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- Erscheinungsdatum
- 1929-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192903020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-02
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
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Mstr M gegen A. SAA Paris, 1. März. Die Pariser Rechtspresse führt seit einigen Tagen Unen kestigrn Kamps gegen Dr. Schacht. Fübreud in Lesern Kampfe ist das Echo de Paris, das u. a. schreibt: Ganz offensichtlich herrscht über die Verhcndlungen der Sachverständi gen ein gewißer Pessimismus, der durch die persönliche Haltung Dr. Schachts hervorgcrusen werde. Dr. Schacht trage den Vorhaltungen keine Rechnung, die ihm von den anderen Sachverständigen gemacht würden und be haupte ohne Unterlaß, daß das wirtschaftliche Deutschland von den ausländischen Anleihen abhängig sei und nur Summen bezahlen könne, die weit hinter der Mindestforderung der anderen Sach verständigen lägen. Er verschanze sich hinter eine unbedingte Ver neinung. Eg wäre nicht unwahrscheinlich, daß die Aufmerksamkeit der deutschen Regierung auf die Haltung Dr. Schachts gelenkt werde, die mit der rein technischen Aufgabe der Sachverständigen nicht im Einklang stehe. * Das Blatt irrt sich: die Haltung Dr. Schachts deckt sich auch mit der Haltung der deutschen Regierung und der maßgebenden Wirtschaftskreise. Deutschland kann nicht die Unsummen bezahlen. * Von Pans nichis Neues. Die Arbeiten der Reparationskonferenz. Die Arbeiten der Sachverständigenkonferenz nehmen ihren Fortgang, allerdings nur in den Ausschüssen. Auch für Donnerstag war keine Vollsitzung vorgesehen. Die Pariser Presse rechnet mit der Möglichkeit, daß die Voll sitzungen auf die kommende Woche vertagt werden, um es in vorbereitenden Aussprachen zu ermöglichen, die Meinungsverschiedenheiten über die Zahl und die Höhe der Jahresraten und ihrer geschützten und ungeschützten Teile zu klären. Während über den Gang der Ausschußverhandlungen nichts in die Öffentlichkeit dringt, glauben einige Pariser Blätter in der Lage zu sein, Angaben über die in Vor schlag gebrachte Höhe der jährlichen deutschen Zahlungen machen zu können. Demnach soll deutscherseits eine Höhe von etwa l!4 Milliarden Mark in Vorschlag gebracht wor den sein. Diese Angaben scheinen indessen nur auf Ver mutungen zu berufen. Deutscher Schritt in Brüssel. Neue Veröffentlichungen des Utrechter Tageblatts. Der deutsche Gesandte in Brüssel, Dr. Horstmann, hatte eine Unterredung mit dem belgischen Außenminister Hymans, über deren Inhalt strenges Stillschweigen ge wahrt wird. Man glaubt jedoch in der Annahme mcht fehlzugehrn, daß cs sich um die Veröffentlichung des französisch-belgischen Militärabkommens gehandelt hat. Das Utrechter Tageblatt setzt seine Veröffentlichun gen über das belgisch-französische Geheimabkommen fort. Das Blatt bringt jetzt den vollständigen Texl der Aus legungen des belgisch-sranzösischen Militärvertrages vom September 1927, außerdem die Namen derjenigen, die diese Interpretationen unterzeichnet haben. Es sind dies für Frankreich Debeney, Chef des sran sösifchen Generalstabes, für Belgien Galei Ches des bel gischen Generalstabes, außerdem für Belgien gesehen und genehmigt Charles de Vrocqueville, Minister für Landes verteidigung, und für die Nichtigkeit der Abschrift Michem Ser bayerische Gesandte in Berlin Oberirsen? Herr v. P reger soll zurücktreten. Einer Münchener Zeitung wird mit aller Bestimmt heit berichtet, daß ein fester Beschluß der bayerischen Ne gierung vorliege, den bayerischen Gesandten in Berlin, von Prcger, abzuberufen. über den Zeitpunkt der Abberufung sei noch keine Bestimmung getroffen worden, um nicht den falschen Schluß zuzulassen, Herr von Preger sei wegen der be kannten Vorgänge der letzten Wochen seines Postens ent hoben und somit ein Opfer der Unstimmigkeiten zwischen