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MsdnOrTageblatt Frkilag, den L1 Irrnuar I92S Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrenlamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. s Nr. 9. — 88. Jahrgang Telegr.-Ndr.: .Amtsblatt' für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. An,«t,n>pr«c»: »I« dt« «»Prokin» A«N« »» «»Ntchrn Netammoach»«»«» Pl.nni,, di« 3g«Iv«Nri>r R<tll«»»e^n« u» »MUtz«» TP' . R««tz«>«i,>u<gL,«düh« Lü «»»- ««!ckr,edn>.Lr<a>«i»iln-^ „ w,« und PlaSv-nchnN«« na» W»,dch'«,i Fernsprecher: Ami Wilsdruff Nr. 6 ««-s-»sta>n,^ »«.«»«-»- annadm.di.nonn.IVUd«. — — ! FLr di« «ich»,I-p> »« durch F^rnruiüdermiUeltenAnz-'grn üdernedmen wir deine Oarantte. Jeder rkadarransprrch erlischt, wenn der Betrag d»rch Klage r»»ge-0tz«N werden m»tz ade,-er Ansrraggedrrin Kondor» »e,2l. Anzeigen nehmen ave BermttttWvssteüen entgegen. Nationale Tageszeitung für die Fandwlrkschast, G«» .Witsdrnffer Tsgedlott* erscheint an aLen Werdiace« naÄnrittags 5 Uhr. Deptgsprei«: Bei Bdhotnng in her Vesch2stsft«Se «rd den AnsgadesteSrn 2 AM. im Monat, bei Zujieünns dvrch d^e Boten ^Zo AM.» be« Pvttdesreürrng LNW.-,'^guch «dtrog* . . gebühr. Ein-etnvmmern ^Apch.ALeBsb^fta ^. Wochenblatt für Wilsdruff «. Umgegend P-ftbo,enundonsereAos. trLgernnd GeichSfrsi^ben —— ' — nrdme« z» jeder Aei, Be- str^mgev entgegen. Im Fs!U höherer Gewalr, Krieg ober sonsttgrr BeretevsftSrnngen besteht kein Anspruch aas Lieseruvg ber Aeitvng oder seürzvng des Bezug»preiies. — Aüchsendung eingesaadrer Schrrststüedr ertoigt nur, wen» Porrv drttiegt. Oie Sachverständigen sür die Repnraiionssrage. Sitzungen der Neparationskommission. Die RcparationskommissiüH hielt am Donnerstag in Paris zwei Sitzungen ab. In der ersten Sitzung stellte sie den Text über die Zusammensetzung und die Befug nisse der Kommission zusammen, die mit der end gültigen Regelung der Neparationsfrage betraut werden soll. In der zweiten Sitzung ernannte sie die Sachverständigen Belgiens, Frankreichs, Englands, Italiens und Japans, die von ihren Regierungen bereits namhaft gemacht worden sind. Tie amerikanischen Sach verständigen, die auf der Konferenz eine große Rolle spielen werden und sozusagen die „überparteilichen" sein müßten, werden laut einem zwischen den alliierten Mächten und Deutschland getroffenen Abkommen gemein tem von der deutschen Regierung und der Reparations- «mmission ernannt werden. Auch ihre Ernennung dürfte «mmutelbar bevorstehen. Wie es heißt, werden das ehe- Malige Mitglied des Dawes-Komitees, Swen Young, nnd der Amerikaner Perkins, der früher die amerika- Nische Reaieruna als Beobachter in der Revarationskom- Ser Ruf nach billigerem Gelbe. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge betrachtet man es, wenn die Reichsbank den Dis kontsatz ermäßigt. Es ist nämlich nicht bloß ein Zeichen dafür, daß Geld vorhanden ist, das Anlage sucht, daß also die Geldgeber — dem wirtschaftlichen Grundsatz von An gebot und Nachfrage entsprechend — für ihr Geld hohe Zinsen nicht verlangen können, sondern auf der anderen Seite geht daraus hervor, daß der Geldbedarf der Wirt schaft gesunkenist. Je höher aber der Beschäftigungs grad der Wirtschaft ist, desto größer ist ihr Kapitalbedarf, desto schneller geht der Kreislauf des Geldes vor sich. In Zeiten wirtschaftlicher