische Professor Dr. Morehead- Newyork gewählt. Erster Vizepräsident ist der sächsische Landesbischof v. Jhmels. Dem Direktor der Baye rischen Handelsbank Freiherrn von Pechmann wurde der Vorsitz des Organisationsausschusses, der der Konferenz Vorschläge über den organisatorischen Aufbau des Weltkonvents unterbreiten soll, übertragen. Die große Preisfrage. Wo wird die Ministerkonferenz stattfinden? Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ist in der Frage des Tagungsortes für die bevorstehende diplo matische Konferenz noch keine Entscheidung ge fallen. Wie jetzt bekannt wird, war ursprünglich ein deutscher Ort vorgesehen. Später wurde dann von einem neutralen Konferenzort gesprochen und Lau sanne vorgeschla-gen, dann aber als ungeeignet ab gelehnt. Ein amtlicher Wunsch der englischen Regierung, die Konferenz in L o n d o n stattfinden zu lassen, ist bisher in Berlin noch nicht geäußert worden. Nichtsdestoweniger haben, wie in diplomatischen Kreisen verlautet, Erörte rungen hierüber in Berlin bereits stattgefunden, wobei der Standpunkt geltend gemacht worden ist, daß es für die englische Regierung nicht angehe, bereits so kurze Zeit nach ihrem Amtsantritt an einer im Auslande stattfinden den internationalen Konferenz teilzunehmen. Da auch Poincarö London nicht unbedingt abgelehnt hat, sondern lediglich äußerte, er würde einen französischen oder neutralen Konferenzori vorziehen ist mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß die Verhandlungen in der englischen Hauptstadt stattfinden werden. Der Marschall mit den Krastausdrücken. Neue Schimpfkanonade Pilsudski s. In einem Prozeß in Warschau gegen den ehe maligen Finanzminister Czechowitz wegen Überschreitung des Budgets ohne Genehmigung des Parlaments trat auch als Zeuge Marschall Pilsudski aus, der schimpf gewaltige polnische Diktator. Seine Rede schmückte er in gewohnter Weise mit nicht wiederzugebenden Kraftausdrücken. Das mildeste war noch der Schluß seiner Ausführungen, in denen er sagte: Das Finanzgesetz sei voller Dummheit und Lächerlich keit. Auf seine eigene Anordnung sei keine Rechenschaft über die Verwendung des Geldes gegeben worden. Der Verstand der Sejmabgeordneten sei verdunkelt Der Marschall wandte sich sodann an die Vertreter der Anklage und sagte wörtlich: „M eine Hände, meine Herren, sind rein und riechen nicht so übel wie die Ihrigen." Nachdem Pilsudski den Saal verlassen hatte, erhob sich der Abgeordnete Liebermann und protestierte gegen die von Pilsudski ausgesprochene Beleidigung des Sejms, die ungerechtfertigt sei und der Wahrheit nicht entspreche Regen am Siebenschläfer. Wenn das Wetter, wie's gestern war, sieben volle Wochen so weitergehen sollte, dann können wir uns ja gratulieren. Vielleicht hört es dann überhaupt nicht mehr zu regnen auf. Doch gemach, so heiß wird die Suppe auch nicht gegessen, wie sie gekocht wird. Warum soll es denn gerade am Siebenschläfertage nicht regnen, wo es doch jeden Tag regnet. Aber das soll nun doch bald anders werden. Seit gestern steigt das Barometer stetig und wendet seinen schwarzen Zeiger ver öWelius Sieger Aer PoMi. Neuyork, 28. Juni. Vor 60 000 Zuschauern fand im Neuyvrler Bankee-Stadion am Donnerstag abend der seit lan gem erwartete Kampf zwischen Deutschlands ehemaligem Schwer gewichtsmeister Max Schmeling und dem spanischen Ex-Europa meister Pavlino statt. Bei schönem klaren Wetter entwickelte sich ein gigantischer Kamps, der von dem Deutschen mit großer ileber- legenheit gewonnen wurde. Zwar gelang es Schmeling nicht, den Spanier niederzuschlagen, dafür hatte er aber die Genugtuung, daß Paolino in den letzten Runden des 15 Runden Treffens der artig fertig war, wie noch nie in seinem Leben. Der Sieg des Deutschen wurde von den Zuschauern mit ebenso großer Freude wie Schmeling selbst ausgenommen, der nach der Verkündung seines Sieges im Ring umhersprang und den geschlagenen Pao- Unv immer