München und Berlin geworden. In Wirklichkeit seien die Gründe grundsätzlicher Natur und es lägen die An fänge der Münchener Unzufriedenheit mit dem Wirken der bayerischen Gesandtschaft in Berlin viel weiter zurück. Man habe schon lange in der bayerischen Negierung den Eindruck einer unzulänglichen Vertretung und Unter stützung der bayerischen Politik in Berlin. Das englische BazDenmärchen. Erklärung der deutschen Negierung. Der Präsident der KLniglühcu Ärzteakadem e in London hatte, wie bekannt, kürzlich in einer Rede be hauptet, während des Krieges seien in deutschen Bomben, sie über Ler 5. britischen Armee nbgeworscn wurden, Pestbazillcn gefunden worden. D e „Tmes" vcr- Sffentlickten nnn am Freitag rin kurzes Schreiben des deutschen Botschafters Sthamer, in dem es heißt: Ich bin von der deutschen Regierung ermächtigt, zu erklären, daß diese Behauptung nicht die geringste Grundlage hat. Tragödien au? dem Meere. Ein Dampfer in die Luft geflogen. Der englische Dampfer „Tritonia", der eine Dyuamik- und Gakol nladung an Bord hatte, ist in« Hafen von Vucna Ventura (Kolumbien) in die Lust geflogen. Der Kapitän und zwei Offiziere haben dabet den Tod ge funden. Die übrige Besatzung befand sich zur Zeit der Exvlosion nickst an Bord. Der Damvfcr wurde völlig zerstört. Ein Leichter, der neben der „Tritonia" lag, sing Feuer und verbrannte. Fünf Tote in einem Rettungsboot. Ein Rettungsboot des auf der -Höhe von Barsteur gesunkenen Dampfers „St. Malo" wurde an der Küste angetrieben. Fünf der in dem Rettungsboot befindlichen Matrosen waren tot; von dem sechsten fehlt jede Spur. Auf einein Wrackstück erfroren. Ein Fischerboot aus Ostende ging mit fünf Mann Vor Mardyck unter. Nnr die Leiche eines Malrosen, der auf einem Wrackstück vor Kälte gestorben war, konnte ausgcfunden werden. Seidl (nur dringende Fälle) Sonntag B a r t ck y - Wilsdruff und Di. Konfi Jung: men miss des 25. 8n'e Wit änd« durc Im«! chen fatm seine Krankheiten und Pflege". Aerztlicher Sonntagsdienst den 3. März: Sanitätsrat Dr. Gchse - Burkhardswalde. Die : 24 6 Schm rung. der l man Der mit des wese Gesa gegei mehr trete wäre kür rub< Mütterberatungsstunde. Die Mutterberatungsstunde im März 1929 findet wegen Krankheit der Wohlfahrtspflegen«! nicht statt. Telegraphischer Nachrichtendienst bei Hochwassergefahr. Um der drohenden Eis- und Hochwassergefahr an den großen Strömen und den übrigen hochwasiergefährlichcn Flüssen beim Eintritt von Tauwetter begegnen zu können, hat die Deutsche Reichspost nach Mitteilung der Deutschen Beamtenbund-Korrespondenz an die in Betracht kommenden Postanstalten Anweisungen ergehen lasten, die die glatte und unverzögerte Durchführung des zu erwartenden telegraphischen Hochwassernachrichtendienstes in jeder Hinsicht si cherstellen. Telegramme über Hock wasier und Eisgang weroen be: allen Dienststellen der Deutschen Reichspost mit größter Beschleu nigung und Sorgfalt behandelt werden. Um die ordnungsmäßige Abwicklung des Hochwassernachnchtendienstes sicherzustellen, wer den alle in Frage kommenden Telegraphenanstalten auch außer halb der DienWundrn solange dienstbereit sein, wie ein Bedürfnis dazu vorliegt. Die am meisten beteiligte Telegraphenanstalt wird nötigenfalls die benachbarten Anstalten über Ursache, Beginn und Ende der besonderen Diensterweiterung verständigen. Auch die Postagenturen und Hilfsstellen werden sich an dem Aufklärungs dienst beteiligen. stünden sehr viele und zum Teil schwere Schädigungen «mb Ge sundheitsstörungen. Um der Verstopfung wirkungsvoll zu begeg nen, sei eine Vitamin- und basenreichc Ernährung, in der die vege tarische Kost vorherrschen müßte, exakte Körperpflege durch Tur nen oder Zimmergymnastik und wechselweise Wasseranwendung nötig. Die Hämorrhoiden würden zwar nicht als schwere Krank heit angesehen, aber es empfehle sich doch, sie nicht zu leicht zu nehmen und sie nicht ganz ohne