Hochkonjunktur reguliert die Reichs bank durch Heraufsetzung des Diskonts diesen Geldumlauf, verhindert damit eine vorschnelle, vielleicht unrentable Verwendung des Kapitals durch Verteuerung des Zins satzes — aber wenn viel Geld überflüssig ist, also eifrig nach Anlage sucht und angeboten wird, dann ist dies ein Zeichen dafür, daß die Zeit jener wirtschaftlichen Hoch konjunktur vorbei ist: daß ein Stocken des Absatzes und *ls baldige Folge auch der Erzeugung eingetreten ist. Der bisherige hohe Diskontsatz der Reichsbank, der im Geldverkehr sozusagen als Norm gilt, hat nicht zuletzt such sehr erhebliche Schattenseiten aufzuweisen. Die ge samte deutsche Wirtschaft seufzt unter einer zu schweren Zinslast, und zwar gilt das nicht etwa bloß für dis kurz- ftistigeu Kredite, sondern in noch höherem, weil folgen schwererem Maße für die langfristigen, also für Hvpo- theken, Obligationen, Pfandbriefe usw. Es ist eine Tat sache, daß der Zinssatz für festverzinsliche Anlagen erst klassiger Art unter 8 Prozent gar nicht mebr herunter geht, also etwa doppelt so hoch ist als vor dem Kriege. Was das bedeutet, davon weiß wohl so ziemlich jeder Landwirt ebenso ein Lied zu singen wie alle Bauunter nehmer. denen der Brotkorb der Hauszinssteuerhhpotheksn allzu hoch gehängt worden ist. Daß durch die Herabsetzung des Reichsbankdiskonts auch auf dem Gebiets des lang fristigen Kredits ein Herunterdrücken des Zinssatzes herbeigeführl wird, ist nur dann wahrscheinlich, wenn das Angebot von Geld für eine derartige Anlage erheblich steigt. Aber damit ist angesichts der kreditpolitischen Not lage der Landwirtschaft wobl ebensowenig zu rechnen wie hei den reichlich undurchsichtigen Verhältnissen auf dem Gebiet des Baumarktes und der Wohnunqsw'rtfchast. Natürlich würde die Heruntersetzung des Neichsbank- diskonts zur Folge haben, daß das in Deutschland arbeitende Auslandskapital kurzfristiger Art teils heraus- genommen wird, teils den bisherigen breiten Zustrom etwas eindämmt. Da aber infolge der sich abschwächenden Beschäftigung in der deutschen Wirtschaft auch der Geld bedarf sinkt, ist die Verminderung des ausländischen Kapitalangebotes nicht einmal ein sehr erheblicher Nach teil. Freilich ist die Kapitalneubildung in Deutschland selbst aus zahlreichen Gründen immer noch in leider engen Grenzen geblieben, und wenn man es auch als eins gewiß erfreuliche Tatsache bezeichnen kann, daß z. B. dis deutschen Sparkasseneinlagen Ende 1928 die Höhe von stoben Milliarden erreicht baden, so ist das nicht bloß nm ein Drittel des Vorkriegsstandes, sondern an der Geld entwertung gemessen, sogar nur etwa ein Viertel jener Zabl. Ebenso ist ja das deutsche Anlagekapital im Aus land wo es vor dem Kriege bei der Gestaltung der Geld verhältnisse auf dem Weltmarkt ein recht kräftiges Wört- lein mitsprach, jetzt zur völligen Bedeutungslosigkeit herab- gesunkcn. Der augenblicklich so stark diskutierte Nus nach Er- mamgung des Reichsbankdiskonts ist ein eb-nso deutliches Zeichen für die steigenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten wie das schon fast katastrovhale Emporschnellen der Arbeitslosenziffer. Von einer Hochkonjunktur wird nicht mehr gesprochen, aber als Trost ist zu vermerken, daß wir wenigstens nur mit einem zwar stetigen, aber doch langsamen Sinken des Ertrages der deutschen Wirtschaft rechnen. Nnd ein zweiter Trost ist es. daß dieses Sinken der Kon imktnr keineswegs auf Deutschland allein be- schränkt bleibt, sondern überall in der Welt verspürt wird. AMreiA Mitschuld am SaWjemMMel Düsseldorf, 19. Januar. 