wieder umarmte. Der Urteilsspruch: Sieger nach Punkten Schmeling konnte niemals anders lauten, denn der Deutsche hatte von 15 Runden neun gewonnen, während es Pao- lino nur auf drei brachte, der Rest war unentschieden. Wie ver lautet, wird Schmeling im September mit Jack Dempsey um die Weltmeisterschaft kämpfen. Unter den Trümmern einer Mauer begruben. Neunkirchen. Ein Lastwagen fuhr bei dem Versuche, einem Motorradfahrer auszuweichen, gegen eine Mauer. Diese Mauer stürzte ein und begrub drei Kinder unter sich. Eines ver Kinder erlitt einen Schädelbruch, an dem es später ge storben ist. Die andern beiden Kinder sowie eine Frau wur den leicht verletzt. Bcrufungsverhandlung gegen die Hohenwestedter Landwirte. Kiel. Vor der Großen Strafkammer in Kiel fand die Berufungsverhandlung gegen zwölf Landwirte aus Hohen westedt und Umgebung statt, darunter auch gegen den Land- volksührer Hamkens-Tetenbttll, die im März dieses Jahres versucht hatten, einen wegen Verweigerung des Ossenbarungs- eides verhafteten Genossen aus dem Amtsgerichtsgefängnis in Hohenwestedt während der Nacht zu befreien. Das Schöffen- Merkblatt für den 29. Juni. Sonnenaufgang 3" ss Mondausgang Sonnenuntergang ü Monduntergang 1831: Freiherr vom Stein gest. Peter-Paulstag. <29. Juni.) Severing verweist auf Artikel 48 Berlin, 27. Juni. Nach Wiedererösfnung der Sitzung wies Reichsinnenminisler Severing darauf hin, daß auch die Wirtschaftspartei, die jetzt das Eefetz zum Scheitern gebracht ha be, ihn in seiner Eigenschaft als preußischen Innenminister er sucht habe, in unruhigen Zeiten für den Schutz des Mittelstandes einzutreten. Die Reichsregierung werde auch künftig dem Treiben der Kommunisten und Nationalsozialisten nicht tatenlos zusehen. Wenn ihr die Masse dieses Spezialgesetzes vorübergehend aus der Hand geschlagen sei, werde sie sich daran erinnern, daß auch die Verfassung noch Massen biete und im Augenblick der Gefahr auf den Artikel 48 zurückgreifen. Von den Sozialdemokraten wurde diese Erklärung mit stür mischem Beifall und Händeklatschen ausgenommen, während die Kommunisten Nieder und Rotfront riefen. Andrang des Publikums: vor dem Gerichtsgebäude und im Innern war ein Polizeiaufgebot eingesetzt, das aber nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. Das Gericht kam nach mehr stündiger Verhandlung zur Verwerfung der Berufung; ledig lich das erstinstanzliche Urteil gegen den Landwirt Hansen, der zu sechs Monaten Gesängnis verurteilt worden war, wurde aus vier Monate Gefängnis ermäßigt. Fünfzehn Jahre Zuchthaus für einen Räuber. München. Das Schwurgericht München verurteilte den 22 Jahre alten, ledigen Bürstenmacher Fischer aus München wegen mehrfacher Raubübersälle zu insgesamt 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust sowie Stellung unter Polizeiaufsicht. Fischer hatte am 5. Februar eine 70jährige Frau auf der Treppe überfallen und ihr 1200 Mark geraubt. Dabei hatte er die Frau über die Stufen der Treppe gestoßen, wodurch sich die überfallene so schwere Verletzungen zuzog, daß ste am Tage darauf verstarb. Poineare droht mit dem Rücktritt Paris, 27. Juni. Zu dem Antrag Franklin Pvuillon er klärte Ministerpräsident Poineare, er habe drei Jahre versucht, die Verbesserung der Schuldenabkommen von Washington zu er reichen. Er selbst habe die Hinausschiebung der Fälligkeit sür die Warenschulden verlangt. Erst kürzlich noch habe sich die Regie rung an Washington gewandt und gehosft, die amerikanische Re gierung werde die Fälligkeit zum ersten August hinausschieben. Amerika habe aber dies verweigert. Der Ton der bisher in Was hington erhaltenen Antworten habe zu keinen großen Hoffnungen Anlaß gegeben. Er werde aber gleichwohl die Verhandlungen von neuem versuchen und besser noch anderen die Sorge überlassen. Diesen Versuch zu machen (aus zahlreichen Bänken wird Poineare zugerufen: Nein, Nein!)
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