Behandlung zu lassen. Ihre Ur sache haben sie in-Stuhlverstopfung, zu wenig Bewegung bei der Berufsarbeit und in Zirkulationsstörungen. Daraus resultiere sich auch ihre erfolgreiche Behandlung. Es sei natürlich leichter vor zubeugen als zu heilen. Aus diesem Grunde empfahl die Vor tragende auch eine Blutreinigungskur im Frühjahr mit einem Ter von Löwenzahn, Scharfgarbe und Sanickel. Die Ausführungen wurden mit Beifall und Dank ausgenommen. Milstärverein. Das für Montag den 4. März in Aussicht ge nommene -Kränzchen wird umständehalber bis etwa Mitte des Monats verschoben. Näherer Termin wird noch bekanntgegeben. werbstätigen Künstler gern bereit, sich in den Dienst der Erwerbs losenhilfe zu stellen. Meist bedarf es nur einer Anregung, um Künstler zu Darbietungen für Erwerbslose zu gewinnen. Auch sollte man Konzertunternehmungen und Theater veranlassen, daß in der kalten Jahreszeit nicht verkaufte billigere Plätze den Wohl-' fahrls- und Arbeitsämtern für die Arbeitslosen zur Verfügung ge stellt werden. Ohne besondere Mittel oder doch nur mit geringen Kosten wird man auf diese Weise die seelische Not der Erwerbs losen lindern können. Die Ermutigung, die sie. daraus schöofen, wird sich in ihrer gemindertenVerbitterüng und in ihrem gesteiger ten Arbeitswillen zeigen. Klipphausen. Parole für heute abend: alle zum Maskenball im Burghofe zu Klipps. Helbigsdorf. Dienstag, den 26. Februar hielt der Spar-, Kredit- und Bezugsverein Helbigsdorf nachmittags 4 Uhr im Lohssschen Gasthofe in Helbigsdorf seine 31. Generawer- sawmEna ab. Der Vorsitzende Herr Gutsbesitzer Lehmann-Blan kenstein, begrüßte die sehr zahlreich Erschienenen, ein besonderer Gruß galt dem Herrn Direktor Bobe-Dittmannsdorf als den Ver treter der Landwitschaftlichen Genossenschaften in der Amtshaupt- mannschast MePen. In markigen Worten erstattete er dann den Geschäftsbericht, mit Dankbarkeit rückblickend auf die Männer, bi» sich vor Jahrzehnten eingesetzt haben, eine Genossenschaft zu grün den, ermahnend die jetzigen Mitglieder, dem Verein auch weiter hin die Treue und Gewissenhaftigkeit zu wahren. Wenn auch für die Landwirtschaft als solche nicht gerade rosige Zeiten vorherrsch-. ten, so lege doch gerade dieser Umstand jedem einzelnen die Pflicht auf, für das Wohl der Gesamtheit einzustehen. Aus dem Ge schäftsbericht war noch weiter zu entnehmen, daß auch im abgs- laufenen Geschäftsjahr die Einlage der Sparsummen eine zufrie denstellende und der Absatz von Futter- und Düngemitteln ein .guter gewesen war. Es erfolgte dann der Vortrag des Kasten- berichts, Genehmigung der Bilanz und Entlastung des Vorstan des. Sodann schritt man zur Verteilung des Reingewinnes, dem die Versammlung in der vom Vorstand vorgeschlagenen Weise . stimmte. Hierauf befaßte sich die Versammlung mit der Erhöhun- der Betriebsanteile auf 169 RM„ der zugesümmt wurde. Bä ' dem Punkte Wahlen wurden sämtliche Mitglieder, die im Vor stande und Aufsichtsrate sitzen, durch Zuruf wiedergewählt. Ei« sehr lehrreicher Vortrag des Herrn Direktor Bobe «nachte dann kitte l In de mische hat, is gvng c immer Erfreu Ratior «nse Drit btt s h Maß sen z Dr. N pc Dr. M - «r Dr. M ü S Regeln Haarw fein Ja »em w Maller kein du lchäften Homöopathischer Verein. Die Mitglieder werden für Diens tag abends 8 Uhr zu einem Vortragsabend nach der „Tonhalle" eingeladen. Herr Wilhe l m - Dresden spricht über „Das Auge, Auch Gäste sind willkommen. Die FrühjahrsveranleMNg 1929. Der Reichssinanzmimster hat für die Frühjahrsveranlagung 1929, also die Veranlagung zur Einkommensteuer auf das Kalenderjahr 1928, für Aerzte, Tier ärzte, Zahnärzte, Zahntechniker, Rechtsanwälte, Patentanwälte und Notare wieder die gleichen Werbungskostendurchschnittssätze festgesetzt, die er für die Frühjahrsveranlagung 1928, also die" '-Veranlagung für das Kalenderjahr 1927, festgesetzt hatte. Dir 'Sätze sollen aber nach Abschluß