8m Mai v. I. wurden die Unternehmen des Kemmerziercales Max Falk im Zusammenhang mit Sachlieferungsgefchäften, die unvollkommen und unkorrekt ausgeMrt jein sollten, zur Zahlung von etwa 5 Millionen Mark cm die Kasse des Reparationsagenten verurteilt. Da die Voll streckung der Eerichtsarreste nur geringen Erfolg hatte, erwirkten die Kläger, Graf D'Herbemont und die französische Regierung einen neuen Arrest über 1,1 Millionen Mark gegen den Kommer zienrat persönlich und sein neues Unternehmen, die Kommerz- und IndnstricMiet gesellschaft. Ucber diesen Arrest wurde von der 1. Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf verhandelt. Eine UeLerraschung gab es, als der Vertreter des Kommer zienrats Falk erklärte, nicht seine Partei sei schuld an den Schie bungen, sondern Graf D'Herbemont, der mit Wissen und im Auf trag des französischen Finanzministeriums durch Ueberteuerung der Sachlieferungen, die durch den Dawesplan verbotenen Bar- Überweisungen erzielt habe. Der Anwalt verlas eine eidesstattliche Versicherung eines früheren Geschäftsführers einer der Falk-Kon- zerye, der erklärt, Graf D'Herbemont habe ihn zur Erhöhung der Sachlicfcrungsrtchnungrn verleiten wollen. Der Graf höbe ihm gesagt, es sei ganz egal, wie hoch die Rechnung werde, wenn nur das Quantum stimme, bezahlt werde doch. Zum. Beweis dafür, daß auch das französische Finanzministerium die Unregelmäßig keiten wenigstens geduldet habe, verlas der Anwalt das Schrei ben eines leitenden Beamten des deutschen Sachlieferungsbüros in Paris. Der Beamte stellt fest, er habe bei einer Aussprache mit französischen Stellen mündlich aber offiz'ell erklärt, es sei un- verstäMich, daß die französische Stelle Papiere mit so unverhält nismäßig hohen Preisen durchgehen ließe. Bei Wiederholung solcher Fälle werde mm den betreffenden Stellen den Vorwurf machen müssen, daß sie durch Untätigkeit diesen Schiebungen Vor schub geleistet hätten. Die Anwälte des Grafen D'Herbemont und der französischen Regierung wiesen diese Anklagen als unbegrun- drt zurück. Die Entscheidung über den Arrest wurde aus Diens tag vertagt. » Mehlliefermgea, die «ie ersWeu... Berlin, 19. Januar. Im vergangenen 8cHr tauchten eini ge Polen auf, die noch Ansprüche an das Reich stellten. Es Han- delt sich angeblich um MchllieferMgsn, die für die deutsche Be- satzung in Polen nur vor kam. ersten November 1918 erfolgt sein sollten. Die Polen brachten Belege und Unterlage» bei, und als sich das Reich weigerte zu zahlen, wurden die Forderungen vor dem deutsch-polnischen Schiedsgericht in Paris geltend gemacht. Hier wurde Deutschland zur Zahlung von 399 999 RM. verur teilt. Auch vor dem Haager Schiedsgericht wurde Deutschland ab- gewiesen und somit war die Zahlung der 399 999 RM. an die polnischen Lieferanten fällig. Mittlerweile tauchte der Verdacht auf, daß die von den Polen beigebrachten Unterlagen nicht i» Ordnung waren. Nach monatelcngen Beobachtungen und Ermitt lungen hat sich jetzt herausgestellt, daß der Verdacht berechtigt war. Inter danturbeamte der deutschen Besatzungsarmee