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anorvnungen vom 20. März 102'0 genannten Behörde ov. Die hiernach zuständige Stelle hat das Ergebnis ihrer Feststellungen den übrigen Reichsbehörden, Reichsstellen und Reichsanstalten mitzuteilen." Schwere Eisenbahnkatastrophe im Schneestmm. Zehn Tote und zahlreiche Schwerverletzte. Der Schnellzug Kischine w—B ukarest ist bei der Station B o b o c in der Nähe von Buzcu entgleist. Drei Personenwagen stürzten um. Die Nettungsarbeiten werden durch den herrschenden Schneesturin austerordentlich behindert. Nach einer Mitteilung der Eiseubahndircktion in Bukarest beträgt die Zahl der T o d e s o p f e r 10, die der Verwundeten 59. Die Lokomotive, zwei Personenwagen und der Gepäck wagen wurden vollständig zertrümmert, die Schienen aus einer Strecke von 200 Meter aufgerissen. Der Sach schaden beläuft sich auf 20 Millionen Lei. Wie weiter gemeldet wird, sind bereits einige der Schwerverwunde ten gestorben. Der in dem Unglückszug reisende ehe malige Ministerpräsident und jetzige Senator Vaitoianu kam unverletzt davon. Wie die Blätter melden, ist das Unglück durch einen Weichensteller und durch den diensthabenden Stations beamten verschuldet worden. Die beiden Beamten sind verschwunden; man vermutet, daß sie Selbstmord begangen haben, um sich ihrer Verhaftung zu entziehen. Bei den drei entgleisten Wagen handelte es sich nm je einen Wagen erster, zweiter und dritter Klasse. In dem Wagen dritter Klasse befanden sich hauptsächlich Sol daten der Bukarester Garnison, während in den beiden anderen Wagen zahlreiche Kaufleute aus Bukarest reisten. Neun Personen im Schlafwagen verbrannt. In der Nähe der Eisenbahnstation Fusan (Korea) entstand in einem D-Zug ein Brand. Vier Schlafwagen gingen in Flammen auf. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind neun Personen ums Leben ge kommen. 2l Verletzte wurden geborgen. Vier Opfer eines Schcunenbrandes. In der ungarischen Gemeinde Kethelh entstand in einer Scheune ein Brand, der auf das danebenstehende Haus Übergriff, in dem drei Familien wohnten. Das Feuer breitete sich so rasch aus, daß sich ein Teil der Haus bewohner nicht mehr retten konnte. Zwei Frauen und ein sechsjähriges Kind kamen in den Flammen um; ein Landwirt erlitt lebensgefährliche Brandwunden, ein zweiter wurde infolge der großen Aufregung durch einen Herzschlag getötet. Schwerer Eisenbahnunfall in Ostafrika. In Beira (Mosambik) entgleiste ein Güterzug beim Rangieren und zertrümmerte drei Hütten von Ein geborenen. 18 Eingeborene wurden getötet oder schwer verletzt. Die neue Kältewelle. Schneefälle in West- undSüddeutschland. In der östlichen Hälfte des Reiches haben sich die Nachtfröste weiter verschärft. Den tiefsten Thermometer stand hatte in der Nacht zum 5. April Schlesien mit lO Grad unter Null. Sachsen und Ostpreußen verzeich neten 9 Grad Kälte, die Umgebung Berlins 8 Grad. In Westdeutschland ist eine Milderung eingetreten, hervor gerufen durch ein Druckfallgcbiet, das vom Rordmeer aus nach Holland vorgestoßen ist. Dieses Schlechtwettergebiet löste in der westlichen Hälfte Deutschlands Niederschläge aus, und zwar in der Hauptsache Schneefälle. Starken Schneefall meldete Frankfurt a. M.: bei 3 Grad unter Null hatte die Neuschncedecke dort am Freitag eine Höhe von 5 Zentimetern erreicht. Da das Schlcchtwcttergcbiet nach Südosten weiterwandert, mutz für Norddeutschland mit einem Fortbestehen der kalten Luftströmung gerechnet werden. In Skandinavien hält die neue Kältewelle seit den Osterfeiertagen unvermindert an. In Dänemark ist die Temperatur bis auf minus 8 Grad zurückgegangen. Aus dem übrigen Skandinavien werden noch weit niedrigere Kältegrade gemeldet, so z. B. aus Schweden bis zu minus 13 Grad, aus Norwegen bis zu minus 2 5 Grad. Wie während des ganzen langen Winters, so herrscht auch jetzt auf den Färöer und auf Island Frühjahrswetter. In ganz Südsla Wien ist bei Temperaturen, die einige Grad unter Null liegen, Schnee gefallen, im San dschak so viel, daß an vielen Stellen der Verkehr unter brochen wurde. ( Au» unirrer keimst ) Wilsdruff, am 6. April 1929. Merkblatt für den 7. und 8. April. Sonnenaufgang 5"' 5°' !! Mondaufgang 5"" 5'° Sonnenuntergang 18" 18" !! Monduntergang 15»» 16"» 7. April. 