der Frühjahrsveranlagung aus tthre Richtigkeit nachgeprüft werden. Erforderlichenfalls werden sie für die nächste Veranlagung, also die Veranlagung für das Ka ilenderjahr 1929, möglicherweise auch zu Ungunsten der Steuer pflichtigen, geändert werden. Es wird darauf hingewiesen, daß ein Steuerpflickttiger bei dieser Friihjährsveranlagung 1930 nicht etwa mit dem Einwand gehört werden kann, daß er im Vertrauen aus die Weuergettung der bisherigen Werbungskostendurchschnitts- '! sähe genaue Aufzeichnungen über seine Ausgaben im Jahre 1929 unterlasten hat. Witteruntsgesetze — augenblicklich ein brennendes Thema, über das Prof. Weickmann vom Geophysikalischen Institut, Leip zig, im Mitteldeutschen Rundfunk spricht und über das im neue sten Heft der Illustrierten Rundfunkzeitung „DieMirag" eine durch eine interessante Kurve illustrierte Erläuterung erschienen ist. Das reich illustrierte Heft kostet nur 0.35 RM. und ist durch jeden Buch- und Zeitschriftenhändler, das Ortspostamt, bezw. den ,Zllirag"-Verlag, Leipzig C. 1, Floßplatz 6, zu beziehen. Lindert die seelische Mrstennol! Die „Wohlfahrts-Korrespon denz" schreibt: Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dein Beginn des vorigen Jahres noch erheblich gestiegen. Das bedeutet trotz aller Abhilfe der Arbeitslosenversicherung leibliche und seelische Masten not. Arbeitsämter und Wohlfahrtsämter verdoppeln ihre Kräfte, um die Not zu lindern. Aber bei der Fülle der ihnen aus der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage erwachsenden Aufgaben zur ma teriellen Versorgung des Erwerbslosen tritt nur zu leicht das Ein gehen auf die seelische Not zurück. Das ist bedauerlich. Ein selbst auf abgestumpfte Gemüter immer ermutigend wirkendes Mittel sind die Veranstaltungen der Kunst, vor allem des Theaters und der Musik. Erfahrungsgemäß sind vor allem die heute noch er Starke Charaktere verstehen es, sich durchzusetzen. Sie haben die Kraft, die Energie und die Ausdauer, für ihre Ideale, Hoffnungen und Änschauungen zu kämpfen. Sie fürchten sich nicht vor der Welt und gehen ihre eigenen Wege, wenn sich auch alles und alle ihnen entgcgenstemmen. Aber wo man kämpft, da muß man Opfer bringen, da muß man sein Herz dem Sturm cntgegentragen, wenn es auch blutige Wunden erdulden must. Die Schicksale eines solchen kampfesfrohen und opferwilligen Charakters schildert die bekannte feinsinnige Schriftstellerin Elsbeth Borchart in ihrem Roman „Kümpfen und Sehnen", mit dessen Ab druck wir heute beginnen. Von ihrer. Eltern hat die Heldin dieser Erzählung die leidenschaftliche Begeisterung für Lie hohe Kunst Les EZanges geerbt. Aber durch eine Fügung des Schicksals muß sie in Lie Stammburg ihres Vaters einkehren, wo sie dis Unduldsamkeit eines veralteten Traditionsgeistes umgibt und niedcrzuringen droht. Ihrem sich aufbäumenLen Selbstgefühl stellt sich der Adelsstolz des Geschlechtes entgegen, und ihr Leben gestaltet sich zu clucm erbitterten Streiten nm ihr köstlichstes Gut, die Kunst. In ihrer erwachenden Frauenseel- glimmt die Liebe empor, die machtvoll nach Erfüllung strebt, doch durch Mißgunst und Verleumdung zum Verkümmern ver urteilt scheint. Hin und her geht der Kamps, der die selt samsten Verwicklungen und ergreifende Geschehnisse erzeugt nnd den Leser mit unwiderstehlicher Gewalt in den Ablauf der Ereignisse zwingt. Redaktion und Verlag. Hus unserer Heimat Wilsdruff, am 2. März 1929. Merkblatt für den 3. und 4. März Sonnenaufgang 6" 6"h! Mondaufgang 1" 2° Sonnenuntergang 17" 17"» Monduntergang 9" 10' 3 März: 1918 Friedensvertrag von Vrest-Litowsk. 