in Polen haben polnische Lieferungen an Deutschland, die nie erfolgt sind, bestätigt und die dafür eingcreichten Rechnungen als richtig aner kannt. Der Hauptschuldige ist inzwischen verstorben. Ein weiterer Intendanturbeamter konnte festgenommen werden. Ein weiterer wurde in Danzig verhaftet. Die polnischen Betrüger fitzen in Po len und find natürlich von deutschen Behörden nicht zu fassen. Hierdurch wird die Untersuchung außerordentlich erscknvert. Es ist kaum daran zu zweifeln, daß auf diese Weise gewaltige Sum- men von Deutschland an Polen gezahlt worden sind, obwohl die dafür in Anrechnung gebrachten Lieferungen nie erfolgten. Mission vertreten hat, in die Sachverständigenkommission entsandt werden. * Die Arbeitsweise der deutschen Sachverständigen. Die beiden deutschen Mitglieder des Ausschusses von unabhängigen Finanzsachverständigen werden von ihren Stellvertretern Melchior und Kastl zum Konserenzon be gleitet werden. Tie Arbeit erfolgt nicht etwa in der Weise, daß die Stellvertreter einspringen werden, falls eines der Hauptmitgtieder aus Krankheit oder anderen Gründen an der weiteren Teilnahme verhindert sein sollte: vielmehr werden auch die Stellvertreter sich an den Verhandlungen beteiligen. Das geschieht schon deshalb, weil es angesichts der überaus umfangreichen und schwierigenMaterieein Unding wäre, wenn einer der Stellvertreter oder beide in einem gegebenen vor geschrittenen Stadium der Besprechungen einspringen müßte, ohne auf das genaueste über den bis dahin ge nommenen Verlaus unterrichtet zu sein. * Der amtliche Bericht der Nepko über die Ernennung der Sachv rständigen. Paris, 19. Januar. Ueber die Nachmittagssitzung der Re- parakionskommissivn wurde um 19,15 Uhr französischer Zeit fol gender amtlicher Bericht ausgegeben: Die Repcrationskommisfion hat im Laufe ihrer heutigen Sitzung unter dem Vorsitz Chapsals einer Einladung der Regierungen von Belgien, Frankreich, Eroß- britamnen, Japan und Italien, den Signataren des Genfer Be- sckflusses vom 18. September 1928 über die Einsetzung eines Sach verständigenausschusses zur Ausarbeitung der Vorschläge sür eine völlig: und endgültige Regelung der Reparationsfrage folgend, als Mitglieder dieses Ausschusses ernannt für Belgien: Francqui und Gutt; für Frankreich: Moreau und Parmentier; für Großbritannien: Josiah Stamp und Lord Revelstoke; für Italien: Pirelli und Suvich; für Japan: Kengo Mori und Tekashi Aoki. In llebereinstimmung mit der deutschen Regierung wird die Kommission die amerikanischen Staatsangehörigen als Mitglieder des Ausschusses ernennen, sobald man die vorgesthrren Schritte unternommen haben wird. Andererseits hat sie von der Demission Gutt-Belgien als Hilfsdelegierten Belgiens und derjenigen Par- menti'ers-Frankreich als Mitglied des Transfer-Ausschusses Kenntnis genommen. Diese Demission war notwendig, damit die Genannten als unabhängige Sachverständige gelten konnten. Ile KoMerzialisicrung der deutschen RtMstionsWldeu. Berlin, 19. Januar. Wie die United Preß von maßge bender Seite kn Washington erfährt, ist der Repärationsagent Parker Gilbert zur Zeit mit der Ausarbeitung eines ausführlichen Exposes über den augenblicklichen Stand der Reparativnsfrage beschäftigt, der dem Präsidenten Coolidge, dem Staatssekretär KelloW sowie den neuen Beamten der Hooverregierung