1874: Der Maler Wilhelm v. Kaulbach gest. 8. April. 1835: Der Staatsmann Wilhelm v. Hum boldt gest. — Vor neuen Schneefällen? Wohl selten hat sich der Wettergott einen solchen Aprilscherz geleistet wie in diesem Jahre. In den ersten Apriltagen 4—7 Grad Kälte sogar im Flachlande, dazu Schneefälle, daß mancher daran dachte, seine bereits ver stauten Schneeschuhe hervorzuholeu, ist schon etwas reichlich, selbst wenn man berücksichtigt, daß wir jetzt ans April Wetter Anspruch haben. Mit Graupel- und Regenschauern, die von kräftigen Stürmen be gleitet waren, führte sich die erste Aprilwoche ein. Dann folgte der schwere Kälteeinbruch mit den kräftigen Schneefällen. Schon am Donnerstag wurden in Berlin 4 Grad und in der Umgebung sogar 6—7 Grad Celsius gemessen. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag trat bei völliger Aufklärung eine weitere Ver schärfung des Frostes ein. Da wir völlig im Bereich öst licher Luftströmungen liegen, müssen wir auch in den nächsten Tagen mit sehr kalten Nächten rechnen, während tagsüber wenigstens die Sonne recht kräftig wirkt. Uber Mittelskandinavien lagernde kleine Tiefdruck wirbel dürften dazu führen, daß wir bei stark wechselnder Bewölkung wiederholte Niederschläge, insbesondere in Gestalt von Schneefällen, erwarten müssen. LaiMagslchieklale in Sachlrn Die Entscheidung des Staatsgerichtshofes vom 22. März hat es verhindert, daß der Sächsische Landtag erst nach Ablauf der vierjährigen Wahlperiode seinen natürlichen Abschluß findet. Ein solches Ende steht nicht nur in Sachsen, sondern im ganzen Deutschen Reiche einzig da, nicht vereinzelt ist aber die Tatsache der vor - zeitigen Beendigung der Parlamentsarbeiten überhaupt. In den zehn Jahren der Republik hat es bisher nur ein Sächsischer Landtag fertiggebracht, nach vier Jahren den in der Verfassung bestimmten Tod zu sterben. Die Zweite Kammer des alten Landtages hatte ani 5. November 1918 ihre letzte Sitzung, in der der neue Ministerpräsident Dr. Heinze sein Programm entwickelte, abgehalten, — dann kam die Revolution und der Land tag war ohne alle Förmlichkeit beseitigt. Was dann werden sollte, blieb längere Zeit unklar, da die Meinun gen zwischen den der Mehrheitssozialdemokratie und den Unabhängigen Sozialdemokraten entnommenen Volks beauftragten über die Neugestaltung der parla mentarischen Verhältnisse weit auseinandergingen. Die Unabhängigen hielten an dem Gedanken der proletarischen Diktatur fest, aber sie wurden zurückgedrängt. Diese Tat sache und die Entwicklung im Reiche führten dazu, daß am 27. Dezember 1918 die Wahlen für das neue Landes parlament, dem man den Namen „Volkskammer" gab, ausgeschrieben wurden. Die Wahlen fanden am 2. Februar 1919 statt und brachten den Sozialdemokraten (42 Mehrheitssozialisten und 15 Unabhängige von ins gesamt 96 Abgeordneten) die Mehrheit. Die Hauptauf gabe der Volkskammer bestand in der Schaffung einer neuen Verfassung. Mit dem Datum des 1. No vember 1920 kam sie zustande, und nun hatte auch die Volkskammer ihr Ende gefunden. Zu dem eigentlichen ersten, d. h. verfassungs mäßig festgelegten Landtage wurde im November 1920 gewählt. Hatte zuletzt eine Koalitionsregierung von Mehrheitssozialisten und Demokraten bestanden, so war jetzt ihre Fortsetzung unmöglich geworden, weil diese beiden Parteien die Mehrheit verloren hatten. Die Mehr heitssozialisten gingen von 42 auf 27, die Demokraten von 22 auf 8 zurück. So bildeten die Mehrheitssozialisten zusammen mit den 13 Unabhängigen und mit stiller Unterstützung der 8 Kommunisten eine Minderheits regierung. Von den bürgerlichen Parteien wurde darauf ein Volksbegehren auf Landtagsauflösung durchgeführt. ! !