4. März: 1829 Der Ingenieur Karl Heinrich v. Siemen« geboren. * Zwischen „Okuli" und „Lätare". „Okuli", das ist in der kalholischen Kirche d:r dritte Sonn tag der großen Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt und am Tage vor Ostern zu Ende geht; „Lärare" ist der viene Vieser Fastensonnlage. Zwischen „Okuli" und „Lätare" aber . ist „Mittfasten", d h. die Mitte der Fastenzeit Man hat den zwischen den beiden Sonntagen liegenden Mittwoch dafür in Anspruch genommen, aber nicht überall, denn hier und da wird ' „Mittfasten" aus den Sonnlag „Lätare" selbst verlegt Aus Freude darüber, daß die Fastenzell nunmehr den Höhepunkt erreicht hat und daß man sich mil rascheren Schritten Ostern näher«, gestatte« man vlelerorls, so unter anderem «n Paris, „Mittfasten" zu einer Art Wiederholung der Fastnacht, mir jestlichen Umzügen, Maskeraden, ausgefrischlem Faschinas- lubcl und sonstigen Scherzen. Aber auch alle anderen sangen zwischen „Okuli" und „Lälare" an, froheren Sinnes zu werden; denn die Talsache, Laß nunmehr wirklich der Lenz und das Auferstehen und Aufblühen der Natur mir einiger Sicherheit zu erwarten sind, läßt sich dann kaum noch bestreiten. In diesem Jahre sind wir ja freilich, weil Ostern rech« früh fällig wird und weil wir mir unserem Winler noch immer ntchl im reinen sind, etwas schiechl dran zwischen „Okuli" und „Lälare", aber daß wir ganz uni den Frühling kommen könnten, das möchten wir denn doch nicht glauben. Und jo wollen wir denn das „Lätarc", das „Freue dich!" bedeutet, als ein Symbol kommender besserer Tage htnnehmen und uns schon von „Okuli" an und über „Mittfasten" weg freuen aus dle Wärme, die die grimmige Kälte dieser Vorokulilage eines wirklich schönen Tages trotzallcdem ablösen mußl * Es wird wärmer. Pünktlich stellte sich gegen Ende der vergangenen Woche die angekündigte Wärmewelle ein. Allerdings hatte man allgemein ihre Kraft überschätzt. In Mittcl- nnd Ostdeutschland kletterte nur auf ganz kurze Zeil die Quecksilbersäule über den Nullpunkt, während im Westen nnd Süden stärkeres Tauwetter mit kräftigen Regeu- fällen eintra-. Nur allzubald zeigte es sich aber, daß die i noch immer geschlossene Schneedecke so stark die nächtliche Ausstrahlung begünstig«, daß sie von der nun schon immerhin kräftigen Sonne tagsüber noch nicht aus geglichen werden kann Da wir noch immer im Bereich eines kräftigen Hochdruckgebietes liegen, herrschen bei uns vorwiegend östliche Winde, die uns immer neue kalte Luftmassen zuführen. Bis zu einem ge wissen Grade bedroh« ist der Süden und Südosten Deutschlands durch ein über Nordiialien liegendes Tief druckgebiet. Sobald sich von dieser Depressiv«« Wirbel loslösen und nordostwärts vorstoßen, Haden wir mit neuen kräftigen Niederschlägen zu rechnen. Im übrigen Deutschland haben wir mit einer allgemeinen langsamen Milderung des Frostwetters zu rechnen. * 25 Jahre in Wilsdruff. Am gestrigen Tage konnte Ober lehrer Schneider sein 25jähriges Ortsjubiläum begehen. Im Januar 1904 fand nach vorhergehender Lehrprobe im Beisein des Oberschulrats Gelbe seine Wahl statt und am 1. März trat er dann sein hiesiges Lehramt an. Lange Jahre war er den Elementar- schülern ein lieber Führer, später den Knaben und Mädchen der Oberklassen. 1924 wurde er Oberlehrer und Leiter der hiesigen Verbandsberufsschule. Wegen schwerer Augenerkrankung trat er im Herbste vorigen Jahres von der Schulleitung zurück. Als Stenographielehrer hat er sich besondere Verdienste erworben. Wir wünschen ihm für die Zukunft das Beste! Der Naturheilverein hatte für gestern abend Frau Scherz- München zu einem Vortrage über das aktuelle Thema: Stuhiver- stopfung und Hämorrhoidalleiden und ihre naturgemäße Behand lung" gewonnen. Vor zahlreichen Besuchern wurde sie in dem neuen Vereinszimmer des „Forsthauses" ihrer Aufgabe gerecht, nachdem der Vorsitzende Puppe alle willkommen geheißen hatte. Sie sprach in sehr belehrender, volkstümlicher Weise und betonte, daß die Stuhlverstvpfung in der ganzen Welt zu wenig als Krank- heitszustand beachtet werde. Die Grundursache sei zwar nicht in schlechtem Gesundheitszustand zu suchen, aber in der Folge ent
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