vorgelegt werden soll. Es heißt, daß Gilbert in diesem Expose auch die Frage, inwieweit Deutschland in den nächsten Jahren zahlungs fähig sein würde, behandelt. Im übrigen befaßt er sich zur Zeit mit der Frage, ob eine Kommerzialisierung der deutschen Reparationsschulden an Ame rika durchführbar ist. In weiten Kreisen der Bank- und Finanz welt hat er Umfrage gehalten, bis zu welchem Grade die Auf nahmefähigkeit des amerikanischen Geldmarktes für deutsche Re- parakionsbons gehen würde. Das Resultat der Besprechungen war, wie erklärt wird, ein günstiges. In Rcgierungskreisen würde man gegen eine Kommerzialisierung der Reparationsschulden in Amerika nichts einzuwenden haben, sobald diese Maßnahmen von feiten der amerikanischen Sachverständig empfohlen würde und auf praktischer Grundlage als rein kommerzielle Transaktion durchgeführt werden könne. Amerika über Deutschlands Lage. Im Jahre 1 828. Der von: Hcmdelsantt der Regierung der Vereinigten Staaten in Washington veröffentlichte überblick über die europäische Wirtschaftslage ini Fahre 1928 stellt einen all gemeinen Fortschritt der finanziellen Befestigung fest und hebt die Richtung zu Fusionen in der Industrie hervor. Der Bericht sagt über Deutschland: Tie vielver sprechende wirtschaftliche Belebung beim Jahresbeginn 1928 wurde nicht aufrechlerhalten. Ter seit dem Früh- sommcr bemerkbare Rückgang dauerte unaufhaltsam fort, und der Rückgang war am Jahresende schärfer ausge»! sprachen als im Jahre 1927. Obwohl der Wirtschafis-! ausblick am Jahresende ungewiß war, seien jedoch keine Anzeichen ungesunder wirtschaftlicher Verhältnisse ini Deutschland ersichtlich. Ser Schutz ausländischer Gesandter. Fremde Vertreter bei Reich oder Ländern? Eine interessante Frage kam im Strafrechtsausschntz de> Reichstages bei der Beratung über das neue Strafrecht zur Erläuterung. Das Kapitel 5 des Entwurfs behandelt die Störung der Beziehungen zum Ausland Ausführlich war di« Diskussion über den S 113 der Vorlage, nach dem derjenige, der ein ausländisches Staatsoberhaupt oder einen im Reich be glaubigten Gesandten oder Geschäftsträger beleidigt, mit Ge fängnis bis zu drei Jahren bestraft wird Das Strafmaß wurde von rechts wie von links als zu hoch befunden, man wieö daraus hin, daß unter Umständen eine Kränkung eines Ausländers höher bestraft werden sollt - als diejenige deck Reichspräsidenten. Die stärkste Auseinandersetzung entwickelt« sich bei der Feststellung, wer deyn als Gesandter vor dem Neichsstrafrecht in Frage komme. Die Sozialdemokraten be tonten wiederholt, nui Vertreter beim Reich könnten beachtet werden, sonst werde ein Neichsstrafgcsetz hinfällig. Als einzig« Ländergesandtschas« existiert nur die französische in München noch. Der sozialdemokratischen Meinung wurd« theoretisch zugestimmt, doch wiesen sowohl Vertreter der Ae>- gierung wie anderer Parteien daraus hin, daß die auf Gruns des Versailler Vertrages bestehende Münchener französische sandtschast nun einmal existiere und einstweilen nicht abgcvaut werden könne Gewähre man den ausländischen Gesandten besonderen Schutz, so müsse der Münchener mttberücknchligt werden ' Nach kanaer Debatte, In der darauf hingewicsen wurd^ daß cS sich nicht nm politische oder persönliche Fragen, sonder« lcdialich darum bandele, das Strafgesetzbuch in ltbcremßjm.'