> ! I ' I Oer weiße Sonntag. „Weißer Sonntag" („vommiea in nlbis"), das ist einer der Namen, den der auf das Osterfest folgende Sonntag führt. Warum er so heißt? Nicht etwa, weil — wie das ja in diesem Jahre leicht geschehen könnte — in den Tagen nach Ostern oft noch eine weiße Schneedecke sich über Feld und Flur breitet, sondern aus einem ganz anderen Gründe. In der alten Kirche pflegten die Neugetauften an dem den Ostern vorangehenden Samstag, dem Kar- sonnabend, ein weißes Gewand anzulegen, das sie eine ganze Woche hindurch tragen mußten. Die Woche nach Ostern wurde aus diesem Grunde „Weitze Woche" ge nannt. An dem Sonntag nun, der aus Ostern folgt, wurde das Weitze Kleid von den Neugetauften wieder abgelegt; aus diesem Grunde erhielt dieser Sonntag den Ramen „Weißer Sonntag". Seinen zweiten Namen, „Quasimodo- geniti", („Gleichwie die Neugeborenen"), hat der Sonn tag nach Ostern von den Eingangsworten der zu ihm ge hörenden Messe. Ursprünglich war der „Eingang" („In troitus") zu den Messen ein ganzer Psalm, der vom Sängerchor gesungen wurde, und jetzt betet ihn in jeder Messe der Priester. * Komm zum Turnen deutsche Jugend! Aufruf an die Schul entlassenen. Ihr lieben jungen Turner und Turnerinnen! Ihr habt die Schule verlassen und die Stätten, die euch besonders lieb ge worden sind: Turnplatz und Turnhalle. Denkt an die vielen fro hen Stunden! Welch eine Luft wars zu springen, zu laufen, zu klettern, zu schwimmen, bei frohem Lied zu marschieren, bei lusti gem Spiel sich tummeln! Sollen die frohen Stunden des Turnens und Spielens aufhören? Nein! — In den Turnvereinen findet ihr wieder, was euch die Schule nun nicht mehr geben kann, was sie euch in den letzten Schuljahren leider oft nicht mehr geben konn te. — Dort wirst du, mein lieber Freund, mit vielen anderen dich recken und strecken, dort kannst du am Reck und Barren wie früher dich schwingen und üben, kannst springen in die Höhe und Weite, über Bock und Pferd, kannst im Schnellauf dich messen, die Kraft der Arme im Wurf und Stoß prüfen. Und denke der frohen Spie le! — Auf den Spielplätzen der Turnvereine kannst du dich be teiligen am Barlauf, Faust- und Schlagballspiel, auch am Fuß ball und anderem Turnspiel. Das Schwimmen kannst du lernen, im Wasser deine Muskeln stählen. Herz und Lunge kräftigen. Das Element wirst du zu meistern wissen, das dem Ungeübten oft ge- gefährlich wird. Und du, meine junge Turnerin, kräftige auch du deinen Körper, erhalte ihn gewandt und gesund durch regelmäßige Leibesübungen! Tummle dich bei frohem Spiel! Lerne auf deinen Wanderungen Anstrengungen ertragen und die Natur heiteren Sinnes genießen und lieben! Auch dir stehen die Einrichtungen des Turnvereins zur Betätigung offen. Erhalte dich gesund und froh, dir zum Nutzen, deinen 'Mitmenschen zur Freude, deiner Heimat zur Ehre. So ruft auch der hiesige Turnverein D. T. alle die jungen Leute, die hier ihren Berufsweg beginnen, zu: Komm zum Turnen, deutsche Jugend! Markl-Konzert der Städtischen Orchesterschule. Mit dem Frühling kommen auch die bei unserer Bewohnerschaft beliebten Sonntags - Konzerte der Städtischen Orchesterschule auf dem Marktplatz wieder. Vom wirklichen Frühling scheinen wir ja noch weit entfernt zu sein, aber die Marktkongerte kommen. Wenn sich das Wetter nur einigermaßen dazu eignet, soll morgen vormittag 11 Ähr das erste stattsinden. Aufgegebene Pachtung. Wie die Pachtung des Rittergutes Wilsdruff, die Rittergutspächter Starke übernommen hat, hat Herr Böhme- Klipphausen ab 1. April auch die Pachtung des Rittergutes Klipphausen an Rittergutspächter Dr. Mütter lein abgegeben. Herr Böhme, der bekanntlich von der Regie rung als Generaldirektor der sächsischen Staatsgüter berufen wur de, hat seine Stellung bereits angetreten, behält aber bis 1. Juli seinen Wohnsitz in Klipphausen bei. Der Bürgerverein tritt Dienstag den 9. April abends 8 Uhr im „Löwen" zur ersten Versammlung zusammen, der die Wahl des Vorstandes Vorbehalten ist. Weiter hält Postmeister Rö misch einen Vortrag über: „Was bietet die Deutsche Reichspost ihren Kunden". Als 3. Punkt verzeichnet die Tagesordnung den Eintritt in die Wahltätigkeit. Bei der Wichtigkeit der Verhand- Der Volksentschetd selbst aber wurde unnötig, da tn der Landtagssitzung vom 14. September 1922 mit den bürger lichen Parteien auch die Kommunisten für die Landtags auflösung stimmten. Am 5. November 1922 ging die Neuwahl von- statten. Aber sie brachte keine wesentliche Veränderung. Die inzwischen vereinigten Sozialdemokraten bekamen 40 Abgeordnete, die Kommunisten 10 — ihre Mehrheit war erhalten geblieben. Da die Sozialdemokraten jetzt mehr noch als früher von den Kommunisten abhingen, wurden schließlich unter Zeigner sogar kommunistische Minister in die Regierung ausgenommen. Sie lebte freilich nicht lange, die Reichsexekutive im Oktober 1923 bereitete ihr ein rasches Ende. Wieder schienen Neu wahlen bevorzustehen, aber sie wurden dann doch ver mieden.' Die neugebildete sozialdemokratische Minder- heitsregierung Fetisch konnte sich nur bis Ende De zember 1923 halten; dann, am 4. Januar 1924, wurde die Koalition aus Sozialdemokraten, Deutscher Volks partei und Demokraten gebildet. Allerdings fühlten sich nicht alle Sozialdemokraten daran beteiligt, nur 23 von den 40 Abgeordneten hatten ihre Zustimmung gegeben. Der sozialdemokratische Parteikonflikt, der im Sommer 1926 zur Trennung der 23 und zur Gründung der Alt- sozialdemokratischen Partei führte, ist noch in aller Er innerung. In der Zeit bis zum Herbst 1926 wurde eine große Reihe von Auflösungsanträgen gestellt, stets aber fanden sie bei den Regierungsparteien, die noch dazu in den meisten Fällen von den Deutschnationalen unterstützt wurden, Ablehnung. So konnte dieser Landtag erst nach Ablauf seiner vierjährigen Wahlperiode auseinander gehen. Der neue Landtag wurde am 31. Oktober 1926 ge wählt. In ihm lagen die Verhältnisse ähnlich. Nur der Unterschied bestand darin, daß jetzt auch die Deutsch nationalen und die neuen Parteien (Wirtschaftspartei und Aufwertungspartei) mit in der Regierung faßen. Auch diesen Landtag wollten Sozialdemokraten und Kom munisten mit vielen Auflösungsanträgen beseitigen. Der Erfolg blieb ihnen versagt, bis sich dann die Sozial demokraten vom politischen Kampfboden wegbegaben und die Justiz um Hilfe anriefen. Der Staatsgerichtshof ist dem Rufe gefolgt: am 12. Mai wird wieder gewählt. Der hier gegebene kurze überblick zeigt die außer ordentlichen Schwierigkeiten, unter denen sich in Sachsen das parlamentarische Leben abspielt. lungen erwartet man das restlose Erscheinen aller bürgerlich Ge sinnten. Besuch. Die 7. Kompanie der Freitaler Feuerwehr (Burgk) kommt morgen vormittag 9 Ähr auf einem Dienstmarsche nach Wilsdruff und hält in der „Quelle" Einkehr. Die Freitaler be nutzen bis Kesfelsdorf den Zug und hoffen dann in Wilsdruff mit den hiesigen Kameraden einige gemütliche Stunden zu verleben. Freiw. Feuerwehr. Kommenden Dienstag abends 7 Uhr werden am Gerätehaus die diesjährigen Hebungen ausgenommen. Es erfolgt die Neueinteilung der Kompanie und Ausgabe der neuen Dienstpläne. Sudermann-Abend: „Das Glück im Winkel". Als letzte Vorstellung dieser Saison bringen die Gastspiele der Genossen schast Deutscher Bühnenangehörigen Sonntag, 14. April abends Uhr im ,-Goldenen Löwen" einen Abend zum Gedächtnis Hermann Sudermanns. Zur Aufführung gelangt „Das Glück im Winkel", eines der stärksten Dramen dieses Dichters. Als Suder mann diesen Herbst starb, ging ein starkes und dankbares Erin nern durch alle Zeitungen. Er war der große Schildere! des bür gerlichen Lebens, der Kämpfe innerhalb der Familie. Wie kein an derer Dramatiker fesselte er das Publikum durch seine spannenden und lebenswahren Dramen. Die größten Künstler zählten seine Rollen zu den besten ihres Repertoires wie Josef Kainz, Agnes Sorma, Marie Reihenhofer. Lieber alle Bühnen gingen seine Stücke mit rauschendem Erfolg. Das Glück im Winkel schildert den Kamps einer Frau — Elisabeth — die zwischen zwei Männern steht. Ihrem Mann, einem einfachen, seelisch hochstehenden Lehrer und einem früheren Liebhaber, einem Gutsbesitzer und flotten Lebemann. Packend geht die Handlung durch Kampf und Ver führung zum Siege der besseren Erkenntnis. Sehr schöne Neben figuren stehen in dem Stück. Das blinde Lenchen, Elisabeths Stief tochter, die mit feinstem Gefühl alle diese Kämpfe ahnt. Bettina, die resignierte Frau des Gutsbesitzers, ein junger Lehrer und ein fanatisch an seinem Beruf hängender Kreisschulinfpektor. Das Stück konnte mit besten Kräften besetzt werden. Spielleitung: Aenne Schönstedt. Entrichtung der vierteljährlichen Einkommen- und Umsatz steuervorauszahlungen. Das Finanzamt erinnert alle Steuerpflich tigen, soweit sie nicht Einkünfte aus der Landwirtschaft blichen, daß bis zum 10. April die erste Rate der Einkommensteuer-Vor auszahlung, sowie die Umsatzsteuer-Vorauszahlung für das 1- Ka lendervierteljahr 1929 an die Finanzkasse zu bezahlen ist. (Vgl. Amtl.) Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): Sonntag den 7. April: Dr. Bretschneider - Wilsdruff und Dr. WolIburg - Seeligstadt. Bezirksamt für Kriegerfürsorge. Der Bezirksverband der Amtshauptmannfchaft Meißen teilt mit: Die vom Reich für die Kriegerwaisen gewährten Erziehungsbeihllfen, deren Vorbear beitung in den Händen des Bezirksamtes für Kriegerfürsorge liegt, haben den Publikumverkehr bei der Abteilung für Kriegerfürsorge in letzter Zeit so gesteigert, daß im Interesse einer geregelten Be arbeitung aller Eingänge an 2 Wochentagen und Zwar Dienstags und Freitags das Bezirksamt für Kriegerfürsorge für den Publi kumverkehr geschlossen werden muß. An diesen Tagen werden an hiesiger Amtsstelle vorsprechende Kriegsbeschädigte und Kriegs hinterbliebene vom 1. April 1929 an nur dann empfangen, wenn es sich um ganz dringliche Angelegenheiten handelt. Die Arbeitslosigkeit zeigt langsamen Rückgang. — Arbeits marktbericht des Arbeitsamtes Freital. Der schwer belastete Ar beitsmarkt zeigt War eine rückläufige Bewegung, jedoch ist eine spürbare Erleichterung am Ende des Monats März noch nicht za verzeichnen gewesen. Es scheinen nur die Wirkungen des unge wöhnlich strengen Frostes überwunden zu fein, aber die normale jahreszeitliche Entlastung kann als noch nicht begonnen festgestellt werden. Außerdem ließ das vergangene Osterfest an Anforderun gen mit Arbeitskräften noch zurückhalten. Im Bezirke des Arbeits amtes Freital ist aus den einzelnen Berufsgruppen folgendes her vorzuheben: Die Landwirtschaft hat mit der Frühjahrsbestellung erst teilweise angefangen und meldete daher nur vereinzelt offene Stellen, die, soweit Osterburschen verlangt wurden, nicht alle be setzt werden konnten. Günstig war die Arbeitsmarktlage im Berg bau, wo eine ganz erhebliche Anzahl offener Stellen besetzt wer den konnten. Die Ziegeleien haben den Betrieb zum größten